PRESSEINFORMATION Architektonisches Konzept Funktion und Konzeption Das Museum dokumentiert die Firmengeschichte des traditionsreichen Unternehmens Dornier. Seine Platzierung in unmittelbarem Anschluss an den Flughafen Friedrichshafen ermöglicht in besonderer Weise einen kontextbezogenen Lösungsansatz. Die Lagegunst gebäudetypologisch umzusetzen, das vorgegebene Programm der Ausstellung unter einem Dach zu bündeln, und diesen Raum in einer sich zurück nehmenden Weise – gleichsam einem Bühnenraum – zu gestalten, sind die grundlegenden Entscheidungen, die für die Konzeption des Dorniermuseums getroffen wurden. Materielle Zeugnisse der Menschen und ihrer Umwelt zu bewahren und auszustellen, geschieht meist zum Nutzen der Gesellschaft und ihrer Entwicklung. Diesen relevanten Beitrag leisten mitunter private Einrichtungen und Personen. Damit reiht sich Dornier in namhafte Stifter von Privatmuseen ein, die ihre Sammlungen öffentlich zugänglich machen. Zur Dokumentation der Luft- und Raumfahrtgeschichte präsentiert sich das Dorniermuseum als Plattform für Projektion und Reflektion von Geschehen. Auf der einen Seite die Exponate und deren geschichtliche Einordnung, auf der anderen Seite die Besucher und ihr persönliches Erfassen und Erleben von Geschichte. Thematisch begründen sich darin Abgrenzung und Einbeziehung gleichermaßen. Darauf soll das architektonische Konzept für das Museum Einfluss nehmen, in dem es Übergänge ermöglicht und gestaltet, ähnlich einem Flughafen in seiner transitorischen Funktion. Konstellation und Haltung Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Museum und Flughafen, Vergangenheit und Gegenwart an einem Ort. Diese Gleichzeitigkeit manifestiert sich in einem bogenförmigen Rollweg, der gleichsam einer Abbiegespur dem Rollfeld im Süden vorlagert ist. An seinem Scheitelpunkt wird er von einem Rechteck überstellt. Die Schnittfläche zeichnet den Grundriss des Museums. Das Volumen der Ausstellungsfläche bilden im Norden und Süden Raumschalen, welche die Konturen des Rollweges zur rechtwinkligen Dachfläche führen. Im Westen und Osten fluchten die Schmalseiten des Daches jeweils über plane Hüllflächen auf den Rollweg. Die Dachelemente, welche an den Längsseiten jenseits der überschnittenen Grundfläche auskragen, stören das dem Betrachter vertraute Bild einer Flugzeughalle. Der erkennbare Typus eines Hangars erfährt eine formale Umwandlung, wodurch Gleichheit und Verschiedenheit zu den Gebäuden des Flughafens evoziert wird. Zonierung und Erschließung Die Flugzeughallen erscheinen hermetisch, das Museum hingegen prägt den Ort über die eigentliche Funktionsfläche hinaus. Im Norden weicht die vertikale Raumschale linsenförmig unter der Dachkonstruktion zurück. Eine offene und überdachte Vorhalle entsteht, die luftseitig dem Flugverkehr Platz bietet. Im Süden ragt die Dachkonstruktion, auf ihre primäre Tragstruktur reduziert, über die vertikale Raumschale hinaus, und schafft somit landseitige Anknüpfungspunkte. Hier mündet der dreiseitig aufgespannte Vorplatz, über den die Besucher zu dem Museum gelangen. Als asphaltierte Fläche schiebt er sich unter die exponierte Dachkante. Eine weitere Überlagerung entsteht, die ihren Abschluss in einer vertikal aufsteigenden Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Raumschale findet. Spiegelbildlich zu der Einbuchtung im Norden formt sich eine zweite, überdachte Vorhalle. Rollfeld und Vorplatz werden somit als korrelierende Bestandteile des Museums ausgewiesen. Zwischen den gekrümmten Raumschalen der Ausstellungs- und der platzseitigen Vorhalle wird die Landschaft hindurchgeführt. Diese Engstelle passierend, wirft sich das Grün wie ein Teppich auf, und gibt unter sich den Eingang in das Museum frei. Dimension und Weitläufigkeit der Umgebung wirken auf das Volumen ein. Die Raumschalen bilden die angrenzenden Flächen ab. Ihre Amplituden reagieren spürbar auf das Rollfeld im Norden und den Vorplatz im Süden. Damit bindet sich das Museum an Flughafen und Landschaft an. Befestigte und nicht befestigte Bereiche werden vernetzt und zentriert. Zugleich werden Ausstellung und Besucher über verschiedene Raumzonen in einer sich annähernden Weise zusammengeführt. Das Museum wird ambivalent wahrgenommen. Platz, Schale und halboffene Vorhalle überbrücken graduell die Grenze zwischen Innen und Außen, Museum und Landschaft, Exponat und Individuum. Material und Charakter Dem vorab formulierten Ausstellungsprogramm wurde ein räumliches Nebeneinander von Museum und Hangar zu Grunde gelegt. Diese Bereiche als Einheit zu betrachten, begründet die an den Industriebau angelehnte Architektur. Nicht ein Museum mit Hangar, sondern ein Hangar als Museum. Kontext und Budget lenken die Suche nach der idealen Gestalt eines Luft- und Raumfahrtmuseums. Im Ergebnis eine Ausstellungshalle, die das Prinzip des Flugzeugbaus bildhaft überträgt, in dem sie einen wirtschaftlichen Einsatz von Ressourcen zitiert. Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION So werden die gekurvten Raumschalen mittels Polycarbonatplatten unbemerkt segmentiert. Dabei ermöglicht das Montagesystem der Gebäude hohen, transparenten Plattenbahnen den Verzicht einer konstruktiven Unterteilung auf der Außenseite. Der vorrangig im Industriebau eingesetzte Baustoff, der Leichtigkeit und Formbarkeit vermittelt, erfährt über die Dimension der Hüllfläche eine ihm nicht immanente Präzision, die ihn in Wahrnehmung und Wertigkeit wandelt. Auf der Südseite ist der Raumschale außen liegend ein Punktraster appliziert, das die Sonneneinstrahlung mindert. Das Raster überspielt die Linierung der Polycarbonatplatten. Das Fehlen einer deutlich erkennbaren Struktur vermittelt dem Betrachter den Eindruck einer Wand, die gewahr werdende Transparenz hingegen signalisiert Durchlässigkeit. Die wenigen Tür- und Fensteröffnungen, letztere sind wie Schaufenster gerahmt und auf halber Höhe in die homogene Fläche eingeschnitten, geben Anhaltspunkte für die Maßstäblichkeit der Halle. Auf der Nordseite sind die Polycarbonatplatten im Lieferzustand verbaut. Ihre gekrümmte Anordnung macht sie, je nach Blickwinkel, mal zu einem Filter, der das Innenleben nur schemenhaft wiedergibt, mal zu einem Spiegel, der die lichte Weite des Rollfeldes reflektiert. Prinzip und Verfremdung Das Museum als Hangar auszubilden, und ihm den Charakter eines Industriebaus zuzuweisen, beschreibt zunächst nur ein Prinzip, welches die gestellte Bauaufgabe und die damit verbundenen Bedingungen angemessen bewertet. Wir definieren somit eine Ausgangssituation, die sich programmatisch durch alle Phasen der Planung und Ausführung zieht. In einem zweiten Schritt gilt es, diese Vorgaben formal und inhaltlich zu interpretieren. Die Ausführung der gekrümmten Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Raumschalen aus Polycarbonat verdeutlicht ein solches Vorgehen exemplarisch. Ein industrielles, kostengünstiges Material wird aus seinem üblichen, dem Betrachter vertrauten Erscheinungsbild gelöst. Seine spezifischen Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten werden berücksichtigt und genutzt, in der Umsetzung aber verfremdet. Ein Spannungsfeld zwischen Fremdem und Vertrautem entsteht, das in seiner Wirkungsweise den Betrachter einbezieht. Sämtliche in Erscheinung tretende Bauteile werden über einen weißen Farbcode gebunden. Hierarchien, die sich in der Art der Fügung ergeben, zum Beispiel die von tragenden und nicht tragenden Elementen, werden über die einheitliche Farbgebung ausgeglichen. Davon ausgenommen sind jeweils die West- und Ostfassade, die sich mit ihren dunklen Rahmenkonstruktionen und Sonnenschutzgläsern deutlich absetzen. Sie übernehmen dabei eine Art Torfunktion. Ihre optische und physische Durchlässigkeit ermöglicht es, dem Lauf des asphaltierten Rollweges in den Innenraum der Ausstellungshalle zu folgen. Ausstellung und Organisation Die Farbcodierung setzt sich innerhalb des Museums fort. Verbunden mit dem allseitig erfolgenden Lichteinfall entsteht ein heller und lichter Ausstellungsraum, der durch eine aufgeständerte Black Box und eine Galerie entlang der Südfassade ergänzt wird. Die tragenden Rahmenkonstruktionen sind erkennbar. Sie halten das funktional aufgeladene Dach in gebührenden Abstand zum betongrauen Boden. Die ordnende Struktur der Hallendecke, in der sichtbar und auf mehreren Ebenen Primär- und Sekundärträger, Licht- und Installationssysteme orthogonal verwoben sind, durchstößt an den Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Hallenlängsseiten die gekrümmten Raumschalen. Deren Transparenz verdeutlicht die Überlagerung der geometrischen mit der freien Figur. Die weißen Oberflächen homogenisieren die in ihrer Funktion und Bedeutung unterschiedlichen Komponenten, zugleich werden sie strukturell differenziert. Der Gesamteindruck des Raumes ist zurückhaltend, die Ausstellung und ihre Exponate werden freistellt. Der Besucher betritt das Museum im Südosten unterhalb der Galerie. Eine schmale Fuge zur frei eingestellten Black Box vermittelt die Höhe der Ausstellungshalle. Im Schatten des aufgeständerten Volumens empfangen den Besucher Rezeption, Cafeteria und Museumsshop. Der Rundgang startet über eine Wendeltreppe im Inneren des introvertierten Raumes, dessen Gestaltung den Planern der Ausstellung obliegt. In Bildern, Modellen und Texten wird hier die Geschichte des Unternehmens Dornier inszeniert. Über einen kurzen Tunnel verlässt der Besucher die Black Box, und tritt auf die Galerie. Sie führt ihn in einem lang gezogenen Bogen in den zweiten Teil der Ausstellung, wobei sie ihm einen Überblick über die historischen Exponate der Luft- und Raumfahrttechnik gewährt, die wie Skulpturen in der offenen Halle angeordnet sind. Der Besucher vollzieht dabei einen Perspektivenwechsel, der es ihm ermöglicht, die unterschiedlichen Informationen in Bezug zu setzen. Fensterausschnitte erlauben den Blick über den Vorplatz in die Landschaft, die sich darin bildhaft abzeichnet. Am Ende der Galerie führen Aufzug und Treppe zurück in den erdgeschossigen Bereich. Ein weiterer Standortwechsel, die Wahrnehmung verändert sich. Im Rückblick auf den bereits erfolgten Weg durch die Ausstellung findet sich der Besucher auf einer Ebene mit Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION den teilweise sehr groß dimensionierten Flugobjekten. Durch die dunkel getönte Westfassade, die Raum hoch geöffnet werden kann, lässt sich die Spur des Rollweges in die Halle hinein verfolgen. Gemeinsam mit den Flugzeugen scheint man sich in einer Art Warteposition zu befinden. Vor dem Hintergrund der weitläufigen Flughafenanlage wirkt der Raum temporär, und in seiner Begrenzung wandelbar. Präzision und Unschärfe Die Ambivalenz des Gebäudes im Außenraum erfährt eine innenräumliche Entsprechung. Unterstützt wird dieser Raumeindruck durch die besondere Lichtsituation. Die hellen Oberflächen, teilweise in Gitterroststrukturen aufgelöst, streuen das einfallende Tageslicht, welches von der glatten Oberfläche des Bodens reflektiert wird. Je nach Standort stellt sich eine Überblendung ein, die den Ausstellungsraum über seine präzise geführten Konturen hinweg aufzuweiten scheint. Die Flugobjekte, obwohl greifbar, wirken surreal. Umgekehrt dringen durch die dunkel getönten Fensterflächen innerhalb der Polycarbonatfassade bildhafte Ausschnitte von Rollfeld und Startbahn in den Ausstellungsraum, die sich im Auge des Betrachters auf der transparenten Raumschale abstrakt ergänzen. Der Museumsbesucher realisiert in sich wandelnder Schärfe Flughafen und Museum, Gegenwart und Vergangenheit an einem Ort. Das Raumgefüge vermittelt ihm Gleichzeitigkeit und Wechselwirkung des Geschehens. Er ist nicht teilnahmsloser Betrachter, sondern eingebundener Rezipient, der mit seinem Standort auch seine Wahrnehmung verändern und überprüfen kann. Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Tragstruktur Allgemeine Beschreibung Das Gebäude mit seinem Grundriss von ca. 112,00 x 54,25 Metern erstreckt sich über eine Höhe von ca. 10,20 Metern, gemessen ab Geländeoberkante. Das Hallentragwerk verläuft in einem Bogen über die gesamte Grundrisslänge, wobei die Hallenbreite von 32,74 bis 36,80 Meter variiert. In dem Hallentragwerk ist die Ausstellungsbox mit den Abmessungen 36,90 x 23,00, und einer Höhe von 8,50 Metern angeordnet. Die Ausstellungsbox weist ein Untergeschoss und zwei Obergeschosse aus. Die Museumshalle hat an beiden Stirnseiten gebäudebreite Öffnungen mit Schiebefalttoren, die dem Einbringen der Exponate dienen, sowie eine eventuelle Umnutzung als Hangar ermöglichen. Wegen der vorgesehenen Aufhängung von Flugzeugen ist eine lichte Raumhöhe von ca. 9,00 Metern erforderlich. An der Nord- und der Südseite kragt das Dach mit variabler Kraglänge bis zu 17 Meter weit aus. Die Ausstellungsbox besitzt wegen der Demontagemöglichkeit ein separates Tragwerk. Zur Trennung der unterschiedlichen Nutzungen besitzt die Ausstellungsbox ein Dach zum Halleninnenraum. Das statische System besteht aus zwei Stahlträgerrosten mit Pendelstützen. Die Aussteifung des zweigeschossigen Einbaus erfolgt über den Treppenhauskern aus Stahlbeton. Das Untergeschoss wird als „Weiße Wanne“ im Grundwasser ausgebildet. Die sich südlich an die Museumshalle anschließenden Anbauten werden als Stahlbetonschalen ausgeführt, welche die günstige Wirkung der Kuppelform auf die Abtragung der nicht unerheblichen Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Vertikallasten aus der Erdüberdeckung nutzen. Weiterhin stehen die Pendelstützen des Vordachs im Eingangsbereich, das wegen der Vermeidung von Wärmebrücken vom Haupttragwerk thermisch abgetrennt ist, auf dem Randüberzug der Stahlbetonschale. Konstruktionsart Die Bauweise bzw. Konstruktionsart des Dorniermuseums ist ein gemischter Stahl- und Stahlbetonbau. Die Museumshalle, Vordächer und Auskragungen sind als Stahlbau ausgeführt. Die im Süden an das Gebäude anschließenden Kuppeln bestehen aus Stahlbeton. Die Ausstellungsbox ist ein Stahltragwerk mit Verbunddecken und einem Kern aus Stahlbeton. Gebäudeaussteifung Die Halle wird in Querrichtung über Zweigelenkrahmen mit Doppelrahmen auf der Südseite ausgesteift, in Längsrichtung über Verbände. Die Ausstellungsbox wird über den Stahlbetonkern ausgesteift. Diesem Aspekt kommt aufgrund der Lage des geplanten Gebäudes in Erdbebenzone 2, der zweithöchsten Erdbebenzone in Deutschland, eine nicht unerhebliche Rolle zu. Zur Steigerung der Effizienz der Abtragung von Horizontallasten wurden unter Einbeziehung der ohnehin erforderlichen Galeriestützen und deren Verlängerung bis zum Dach die Querrahmen als Zweifeldrahmen ausgebildet. Decken Die Bodenplatte der Halle wird schlaff bewehrt und weist eine Betongüte von C20/25 auf. Die Galerie der Halle erhält eine Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Verbunddecke mit einer Deckenstärke von 16 Zentimetern. Die Decke der Ausstellungsbox über dem Untergeschoss wird mit einer Stärke von 32 Zentimetern konventionell schlaff bewehrt. Die Ausstellungsbox erhält eine Verbunddecke mit einer Deckenstärke von 12 Zentimetern. Alle Decken weisen eine Betongüte von C30/37 auf. Stützen In Gebäudelängsrichtung misst der Stützenraster 4,00 Meter, in Gebäudequerrichtung passt sich der Stützenabstand dem Kurvenverlauf von Nordfassade, Südfassade und Galerie an. Die Stahlstützen des Hallentragwerks unterstützen mit ihrem Querschnitt die Kurven des Gebäudes. Dazu werden die Stützen als geschweißte IProfile mit einem Querschnitte in Rautenform ausgebildet, welche die Seitenabmessungen von 650 x 360 Millimeter an der Nord- und Südseite, sowie 360 x 360 Millimeter bei den Galeriestützen aufweisen. Die Stahlstützen in der Ausstellungsbox sind als Hohlprofile QHP 200 geplant. Alle Stahlbauteile weisen eine Stahlgüte S355 J2 G3 auf. Gründung Die Gründung der Halle und der Ausstellungsbox erfolgt entsprechend der Empfehlung des Baugrundgutachters auf Bohrpfählen. Die vertikalen Lasten werden über die Pfahlkopfbalken zu den Bohrpfählen abgetragen. Die Bodenplatte mit einer Stärke von 29 Zentimetern der Halle wird als Flachgründung elastisch gebettet. Die Bodenplatte wird auf Empfehlung des Bauphysikers als WU-Beton ausgeführt. Die Horizontallasten werden durch die elastisch gebetteten und auf Biegung beanspruchten Bohrpfähle abgetragen. Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Fassade Die Fassade ist als transparente Polycarbonatfassade an der Nord- und der Südseite des Gebäudes konzipiert. Dach Das Dach wird mit einem Trapezblech eingedeckt. Die fünfte Fassade besitzt ebenfalls eine weiße Oberfläche. Als „cool roof“ begünstig es die Energiebilanz des Gebäudes. Zudem ist auf der Dachfläche lokal ein Technikbereich angeordnet. Technischer Ausbau Klima- und Energiekonzept Das Klima- und Energiekonzept soll in angemessener Weise die KomfortNatürliche und Behaglichkeitsansprüche Klimatisierung, effiziente der und Nutzer befriedigen. umweltschonende Versorgungskomponenten sollen derart integriert werden, dass ein wirtschaftlicher und ökologischer Betrieb des Gebäudes gewährleistet ist. Kernpunkte des Konzepts sind die Raumtemperierung über ein Flächenheiz- und Kühlsystem in der Bodenplatte des Hangars, sowie die natürliche Lüftung des Gebäudes, insbesondere der Museumshalle. Hierzu sind regelbare Zufluftöffnungen im Unterflurbereich entlang der Nord- und Südfassade vorgesehen, die Abluft ist mit den RWAÖffnungen im Hallendach kombiniert. Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Zusätzliche Systeme (Fassaden-Unterflurkonvektoren, Deckenstrahlplatten) ermöglichen eine bedarfsgerechte Regulierung des Klimas in der Halle und ihren Sonderbereichen. Eine mechanische Lüftung, die sich am hygienisch notwendigen Maß für die Frischluftzufuhr der Besucher orientiert, ist nur in der Ausstellungsbox im Obergeschoss, in den Sonderbereichen (z. B. Gastronomie) und vollständig innen liegenden Räumen installiert. Damit eignet sich das entwickelte Klimakonzept sehr gut für die Bereitstellung von Heiz- und Kühlenergie auf Niedertemperaturniveau, und damit für die effiziente Nutzung von Umweltenergien am Standort. Als zentrale Komponente einer wirtschaftlichen und ökologischen ist das Geothermiefeld zu nennen, das aus 81 Erdwärmesonden unterhalb des Gebäudes besteht. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Klimatisierung des Hauses – abgesehen von der Spitzenlastkühlung auf der Hangar-Galerie an besonders heißen Tagen – vollständig ohne mechanische Kälteerzeugung auskommt. Ein bemerkenswerter Umstand für einen derartigen Museumsbau. Die Betriebskosten für die Gebäudeklimatisierung liegen deutlich unter denen konventioneller Konzepte. Auch die Umweltbelastung durch den Betrieb der Gebäudeklimatisierung, gemessen an den CO2- Emissionen, ist gegenüber einem herkömmlichen Konzept um ca. 50% reduziert, so dass pro Jahr knapp 100 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart werden. Hervorzuheben ist außerdem die Gebäude hohe, transluzente Fassade an der Nord- und Südseite aus Polycarbonat-Mehrfachstegplatten, die Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION vergleichsweise gute thermische Eigenschaften aufweist, und zur Begrenzung der solaren Wärmeeinträge mit einem speziellen Siebdruck-Muster ausgeführt wurde. Landschaftskonzept Die vermittelnde Haltung, die das Museum zwischen Flughafen und Landschaft einnimmt, übertragen wir auf die Konzeption der Außenanlagen. Der Grünzug, in welchem sich die benachbarten Gebäude aufreihen, wird über das Grundstück fortgeführt. Vorhandene Elemente werden aufgegriffen und übertragen, jedoch in Anordnung und Ausformung differenziert. Die Landschaft soll nicht Restfläche zwischen bebauten und befestigten Bereichen sein, sondern kultureller Bestandteil der Anlage, mit eigener Identität und Bezug zum Gebäude. Die Freifläche wird einer Modulation unterzogen. Dreidimensionale Verwerfungen lassen das ebene Gelände räumlich in Erscheinung treten. Eine artifiziell anmutende Topografie entsteht, welche das Museum mit seinen befestigten Außenflächen umgreift. An dem im SüdOsten gelegenen Eingang in die Ausstellungshalle verzahnen sich zudem Landschaft und Gebäude. Zwischen einem geschlossenem und einem halboffenen Bereich wird ein Abzweig der Grünfläche geleitet, der sich hügelförmig aufwirft. Der Besucher betritt das Museum über einen Vorraum, dessen Volumen sich erkennbar aus Gebäude und Landschaft formt. Richtung Westen wirft sich die Grünfläche ein weiteres Mal auf, und schließt sich dabei in halber Höhe der Fassade an die Ausstellungshalle Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION an. In ihrem Scheitelpunkt einen Fluchtweg aus dem Gebäude fortführend, lässt diese Erhebung wiederholt die Landschaft amplitudenartig aus ihrer Nulllinie schlagen. Vor dem Hintergrund der weiß bedruckten Raumschale wird der Grünzug inszeniert, und gewinnt als eigenständige Raumkategorie an Bedeutung. Die beidseitig angrenzenden Industrieanlagen werden über das Museum hinweg gebunden und zueinander in Beziehung gesetzt. Eine dritte markante Erhebung der Landschaft jenseits der Ausstellungshalle bietet dem Besucher eine Aussichtsplattform, von der er den Flughafen und das Museum, samt überstelltem Rollweg, überblicken kann. Neben der Rasenfläche wird auch die vorherrschende Baumart der Nachbargrundstücke adaptiert. So überziehen Birken in freier Anordnung den Außenraum zum Rollweg und Vorplatz, sowie der mit Rasengittersteinen versickerungsfähig ausgebildete Besucherparkplatz zählen. In der Erscheinung dieser Baumart, die geprägt wird von dem signifikant weißen Stamm und dem durchlässig glänzenden Blattwerk, das die Verästelungen des Stammes schemenhaft freigibt, begründet sich eine Referenz an Struktur und Oberfläche des Museums. Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected] PRESSEINFORMATION Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH Frau Uta Leconte PR-Referentin / Public Relations Manager Nymphenburger Str. 125 80636 München Germany Fon. +49 89-13992515 Fax. +49 89-13992599 Mailto: [email protected] http://www.allmannsattlerwappner.de Pressekontakt: Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509 [email protected]