Architektonisches Konzept

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Architektonisches Konzept
Funktion und Konzeption
Das Museum dokumentiert die Firmengeschichte des traditionsreichen
Unternehmens Dornier. Seine Platzierung in unmittelbarem Anschluss
an den Flughafen Friedrichshafen ermöglicht in besonderer Weise
einen
kontextbezogenen
Lösungsansatz.
Die
Lagegunst
gebäudetypologisch umzusetzen, das vorgegebene Programm der
Ausstellung unter einem Dach zu bündeln, und diesen Raum in einer
sich zurück nehmenden Weise – gleichsam einem Bühnenraum – zu
gestalten, sind die grundlegenden Entscheidungen, die für die
Konzeption des Dorniermuseums getroffen wurden.
Materielle Zeugnisse der Menschen und ihrer Umwelt zu bewahren und
auszustellen, geschieht meist zum Nutzen der Gesellschaft und ihrer
Entwicklung. Diesen relevanten Beitrag leisten mitunter private
Einrichtungen und Personen. Damit reiht sich Dornier in namhafte
Stifter von Privatmuseen ein, die ihre Sammlungen öffentlich zugänglich
machen. Zur Dokumentation der Luft- und Raumfahrtgeschichte
präsentiert sich das Dorniermuseum als Plattform für Projektion und
Reflektion von Geschehen. Auf der einen Seite die Exponate und deren
geschichtliche Einordnung, auf der anderen Seite die Besucher und ihr
persönliches Erfassen und Erleben von Geschichte. Thematisch
begründen sich darin Abgrenzung und Einbeziehung gleichermaßen.
Darauf soll das architektonische Konzept für das Museum Einfluss
nehmen, in dem es Übergänge ermöglicht und gestaltet, ähnlich einem
Flughafen in seiner transitorischen Funktion.
Konstellation und Haltung
Pressekontakt:
Dornier Museum Friedrichshafen Susi Peschke, Claude-Dornier-Platz 1,
88046 Friedrichshafen, Tel.: 07541-7005 604 Fax: 07541-7005 509
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Museum und Flughafen, Vergangenheit und Gegenwart an einem Ort.
Diese Gleichzeitigkeit manifestiert sich in einem bogenförmigen
Rollweg, der gleichsam einer Abbiegespur dem Rollfeld im Süden
vorlagert ist. An seinem Scheitelpunkt wird er von einem Rechteck
überstellt. Die Schnittfläche zeichnet den Grundriss des Museums. Das
Volumen der Ausstellungsfläche bilden im Norden und Süden
Raumschalen, welche die Konturen des Rollweges zur rechtwinkligen
Dachfläche führen. Im Westen und Osten fluchten die Schmalseiten des
Daches jeweils über plane Hüllflächen auf den Rollweg. Die
Dachelemente, welche an den Längsseiten jenseits der überschnittenen
Grundfläche auskragen, stören das dem Betrachter vertraute Bild einer
Flugzeughalle. Der erkennbare Typus eines Hangars erfährt eine
formale Umwandlung, wodurch Gleichheit und Verschiedenheit zu den
Gebäuden des Flughafens evoziert wird.
Zonierung und Erschließung
Die Flugzeughallen erscheinen hermetisch, das Museum hingegen
prägt den Ort über die eigentliche Funktionsfläche hinaus. Im Norden
weicht
die
vertikale
Raumschale
linsenförmig
unter
der
Dachkonstruktion zurück. Eine offene und überdachte Vorhalle entsteht,
die luftseitig dem Flugverkehr Platz bietet. Im Süden ragt die
Dachkonstruktion, auf ihre primäre Tragstruktur reduziert, über die
vertikale
Raumschale
hinaus,
und
schafft
somit
landseitige
Anknüpfungspunkte.
Hier mündet der dreiseitig aufgespannte Vorplatz, über den die
Besucher zu dem Museum gelangen. Als asphaltierte Fläche schiebt er
sich unter die exponierte Dachkante. Eine weitere Überlagerung
entsteht,
die
ihren
Abschluss
in
einer
vertikal
aufsteigenden
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Raumschale findet. Spiegelbildlich zu der Einbuchtung im Norden formt
sich eine zweite, überdachte Vorhalle. Rollfeld und Vorplatz werden
somit als korrelierende Bestandteile des Museums ausgewiesen.
Zwischen den gekrümmten Raumschalen der Ausstellungs- und der
platzseitigen Vorhalle wird die Landschaft hindurchgeführt. Diese
Engstelle passierend, wirft sich das Grün wie ein Teppich auf, und gibt
unter sich den Eingang in das Museum frei.
Dimension und Weitläufigkeit der Umgebung wirken auf das Volumen
ein. Die Raumschalen bilden die angrenzenden Flächen ab. Ihre
Amplituden reagieren spürbar auf das Rollfeld im Norden und den
Vorplatz im Süden. Damit bindet sich das Museum an Flughafen und
Landschaft an. Befestigte und nicht befestigte Bereiche werden vernetzt
und zentriert. Zugleich werden Ausstellung und Besucher über
verschiedene
Raumzonen
in
einer
sich
annähernden
Weise
zusammengeführt. Das Museum wird ambivalent wahrgenommen.
Platz, Schale und halboffene Vorhalle überbrücken graduell die Grenze
zwischen Innen und Außen, Museum und Landschaft, Exponat und
Individuum.
Material und Charakter
Dem vorab formulierten Ausstellungsprogramm wurde ein räumliches
Nebeneinander von Museum und Hangar zu Grunde gelegt. Diese
Bereiche als Einheit zu betrachten, begründet die an den Industriebau
angelehnte Architektur. Nicht ein Museum mit Hangar, sondern ein
Hangar als Museum. Kontext und Budget lenken die Suche nach der
idealen Gestalt eines Luft- und Raumfahrtmuseums. Im Ergebnis eine
Ausstellungshalle, die das Prinzip des Flugzeugbaus bildhaft überträgt,
in dem sie einen wirtschaftlichen Einsatz von Ressourcen zitiert.
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So werden die gekurvten Raumschalen mittels Polycarbonatplatten
unbemerkt segmentiert. Dabei ermöglicht das Montagesystem der
Gebäude hohen, transparenten Plattenbahnen den Verzicht einer
konstruktiven Unterteilung auf der Außenseite. Der vorrangig im
Industriebau eingesetzte Baustoff, der Leichtigkeit und Formbarkeit
vermittelt, erfährt über die Dimension der Hüllfläche eine ihm nicht
immanente Präzision, die ihn in Wahrnehmung und Wertigkeit wandelt.
Auf der Südseite ist der Raumschale außen liegend ein Punktraster
appliziert, das die Sonneneinstrahlung mindert. Das Raster überspielt
die Linierung der Polycarbonatplatten. Das Fehlen einer deutlich
erkennbaren Struktur vermittelt dem Betrachter den Eindruck einer
Wand, die gewahr werdende Transparenz hingegen signalisiert
Durchlässigkeit. Die wenigen Tür- und Fensteröffnungen, letztere sind
wie Schaufenster gerahmt und auf halber Höhe in die homogene Fläche
eingeschnitten, geben Anhaltspunkte für die Maßstäblichkeit der Halle.
Auf der Nordseite sind die Polycarbonatplatten im Lieferzustand
verbaut. Ihre gekrümmte Anordnung macht sie, je nach Blickwinkel, mal
zu einem Filter, der das Innenleben nur schemenhaft wiedergibt, mal zu
einem Spiegel, der die lichte Weite des Rollfeldes reflektiert.
Prinzip und Verfremdung
Das Museum als Hangar auszubilden, und ihm den Charakter eines
Industriebaus zuzuweisen, beschreibt zunächst nur ein Prinzip, welches
die gestellte Bauaufgabe und die damit verbundenen Bedingungen
angemessen bewertet. Wir definieren somit eine Ausgangssituation, die
sich programmatisch durch alle Phasen der Planung und Ausführung
zieht. In einem zweiten Schritt gilt es, diese Vorgaben formal und
inhaltlich
zu
interpretieren.
Die
Ausführung
der
gekrümmten
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Raumschalen aus Polycarbonat verdeutlicht ein solches Vorgehen
exemplarisch. Ein industrielles, kostengünstiges Material wird aus
seinem üblichen, dem Betrachter vertrauten Erscheinungsbild gelöst.
Seine spezifischen Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten
werden berücksichtigt und genutzt, in der Umsetzung aber verfremdet.
Ein Spannungsfeld zwischen Fremdem und Vertrautem entsteht, das in
seiner Wirkungsweise den Betrachter einbezieht.
Sämtliche in Erscheinung tretende Bauteile werden über einen weißen
Farbcode gebunden. Hierarchien, die sich in der Art der Fügung
ergeben, zum Beispiel die von tragenden und nicht tragenden
Elementen, werden über die einheitliche Farbgebung ausgeglichen.
Davon ausgenommen sind jeweils die West- und Ostfassade, die sich
mit ihren dunklen Rahmenkonstruktionen und Sonnenschutzgläsern
deutlich absetzen. Sie übernehmen dabei eine Art Torfunktion. Ihre
optische und physische Durchlässigkeit ermöglicht es, dem Lauf des
asphaltierten Rollweges in den Innenraum der Ausstellungshalle zu
folgen.
Ausstellung und Organisation
Die Farbcodierung setzt sich innerhalb des Museums fort. Verbunden
mit dem allseitig erfolgenden Lichteinfall entsteht ein heller und lichter
Ausstellungsraum, der durch eine aufgeständerte Black Box und eine
Galerie
entlang
der
Südfassade
ergänzt
wird.
Die
tragenden
Rahmenkonstruktionen sind erkennbar. Sie halten das funktional
aufgeladene Dach in gebührenden Abstand zum betongrauen Boden.
Die ordnende Struktur der Hallendecke, in der sichtbar und auf
mehreren
Ebenen
Primär-
und
Sekundärträger,
Licht-
und
Installationssysteme orthogonal verwoben sind, durchstößt an den
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Hallenlängsseiten die gekrümmten Raumschalen. Deren Transparenz
verdeutlicht die Überlagerung der geometrischen mit der freien Figur.
Die weißen Oberflächen homogenisieren die in ihrer Funktion und
Bedeutung unterschiedlichen Komponenten, zugleich werden sie
strukturell
differenziert.
Der
Gesamteindruck
des
Raumes
ist
zurückhaltend, die Ausstellung und ihre Exponate werden freistellt.
Der Besucher betritt das Museum im Südosten unterhalb der Galerie.
Eine schmale Fuge zur frei eingestellten Black Box vermittelt die Höhe
der Ausstellungshalle. Im Schatten des aufgeständerten Volumens
empfangen den Besucher Rezeption, Cafeteria und Museumsshop. Der
Rundgang startet über eine Wendeltreppe im Inneren des introvertierten
Raumes, dessen Gestaltung den Planern der Ausstellung obliegt. In
Bildern,
Modellen
und
Texten
wird
hier
die
Geschichte
des
Unternehmens Dornier inszeniert.
Über einen kurzen Tunnel verlässt der Besucher die Black Box, und tritt
auf die Galerie. Sie führt ihn in einem lang gezogenen Bogen in den
zweiten Teil der Ausstellung, wobei sie ihm einen Überblick über die
historischen Exponate der Luft- und Raumfahrttechnik gewährt, die wie
Skulpturen in der offenen Halle angeordnet sind. Der Besucher vollzieht
dabei
einen
Perspektivenwechsel,
der
es
ihm
ermöglicht,
die
unterschiedlichen Informationen in Bezug zu setzen. Fensterausschnitte
erlauben den Blick über den Vorplatz in die Landschaft, die sich darin
bildhaft abzeichnet.
Am Ende der Galerie führen Aufzug und Treppe zurück in den
erdgeschossigen
Bereich.
Ein
weiterer
Standortwechsel,
die
Wahrnehmung verändert sich. Im Rückblick auf den bereits erfolgten
Weg durch die Ausstellung findet sich der Besucher auf einer Ebene mit
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den teilweise sehr groß dimensionierten Flugobjekten. Durch die dunkel
getönte Westfassade, die Raum hoch geöffnet werden kann, lässt sich
die Spur des Rollweges in die Halle hinein verfolgen. Gemeinsam mit
den Flugzeugen scheint man sich in einer Art Warteposition zu
befinden. Vor dem Hintergrund der weitläufigen Flughafenanlage wirkt
der Raum temporär, und in seiner Begrenzung wandelbar.
Präzision und Unschärfe
Die
Ambivalenz
des
Gebäudes
im
Außenraum
erfährt
eine
innenräumliche Entsprechung. Unterstützt wird dieser Raumeindruck
durch die besondere Lichtsituation. Die hellen Oberflächen, teilweise in
Gitterroststrukturen aufgelöst, streuen das einfallende Tageslicht,
welches von der glatten Oberfläche des Bodens reflektiert wird. Je nach
Standort stellt sich eine Überblendung ein, die den Ausstellungsraum
über seine präzise geführten Konturen hinweg aufzuweiten scheint. Die
Flugobjekte, obwohl greifbar, wirken surreal. Umgekehrt dringen durch
die dunkel getönten Fensterflächen innerhalb der Polycarbonatfassade
bildhafte
Ausschnitte
von
Rollfeld
und
Startbahn
in
den
Ausstellungsraum, die sich im Auge des Betrachters auf der
transparenten Raumschale abstrakt ergänzen.
Der Museumsbesucher realisiert in sich wandelnder Schärfe Flughafen
und Museum, Gegenwart und Vergangenheit an einem Ort. Das
Raumgefüge vermittelt ihm Gleichzeitigkeit und Wechselwirkung des
Geschehens.
Er
ist
nicht
teilnahmsloser
Betrachter,
sondern
eingebundener Rezipient, der mit seinem Standort auch seine
Wahrnehmung verändern und überprüfen kann.
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Tragstruktur
Allgemeine Beschreibung
Das Gebäude mit seinem Grundriss von ca. 112,00 x 54,25 Metern
erstreckt sich über eine Höhe von ca. 10,20 Metern, gemessen ab
Geländeoberkante. Das Hallentragwerk verläuft in einem Bogen über
die gesamte Grundrisslänge, wobei die Hallenbreite von 32,74 bis 36,80
Meter variiert. In dem Hallentragwerk ist die Ausstellungsbox mit den
Abmessungen 36,90 x 23,00, und einer Höhe von 8,50 Metern
angeordnet. Die Ausstellungsbox weist ein Untergeschoss und zwei
Obergeschosse aus.
Die Museumshalle hat an beiden Stirnseiten gebäudebreite Öffnungen
mit Schiebefalttoren, die dem Einbringen der Exponate dienen, sowie
eine eventuelle Umnutzung als Hangar ermöglichen. Wegen der
vorgesehenen Aufhängung von Flugzeugen ist eine lichte Raumhöhe
von ca. 9,00 Metern erforderlich. An der Nord- und der Südseite kragt
das Dach mit variabler Kraglänge bis zu 17 Meter weit aus.
Die Ausstellungsbox besitzt wegen der Demontagemöglichkeit ein
separates Tragwerk. Zur Trennung der unterschiedlichen Nutzungen
besitzt die Ausstellungsbox ein Dach zum Halleninnenraum. Das
statische System besteht aus zwei Stahlträgerrosten mit Pendelstützen.
Die Aussteifung des zweigeschossigen Einbaus erfolgt über den
Treppenhauskern aus Stahlbeton. Das Untergeschoss wird als „Weiße
Wanne“ im Grundwasser ausgebildet.
Die sich südlich an die Museumshalle anschließenden Anbauten
werden als Stahlbetonschalen ausgeführt, welche die günstige Wirkung
der
Kuppelform
auf
die
Abtragung
der
nicht
unerheblichen
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Vertikallasten aus der Erdüberdeckung nutzen. Weiterhin stehen die
Pendelstützen des Vordachs im Eingangsbereich, das wegen der
Vermeidung
von
Wärmebrücken
vom
Haupttragwerk
thermisch
abgetrennt ist, auf dem Randüberzug der Stahlbetonschale.
Konstruktionsart
Die Bauweise bzw. Konstruktionsart des Dorniermuseums ist ein
gemischter Stahl- und Stahlbetonbau. Die Museumshalle, Vordächer
und Auskragungen sind als Stahlbau ausgeführt. Die im Süden an das
Gebäude anschließenden Kuppeln bestehen aus Stahlbeton. Die
Ausstellungsbox ist ein Stahltragwerk mit Verbunddecken und einem
Kern aus Stahlbeton.
Gebäudeaussteifung
Die
Halle
wird
in
Querrichtung
über
Zweigelenkrahmen
mit
Doppelrahmen auf der Südseite ausgesteift, in Längsrichtung über
Verbände.
Die
Ausstellungsbox
wird
über
den
Stahlbetonkern
ausgesteift. Diesem Aspekt kommt aufgrund der Lage des geplanten
Gebäudes in Erdbebenzone 2, der zweithöchsten Erdbebenzone in
Deutschland, eine nicht unerhebliche Rolle zu. Zur Steigerung der
Effizienz
der
Abtragung
von
Horizontallasten
wurden
unter
Einbeziehung der ohnehin erforderlichen Galeriestützen und deren
Verlängerung bis zum Dach die Querrahmen als Zweifeldrahmen
ausgebildet.
Decken
Die Bodenplatte der Halle wird schlaff bewehrt und weist eine
Betongüte von C20/25 auf. Die Galerie der Halle erhält eine
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Verbunddecke mit einer Deckenstärke von 16 Zentimetern. Die Decke
der Ausstellungsbox über dem Untergeschoss wird mit einer Stärke von
32 Zentimetern konventionell schlaff bewehrt. Die Ausstellungsbox
erhält eine Verbunddecke mit einer Deckenstärke von 12 Zentimetern.
Alle Decken weisen eine Betongüte von C30/37 auf.
Stützen
In Gebäudelängsrichtung misst der Stützenraster 4,00 Meter, in
Gebäudequerrichtung
passt
sich
der
Stützenabstand
dem
Kurvenverlauf von Nordfassade, Südfassade und Galerie an. Die
Stahlstützen des Hallentragwerks unterstützen mit ihrem Querschnitt
die Kurven des Gebäudes. Dazu werden die Stützen als geschweißte IProfile mit einem Querschnitte in Rautenform ausgebildet, welche die
Seitenabmessungen von 650 x 360 Millimeter an der Nord- und
Südseite, sowie 360 x 360 Millimeter bei den Galeriestützen aufweisen.
Die Stahlstützen in der Ausstellungsbox sind als Hohlprofile QHP 200
geplant. Alle Stahlbauteile weisen eine Stahlgüte S355 J2 G3 auf.
Gründung
Die Gründung der Halle und der Ausstellungsbox erfolgt entsprechend
der
Empfehlung
des
Baugrundgutachters
auf
Bohrpfählen.
Die
vertikalen Lasten werden über die Pfahlkopfbalken zu den Bohrpfählen
abgetragen. Die Bodenplatte mit einer Stärke von 29 Zentimetern der
Halle wird als Flachgründung elastisch gebettet. Die Bodenplatte wird
auf Empfehlung des Bauphysikers als WU-Beton ausgeführt. Die
Horizontallasten werden durch die elastisch gebetteten und auf Biegung
beanspruchten Bohrpfähle abgetragen.
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Fassade
Die Fassade ist als transparente Polycarbonatfassade an der Nord- und
der Südseite des Gebäudes konzipiert.
Dach
Das Dach wird mit einem Trapezblech eingedeckt. Die fünfte Fassade
besitzt ebenfalls eine weiße Oberfläche. Als „cool roof“ begünstig es die
Energiebilanz des Gebäudes. Zudem ist auf der Dachfläche lokal ein
Technikbereich angeordnet.
Technischer Ausbau
Klima- und Energiekonzept
Das Klima- und Energiekonzept soll in angemessener Weise die
KomfortNatürliche
und
Behaglichkeitsansprüche
Klimatisierung,
effiziente
der
und
Nutzer
befriedigen.
umweltschonende
Versorgungskomponenten sollen derart integriert werden, dass ein
wirtschaftlicher und ökologischer Betrieb des Gebäudes gewährleistet
ist.
Kernpunkte des Konzepts sind die Raumtemperierung über ein
Flächenheiz- und Kühlsystem in der Bodenplatte des Hangars, sowie
die natürliche Lüftung des Gebäudes, insbesondere der Museumshalle.
Hierzu sind regelbare Zufluftöffnungen im Unterflurbereich entlang der
Nord- und Südfassade vorgesehen, die Abluft ist mit den RWAÖffnungen im Hallendach kombiniert.
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Zusätzliche
Systeme
(Fassaden-Unterflurkonvektoren,
Deckenstrahlplatten) ermöglichen eine bedarfsgerechte Regulierung
des Klimas in der Halle und ihren Sonderbereichen. Eine mechanische
Lüftung,
die
sich
am
hygienisch
notwendigen
Maß
für
die
Frischluftzufuhr der Besucher orientiert, ist nur in der Ausstellungsbox
im Obergeschoss, in den Sonderbereichen (z. B. Gastronomie) und
vollständig innen liegenden Räumen installiert.
Damit eignet sich das entwickelte Klimakonzept sehr gut für die
Bereitstellung von Heiz- und Kühlenergie auf Niedertemperaturniveau,
und damit für die effiziente Nutzung von Umweltenergien am Standort.
Als zentrale Komponente einer wirtschaftlichen und ökologischen ist
das Geothermiefeld zu nennen, das aus 81 Erdwärmesonden unterhalb
des Gebäudes besteht. Auf diese Weise wird erreicht, dass die
Klimatisierung des Hauses – abgesehen von der Spitzenlastkühlung auf
der Hangar-Galerie an besonders heißen Tagen – vollständig ohne
mechanische
Kälteerzeugung
auskommt.
Ein
bemerkenswerter
Umstand für einen derartigen Museumsbau.
Die Betriebskosten für die Gebäudeklimatisierung liegen deutlich unter
denen konventioneller Konzepte. Auch die Umweltbelastung durch den
Betrieb
der
Gebäudeklimatisierung,
gemessen
an
den
CO2-
Emissionen, ist gegenüber einem herkömmlichen Konzept um ca. 50%
reduziert, so dass pro Jahr knapp 100 Tonnen an CO2-Emissionen
eingespart werden.
Hervorzuheben ist außerdem die Gebäude hohe, transluzente Fassade
an der Nord- und Südseite aus Polycarbonat-Mehrfachstegplatten, die
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vergleichsweise gute thermische Eigenschaften aufweist, und zur
Begrenzung
der
solaren
Wärmeeinträge
mit
einem
speziellen
Siebdruck-Muster ausgeführt wurde.
Landschaftskonzept
Die vermittelnde Haltung, die das Museum zwischen Flughafen und
Landschaft
einnimmt,
übertragen
wir
auf
die
Konzeption
der
Außenanlagen. Der Grünzug, in welchem sich die benachbarten
Gebäude aufreihen, wird über das Grundstück fortgeführt. Vorhandene
Elemente werden aufgegriffen und übertragen, jedoch in Anordnung
und Ausformung differenziert. Die Landschaft soll nicht Restfläche
zwischen bebauten und befestigten Bereichen sein, sondern kultureller
Bestandteil der Anlage, mit eigener Identität und Bezug zum Gebäude.
Die Freifläche wird einer Modulation unterzogen. Dreidimensionale
Verwerfungen lassen das ebene Gelände räumlich in Erscheinung
treten. Eine artifiziell anmutende Topografie entsteht, welche das
Museum mit seinen befestigten Außenflächen umgreift. An dem im SüdOsten gelegenen Eingang in die Ausstellungshalle verzahnen sich
zudem Landschaft und Gebäude. Zwischen einem geschlossenem und
einem halboffenen Bereich wird ein Abzweig der Grünfläche geleitet,
der sich hügelförmig aufwirft. Der Besucher betritt das Museum über
einen Vorraum, dessen Volumen sich erkennbar aus Gebäude und
Landschaft formt.
Richtung Westen wirft sich die Grünfläche ein weiteres Mal auf, und
schließt sich dabei in halber Höhe der Fassade an die Ausstellungshalle
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an. In ihrem Scheitelpunkt einen Fluchtweg aus dem Gebäude
fortführend,
lässt
diese
Erhebung
wiederholt
die
Landschaft
amplitudenartig aus ihrer Nulllinie schlagen. Vor dem Hintergrund der
weiß bedruckten Raumschale wird der Grünzug inszeniert, und gewinnt
als eigenständige Raumkategorie an Bedeutung. Die beidseitig
angrenzenden Industrieanlagen werden über das Museum hinweg
gebunden und zueinander in Beziehung gesetzt.
Eine
dritte
markante
Erhebung
der
Landschaft
jenseits
der
Ausstellungshalle bietet dem Besucher eine Aussichtsplattform, von der
er den Flughafen und das Museum, samt überstelltem Rollweg,
überblicken kann.
Neben der Rasenfläche wird auch die vorherrschende Baumart der
Nachbargrundstücke
adaptiert.
So
überziehen
Birken
in
freier
Anordnung den Außenraum zum Rollweg und Vorplatz, sowie der mit
Rasengittersteinen versickerungsfähig ausgebildete Besucherparkplatz
zählen. In der Erscheinung dieser Baumart, die geprägt wird von dem
signifikant weißen Stamm und dem durchlässig glänzenden Blattwerk,
das die Verästelungen des Stammes schemenhaft freigibt, begründet
sich eine Referenz an Struktur und Oberfläche des Museums.
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