Heinrich von Kleist - Der zerbrochne Krug

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Heinrich von Kleist - Der zerbrochne Krug
Ein Lustspiel, entstanden 1803–1806, Uraufführung am 2. März 1808 im Hoftheater in
Weimar, überarbeitete Buchausgabe mit gekürztem Schluss 1811
Unterrichtseinheit zusammengestellt von Peter Hilton Fliegel
zur Inszenierung von Olaf Strieb, Spielzeit 2011/2012
Dorfrichter Adam geht’s an den Kragen
Lektüre
Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist in der Strichfassung der Landesbühne, am
besten zumindest teilweise im Unterricht mit verteilten Rollen
Prozess gegen Adam
Verteilen Sie Rollen wie folgt:
Gericht
Staatsanwaltschaft (2 Personen): bereitet die Anklage vor, mögliche Anklagepunkte sind:
Urkundenfälschung, Korruption, Amtsmissbrauch, sexueller Nötigung, Unterschlagung von
Staatsgeldern, Falschaussagen, Erpressung und Bestechung
Verteidigung (2 Personen9: führt Gespräch mit Adam über den Tathergang, versucht
Argumente der Staatsanwaltschaft zu entkräften, was nicht beweisbar ist, gilt vor Gericht
nicht, sucht nach Gründen, warum Adam nicht anders handeln konnte.
Vorsitzender Richter: führt die Verhandlung, erteilt / entzieht das Wort, befragt Zeugen und
Angeklagte, fällt am Ende das Urteil.
Beisitzende Richter (2 Personen): stellen Fragen, beraten den Vorsitzenden bei der
Urteilsfindung
Recherchieren Sie im Internet die dazugehörigen Paragrafen des Strafgesetzbuches
Angeklagter
Adam, Dorfrichter
Zeugen der Anklage
Eve, Ruprecht, Marthe Rull, Veit Tümpel, Frau Brigitte
Zeugen der Verteidigung
Licht, Walter
Prozess
Führen Sie den Prozess gegen Adam durch mit den Schritten: Beweisaufnahme, Verhör des
Angeklagten, Anhörung der Zeugen mit Kreuzverhör, zweites Verhör des Angeklagten mit
Plädoyer, Schlussplädoyer der Anklage und derVerteidigung, Beratung des Gerichts
(geheim), Urteilsverkündung
Anhang
Richter Adam geht's an den Kragen
Bundesgerichtshof verhandelt den "Zerbrochenen Krug"
200 Jahre, nachdem Heinrich von Kleist sein Lustspiel "Der Zerbrochene Krug" geschrieben hat, soll
der zwielichtige Dorfrichter Adam angeklagt werden - vor dem Bundesgerichtshof.
Karlsruhe - Generalbundesanwalt Kay Nehm selbst wird am 5. Dezember die Anklage gegen
Adam vertreten - der Vorsitzende Richter des 1. Zivilsenats des BGH, Eike Ullmann, soll
über den Richter richten. Das Badische Staatstheater hatte die ungewöhnliche Idee, den
Gerichtshof in Karlsruhe zur Bühne zu machen.
Anlass zur Anklage gibt es durchaus: Schließlich ist die Schuld des Dorfrichters zwar klar,
der Gerichtsrat Walter lässt ihn aber am Ende des Stückes fliehen - weil Walter nicht zum
Strafen kommt. Hermann Heil, der Anwalt, der Dorfrichter Adam am 5. Dezember in
Karlsruhe verteidigen wird, hat wahrlich keinen leichten Fall übernommen: Adam wird
wegen Urkundenfälschung, Korruption, Amtsmissbrauch, sexueller Nötigung,
Unterschlagung von Staatsgeldern, Falschaussagen, Erpressung und Bestechung angeklagt.
Echt sind bei der BGH-Verhandlung Richter, Staatsanwalt und Verteidiger - die Figuren des
populären Kleist-Stücks, das zwischen 1803 und 1806 entstand, werden von Schauspielern
dargestellt. Über die wird in Karlsruhe nach heutigen Rechtsnormen gerichtet werden.
Das tat 2001 auch schon die Große Strafkammer des Landgerichts Osnabrück: Damals
verurteilte der Richter den sündigen Adam zu fünf Jahren Haft. Strafe muss eben sein - auch
noch 200 Jahre nach der (literarischen) Tat.
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,272606,00.html
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