Presseinformation Greatest Hits Vol. III Local Heros: L’Art pour L‘Art Warum bloß für gängige Instrumente komponieren, wenn sich auch mit Kochtöpfen, Telefonhörern und von Spielzeugautos bewegten Lautsprechern spannende Klänge erzeugen lassen? Als verblüffend origineller Komponist hat Matthias Kaul insgesamt rund 80 Kompositionen veröffentlicht. Mit dem von ihm gegründeten Ensemble L’Art pour L’Art führt er bei Greatest Hits am 21. November sein »imaginäres« Vokal- und Instrumentaltheater »Kafkas Heidelbeeren« auf. Die verbale Grundlage zu Kafkas Heidelbeeren bilden Texte von Franz Kafka, Henri Michaux (dem belgischen Surrealisten) und dem etwas weitschweifigen Denker Roland Barthes. Getreu dem Gedanken Kafkas »...dass immer wieder alles neu ist, da es an zu einer anderen Zeit an einer anderen Stelle scheinbar gleich wieder auftritt...« tauchen diese Texte immer wieder aus anderen Mündern, falschen Körpern und an anderen Orten auf. Musikalisch spielen zwei Lieder von Franz Schubert eine Rolle: »Täuschung« und »Der Wegweiser« – ein Hinweis darauf, dass es unter anderem um Irrwege und Orientierungslosigkeit zu gehen scheint. Niemand ist derjenige, der er wirklich ist: Die Vokalisten haben beispielsweise einen Lautsprecher im Mund, so dass auch falsche Stimmen und normalerweise nicht realisierbare Klänge aus ihren »Leihkörpern« kommen. Feedbackflaschen, ein obertonmodulierender Kochtopf, Telefonhörer und von Spielzeugautos bewegte Lautsprecher erweitern die klanglichen Möglichkeiten des Ensembles. Matthias Kaul entzieht sich bewusst dem bedeutungsschweren Ernst der Neuen Musik; er liebt es schräg. So bescheinigte ihm der der Deutschlandfunk einen »Hang zum Abgedrehten«. Er war zunächst Rock- und Jazzschlagzeuger, bevor er ein Percussion-Studium an der Hamburger Musikhochschule absolvierte. Er arbeitet eng mit einer Vielzahl an Musikern und Komponisten der zeitgenössischen Musik zusammen wie John Zorn, David Moss, Carla Bley, Malcolm Goldstein, Mauricio Kagel, Hans Werner Henze, Vinko Globokar and Joachim Hespos und hat bisher über 300 Werke zur Uraufführung gebracht. Tourneen führten ihn durch Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Japan, Korea, Taiwan, Indien und Kanada. Neben Solound Ensemblekompositionen schreibt er Film- und Theatermusik sowie Hörspiele, Klanginstallationen und Auftragswerke für Neue Musik Festivals. 1983 von Matthias Kaul (Schlagzeug/Komposition), Astrid Schmeling (Flöte) und Michael Schröder (Gitarre) gegründet, umfasst das Ensemble L'Art pour L'Art einen festen Kreis von zwölf Musikern, die je nach erforderlicher Besetzung in unterschiedlichen Konstellationen oder solistisch arbeiten. Das Ensemble reflektiert immer aufs Neue den Sinn und die gesellschaftliche Relevanz des Kunstbegriffes »l’art pour l’art«. Diese Auseinandersetzung führt über weltweite Konzerttätigkeiten, die Zusammenarbeit mit namhaften Komponisten auf internationaler Ebene, unzählige Ur- und Erstaufführungen, hochgelobte CD-Einspielungen und Rundfunkproduktionen im In- und Ausland immer wieder zu kontrastreichen Ansätzen: Kammermusik, inszenierte Konzerte und Musiktheater, Workshops, Outdoor-Projects, Improvisation, selten gespielte klassische Werke, die Kompositionsklasse L’Art pour L‘Art für Kinder und Jugendliche und viele weitere pädagogische Konzepte. L’Art pour L‘Art wurde mit Preisen der PwC-Stiftung, des Musiklandes Niedersachsen, mit dem Junge Ohren Preis, dem Preis der deutschen Schallplattenkritik 2012 und mit dem Echo Klassik 2012 ausgezeichnet. Sa 21.11. / 18.00 Uhr / Kampnagel / K1 Local Heroes L'Art pour L'Art Matthias Kaul, Schlagzeug und Leitung Matthias Kaul: Kafkas Heidelbeeren Einzeltickets: € 9 Künstler-Publikumsbegegnung mit dem Ensemble L’Art pour L’Art und Matthias Kaul um 19.15 Uhr / K1 Weiteres Konzert mit dem Ensemble L'Art pour L'Art: So 22.11. / 16.00 Uhr / Kampnagel / K1 Schattenhaft L'Art pour L'Art »Schattenhaft«– Ein Musiktheater der Kompositionsklasse L’Art pour L’Art: Jonathan Mummert, Mahnaz Shahriyari, Armon Böhm, Lea J. Mummert, Agnes Homann, Anna Weißbach, Rebekka Homann, Kikan Eleonore Nelle Einzeltickets: € 9 »Greatest Hits Vol. III« – Festival für zeitgenössische Musik auf Kampnagel Nach zwei erfolgreichen Ausgaben hat sich das Festival »Greatest Hits« als prominente Plattform für aktuelle Musik in der Hamburger Musiklandschaft etabliert. Mit insgesamt rund 20 Veranstaltungen wird es vom 19. bis zum 22. November auf Kampnagel wieder zum Anziehungspunkt für Entdecker ebenso wie für wahre Kenner der Szene. Als neuer Kooperationspartner ist »NDR das neue werk« wesentlich an der inhaltlichen Gestaltung des Festivals beteiligt. Im Eröffnungskonzert spielt das NDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Matthias Pintscher. Ein Schwerpunkt ist dem kanadischen Komponisten Claude Vivier gewidmet, dessen brillante Klangsprache das Bundesjugendballett mit dem Ensemble Resonanz auch im Tanz sichtbar macht. Ebenfalls unter die Interpreten mischen sich das portugiesische Remix Ensemble Casa da Música und sein künstlerischer Leiter Peter Rundel. Bei den »Local Heroes« sind lokale Größen der Neue-Musik–Szene wie das Decoder Ensemble und Matthias Kaul geladen; eindrucksvolle Elektronik-Shows liefern unter anderem Fennesz und Ben Frost. Das Rahmenprogramm wird ausgeweitet – mit Einführungsgesprächen, Künstler-Publikumsbegegnungen, einem »Public Listening« einer exemplarischen Aufnahme der einzigen Oper Claude Viviers und vielen weiteren Angeboten. Auch der Komponistennachwuchs trägt zum Festivalprogramm bei. Vier kontrastreiche Festival-Tage warten auf ein bunt gemischtes Publikum, das bereit ist hinzuhören, mitzureden und sich vom Klang der Gegenwart begeistern zu lassen! Laeiszhalle Elbphilharmonie Hamburg Die Elbphilharmonie, die am 11. und 12. Januar 2017 in der Hamburger HafenCity eröffnet wird, und die renommierte Laeiszhalle werden aus einer Hand geführt. Generalintendant ist seit 2007 Christoph Lieben-Seutter. Seit der Konzertsaison 2009/2010 verantwortet er darüber hinaus ein eigenes Programm mit rund 120 Konzerten, die neben den Veranstaltungen der Hamburger Orchester und privaten Konzertveranstalter in der Laeiszhalle und an vielen anderen Orten in Hamburg stattfinden. Die Elbphilharmonie Konzerte bieten ein facettenreiches, modernes und weltoffenes Programm, welches das Publikum inhaltlich zum künftigen Konzerthaus Elbphilharmonie und die Musikstadt Hamburg in die Zukunft führt. Informationen und Karten unter www.elbphilharmonie.de, im Elbphilharmonie Kulturcafé am Mönckebergbrunnen (Barkhof 3) und in der Konzertkasse im Brahms Kontor vis-à-vis der Laeiszhalle (Johannes-Brahms-Platz 1). Tickethotline: +49 40 357 666 66, [email protected]. Pressekontakt: Nataly Bombeck, Elena Wätjen und Julia Mahns Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel: +49 40 357 666 50 Fax: +49 40 357 666 55 [email protected] www.elbphilharmonie.de/presse