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Der Rotklee
(Trifolium pratense)
Bezeichnung: Trifolium pratense
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae); Untergruppe der Schmetterlingsblütler (Fabaceae).
Gattung: Klee (Trifolium)
Ins Deutsche übersetzt bedeutet der lateinische Gattungsname Dreiblatt (tres = drei, folium =
BlattDreifaltigkeit). Der Artname pratense bezieht sich auf den Standort und bedeutet frei
übersetzt „auf Wiesen wachsend“.
Rotklee der heimische Sojaersatz (Hormone, Isoflavone), hat in den letzten Jahren eine gewisse
Bekanntheit erlangt.
Jedes Kind kennt den Klee, weil es sich erhofft, auf der Suche nach vierblättrigen Kleeblättern das
Glück zu finden.
Das natürliche Verbreitungsgebiet ist Eurasien. Darüber hinaus wurde Rotklee auch in anderen
Regionen eingebürgert. Er wächst auf Wiesen, Feldern und Wäldern.
Die einzelne Pflanze für sich wirkt nicht so prachtvoll, wie ein ganzes „blühendes Kleefeld. Darum
wächst der Klee gerne in Gesellschaft - sofern man das so sagen kann - mit anderen Kleepflanzen.
Der Rotklee ist eine beliebte Futterpflanze (durch die hormonelle Wirkung vermehrt er die
Milchleistung der Kühe). Bei zu viel Anteil von Weißklee (östrogenartige Wirkung) im Futter,
besteht die Gefahr, dass die Kühe nicht mehr trächtig werden!
Botanik (Schmetterlingsblütler)
Der Rotklee ist ein Nährstoffanzeiger und Bodenverbesserer, er wurzelt bis zu 2 m tief!
I
In seinen Wurzelknöllchen leben Bakterien, die sich aus der Luft Stickstoff holen und diesen für
andere Pflanzen zu Nährstoffen verarbeiten. Es bildet sich zunächst eine Blattrosette, aus der ein
bis zu 50 cm hoher Stängel wächst, der sich verzweigt. Meist hat der Klee drei Blätter, die
wechselständig und gefiedert (gefingert) sind und weißlich schimmernde Flecken aufweisen.
Vierblättrige Kleeblätter gibt es nur äußerst selten (meist Mutation), außer gezüchtet. Die
rosaroten Blütenköpfe erreichen einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern. Sie sind
zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle und locken dank ihres Nektars Bienen und
Schmetterlinge an. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen. Der Fruchtknoten ist oberständig.
Im Rotklee enthaltene Wirkstoffe
Isoflavone (sog. Phytoöstrogene, gegen Wechselbeschwerden) , Flavonoide (für Färbung
verantwortlich) , ätherisches Öl (Duftstoffe), Gerbstoffe (Bitterstoffe für Darm, Leber und Galle)
Asparagin (Aminosäuren), Cumarine (gehört zu den Glykosidenn und Bitterstoffen), Salicylsäure,
Glykoside und Harz.
Wirkung der Inhaltsstoffe:
antioxidativ, bluttfettsenkend, antientzündlich, östrogenartig, leicht cholesterinsenkend,
cytostatisch, teilweise antikarzinogen.
Rotklee: Anwendung und Heilwirkung
In der Volksmedizin wurde der Rotklee früher zur Behandlung von Keuchhusten, chronischen
Hauterkrankungen sowie Unterschenkelgeschwüren eingesetzt.
In der Homöopathie wird die Pflanze zudem bei Mumps sowie bei Entzündungen der oberen
Atemwege verwendet.
Die Heilwirkung des Rotklees wurde schon im Hochmittelalter beschrieben (Hildegard von
Bingen).
Als Tee zubereitet, so glaubten die Kelten, Klee reinige das Blut.
Äußerlich erweichend, wundheilend und krebsfeindlich; innerlich östrogenartig, blutreinigend,
krebsfeindlich, verjüngend; hemmt den Knochenabbau.
Anwendung bei folgenden Beschwerden:
Gicht, Leberschwäche, in der Rekonvaleszenz, Rheuma, Verstopfung, Wechseljahrbeschwerden
(Östrogenmangel, Hitzewallungen), Wurmbefall, diverse Schleimhautentzündungen, Durchfall,
Darmentzündungen, Menstruationsbeschwerden, Wundbehandlung.
Die Phytoöstrogene spielen darüber hinaus eine Rolle bei der Vorbeugung hormonabhängiger
Krebserkrankungen, insbesondere der Brust, der Gebärmutter und der Prostata.
Anwendung als Tees, Kapseln, Tinkturen, Weleda Haaröl, Anti Aging Cremes.
Rotklee in der Küche
Rotklee wird in der Küche meist in Form von Sprossen genutzt. Die frischen Keimlinge enthalten
viele wichtige Mineralien und Spurenstoffe und haben einen angenehmen, milden Geschmack. Die
Rotkleesprossen können ähnlich wie Kresse verwendet werden und eignen sich für viele
Salatgerichte. Die Sprossen lassen sich in so genannten Keimgeräten einfach anbauen und
benötigen etwa 5 bis 8 Tage, bis sie verzehrfertig sind.
Mitunter werden auch die Rotkleeblüten in der Küche für Suppen, Salate oder Brotaufstriche
verwendet. Die auffallend roten Blüten sind ebenfalls recht mild im Geschmack und können darüber
hinaus zu Dekorationszwecken genutzt werden.
Rezepte
1) Rotklee Tee
Zubereitung: 2 bis 3 gehäufte Teelöffel getrocknete Rotkleeblüten mit 250 ml
kochend heißem Wasser übergießen. Der Aufguss sollte dann zwischen 12 und 15
Minuten ziehen, bevor die Blüten abgeseiht werden. Bei Bedarf kann der Tee mit
etwas Honig gesüßt werden. Pro Tag sollten nicht mehr als 3 Tassen Rotklee Tee
getrunken werden.
Die Anwendungsdauer sollte außerdem einen Zeitraum von fünf bis sechs Wochen
nicht überschreiten.
2) Reizlindernde Rotkleesalbe
Zutaten
gelbes Bienenwachs
15 g
Wollwachs
20 g
Ringelblumenöl
80 mg
Rotklee-Urtinktur (Apotheke)
10 ml
Hamameliswasser
8 ml
Vitamin-A-Fluid
(für kosmetische Zwecke)
ätherisches Rosenöl
2 ml
6 bis 7 Tropfen
So wird’s gemacht: Bienen-, Wollwachs und Ringelblumenöl in einem Glas ins Wasserbad stellen
und erhitzen, bis sich alles verflüssigt hat. Sobald sich die Wachse aufzulösen beginnen, stellt man
ein zweites Glas ins Wasserbad, das die Urtinktur, das Hamameliswasser und das Vitamin-A-Fluid
enthält, und erhitzt diese Mixtur ebenfalls ein wenig. Wenn sich alles verflüssigt hat, nimmt man
die Gläser aus dem Wasserbad. Dann kippt man die wässrige Fraktion mit der Urtinktur in die ölige
Fraktion. Nun das Glas rasch gut verschließen, in ein Küchentuch wickeln und so lange sehr kräftig
schütteln, bis sich eine einheitliche milchige Flüssigkeit gebildet hat. Zum Schluss mengt man das
ätherische Rosenöl bei und schüttelt wieder. Die Salbe mit einem Löffel in ein Salbendöschen füllen
und zur Aufbewahrung in den Kühlschrank stellen; so hält sie sich mehrere Wochen.
3) Pfefferminzlikör mit Rotkleeblüten und Pfefferminzöl
Zutaten
4 große Zweige echte Pfefferminze
200 g weißer Kandiszucker
10 Rotkleeblüten
6-10 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl
1 Liter Wodka
5 Gewürznelken
So wird’s gemacht: Die Pfefferminzzweige an einem warmen sonnigen Tag im Garten ernten,
kurz abwaschen und trocken tupfen. Entferne dabei die kleinen, schwarzen Käfer, die sich mit
Vorliebe auf den Pfefferminzzweigen aufhalten. Die Zweige steckt man in eine ausreichend große
Flasche und gibt die ausgezupften Rotkleeblüten und die Nelken dazu. Mit dem Wodka auffüllen,
den Kandiszucker und das Pfefferminzöl mit der Pipette dazugeben. Die Flasche verschließen und
einmal gut durchschütteln. Im warmen Zimmer sechs Wochen stehen lassen. Ab und zu schütteln,
damit sich der Zucker gut auflöst. Danach den Ansatz durch ein Plastiksieb geben und die
Flüssigkeit zusammen mit je zwei Blättchen Pfefferminze und drei Rotkleeblüten in kleinere
Flaschen abfüllen. Dieser Pfefferminzlikör hat eine wohltuende und auf die Atemwege befreiende
Wirkung. Es ist eine hervorragende Basismischung für sommerliche Erfrischungsgetränke.
Geschichten (Signaturen und Astrologie)
Wegen der Dreiblättrigkeit symbolisiert der Rotklee im Christentum die göttliche Dreifaltigkeit.
Doch er war schon bei den Kelten eine geschätzte Pflanze, die wegen ihrer drei Blätter ein Attribut
der drei Nornen wurde, die am Urdsbrunnen sitzen und die Schicksalsfäden der Menschen spinnen.
Daher erblicken wir im Rotklee bis heute eine Symbolpflanze für Glück und große Lebenskraft.
Der eigentliche Glücksklee spielt mit seinen vier Blättern auf die vier Elemente,
die vier Himmelsrichtungen und die vier Jahreszeiten an.
Astrologisch untersteht die Futterpflanze, deren honigsüße Blüten gern von den Kindern
ausgesaugt werden, den weiblichen Planetenkräften Mond und Venus:
Rotklee macht weich, weiblich und sinnlich.
Legende
Das nationale Symbol Irlands, das dreiblättrige Kleeblatt (der shamrock), geht auf folgende
Legende zurück:
Der Sage nach benutzte der Heilige Patrick (St. Patricks Day) ein dreiblättriges Kleeblatt um
den keltischen Hochkönig Laoghaire die Dreifaltigkeit zu erklären: Die drei Blätter sollten den
Vater, Sohn und den Heiligen Geist symbolisieren. Der Druide des Stammes hatte zuvor versucht
St. Patrick mi der Zeichnung eines merkwürdigen dreiköpfigen Monsters lächerlich zu machen.
Nach dieser Lehrstunde erlaubte der König dem Heiligen, das Christentum über
die Insel zu verbreiten. Außerdem steht das Kleeblatt symbolisch für ein Kreuz. Der Pflanze wurde
in Irland lange Zeit eine magische Wirkung nachgesagt, schon
lange vor der Christianisierung Irlands.
Kleine Überraschung
Rezepte-Handouts
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