Unterschiede zwischen Frau und Mann Inzwischen gibt es zu den Unterschieden von Mann und Frau sehr viel Literatur, am bekanntesten ist Grays Aussage „Männer sind vom Mars - Frauen von der Venus. Ja es gibt sie die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, auch wenn wir von Gleichberechtigung sprechen und das ist gut so. Es ist nicht wichtig gleich zu sein sondern ein erster Schritt zu einem guten Wir besteht darin, das Anderssein von Mann und Frau anzunehmen, zu nutzen und zu respektieren. Verhaltensunterschiede weiblich & männlich Aus genetischer Perspektive sind Frauen und Männer zu 99% identisch. ¹ Beide verfügen demnach über ein „weibliches“ bzw. „männliches“ Repertoire. Sie nutzen es jedoch unterschiedlich. Die Forschung belegt, dass bereits neugeborene Mädchen eher zu einem Gesicht und Jungen eher zu einem abstrakten Mobile „Blickkontakt“ suchen.² Auch bei freiem pädagogischem Angebot wenden sich Mädchen eher Puppen zu und Jungen stärker technischem Spielzeug. Sie treten auch häufiger aggressiv und antisozial auf während Mädchen mitfühlender und einfühlender unterwegs sind. Gerade bei Verteilungskämpfen sorgen Jungs erst für sich und Mädchen versuchen Gerechtigkeit durchzusetzen. Dies Verhalten lässt sich auch bei Rangkämpfen in gleichgeschlechtlichen Gruppen beobachten. Wenn wir auf die neusten Forschungsergebnisse von Frauen und Männern im Berufsalltag schauen setzt sich dies fort. Frauen schaffen es oft durch ihre Empathiefähigkeit die Gemeinschaft im Team zu stärken, während Männer klare Hierarchiestrukturen, Statussymbole uvm bevorzugen. Ebenso wurde festgestellt, dass Mütter sich auf eine einfache Sprache des Kindes einstellen, während Männer eher kompliziertere Sätze verwenden.³ Relevant ist auch, dass Mord und Gewaltverbrechen eine Männerdomäne sind, wenn auch die Kriminalität der weiblichen Jugendlichen in den letzten Jahren zugenommen hat, so steht die in keiner Relation zur Häufigkeit und Gewaltbereitschaft von Männern.4 Blickpunkt Evolution Noch immer bestimmen unsere Vorfahren unser Verhalten. Aus neurobiologischer Sicht ist es biologisch eine lebenswichtige Kompetenz, dass Männer besser werfen, und zielen können, um wilde Tiere und Feinde abzuwehren und Beute effektiver zu erlegen. Sie brauchten dazu ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, mussten Spuren lesen und Werkzeuge und Waffen herstellen.5 Währenddessen schützen die Frauen den Nachwuchs durch Kooperation und Kommunikation und besitzen dadurch mehr Empathie. Sie benötigten Feinmotorische Fähigkeiten und sorgten für den sozialen Zusammenhalt um zu überleben. Beide Fähigkeiten sind sinnvoll und es gibt kein besser oder schlechter. Aus neurobiologischer Sicht wird durch Kooperation das Belohnungssystem des Gehirns angekurbelt, womit wahrscheinlicher wird, dass sich Menschen eher gegenseitig unterstützen.6 Hier rückt der Mensch als Wesen in den Vordergrund der aus neurophysiologischer Sicht zur Gemeinschaft prädestiniert ist. So wird auch der Ausschluss aus der Gemeinschaft im Gehirn als Schmerz identifiziert und von den Betroffenen so empfunden. Die Aktivität der Hirnareale der Großhirnrinde nimmt zu (diese ist bei Frauen größer als bei Männern) wenn sich die Gemeinschaft gegen den Einzelnen stellt. Ob das Schmerempfinden der Frauen größer als der Männer ist bleibt ungeklärt Unterschiede im Gehirn zwischen Frau und Mann Vorneweg: Das Gehirn aller Menschen ist zunächst weiblich. Erst durch die Einwirkung von Testosteron differenziert sich das männliche Gehirn ab der 6. Schwangerschaftswoche Ein Mediziner könnte keine Angaben zu Geschlecht, Intelligenz, sexueller Orientierung, Integrität oder Moral des Besitzers machen, wenn man ihm ein gesundes, unverletztes menschliches Gehirn zur Untersuchung gäbe. Erst durch Vergleiche lassen sich Verschiedenheiten feststellen. Männergehirn: 100g mehr Gewicht Ca. 4 Milliarden mehr Nervenzellen Allerdings sind keine Intelligenzunterschiede daraus abzuleiten Das Hormon Testosteron führt zu einer größeren rechten Gehirnhälfte (Hemisphäre) Hirnareale für Sex und Lust sind doppelt so groß wie bei Frauen.7 So denken Männer über den Tag deutlich häufiger an Sex als Frauen, da ihnen einfach mehr Neuronen dafür zur Verfügung stehen. Sie wollen meist auch mehr Sex und lassen sich von Emotionen auch weniger beeinflussen. Amygdala, hier kommen Eindrücke und Emotionen an ist größer, es wird abgeleitet, dass die Wut und der trieb deshalb weniger gut kontrollierbar ist. Frauengehirn: Hirnareal für Sorgen, Schmerz und Empathie größer (Cortex cinguli anterior) Eine Region des Großhirns (Präfrontaler Cortex) steht für Bewusstsein, Taktgefühl, Sozialverhalten ist größer Ebenso im Großhirn (Insula) steht für Verarbeitung der Körpergefühle (Bauchgefühl) ist größer und aktiver. Der „Balken“ zwischen den beiden Hirnarealen ist stärker vernetzt, das spricht dafür, dass Frauen das Gehirn weniger linear als ganzheitlich benutzen. Hypocampus, ordnet eintreffende Eindrücke ist größer, bedeutet, dass sie emotional prägende Ereignisse besser erinnern, somit auch Verletzungen und romantische Erlebnisse detailhafter gespeichert werden. Die Sprache wird bei beiden Geschlechtern durch die linke Gehirnhälfte gesteuert. Wird diese durch einen Schlaganfall beeinträchtigt, kommt es bei Männern häufig zu Sprachstörungen während bei Frauen Sprache durch beide Gehirnhälften gebildet werden kann. Die Gene wurden bisher überschätzt und die Hormone unterschätzt. Hormone spielen die entscheidende Rolle bei der Ausbildung der primären und sekundären Geschlechtsorgane und der geschlechtsspezifischen Entwicklung des Gehirns und der damit verbundenen Verhaltensweisen. Östrogen und Progesteron Wie Hormone zu den Unterschieden beitragen In den ersten 2 Wochen des Zyklus entspannte Hormonproduktion, danach erfolgt der Eisprung und die Ausschüttung von Progesteron. Hierdurch werden Frauen langsamer, unkonzentrierter und gereizter. Wenige Tage vor der Menstruation werden Frauen schnell emotional gerührt und sind oft den Tränen nahe. Damit Frauen Lust auf Sex haben braucht es Östrogen und Testosteron (allerdings deutlich weniger als bei Männern). Bei Frauen ist es relevant, dass biologisch (also die Hormone entsprechend aktiv sind) und ebenso psychisch alles stimmt, d.h. die Stimmung passt, die Sorgen abgestellt werden können. Bei Männern steigt im Herbst der Testosteronspiegel an und verursacht eine vermehrte Spermienproduktion. Und seit es statistisch erfasst wird, ist die Geburtenrate im Sommer deutlich erhöht. Ein erster Schritt zu einem guten Wir besteht darin, das Anderssein von Mann und Frau anzunehmen und zu respektieren. Es gilt festzuhalten, dass trotz der klaren Unterschiede es auch Männer mit starken empathischen Zügen und Frauen mit stark systematischen Zügen gibt. Männer sind in der Lage ihre Sexualität Frauen und Kindern gegenüber als Waffe zu benutzen. Über 90 % der sexuellen Gewalt gegenüber erfolgt durch Männer. Es sind fast ausschließlich Männer die Frauen überfallen und vergewaltigen. Durch die physische und biologische Überlegenheit waren Frauen das Opfer männlicher Sexualität. So ist auch das älteste Gewerbe der Welt über alle Generationen bestehen geblieben und hat sich überwiegend an Männer gerichtet. Viele Männer können oft reinen Sex genießen und manche sehen deshalb einem „One-Night-Stand“ nicht als Betrug an der Partnerin an. In der heutigen Zeit erleben wir, dass Frauen das umgekehrt genauso gut können. Tatsächlich geht es den Frauen oft um etwas anderes. Es steht der Wunsch nach Macht dahinter, dass Sie durch ihre Attraktivität „jeden“ Mann ins Bett bringen. Viele berichten, dass der anfängliche Kick oft in Langeweile übergeht und der Wunsch nach einer dauerhaften, stabilen Beziehung wieder auflebt. Für Männer ist oft die Sexualität der Grund sich zu binden. Viele Männer sehen in der festen Partnerschaft die Garantie für regelmäßigen Sex, während Frauen oftmals Schwierigkeiten damit haben dem häufigen Wunsch und der sexuellen Phantasie des Mannes gerecht zu werden. Wenn sich eine Frau verweigert, fühlen sich Männer oft betrogen und drohen mit der Beendigung der Beziehung. Dies gehört nicht nur in unseren Kulturkreis sondern ist auf der ganzen Welt so verbreitet und in vielen Religionen so verankert. ¹ Brizendine, 2006, S. 12 ² Baron-Cohen, 2004, S. 85 f ³ Baron-Cohnen, 204, S. 84 4 a.a.O., S 58, S. 83, S109, S.120, S177 u Statistisches Bundesamt 5 Kimura, 1999, S 16, S. 28, S. 31f 6 a.a.O., S 60 7 Hines, 2004, S. 107, Brizendine, 2006, S. 148 vgl Kapitel „Die Lustvolle“, „Nichts als Sex im Kopf“ Wenn die Masken fallen, Christiane und Alexander Sautter