Elektronischer Sonderdruck für Grundlagen der ophthalmologischen

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Der Unfallchirurg
Organ der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
Organ der Union Orthopädie und Unfallchirurgie der Fachgesellschaften DGOOC und DGU
Elektronischer Sonderdruck für
R. Neuhann
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Unfallchirurg 2013 · 116:161–170 · DOI 10.1007/s00113-012-2319-4
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privaten Homepage und Institutssite des Autors
R. Neuhann · C. Mayer
Grundlagen der ophthalmologischen
Traumatologie
Erstversorgung, Bahnung der Behandlung, operative Versorgung
www.DerUnfallchirurg.de
© Klaus Rüschhoff, Springer Medizin
Unfallchirurg 2013 · 116:161–170
DOI 10.1007/s00113-012-2319-4
Online publiziert: 15. Februar 2013
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
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Grundlagen der
ophthalmologischen
Traumatologie
Erstversorgung, Bahnung der Behandlung,
operative Versorgung
Zusammenfassung
Das Spektrum traumatischer Augenverletzungen ist vielfältig und häufig sehr komplex (Verätzung, Hämatom, Blutung, Netzhautablösung, Einriss, Ruptur usw.). Für fachfremde Kollegen kann die initiale Einschätzung nach einer Augenverletzung durchaus schwierig sein.
Meist erlaubt jedoch bereits der anamnestisch erhobene Unfallhergang einen Rückschluss
auf die mögliche Verletzung. Anhand simpler Untersuchungstechniken beim Erstkontakt
mit dem Patienten, z. B. im Schockraum oder in der Notaufnahme, kann sich auch der fachfremde erstversorgende Arzt ohne weitere Hilfsmittel eine gute Übersicht über die ophthalmologische Situation verschaffen. Diese erste Einschätzung ist wegweisend für die weitere, an
die individuelle Verletzung angepasste interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung. Insbesondere bei chemischen Traumen ist es von entscheidender Bedeutung, baldmöglichst eine
intensive und dauerhafte Augenspülung vorzunehmen, um weitere, teils irreversible Schäden zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Augenverletzungen · Penetrierende Augenverletzungen · Hornhautperforation · Ruptur ·
Augenverätzung
Der Unfallchirurg 2 · 2013 | 161
CME
Lernziele
Nach Lektüre des vorliegenden Beitrags
F
sind Sie in der Lage, durch Inspektion diverse markante Strukturen des Auges zu beurteilen,
F
können Sie mittels Palpation den IOD bestimmen,
F
kennen Sie die Unterschiede zwischen Ruptur, Penetration und Perforation,
F
können Sie eine adäquate Primärversorgung einleiten,
F
wissen Sie, welche Basisdiagnostik zum Einsatz kommen sollte,
F
kennen Sie die operativen Möglichkeiten der modernen Ophthalmochirurgie.
Anatomie und Traumavarianten
Das Auge (Bulbus) wird grob in
2 Kompartimente, den vorderen
und hinteren Augenabschnitt,
unterteilt
Die Unfallumgebung und die beim
Unfall durchgeführte Tätigkeit
haben oft klassische Verletzungsmuster zur Folge
Voraussetzung zur korrekten Beurteilung einer Augenverletzung ist die Kenntnis der Anatomie [1, 2].
Man unterscheidet die Augenanhangsgebilde wie Lider, Wimpern und Tränenwege von den eigentlichen Strukturen des Auges selbst.
Das Auge (Bulbus) wird grob in 2 Kompartimente, den vorderen und hinteren Augenabschnitt,
unterteilt. Die Trennlinie bildet das Iris-Linsen-Diaphragma (. Abb. 1). Der vordere Augenabschnitt besteht aus Hornhaut (Kornea), Regenbogenhaut (Iris) und Linse, der hintere Augenabschnitt
aus dem Glaskörper (Vitreus), der Netzhaut (Retina), Aderhaut (Chorioidea) und Lederhaut (Sklera).
Die rein durch Inspektion ohne Hilfsmittel beurteilbaren Strukturen sind in . Abb. 1 dargestellt.
Die Beurteilung einer Augenverletzung und der Anhangsgebilde beruht einerseits auf der Befundung der betroffenen Strukturen sowie andererseits auf der Verletzungsursache [3, 4, 5, 6]. Man
unterscheidet typische Verletzungen des vorderen und/oder des hinteren Augenabschnitts. Die Unfallumgebung und die beim Unfall durchgeführte Tätigkeit resultieren oft in klassischen Verletzungsmustern (. Tab. 1).
Grundsätzlich werden bei Bulbustraumen stumpfe (Bulbus geschlossen) und scharfe (Bulbus eröffnende) Traumen unterschieden (. Abb. 2). Darüber hinaus werden chemische und thermische
Verletzungen differenziert. Im vorliegenden Beitrag liegt der Schwerpunkt v. a. auf der Beurteilung
der Integrität des Augapfels, d. h. insbesondere auf stumpfen und scharfen Traumen.
Wie auch in der Unfallchirurgie gilt bei traumatischen Augenverletzungen, dass das Verletzungsbild sehr heterogen sein kann und die Behandlungsstrategie im Einzelfall genau zu planen ist.
Basic principles of ophthalmological traumatology ·
Initial care, differentiated treatment, operative treatment
Abstract
Abkürzungen
CCT
CT
HNO
IOD
MKG
162 | Kraniale Computertomographie
Computertomographie
Hals/Nasen/Ohren
Intraokularer Druck
Mund/Kiefer/Gesicht
Der Unfallchirurg 2 · 2013
The spectrum of traumatic injuries of the eye is broad and often very complex (e.g. burns, hematoma, hemorrhage, retinal detachment, tears, rupture etc.). For colleagues specializing in other disciplines the initial evaluation of an ophthalmic injury can be difficult but in most instances the anamnesis of the events can give indications of the possible injury type. Using basic examination techniques the initial examination even by a non-ophthalmologist (for example in the emergency room)
can result in a good overview of the patients’ eye injury without extensive equipment. Further planning of the interdisciplinary treatment is guided by the results of the initial examination. In particular for chemical burns it is of utmost importance to undertake the most intensive and lengthy rinsing
of the eye possible in order to avoid further irreversible damage.
Keywords
Eye injuries - Eye injuries, penetrating - Corneal perforation - Rupture - Eye burns
CME
vorderer Augenabschnitt hinterer Augenabschnitt
Netzhaut
Aderhaut
Vorderkammer
Lederhaut
Lens
Glaskörper
4
1
2
3
Kornea
N. opticus
Iris
a
b
Abb. 1 8 a Querschnitt des Auges (Zeichnung: C. Mayer, mit freundl. Genehmigung), b makroskopische Darstellung
des Auges mit Pupille (1), Iris (2), Limbus (Übergang zwischen Hornhaut und Lederhaut (3), Bindehaut mit darunter
liegender Lederhaut (4)
Trauma
Bulbus geschlossen
Bulbus eröffnet
Contusio bulbi
Bulbusruptur
oberflächliche
Verletzungen
Iamelläre
Verletzungen
penetrierende Verletzung
ohne intraokularen
Fremdkörper
penetrierende Verletzung
mit intraokularem
Fremdkörper
a) lokal: Erosion, Fremdkörper
b) diffus: Verätzung, Verbrennung
perforierende Verletzung
tiefe indirekte Verletzungen
a) Licht, Strom
b) Akzeleration oder Dezeleration
Abb. 2 8 Erweiterte Klassifikation der Bulbusverletzungen. (Nach [7])
Tab. 1 Typische Korrelationen von Unfallhergang und Verletzungsmuster
Umgebung
Tätigkeit
Mechanismus
Folgen
Arbeitsplatz Arbeit mit Hammer
und Meißel
Absprengung eines Metallfremdkörpers Penetrierende oder perforierende
Verletzung
Hausarbeit
Reinigung
des Abflusses
Spritzen von ätzendem Rohrreiniger
Verätzung des Auges
Sportplatz
Squashspiel
Treffer durch Squashball
Contusio bulbi
Auto
Autofahrt
Unfall
Windschutzscheibenverletzung
Chemische und thermische Traumen
Diese beiden Formen der Augenverletzungen sollen hier nur kurz erwähnt werden. Die chemischen
Traumen unterscheiden sich in saure und alkalische Verätzungen. Häufige Beispiele aus dem Alltag
sind alkoholische Lösungsmittel, Batteriesäuren und ungelöschter Kalk (Putz/Mörtel). Der Schwerpunkt der Primärversorgung liegt in allen Fällen auf der umgehenden und hochfrequenten Augenspülung („Zeit ist Sehen“) [8]. Diese stellt sich v. a. für den Erstversorger nicht immer als leicht durchführbar heraus, da – je nach Schwere der Verätzung – ein teils nahezu unüberwindbarerer Lidkrampf
(Blepharospasmus) die unbedingt notwendige Augenspülung erschwert. Dieser kann durch gängige
topische Anästhetika gut gelöst werden.
Schwerpunkt der Primärversorgung
bei chemischer Augenverletzung ist
die umgehende und hochfrequente
Augenspülung
Der Unfallchirurg 2 · 2013 | 163
CME
Stumpfe Augenverletzungen
Eine gefürchtete Komplikation
stumpfer Augenverletzungen ist
das retrobulbäre Hämatom
Nach intraokularer Vorderkammerblutung muss der IOD bis zu deren
vollständigen Resorption regelmäßig kontrolliert bzw. therapiert
werden
Eine Vorderkammerblutung ist
häufig mit Verletzungen der Iris
und/oder des Kammerwinkels
vergesellschaftet
Typische Linsenverletzungen durch
ein stumpfes Augentrauma sind
Linsentrübungen oder -luxationen
Aufgrund der nahezu frei kombinierbaren Verletzungsmuster ist
immer eine an den Einzelfall angepasste Therapie durch den Augenarzt erforderlich
164 | Der Unfallchirurg 2 · 2013
Direkte stumpfe Traumen werden sehr häufig durch Treffer von Bällen (Tennis-, Squash-, Golfball)
oder Faustschläge verursacht [4, 5, 6]. Diese können neben einem Lidhämatom oder Lidplatzwunden zu einer direkten oberflächlichen Hornhautverletzung (Erosio corneae), Vorderkammerblutung
(Hyphäma), tieferen indirekten Verletzungen wie Iriswurzelausrissen, Linsenverletzungen, Glasköperblutungen, Netzhautablösungen (Ablatio retinae) und Sklerarupturen führen. Im Rahmen von
stumpfen Traumen kann es ebenso zu Frakturen der angrenzenden knöchernen Strukturen kommen. Eine gefürchtete, aber eher seltene Komplikation dieser Verletzungen ist das retrobulbäre Hämatom [9, 10].
Leichte Verletzungen durch ein stumpfes Augentrauma
Die leichteren, meist durch direkte physikalische Einwirkung bedingten Verletzungen haben eine gute Prognose [9, 11].
Im Falle einer Erosio corneae resultiert eine Abschürfung des mehrschichtigen Plattenepithels
der Hornhaut. Bei mittelstarken stumpfen Traumen kommt es neben einer Erosio corneae meist zu
einer Einblutung in die Augenvorderkammer mit begleitender Sehminderung. Hier steht in der Regel die Behandlung der Schmerzen aufgrund der Erosio corneae im Vordergrund. Initial wird eine
bei geschlossenem Bulbus stattgehabte intraokulare Vorderkammerblutung konservativ behandelt.
Bis zur vollständigen Resorption ist eine regelmäßige Kontrolle bzw. Therapie des IOD durch den
behandelnden Augenarzt zwingend erforderlich. Nach vollständiger Resorption des Blutes aus der
Vorderkammer ist auch eine komplette Erholung der Sehkraft zu erwarten.
Schwere Verletzungen durch ein stumpfes Augentrauma
Meist handelt es sich um kombinierte Verletzungen der Strukturen des vorderen und hinteren Augenabschnitts. Exemplarisch werden im Folgenden einige häufige Verletzungsmuster beschrieben.
Prinzipiell hängt jedoch die Konstellationen einer jeden Verletzung von multiplen Faktoren wie Genese, äußere Umstände, Arbeitsplatz, Alter usw. ab. Auch die Symptomatik wird von multiplen Faktoren beeinflusst, richtet sich jedoch meist nach der Schwere des mechanischen Traumas und den
beteiligter Strukturen (. Abb. 3, [1, 2]).
Eine Vorderkammerblutung ist häufig mit Verletzungen der Iris und/oder des Kammerwinkels
vergesellschaftet. Ein teilweiser oder kompletter Einriss des Kammerwinkels oder der Iriswurzel sind
dann meist Ursache der Blutung.
War die physikalische Krafteinwirkung so hoch, dass es zu schweren Iris- und/oder Iriswurzelverletzungen kam, ist eine Verletzung der Linse bzw. ihres Aufhängeapparats (Zonulafasern) wahrscheinlich [12]. Typische Linsenverletzungen durch ein stumpfes Augentrauma sind Linsentrübungen oder -luxationen. Durch die Verformung des Augapfels im Rahmen des Traumas können auch
tiefer liegende Strukturen wie Glaskörper, Netzhaut und Sehnerv verletzt werden. Auch hier sind
Blutungen in den Glaskörperraum häufig. Der Ursprung solcher Glaskörperblutungen ist meist
auf Netzhautebene oder im Ziliarkörper zu suchen. Das Bild der Netzhautverletzungen kann von
einem eher harmlosen Berlin-Ödem ohne Glaskörperblutung über kleinere Netzhautlöcher bis hin
zu schweren Einrissen der Netzhaut mit starken Glaskörperblutungen reichen.
Bei sehr heftigen stumpfen Bulbustraumen, z. B. durch einen Golf- oder einen Tennisball oder
durch Pferdehuf, kann es zu einer Bulbusruptur mit Einriss aller Bulbuswandstrukturen (Netzhaut/
Aderhaut/Lederhaut) kommen [5, 6, 13]. Bei Bulbus eröffnenden Traumen resultiert, entsprechend
der Größe und Lokalisation der Verletzung, ein Prolaps innerer Strukturen des Auges wie Iris, Glaskörper Netzhaut und Aderhaut.
Aufgrund der nahezu frei kombinierbaren Verletzungsmuster ist immer eine an den Einzelfall angepasste medikamentöse und operative Therapie durch den Augenarzt notwendig.
Im Falle eines Retrobulbärhämatoms hängt die weitere Therapie von der Ausdehnung und einer
möglichen drohenden N.-opticus-Kompression ab. Die eingeschränkte Bulbusbeweglichkeit, das
Hervortreten des Augapfels, ein Anstieg des IOD und eine zunehmende Sehminderung geben dem
Ersthelfer erste Hinweise. Gesichert wird die Diagnose mittels orbitaler Feinschichtbildgebung. Bei
gesichertem Befund sind die sofortige interdisziplinäre Beratung, Betreuung und ggf. operative Entlastung durch MKG-, HNO- und Augenklinik erforderlich [10, 14].
CME
Abb. 3 8 Bulbusruptur nach stumpfem Trauma durch Faustschlag (Operationssitus): a initialer Situs mit Bulbusruptur auf 6 Uhr am korneoskleralen Übergang, deutliche subkonjunktivale Blutung, zentral eingetrübte Hornhaut,
b Prolaps von Iris, Linse, und Glaskörper nach Eröffnung der Bindehaut, c Zustand nach primärem Wundverschluss,
Bindehaut noch von 9 bis 3 Uhr eröffnet
Abb. 4 8 Penetrierende Verletzung mit intraokularem Fremdkörper: a geringer Bindehautreiz, Hornhautödem, auf
4 Uhr vermeintlich kleiner aufgelagerter Fremdkörper, b intraoperative Darstellung des intraokularen Anteils des
Fremdkörpers (angeleuchtet spiralförmig auf 3 Uhr; auf 4 Uhr Vitrektomende erkennbar), c Zustand nach Bergung
des etwa 2 cm langen Fremdkörpers (Draht)
Scharfe Augenverletzungen
Sie führen zu Schnittwunden und/oder Abrissen der Hautanhangsgebilde wie Lider, Lidkanten und
Tränenwege, Fremdkörpern in Bindehaut und/oder Sklera, penetrierenden oder perforierenden Bulbusverletzungen mit Beteiligung einer oder mehrerer intraokularer Strukturen (.Abb. 4) wie Iris,
Linse, Glaskörper, Netzhaut, Aderhaut und Lederhaut.
Hier sind in klassischer Weise die sog. Hammer-Meißel-Verletzungen führend. Sie werden durch
bei der Arbeit mit Metallen oder schnell drehenden Maschinen abgesprengte kleine Metallpartikel verursacht. Je nach Beschaffenheit und Geschwindigkeit dieser Partikel werden oberflächliche
Strukturen, wie Hornhaut oder Bindehaut, verletzt. Besonders scharfe und schnelle Fremdkörper
eröffnen das Auge und dringen ein (.Abb. 4). Die Verletzungen intraokularer Strukturen richten
sich nach dem Vektor und dem Impuls des Fremdkörpers. Gibt es nur eine Eintrittspforte, d. h. hat
der Fremdkörper den Augapfel nicht durchschlagen, spricht man von einer penetrierenden Verletzung (.Abb. 4). Besteht jedoch neben einer Eintrittspforte auch eine Austrittspforte spricht man
von einer perforierenden Verletzung [4, 11, 13, 15, 16]. Im Gegensatz zu diesen stehen die lamellären Verletzungen der Horn- und Lederhaut. Sie sind als tiefere Schnitt- oder Risswunden ohne Bulbuseröffnung zu verstehen.
Gibt es nur eine Eintrittspforte,
spricht man von einer penetrierenden, bei Vorhandensein einer Einund einer Austrittspforte von einer
perforierenden Verletzung
Der Unfallchirurg 2 · 2013
| 165
CME
Befunderhebung und Primärbehandlung
Einschätzung der ophthalmologischen Situation durch den Erstversorger
Sie ist bei Verletzungen im Bereich des Kopfs unverzichtbar. Mit einigen einfachen Methoden kann
der erstvorsorgende Arzt zumindest feststellen, ob eine schwere Verletzung des Auges vorliegt.
Anamnese bzw. Fremdananmese
Der Visus muss immer monokular
getestet werden
Sie steht an erster Stelle. Der Patient wird befragt, ob er selbst Beschwerden an den Augen hat und
ob er eine Verminderung der Sehkraft feststellen konnte. Eine grobe Einschätzung der Sehschärfe
(Visus) ist mittels einer Handlesetafel mit Sehzeichen unterschiedlicher Größe möglich. Der Visus
muss dabei immer monokular getestet werden. Wie in . Tab. 1 erwähnt, lässt der Unfallhergang
meist einen Rückschluss auf die mögliche Verletzung zu.
Erstbeurteilung des Auges
Bei einer möglichen Verletzung
der nasal gelegenen ableitenden
Tränenwege sollte schnellstmöglich
ein Augenarzt konsultiert werden
Sind die Augenlider gut zu öffnen,
folgt eine orientierende Beurteilung
des vorderen Augenabschnitts
Das Hyposphagma bedarf im
Allgemeinen keiner weiteren
Behandlung
Verletzungen der Hornhaut haben
häufig eine Verminderung ihrer
Glätte und Transparenz zu Folge
Beim geringsten Verdacht auf eine
Bulbus eröffnende Verletzung ist
die sofortige notfallmäßige Vorstellung des Patienten beim Augenarzt
indiziert
166 | Der Unfallchirurg 2 · 2013
Mittels einer guten Inspektion kann auch ein fachfremder Arzt die wichtigsten Fragestellungen beurteilen: Zunächst werden die Augenlider inspiziert. Bei Verletzungen derselben ist es v. a. wichtig, die Lidkanten zu beurteilen und ob eine mögliche Verletzung der nasal gelegenen, ableitenden
Tränenwege vorliegt. Ist dies wahrscheinlich, sollte schnellstmöglich ein Augenarzt zur eingehenden Diagnostik konsultiert werden. Eine oberflächliche Lidhautnaht ist auch für den Nichtaugenarzt gut durchzuführen, dagegen sind bei Beteiligung der Lidkante oder der Tränenwege spezielle
Techniken erforderlich, um ein dauerhaftes, gutes funktionelles und kosmetisches Ergebnis zu erreichen [1, 2, 4, 17].
Sind die Augenlider gut zu öffnen, folgt eine orientierende Beurteilung des vorderen Augenabschnitts (. Abb. 1). Zuerst wird die Bindehaut auf Rötung oder Blutung (Hyposphagma) hin beurteilt. Bindehautblutungen müssen nicht immer traumatisch bedingt sein (z. B. Spontanruptur im
Rahmen großer körperlicher Anstrengung), können jedoch bei entsprechender Anamnese auch
ein Hinweis auf eine lamelläre Verletzung oder auch eine Penetration sein. Das Hyposphagma führt
im klinischen Alltag häufig zu Verunsicherung von Patient und nichtophthalmologischen Kollegen. Die Ursache liegt häufig in Bagatelltraumen, spontanen Rupturen von sub-/intrakonjunktivalen Blutgefäßen oder im Rahmen einer systemischen Antikoagulation. Das Hyposphagma bedarf
im Allgemeinen keiner weiteren Behandlung. In sehr ausgeprägten Fällen kann es durch die subkonjunktivale Raumforderung zu einer Beeinträchtigung des Lidschlusses und somit der Benetzung des Auges kommen. Hier kann unterstützend mit Tränenersatzmitteln therapiert werden.
Eine Resorption des subkonjunktivalen Bluts erfolgt innerhalb von 2 Wochen.
Anschließend wird die Hornhaut beurteilt. Beim gesunden Auge ist sie immer klar, glatt und
spiegelnd. Verletzungen der Hornhaut haben häufig eine Verminderung ihrer Glätte und Transparenz zu Folge. Die darunter liegende und den vorderen Augenabschnitt nach hinten begrenzende Iris sollte gut erkennbar sein sowie eine runde und lichtreagible Pupille formen (. Abb. 1).
Bei Irisverletzungen ist entweder die Pupille verzogen (. Abb. 5) oder aufgrund einer Blutung
nicht mehr erkennbar.
Auch bei penetrierenden Verletzungen der Hornhaut dient die Iris als Orientierungshilfe [1,
2]. Infolge eines Kammerwasserverlusts durch einen entsprechend großen Defekt in der Hornhaut kommt es zum Kollaps der Vorderkammer, wobei die Iris den Defekt tamponiert und einen
weiteren Kammerwasserverlust vorübergehend verhindern kann (. Abb. 5). Dementsprechend
ist die Pupille immer in Richtung der Perforation der Hornhaut verzogen. Die inkarzerierte Iris ist
als meist dunkler Fleck auf der Hornhaut erkennbar.
Wirkt der Bulbus inspektorisch intakt, ist eine Penetration (. Abb. 4), Perforation oder Ruptur (. Abb. 3) nicht ausgeschlossen. Durch eine vorsichtige, mit den Zeigefingern beider Hände durchgeführte Palpation des betroffenen Auges und dem anschließenden Seitenvergleich
lässt sich gut beurteilen, ob das betroffene Auge weicher, härter oder ungefähr gleich stark tonisiert ist.
Besteht der geringste Verdacht auf eine Bulbus eröffnende Verletzung, ist die sofortige notfallmäßige Vorstellung des Patienten beim Augenarzt erforderlich.
CME
Abb. 5 8 Hornhautperforation mit Irisprolaps: a entrundete Pupille und Iristamponade des Wundspalts auf 12 Uhr,
b Repositionierung des Irisstromas, c verschlossene Wunde (10-0-Nylon) und runde, medikamentös erweiterte Pupille zur Linsenbeurteilung
Optionen zur Primärversorgung
Eine korrekte Primärversorgung ist v. a. bei chemischen Traumen außerordentlich wichtig. Hier ist
eine intensive und dauerhafte Augenspülung zwingend notwendig, um weitere, teils irreversible Schäden zu vermeiden. Auch bei Eindringen von Staub und anderen Fremdkörperverletzungen kann eine
passagere Linderung der Beschwerden durch eine Augenspülung herbeigeführt werden. Im Falle
schwerer Verletzungen, bei denen ein Fremdkörper im Auge oder der Augenhöhle steckt (z. B. durch
Pfeil und Bogen), ist dieser zu belassen und das Auge mittels sterilem Verband zu versorgen, bis der
Patient einer entsprechenden augenärztlichen Versorgung zugeführt werden kann.
Apparative Diagnostik
Nach der initialen Einschätzung der Verletzung stellt sich die Frage nach der richtigen apparativen
Diagnostik. Besteht nur der geringste Verdacht auf eine Fremdkörperverletzung im Sinne einer Penetration oder Perforation, muss vor Indikationsstellung einer operativen Fremdkörpersuche bzw.
Wundversorgung eine Bildgebung erfolgen. Da meist keine absolute Klarheit über das Material und
die Größe des Fremdkörpers herrscht, bietet sich hier primär eine CT der Orbita mit Feinschichtung an. Zusätzlich lassen sich hiermit gut die Bulbusintegrität, die einzelnen Kompartimente des
Auges, die Linse, der N. opticus, der Retrobulbärraum und die angrenzenden knöchernen Strukturen beurteilen.
Für die beim geringsten Verdacht
auf eine Fremdkörperverletzung
unverzichtbare Bildgebung bietet
sich primär eine CT der Orbita mit
Feinschichtung an
Operatives Management
Lid- und Tränenwegsverletzungen
Lidverletzungen stellen den Erstversorger häufig vor die Frage, durch welche Fachrichtung und wie
schnell sie versogt werden müssen. Unkomplizierte Lidriss- und -platzwunden ohne Lidfehlstellungen oder Lidkantenbeteiligung können durch den Chirurgen behandelt werden. Die meisten Lidverletzungen können leicht durch adaptierende Hautnähte mittels nicht resorbierbaren, monofilen Fäden der Stärke 6-0 versorgt werden. Bei Verdacht auf eine Verletzung oder Durchtrennung der Tränenwege, der Lidkante oder des Tarsus ist eine Wundversorgung durch den Augenarzt dringend
zu empfehlen. Diesem steht spezielles Instrumentarium, Schienungs- und Nahtmaterial zur Verfügung, um eine funktionell und kosmetisch optimale Rekonstruktion zu gewährleisten. Die möglichen Folgen einer postoperativen Lidfehlstellung (z. B. iatrogenes Ektropium nach Lidnaht) sind
nicht zu unterschätzen und können im schlimmsten Fall aufgrund einer chronischen Benetzungsstörung bis zum Verlust des Auges führen. Die operative Versorgung sollte innerhalb von 24 h erfolgen. .Abb. 6 zeigt exemplarisch eine Naht der Lidkante und des Tarsus [8, 18].
Unkomplizierte Lidrisse und
Lidplatzwunden ohne Lidfehlstellungen oder Lidkantenbeteiligung
können durch den Chirurgen
behandelt werden
Der Unfallchirurg 2 · 2013
| 167
CME
Abb. 6 8 Schematische Darstellung, a einer Lidkantennaht, b einer intertarsalen Naht. (Aus [10], mit freundl. Genehmigung von Elsevier)
Bulbusverletzungen
Basis einer optimalen Versorgung
ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit
Ziel der operativen Versorgung am
Auge selbst ist immer der initiale
Wundverschluss mit Wiederherstellung der Bulbusintegrität
Verletzungen der sehr empfindlichen Gewebe des hinteren Augenabschnitts sind oft schwierig zu versorgen oder irreversibel
Die operativen und rekonstruktiven Möglichkeiten der modernen Augenheilkunde sind breit und
heterogen. Umso komplexer die Verletzungen im Bereich des Auges und seiner benachbarten Strukturen sind, desto mehr erfordern sie eine interdisziplinäre und individuelle Versorgung. Eine enge
Zusammenarbeit zwischen der Ophthalmologie, MKG-Chirurgie, HNO-Heilkunde, Dermatologie,
plastischer Chirurgie und Neurologie bildet die Grundlage einer optimalen Versorgung. Verletzungen der Lider, Lidkanten und Tränenwege sind durch entsprechende Nahttechniken (. Abb. 6) und
Schienungen meist gut zu versorgen. Die operative Versorgung am Auge selbst hat bei Penetrationen, Perforationen und Rupturen neben einer etwaigen Fremdkörperbergung immer den initialen
Wundverschluss mit Wiederherstellung der Bulbusintegrität zum Ziel. Eine vollständige Sanierung
der Schäden durch ein schweres Trauma ist meist erst durch ein mehrzeitiges Vorgehen möglich
[13, 15, 16]. Verbleibende, optische relevante Hornhautnarben können z. B. mittels einer Hornhauttransplantation behandelt werden. Bei Verletzungen oder Verlust der Regenbogenhaut kann diese
durch eine dem Partnerauge entsprechende künstliche Iris ersetzt werden. Verletzungen der natürlichen menschlichen Linse haben meist eine ausgeprägte Trübung derselben zur Folge. Diese kann
gut durch unterschiedlichste Varianten künstlicher intraokularer Linsen ersetzt werden. Im hinteren
Augenabschnitt gestaltet sich die operative Versorgung deutlich schwieriger, da Verletzungen der dort
befindlichen, sehr empfindlichen Gewebe schwer zu versorgen und Schäden auf Ebene der Netzhaut
häufig irreversibel sind. Relativ gut behandelbar sind Netzhautablösungen und Risse. Hier können
mittels endoskopischer Verfahren ( Vitrektomie) der Glaskörper entfernt (. Abb. 4b,c) und die abgelöste Netzhaut mittels Kryokoagulation und/oder Endolasereffekten wieder zur Anlage gebracht
werden. Der Glaskörperersatz erfolgt durch resorbierbare (Luft/Gas) oder nicht resorbierbare (Silikonöl) Endotamponaden.
Fazit für die Praxis
FDie Einschätzung der ophthalmologischen Situation durch den Erstversorger ist bei Verletzungen im Bereich des Kopfs unverzichtbar.
FEine korrekte Primärversorgung beinhaltet bei chemischen Traumen eine intensive und dauerhafte Augenspülung, die auch nach Eindringen von Staub und anderen Fremdkörpern sinnvoll
sein kann.
FIm Auge oder der Augenhöhle steckende Fremdkörper sind zu belassen und das Auge mittels
sterilem Verband zu versorgen, bis der Patient einer entsprechenden augenärztlichen Versorgung zugeführt werden kann.
FFür die beim geringsten Verdacht auf eine Fremdkörperverletzung unverzichtbare Bildgebung
bietet sich primär eine CT der Orbita mit Feinschichtung an.
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CME
FUnkomplizierte Lidriss- und Lidplatzwunden ohne Lidfehlstellungen oder Lidkantenbeteiligung
können durch den Chirurgen behandelt werden, ansonsten ist eine Wundversorgung durch den
Augenarzt dringend zu empfehlen.
FBasis einer optimalen Versorgung von Bulbusverletzungen ist die enge Zusammenarbeit von
Ophthalmologie, MKG-Chirurgie, HNO-Heilkunde, Dermatologie, plastischer Chirurgie und
Neurologie. Ziel ist immer der initiale Wundverschluss mit Wiederherstellung der Bulbusintegrität.
Korrespondenzadresse
R. Neuhann
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Straße 22, 81675 München
[email protected]
Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt für sich und seinen Koautor an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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14. Brucoli M, Arcuri F, Giarda M et al
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posttraumatic intraorbital hematoma. J Craniofac Surg 23(1):e58–e61
15. Jonas JB, Budde WM (1999) Early versus late removal of retained intraocular foreign bodies. Retina 19:193–
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18. Levine MR (2010) Manual of oculoplastic surgery, 4. Aufl. Slack, Thorofare
Der Unfallchirurg 2 · 2013 | 169
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• Die Frage-Antwort-Kombinationen werden online individuell zusammengestellt.
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??Bulbustraumata werden nach Kuhn et
al. in geschlossene und eröffnete Verletzungen unterteilt. Zu den eröffneten
Bulbusverletzungen zählt …
Contusio bulbi.
diffuse Verätzung.
tiefe indirekte Verletzung durch Licht.
lamelläre Hornhautverletzung.
perforierende Verletzung.
??Welche Aussage trifft am wenigsten zu?
Stumpfe Augenverletzungen, z. B. nach
einem Faustschlag, führen häufig zu …
einem Lidhämatom.
einer oberflächlichen Hornhautverletzung.
einer Vorderkammerblutung.
einem retrobulbären Hämatom.
einer Lidplatzwunde.
horoidea.
C
Linse.
Vitreus.
??Zur präoperativen Fremdkörpersuche
??In der zentralen Notaufnahme wird ein
intubierter junger Mann mit SchädelHirn-Trauma und einem GCS („Glasgow
coma scale“) von 7 eingeliefert. Fremdanamnestisch wird über eine Schlägerei
berichtet, dem Patienten wurde mehrfach mit der Faust in die rechte Gesichtshälfte geschlagen. Nach Schockraummanagement und ophthalmologischer orientierender Erstuntersuchung
vermuten Sie eine akute Irisverletzung,
weil …
die rechte Pupille verzogen ist.
die Augenfarben unterschiedlich sind.
die Reaktion auf Licht beidseits negativ ist.
eine Durchtrennung der Tränenwege
rechts vorliegt.
ein Blepharospasmus beidseits zu beobachten ist.
??Ein Maurer stellt sich notfallmäßig in
einer Allgemeinarztpraxis vor. Er berichtet, dass ihm während der Arbeit
Mörtel (ungelöschter Kalk) in beide Augen gespritzt sei. Was ist primär durch
den Erstversorger zu veranlassen?
Vorstellung beim Augenarzt ohne weitere Maßnahmen
Palpatorische Augendruckmessung
Sofortige Augenspülung – „Zeit ist Sehen“
Visusprüfung mit Handlesetafel
Testung der Pupillomotorik
??Das operative Management von Lidver
letzungen umfasst …
die Vitrektomie.
die Hornhautnaht.
die Naht mittels resorbierbaren Fäden
der Stärke 2-0.
die operative Versorgung innerhalb von
24 h.
die Keratoplastik.
Der Unfallchirurg 2 · 2013
??Zu den durch reine Inspektion (ohne
??Welche der folgenden Aussagen trifft
nicht zu? Der operative Ersatz des
Glaskörpers kann durch folgende
Tamponaden erfolgen:
Silikonöl
Gas
Sterile Luft
Glasprothese
Gas-Luft-Gemisch
??Zu den Augenanhangsgebilden
gehören …
impern.
W
N. opticus.
Netzhaut.
Hornhaut.
Glaskörper.
??Zum vorderen Augenabschnitt
gehört …
T ränenweg.
Retina.
D Für Zeitschriftenabonnenten ist die Teilnahme am e.CME kostenfrei
170 | nach einer perforierenden bzw.
penetrierenden Augenverletzung
empfiehlt sich als akute bildgebende
Primärdiagnostik …
hochauflösender Ultraschall.
Magnetresonanztomographie.
Feinschichtcomputertomographie.
optische Kohärenztomographie.
Fluoreszenzangiographie.
Hilfsmittel) beurteilbaren Strukturen
des Auges gehören...
die Aderhaut.
der N. opticus.
der Glaskörper.
der Ziliarkörper.
die Iris.
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