PDF Dokument Lösung Deckungsbeitragsrechnung

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Deckungsbeitragsrechnung (DBR)
Unterschied zwischen Vollkosten- und Teilkostenrechnung
Ein in Aussicht gestellter Kundenauftrag für Produkt P mit einem Preislimit von 35.000,00 € soll durch
die Betriebsbuchhaltung geprüft werden ob er angenommen werden soll oder nicht
An Kosten fallen an:
Einzelkosten (variable Kosten): Fertigungsmaterial 9.000 €, Fertigungslöhne 8.000 €
Es wird mit folgenden Zuschlagsätzen gerechnet: MGK 10 %, FGK 200 %, VwVtGK 10 %.
Dabei beträgt der Fixkostenanteil der Gemeinkosten: MGK 80 %, FGK 40 %, VwVtGK 60 %.
Ermitteln Sie den Gewinn/Verlust nach der Vollkostenrechnung sowie den Deckungsbeitrag nach der
Teilkostenrechnung.
Vollkostenrechnung
FM
9.000
Teilkostenrechnung
Erlöse
MGK 10 %
900
- variable Kosten
FL
8.000
FM
FGK 200 %
16.000
MGK
HK
33.900
FL
VwVtGK 10 %
3.390
FGK
SK
37.290
VwVtGK
Erlöse
35.000
= Deckungsbeitrag
Umsatzergebnis/Verlust
- 2.290
35.000
9.000
900*0,2 oder [9.000*0,1*(1-0,8)]
180
8.000
16.000*0,6 oder [8.000*2*(1-0,4)]
[3.390*(1-0,6)]
9.600
1.356
6.864
Ergebnis:
Obwohl die Vollkostenrechnung einen Verlust aufweist, wird – bei ausreichender
Kapazität – der Auftrag nach der marktorientierten Teilkostenrechnung angenommen, da der
positive Deckungsbeitrag, der erwirtschaftet wird, zur Deckung der ohnehin anfallenden fixen
Kosten beiträgt. Langfristig muss natürlich Vollkostendeckung und darüber hinaus ein angemessener
Gewinn gefordert werden.
Die Teilkostenrechnung (Deckungsbeitragsrechnung) bietet Entscheidungshilfen für Zusatzaufträge,
Preisuntergrenze, Eigenfertigung vs. Fremdbezug, Gewinnschwellenmenge (Break Even Point),
Kosten einer Werbeaktion, Planung des optimalen Produktionsprogramms.
Einstufige DBR
Bei der einstufigen DBR wird mit einem einzigen Fixkostenblock gearbeitet. Bei ihr ergibt sich
folgender Deckungsbeitrag (DB):
DB = Erlöse – Variable Kosten = E – Kv = E – kv*x
Beispiel für Einproduktunternehmen
Eine Unternehmung produziert genau ein Produkt. Die variablen Kosten der betrachteten Periode
liegen bei insgesamt 180.000 €. Der Listenverkaufspreis beträgt 1.250 € und die gesamten Fixkosten
240.000 €. Ermitteln Sie das Betriebsergebnis bei einem Output von 500 Stück.
Erlöse (p*x)
- Kv
= DB
- Kf
= BE
625.000
180.000
445.000
240.000
205.000
1. Gewinnschwellen-Analyse
Die Gewinnschwellenmenge ist die Menge, bei der alle Kosten gedeckt werden. Jede zusätzliche
verkaufte Einheit stellt eine Erhöhung des Unternehmensgewinns dar.
Bei linearem Gesamtkostenverlauf, gleichbleibenden fixen Kosten und konstanten Preisen ergibt sich
die Gewinnschwelle bzw. der Break-even-Point grafisch:
K
E
Gewinnschwelle
E = p*x
K = Kf + kv*x
Kf
x
Rechnerische Ermittlung der Gewinnschwellenmenge
Bedingung:
DB = Kf bzw. E = K
 db * x = Kf
 x = Kf/db
 Kf + kv*x = p*x
(db ist der Stückdeckungsbeitrag, also p – kv)
Beispiel:
Ein Unternehmen produziert ein Produkt bei 52,50 € variablen Kosten pro Stück und fixen Kosten in
Höhe von 312.000 €. Der Preis für das Produkt beträgt 114,90 €.
Gewinnschwelle:
312.000/ (114,90 – 52,50) = 5.000 Stück
Ermittlung des Betriebsergebnisses für Einproduktunternehmen
Beispiel:
Ein Unternehmen stellt bislang nur das Produkt A her. Die Einzelkosten betragen 30 €/Stück. Die
Gemeinkosten bei einer maximalen Ausbringungsmenge von 5.000 Stück betragen 200.000 €, davon
sind 25 % variabel. Die Nettoverkaufserlöse belaufen sich bei einem Beschäftigungsgrad von 70 % auf
350.000 €.
Für den Monat Oktober liegen Bestellungen in Höhe von 2.000 Stück des Produkts vor.
Berechnen Sie die Höhe der ungedeckten Fixkosten bei dieser Ausbringungsmenge.
5.000 Stück = 100 %  2.000 = 40 %, 70 % = 3.500 Stück
Ermittlung kv:
200.000*0,25 / 5.000 + 30 = 40 €/Stück
Ermittlung Kf:
200.000*0,75 = 150.000 €
Ermittlung p:
350.000 / 3.500 = 100 €/Stück
Nettoverkaufserlöse (NVE = p*x)
- Kv
= DB [=(p-kv)*x]
- Kf
= Betriebsergebnis
200.000
80.000
120.000
150.000
- 30.000
= 100 * 2.000
= 40 * 2.000
= (100-40)*2000
Mehrstufige DBR
Bei der mehrstufigen DBR wird nicht mit einem einzigen Fixkostenblock gearbeitet, sondern die fixen
Kosten den Erzeugnissen und Gruppen von Erzeugnissen zugeordnet. Der Teil der fixen Kosten, der
sich nicht zuordnen lässt, heißt Fixkostenrest. Dieser Rest entspricht den unternehmensbezogene
Fixkosten.
DB I = Erlöse – variable Kosten = E – Kv
DB II = DB II – Erzeugnisfixkosten
Analyse der Fixkosten
Erzeugnisfixkosten
einem einzelnen Erzeugnis zurechenbar
z. B. Kosten für Maschinen
Unternehmensfixkosten
betreffen alle Erzeugnisse gemeinsam
z. B. Kosten für Verwaltung
Ermittlung des Betriebsergebnisses für Mehrproduktunternehmen
Wie hoch ist das Betriebsergebnis?
Produkt A
E
- Kv
= DB I
- erz. Kf
= DB II
- unt. Kf
= BE
Produkt B
79.200
39.200
40.000
30.000
10.000
Produkt C
155.000
73.000
82.000
40.000
42.000
Gesamt
50.600
30.000
20.600
20.400
200
281.800
142.000
139.600
90.400
52.200
- 15.200
37.000
Mit Hilfe der mehrstufigen DBR lassen sich die Kosten differenzierter berechnen und Entscheidungen
über Förderung und die Einstellung von Produkten besser treffen.
DB I zeigt an, welcher Betrag für jede Produktgruppe zur Deckung der jeweiligen Erzeugnisfixkosten
zur Verfügung steht.
DB II gibt an, inwiefern Vollkostendeckung aller zurechenbaren Kosten erreicht wird bzw. welcher
Beitrag zum Betriebsergebnis geleistet wird.
Ein negativer DB II liegt bei einem Produkt dann vor, wenn es seine Erzeugnisfixkosten nicht mehr
vollständig abdecken kann.
Im Hinblick auf die Gewinnoptimierung besteht die Möglichkeit, die Einstellung der Fertigung eines
eventuellen Verlustartikels zu überprüfen.
Die Deckungsbeitragsrechnung in der Stückbetrachtung
Unterscheidung zwischen langfristiger und kurzfristiger Preisuntergrenze.
Die kurzfristige Preisuntergrenze deckt lediglich die variablen nicht aber die fixen Kosten ab. Sie
dient als Entscheidungsgrundlage, ob Zusatzaufträge bei freier Kapazität angenommen werden
sollen.
Die langfristige Preisuntergrenze deckt sowohl die variablen als auch die fixen Kosten ab. Sie erfüllt
somit die Bedingung der Vollkostendeckung.
Beispiel:
Kostenträger eines Zulieferbetriebs sind einheitliche Rohlinge, bei deren Verarbeitung für Material,
Löhne, Energie etc. 10,00 €/Stück an proportionalen Kosten anfallen.
Die Kunden A, B und C benötigen jeweils 500 Stück und sind bereit je Stück 15 €, 10 € bzw. 9 € zu
zahlen.
Welche Aufträge werden bei freier Fertigungskapazität angenommen?
p
- kv
= db
(Preis) Nettoerlös je Stück
variable Kosten je Stück
Deckungsbeitrag je Stück
Kunde
Berechp
nung
- kv
des db:
= db
Entscheidungshilfe:
A
B
15,00
- 10,00
= 5,00
db ist positiv.
Hier sind die variablen
Kosten voll durch den
Preis abgedeckt und
jedes Stück trägt zudem
zur Deckung der fixen
Kosten bei.
 Annahme des
Auftrags
C
10,00
- 10,00
= 0,00
db = Null
Es sind nur die
variablen Kosten von
dem erzielten Preis
abgedeckt.
Die kurzfristige
Preisuntergrenze ist
damit erreicht.
 Annahme des
Auftrags
9,00
- 10,00
= - 1,00
db ist negativ
Hier sind nicht mal die
variablen Kosten ganz
abgedeckt. Jedes
produzierte Stück
würde den Verlust um
1,00 € erhöhen.
 Ablehnung des
Auftrags
Im Zulieferbetrieb betragen die fixen Kosten 40.000 € pro Monat bei einer Kapazität von 6.250 Stück.
Der Markt lässt langfristig nur einen Beschäftigungsgrad von 80 % zu.
Berechnen Sie die langfristige Preisuntergrenze (Vollkostendeckung: Kf + Kv).
langfr. PU = 40.000 / 6.250 * 0,8 + 10 = 18 €
Der Deckungsbeitragssatz (DBS) auf der Grundlage des db
Er gibt Auskunft, wie viel Prozent des Erlöses zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung stehen. Je
höher der %-Satz, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Deckung der Fixkosten und der
Gewinnerzielung.
DBS = db * 100 / p
A
5 * 100 / 15 = 33,33 %
B
0 * 100 / 10 = 0 %
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