Bankenunterstufe AWL - Markt und Preis Lernsituation: Marktentscheidung Dründell Information Kosten Zusatzinformationen zum Umsatz und den Kosten: Noch zu berechnende Umsatzentwicklung im Preisänderungsbereich (z.T. unterstellt wird eine lineare Umsatzentwicklung zu der jeweiligen Nachfrageelastizität): Preis LeMonsigneur Absatzmenge Preis DeMarquis Absatzmenge 3,00 9,00 4,00 30.000 11,00 20.000 5,00 13,00 Hier sind nur die glatten Preise angegeben, auch möglich sind dazwischenliegende Preise. Derzeitige Kostensituation: Derzeitige Absatzmenge Derzeitige Kapazitätsauslastung Monatliche Fixkosten Le Monsigneur 30.000 Flaschen 75 % DeMarquis 20.000 Flaschen 70 % 60.000 € 60.000 € 1,20 € 4,00 € 6,10 € 11,00 € (Bei einer Kapazitäts-auslastung von über 100 % muss eine zusätzliche Abfüllanlage installiert werden, so dass sich die gesamten Fixkosten aufgrund betrieblich notweniger Anpassungen auf 110.000 € erhöhen) Variable Kosten pro Flasche Derzeitiger Verkaufspreis Kosten: = in Geldeinheiten ausgedrückter Verbrauch an Gütern und Dienstleistungen (Produktionsfaktoren) zur betrieblichen Leistungserstellung Kosten lassen sich in unterschiedliche Kostenarten unterteilen. Dabei unterscheidet man fixe und variable Kosten sowie Gesamt- und Stückkosten. Die gesamten fixen Kosten (= Kf, z. B. Miete, Zinsen für Kredite) sind unabhängig von der produzierten Menge (= x), d. h. fallen auch an, wenn überhaupt keine Produktion erfolgt. Die gesamten variablen Kosten (Kv) sind abhängig von der Produktionsmenge und steigen mit dem Ausmaß der Produktion. Neben den über bestimmte Ausbringungsmengen hinweg gleich bleibenden fixen Kosten ist jedoch in bestimmten Fällen auch ein sprunghafter Anstieg der Fixkosten in Abhängigkeit von der Ausbringungsmenge zu beobachten, wenn eine bestimmte Produktionsmenge überschritten wird und damit beispielsweise eine zusätzliche Maschine angeschafft werden muss. (sog. sprungfixe Kosten.) Die fixen Stückkosten (kf) sind der Anteil der fixen Kosten pro produziertem Stück; diese nehmen mit zunehmender Produktion ab (Fixkostendegression). Die variablen Stückkosten (kv) sind der Anteil der variablen Kosten pro produzierter Einheit. Damit ergeben sich folgende Zusammenhänge: Die Gesamtkosten (K) sind die Summe aus gesamten Fixkosten und variablen Kosten (K = + Kv + Kf ). Die gesamten Stückkosten (k) sind die Summe aus variablen und fixen Stückkosten: k = kv + kf oder auch Gesamtkosten dividiert durch die gesamte Ausbringungs-/Produktionsmenge= K / x. Die fixen Stückkosten lassen sich dadurch ermitteln, dass man die gesamten Fixkosten durch die Ausbringungsmenge dividiert (Kf/ x); die variablen Stückkosten durch die vergleichbare Vorgehensweise (Kv/ x). 1 75949747 Bankenmittelstufe AWL - Markt und Preis Lernsituation: Marktentscheidung „Dründell“ Information Elastizität Haben Sie mal eine Minute Zeit? Sie haben gerade Erdbeerjoghurt für 49 ct. gekauft, würden Sie für diesen auch noch 59 ct. bezahlen? Kaufen Sie den Joghurt auch noch für 69 ct.? Diese Fragen würde Ihnen ein Marktforscher stellen, der die Preiselastizität der Nachfrage für Erdbeerjoghurt misst. Er könnte – statt zu fragen – auch bei sonst gleichen Bedingungen den Preis im Supermarkt für zwei Wochen auf 69 ct. anheben und mittels Scannerkassen auswerten, welcher Umsatzrückgang aus der Preiserhöhung resultiert. Er untersucht also, wie die Nachfrage, d.h. Sie als Konsumenten auf eine Preisänderung z.B. bei Erdbeerjoghurt reagieren. In der Fachsprache spricht man von Preiselastizität der Nachfrage, d.h., um wie viel Prozent sich die nachgefragte Menge (= Wirkung) ändert, wenn der Preis (= Ursache) um ein Prozent geändert wird. Diese Ursache-Wirkungs-Beziehung lässt sich errechnen (s. Infokasten). Doch warum will der Erdbeerjoghurthersteller dies wissen und beauftragt ein Marktforschungsinstitut? Durch Berechnung der Elastizität ist für den Hersteller sicherer, welchen preispolitischen Spielraum er nutzen kann oder auch: wie er seinen Gewinn optimieren kann. Weiß er, dass die Nachfrage unelastisch reagiert, so wird er seinen Preis erhöhen können, ohne dass der Absatz massiv einbricht. Dies ist insbesondere der Fall bei lebensnotwendigen und nicht ersetzbaren Gütern wie z.B. Insulin für Diabetiker. Auch auch Produkte mit hoher Markenbindung reagieren eher unelastisch. Oder glauben Sie, dass es bei der Cartieruhr für den Käufer einen kaufentscheidenden Unterschied macht, ob er 11.090 € oder 11.390€ zahlt? Doch anders bei Gütern des täglichen Bedarfs, hier reagiert die Nachfrage eher elastisch. Bei einer Preiserhöhung Ihres Lieblingsjoghurts würden Sie doch auch eine andere Marke ausprobieren, oder? So sieht es mathematisch aus: Preiselastizität der Nachfrage = Prozentuale Mengenänderung der Nachfrage nach einem Gut Prozentuale Preisänderung dieses Gutes Normale Elastizität (E = 1): Die Änderung der nachgefragten Menge verhält sich proportional zur Preisänderung. Hohe Elastizität oder auch elastische Nachfrage (E > 1): Die Änderung der nachgefragten Menge fällt größer aus als die Preisänderung (überproportionales Verhalten). Niedrige Elastizität oder auch unelastische Nachfrage (E < 1): Die Änderung der nachgefragten Menge fällt geringer aus als die Preisänderung (unterproportionales Verhalten). Starre Elastizität (E = 0): Die Preisänderung bewirkt keine Änderung der nachgefragten Menge. 2 75949747