BGYW 2015 b

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3.5.1 Direkte Preiselastizität der Nachfrage
VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
© SEI
Klasse: __________
Datum: ___________
Thema: Direkte Preiselastizitäten der Nachfrage
SCF
Preis in Euro
Menge
Erlös in Euro
Preisänderung in %
Mengenänderung
in %
Elastizität │ε│
·
·
·
·
·
·
·
10
8.000
80.000
EHC
12
7.500
90.000
5
8.000
40.000
7
4.000
28.000
20%
40%
– 6,25%
– 50 %
6,25 %
= 0,31
20 %
50 %
= 1,25
40 %
Die Preisänderungen sind absolut gesehen gleich (je zwei Euro), aber die Ausgangslagen
sind jeweils unterschiedlich. Prozentual gesehen wirken sich die Preisänderungen also in unterschiedlichem Ausmaße aus.
Die Elastizität gibt das Ausmaß der Veränderung der nachgefragten Menge auf Preisänderungen an. Sie beantwortet die Frage, wie stark sich die Nachfrage nach einem Gut ändert, wenn sich der Preis des Gutes ändert.
Die Elastizität errechnet sich wie folgt:
prozentuale Änderung der Nachfragemenge
ε =
prozentuale Änderung des Preises
Ist die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge (Zähler) kleiner als die prozentuale
Preisänderung (Nenner), so ist die Elastizität (Bruch) kleiner als Eins: ε < 1 à unelastische
Nachfrage: Die Nachfrager reagieren unterproportional auf eine Preisänderung. Bei einer
Preiserhöhung steigen Ausgaben und Erlöse. Dies gilt insbesondere für Güter des Grundbedarfs.
Ist die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge (Zähler) gleich der prozentualen Preisänderung (Nenner), so ist die Elastizität (Bruch) gleich Eins: ε = 1 à isoelastische Nachfrage:
Preisänderungen haben keine Auswirkungen auf Ausgaben und Erlöse.
Ist die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge (Zähler) größer als die prozentuale
Preisänderung (Nenner), so ist die Elastizität (Bruch) größer als Eins: ε > 1 à elastische
Nachfrage: Die Nachfrager reagieren überproportional auf eine Preisänderung. Bei einer
Preiserhöhung sinken Ausgaben der Haushalte und Erlöse der Unternehmen. Dies gilt insbesondere für Güter, die als weniger wichtig eingeschätzt werden.
Eine Nachfragekurve weist unterschiedliche Elastizitätsbereiche auf: Die obere Hälfte von
der y-Achse bis zur Mitte der Kurve ist elastisch, weil die Ausgangspreise hier hoch und die
prozentualen Preisänderungen im Vergleich zur Mengenänderung relativ gering sind. In der
Kurvenmitte liegt der isoelastische Bereich vor. In der unteren Hälfte bis zur x-Achse ist die
Kurve unelastisch, weil die Ausgangspreise niedrig sind und daher die prozentualen Preisänderungen im Vergleich zur Mengenänderung relativ hoch sind.
1
3.5.1 Direkte Preiselastizität der Nachfrage
Bedeutung der Elastizitäten
·
Je elastischer die Nachfrage ist, desto empfindlicher reagiert der Käufer auf Preisänderungen. Je unelastischer die Nachfrage ist, desto weniger wichtig ist dem Käufer der
Preis, d.h. auf Preisänderungen reagiert er kaum.
·
Die direkte Preiselastizität der Nachfrage lässt z. B. Aussagen darüber zu, wie sich eine von
mehreren Mineralölunternehmen gleichzeitig vorgenommenen Benzinpreisänderungen voraussichtlich auf den Erlös der Unternehmen auswirken wird. Ob als Folge einer bestimmten Preisänderung für Benzin die Ausgaben der Haushalte und die Erlöse der Unternehmen steigen,
sinken oder gleich bleiben, hängt vom Ausmaß der durch die Preisänderung ausgelösten
Nachfrageänderung und somit von der direkten Preiselastizität der Nachfrage ab. Eine Preiserhöhung mit dem Ziel der Erlössteigerung ist nur dann sinnvoll, wenn die Nachfrage unelastisch ist. Um Preiserhöhungen durchsetzen zu können, versuchen die Unternehmen, durch absatzpolitische Maßnahmen (z. B. durch Werbung) die Nachfrageelastizität für ihre Produkte zu
verringern, indem sie dem Verbraucher das Gefühl der Unentbehrlichkeit dieser Produkte zu
vermitteln.
Betrachtet man einzelne Bereiche der Nachfragekurve, so ergeben sich folgende
Situationen
Beispiele sind lebensnotwendige Medikamente oder sehr billige Güter
(z.B. Streichhölzer)
Dieser Grenzfall ist nur
theoretisch und in der
Realität nicht zu beobachten.
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