3.8.2 Preiselastizität des Angebots VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE © SEI Klasse: __________ Datum: ___________ Thema: Angebotselastizität Preis in Euro Verkaufsmenge Erlös in Euro Preisänderung in % Mengenänderung in % Elastizität │ε A│ · · · · · · · · · alter Preis 1,50 2.000 3.000 neuer Preis 2,00 3.500 7.000 33,33 % + 75 % 75 % = 2,25 33,33 % Der Einfluss von Marktpreisänderungen auf die Angebotsmenge lässt sich mit Hilfe von Angebotselastizitäten ermitteln. Die Angebotselastizität gibt an, um wie viel Prozent sich die Angebotsmenge ändert, wenn sich der Preis des angebotenen Gutes ändert. Sie zeigt damit, wie empfindlich das Angebot auf Preisänderungen reagiert. Die Angebotselastizität errechnet sich wie folgt: prozentuale Änderung der Angebotsmenge εA = prozentuale Änderung des Preises Da die Angebotskurve steigenden Verlauf hat, ist die Angebotselastizität immer positiv und nicht nur betragsmäßig. Ist die prozentuale Änderung der angebotenen Menge (Zähler) größer als die prozentuale Preisänderung (Nenner), so ist die Elastizität (Bruch) größer als eins: εA > 1 à elastisches Angebot: Die Anbieter reagieren überproportional auf eine Preisänderung. Ist die prozentuale Änderung der angebotenen Menge (Zähler) kleiner als die prozentuale Preisänderung (Nenner), so ist die Elastizität (Bruch) kleiner als eins: εA < 1 à unelastisches Angebot: Die Anbieter reagieren unterproportional auf eine Preisänderung. Als Beispiel wären Sammlerobjekte zu nennen. Die Deutschen sind bekanntermaßen ein Volk von Philatelisten. Für diese Gattung Mensch bedarf es einer überproportional großen Preissteigerung, bis der Briefmarkensammler auf eine seiner begehrten Papierschnipsel, genannt Briefmarken, verzichtet und sie verkaufen würde. Ist die prozentuale Änderung der angebotenen Menge (Zähler) gleich der prozentualen Preisänderung (Nenner), so ist die Elastizität (Bruch) gleich eins: εA = 1 à isoelastisches Angebot. Preis- und Mengenänderungen ändern sich in gleichem Ausmaße. Ist die prozentuale Änderung der angebotenen Menge (Zähler) Null bei einer bestimmten prozentualen Preisänderung (Nenner), so ist die Elastizität (Bruch) gleich null: εA = 0 à vollkommen unelastisches Angebot: Preisänderungen haben keinerlei Auswirkungen auf das Angebot. Die Angebotskurve verläuft senkrecht, also parallel zur y-Achse (Preisachse). Dies wäre z.B. der Fall, wenn Landwirte gegen Ende der Saison die übrigen Erdbeeren zu Schleuderpreisen verkaufen, weil sie nicht lagerfähig sind. Ist die prozentuale Änderung der angebotenen Menge (Zähler) unendlich groß bei einer bestimmten prozentualen Preisänderung (Nenner), so ist die Elastizität (Bruch) gleich unendlich: εA = ∞ à vollkommen elastisches Angebot: Die kleinste Preisänderung führt dazu, dass nichts mehr angeboten wird. Die Angebotskurve verläuft waagerecht, also parallel zur x-Achse (Mengenachse). Unterhalb dieser Angebotskurve erfolgt kein Angebot mehr. Die Anbieter reagieren also extrem empfindlich auf Preisänderungen. 1 3.8.2 Preiselastizität des Angebots Grafische Darstellung verschiedener Elastizitäten Je steiler demnach die Angebotskurve verläuft, desto unelastischer ist das Angebot und umgekehrt. 2