Bachelor‐Makroökonomik Übungsaufgaben WS 10/11 4. Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit 1. Stellen Sie die optimale Arbeitsangebotsentscheidung eines Haushalts graphisch dar und zeigen Sie analytisch, welche Beziehung zwischen Reallohn und dem Verhältnis der Grenznutzen aus Freizeit und Konsum gelten muss. Gehen Sie hierbei davon aus, dass der Haushalt Nutzen U aus Konsum C und Freizeit A zieht, so dass gilt: U = U(C , A) , wobei sowohl Freizeit als auch Konsum normale Güter sind. Hinweis: der Reallohn pro angebotener Arbeitseinheit betrage w und das zur Verfügung stehende Zeitbudget betrage A , so dass gilt: W( A − A) = pyC . Der Preis des Konsumgüterbündels py sei auf 1 normiert. 2. Zeigen Sie graphisch die Effekte einer Lohnerhöhung auf die optimale Konsum‐ und Freizeitentscheidung eines Haushalts. Es gelten die Bedingungen der vorherigen Aufgabe! 3. Zeigen Sie graphisch die Auswirkung eines Nicht‐Arbeitseinkommens auf die Arbeitsangebotsentscheidung. 4. Ein repräsentativer Haushalt unterliege hinsichtlich seiner Entscheidung über Konsum C und Freizeit A folgender Nutzenfunktion: U(C , A) = [α C −ρ −ρ − + (1 − α )A ] 1 ρ . Die gesamte verfügbare Zeit sei auf 1 normiert, so dass gilt: A =1. Der Lohnsatz (Nominallohn) sei W und der Preis des Konsumgüterbündels py sei ebenfalls auf 1 normiert. Ermitteln Sie die optimale Entscheidung für Konsum und Freizeit. Wie verändert sich das Verhältnis von Konsum und Freizeit im Optimum für Substitutionselastizitäten zwischen Konsum und Freizeit von 1, größer als 1 und kleiner als 1. Erläutern Sie kurz, wie die Nachfrage nach Freizeit vom Lohnsatz abhängt, wenn ρ = 0 gilt. 5. Ermitteln Sie graphisch und analytisch die Arbeitsnachfrage eines Unternehmens. Unterstellen Sie hierbei vollständige Konkurrenz auf Güter und Faktormärkten. Die Produktionsfunktion der Unternehmen unterliege den neoklassischen Eigenschaften. 6. Wie wirkt sich eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität auf die Arbeitsnachfrage aus? Argumentieren Sie graphisch und unterstellen Sie die in der vorherigen Aufgabe genannten Annahmen! 7. Erläutern Sie die Funktionsweise eines neoklassischen Arbeitsmarktes. Ist dieser Arbeitsmarkt mit unfreiwilliger Arbeitslosigkeit vereinbar? Erklären Sie ferner die Auswirkungen eines Mindestlohnes am neoklassischen Arbeitsmarkt. 8. Mindestlöhne sind manchmal erforderlich, weil die markträumenden Löhne als sozialpolitisch bedenklich eingestuft werden. In der gegenwärtigen politischen Diskussion wird vorgeschlagen, die Beschäftigung von Arbeitslosen zu subventionieren. Erläutern Sie was die zu erwartenden Effekte an einem neoklassischen Arbeitsmarkt wären. Zur Vereinfachung gehen Sie von einem lohnunelastischen Arbeitsangebot aus. 9. Stellen Sie graphisch den Effekt von Gewerkschaften auf Beschäftigung und Reallohn dar. Diskutieren Sie insbesondere die Insider‐Outsider‐Problematik. 10. Effizienzlohntheorie a) Wie kann Arbeitslosigkeit im neoklassischen Kontext durch gewinnmaximierendes Verhalten der Unternehmen erzeugt werden (Stichwort: Effizienzlohntheorie)? b) Betrachten Sie folgende Produktionsfunktion: Y = AF (e(w )L) , wobei e '(w ) > 0 gilt. Zeigen Sie zunächst, dass im Gewinnoptimum die Elastizität der e w Arbeitsproduktivität in Bezug auf den Lohn 1 betragen muss, d.h. w = 1 . e Hinweis: py = 1 . β ⎛w −h⎞ c) Unterstellen Sie jetzt: e(w) = ⎜ ⎟ , falls w > h und e(w ) = 0 , falls w < h . ⎝ h ⎠ Berechnen Sie den gewinnoptimalen Lohn und interpretieren Sie das Ergebnis ökonomisch für den Fall, dass h etwa als Sozialhilfeniveau interpretiert werden könnte.