Richtig Ernähren! Mehr Leben! Oktober ist Monat der SeniorInnen in den Wiener Apotheken! Eine Initiative der Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely 1 und der Apothekerkammer Wien Vorwort Liebe Wienerin, lieber Wiener, Wien ist eine lebendige und lebenswerte Stadt für alle Generationen, besonders auch für Seniorinnen und Senioren. Die sehr gute Infrastruktur und eine Vielfalt an Leistungen der Stadt tragen wesentlich dazu bei. Das wichtigste aber ist, dass Sie auch auf sich selbst schauen, auf Ihre Gesundheit, auf Ihr persönliches Wohlbefinden. Gelegenheit dazu bietet das Monat der Seniorinnen und Senioren im Oktober 2011. Es finden zahlreiche Aktionen zu Gesundheitsförderung, Bewegung und Ehrenamt sowie Informationsveranstaltungen zu Pflege und Betreuung statt. Mir ist es persönlich ein besonderes Anliegen, dass ältere Wienerinnen und Wiener dabei positive Anregungen für den Alltag mitnehmen können. Diese Broschüre widmet sich einem wichtigen Thema der Wiener Gesundheitsförderung, nämlich der Ernährung. Die Informationen und Tipps sind speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt und sollen Ihnen im Alltag helfen. Auch die Themen Bewegung und seelische Gesundheit sind darin kurz angesprochen. Denn nur ein harmonisches Zusammenspiel dieser drei wesentlichen Lebensbereiche hilft Ihnen zu Ihrem persönlichen Wohlbefinden. Unabhängig vom Datum auf Ihrer Geburtsurkunde. Sie wollen mehr über die breite Themenpalette speziell für ältere Menschen wissen? Auf der Website www.senior-in-wien.at finden Sie alle Veranstaltungen im Rahmen des Monats der Seniorinnen und Senioren im Oktober 2011 übersichtlich dargestellt. Lassen Sie es sich gut gehen. Sie haben es sich verdient! Ihre Mag.a Sonja Wehsely Stadträtin für Gesundheit und Soziales 2 Liebe Kundin, lieber Kunde! Essen ist Leben. Wir Menschen können nur überleben, wenn wir essen und trinken. Die Wahl der richtigen Lebensmittel ist für unsere Gesundheit wichtig. Sowohl zuviel, als auch zuwenig Essen gefährdet unser Wohlbefinden und damit unseren gesundheitlichen Zustand. Doch nicht nur wie viel, sondern auch was wir essen, hat Einfluss auf die Gesundheit. Im Monat der SeniorInnen widmen wir Apothekerinnen und Apotheker uns eingehend der Ernährung von älteren Menschen. Wir beobachten immer öfter, dass mit zunehmendem Alter die Lust am Essen schwinden kann und verschiedene Nährstoffe verstärkt zugeführt werden müssen. In dieser Broschüre finden Sie zahlreiche Informationen zur Ernährung, den Auswirkungen von Mangelernährung und hilfreiche Tipps, um älteren Menschen wieder mehr Lust aufs Essen zu machen. Wir engagieren uns für diese gute Sache, weil uns die Gesundheit unserer Kunden wichtig ist. Machen auch Sie mit und motivieren Sie ältere Personen in ihrem Umkreis zu gesunder Ernährung. Guten Appetit wünscht Ihre Mag.a pharm. Ilona Leitner Präsidentin der Apothekerkammer Wien 3 Gesund und leistungsfähig bis ins hohe Alter Mit gesunder Lebensweise und gesunder Kost sollte schon in der Jugend begonnen werden. Aber egal wie alt man ist, es zahlt sich immer aus, etwas für seine Gesundheit zu tun. Gesunde Seniorinnen und Senioren brauchen keine Schonkost. Ältere Menschen können genauso wie Junge essen, was schmeckt und gesund ist. Wir leiden jedoch mit zunehmendem Alter vermehrt an Krankheiten wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit oder anderen chronischen Erkrankungen, die durch falsche Ernährung verschlechtert werden können. Deswegen ist es gerade im Alter wichtig, auf richtige Ernährung zu achten. 4 Je älter wir werden, desto weniger Energie verbrennt unser Körper. Das liegt daran, dass der Stoffwechsel nicht mehr so aktiv ist und wir uns auch körperlich verändern. Die Muskelmasse und der Wasseranteil nehmen kontinuierlich ab, die fettreiche Masse dagegen zu. Menschen ab dem 75. Lebensjahr benötigen rund 1.500 Kalorien täglich, das sind 700 Kalorien weniger als Menschen in der Lebensmitte. Wenn schon weniger gegessen wird, sollte man unbedingt auf die Qualität der Lebensmittel achten. Verwenden Sie kaltgepresstes Öl, eiweißhältige Kost und Gemüse anstelle von Fertiggerichten oder Fast-Food und versuchen Sie, nicht täglich Fleisch und Wurst zu essen. Zudem sollten alle Menschen – ob jung oder alt – täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser oder Tee trinken. Körperzusammensetzung Säuglinge Kleinkinder Erwachsene SeniorInnen Fett 16 % 20 % 17 % 30 % Wasser 70 % 62 % 60 % 53 % Feste Zellbestandteile 11 % 14 % 17 % 12 % Knochenmineralien 14 % 16 % 15 % 13 % 5 Die österreichische Ernährungspyramide Einen einfachen Überblick für eine gesunde – weil ausgewogene – Ernährung liefert die österreichische Ernährungspyramide. Sie wurde speziell für die österreichische Bevölkerung erarbeitet und gilt prinzipiell für alle Altersgruppen. Je weiter an der Basis der Pyramide und je größer die Segmente – desto mehr können Sie zugreifen. Umso weiter oben, dementsprechend maßvoller sollten Sie diese Lebensmittel wählen. Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt! Ernährung und Bewegung gehören zusammen! Fettes, Süßes und Salziges: sehr sparsam! Fette und Öle: Qualität vor Quantität Fleisch, Wurst und Eier: mäßig! Fisch: regelmäßig! Milch und Milchprodukte: jeden Tag Getreide und Erdäpfel: 4 Portionen, die sich lohnen! Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst: 5 Portionen täglich Viel trinken: über den Tag verteilt! 6 Trinken Das Durstempfinden nimmt mit dem Alter ab. Verspürt man aber keinen Durst, so vergisst man leicht auf das Trinken. Das Risiko für Kreislaufbeschwerden steigt. Achten Sie deshalb immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Tipp: Machen Sie die Probe! Eine kleine Hautfalte am Handrücken wegziehen. Bleibt die Falte und glättet sich erst langsam, dann leidet der Körper bereits unter Flüssigkeitsmangel. Wird die Haut gleich wieder glatt, ist alles in Ordnung. Unser Flüssigkeitsbedarf variiert täglich, abhängig von Temperatur, körperlicher Anstrengung und so weiter. Wichtig ist, dass Flüssigkeitsverluste – in der Regel 2 Liter pro Tag – immer ausgeglichen werden. Deshalb: etwa 1,5 Liter pro Tag trinken. Den Rest nehmen Sie in der Regel durch feste Nahrung auf. Die besten Durstlöscher sind Wasser, Mineralwasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Säfte. Auch moderater Kaffeekonsum kann eingerechnet werden. Tipps zur Erhöhung der Flüssigkeitsaufnahme: Stellen Sie sich bereits in der Früh eine Kanne mit Tee oder einen Krug Wasser bereit, die Sie über den Tag hinweg leer trinken. Nehmen Sie eine Trink flasche mit, wenn Sie außer Haus gehen. Wechseln Sie die Tee oder Saftsorten ab, ein neuer Geschmack erhöht den Appetit. Trinken Sie zu oder nach jeder Mahlzeit ein Glas. Essen Sie mehr wasserreiche Speisen wie Suppen und wasserreiches Obst und Gemüse wie zum Beispiel Wassermelone und Gurke. „Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren?“ Wenn es bei einem Glas bleibt, spricht nichts dagegen, hin und wieder Alkohol zu trinken. Ganz darauf verzichten sollten Sie allerdings bei Bluthochdruck, Diabetes und der Einnahme bestimmter Medikamente. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt und Ihrer Apothekerin/Ihrem Apotheker darüber. 7 Verdauung hungen oder Verstopfung. Reichlich Flüssigkeit und die Beigabe von Gewürzen wie gemahlener Kümmel oder Bohnenkraut können dagegen helfen. Es ist aber auch ratsam, sich langsam an eine höhere Ballaststoffaufnahme heranzutasten. Zum Beispiel kann beim Kochen anfangs nur ein Teil der Mehlmenge durch Vollkornmehl ersetzt werden. Tipps zur Verbesserung der Verdauung: Eine gut funktionierende Verdauung ist wichtig für die Verwertung unserer Nahrung, aber auch zur Vorbeugung vor Krebs und anderen Erkrankungen. Mit zunehmendem Alter wird die Verdauung langsamer und träger. Reichlich Ballaststoffe helfen, sie wieder anzukurbeln. Sie reinigen den Darm und beugen Verstopfung vor. Ballaststoffreiche Lebensmittel gelten allgemein als schwer verdaulich und verursachen häufig unangenehme Nebenwirkungen wie Blä8 Ballaststoffreiche Lebens mittel sind (Vollkorn)Getreideprodukte, Kleie, Leinsamen, Hülsenfrüchte, Gemüse, Sauerkraut, Obst, Trockenfrüchte, Samen und Nüsse. Reichlich Wasser trinken. Je mehr Ballaststoffe, desto mehr Flüssigkeit. Viel Gemüse und Obst essen. Es enthält viel Wasser, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Joghurt und andere fermentierte Produkte essen. Milchsäurebakterien unterstützen die Darmfunktion. Wussten Sie, dass …? Haferflocken liefern nicht nur reichlich Ballaststoffe, sondern auch Magnesium, Eisen und wertvolle B-Vitamine, allen voran Folsäure. Haferflocken fördern die Verdauung, machen rasch und lang anhaltend satt und sie sind vielseitig verwendbar. pixelio/©wrw Achtung! Vollkornprodukte erkennt man nicht daran, dass besonders viele Samen oder Körner enthalten sind. Vollkornmehl kann genauso fein vermahlen sein wie weißes Mehl. Nur wenn „Vollkorn“ in der Zutatenliste steht, ist auch Vollkorn drinnen. 9 Fettstoffwechsel und Cholesterinspiegel Ist Fett wirklich der Bösewicht in der Ernährung? Sicher nicht! Welches Fett ist das richtige? Wie viel ist erlaubt? Es ist aber wichtig, auf die Menge und auch auf die Qualität der Fette zu achten, die wir zu uns nehmen. Hochwertige Fette beeinflussen die Sehleistung, die Gesundheit des Auges positiv. Sie steigern die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns und die Immunabwehr. Deshalb ist es gerade im höheren Alter umso wichtiger, auf die Qualität der zugeführten Fette zu achten. pixelio/©Rita Thielen Fette werden im Stoffwechsel zur Energiegewinnung verbrannt. Überschüssiges Fett wird aber abgelagert. Dadurch kommt es zu Übergewicht, zu Verkalkung und zu erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Cholesterinspiegel steigt und der Fettstoffwechsel gerät durcheinander. Verwenden Sie vorwiegend hochwertige pflanzliche Öle. Olivenöl, Kürbiskernöl und andere kaltgepresste Öle eignen sich besonders für Salate. Rapsöl und Sonnenblumenöl lassen sich sehr gut zum Kochen verwenden. Egal ob Butter oder Margarine, Streichfette sollten generell sparsam verwendet werden. In Aufstrichen, Wurst und Käse versteckt sich ebenfalls viel Fett. Eier enthalten viel Choleste rin. Dieses ist jedoch weniger schädlich, als jenes aus anderen tierischen Lebensmitteln. Dennoch sollten Sie maximal 3 Eier pro Woche essen. Fisch, vor allem Meeresfisch wie Makrele, Hering, Sardine, Thunfisch und Lachs, enthält hochwertige Fettsäuren. Freitags Fisch auf den Tisch ist eine alte Sitte, die im Sinne der Gesundheit, beibehalten werden sollte. 10 Wussten Sie, dass …? Cholesterin zählt zu den Fetten. Es kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor und wird auch im menschlichen Körper gebildet. Es sind nicht nur cholesterinreiche Lebensmittel, die den Cholesterinspiegel im Blut erhöhen. Die gesamte Fettaufnahme ist ausschlaggebend für die Blutfettwerte und die Cholesterinwerte. Lassen Sie regelmäßig Ihre Blutfettund Cholesterinwerte überprüfen und besprechen Sie das Ergebnis mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt und Ihrer Apothekerin/Ihrem Apotheker. 11 Mangelernährung bei Seniorinnen und Senioren Obwohl ältere Menschen einen geringeren Kalorienbedarf haben, bleibt der Nährstoffbedarf unverändert. Die Ursachen der Mangelernährung sind vielfältig: verändertes Geschmacksund Geruchsempfinden, Kau- oder Schluckbeschwerden sowie eine schlechtere Verdauung. Häufig ist die Appetitlosigkeit älterer Patientinnen und Patienten auch eine Nebenwirkung ihrer Medikamente oder deren zu hoher Dosierung. Bei vielen geriatrischen Patientinnen und Patienten erschweren zusätzlich geistige und psychische Erkrankungen die Nahrungsaufnahme. Aber auch 12 einschneidende Lebensereignisse sowie soziale Vereinsamung können die Motivation zum Essen nehmen. Mangelernährung kann je nach Ausmaß und Dauer den Gesundheitszustand und die Lebensqualität älterer Patientinnen und Patienten massiv beeinträchtigen (Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Muskelabbau, Schwächung von Organen und Immunsystem, schlechte Wundheilung). Mit einem Wort: Gutes und richtiges Essen macht gesund, Mangelernährung macht krank! Appetitanreger verordnet. Manche Arzneimittel verursachen als Nebenwirkungen Übelkeit oder Appetitlosigkeit. Hier empfehlen wir, auf alternative Präparate umzusteigen. Die gute Nachricht: Mangelernährung im Alter ist meist behebbar. Wichtig für den Erfolg ist ein individueller Therapieplan, der sowohl die Ursachen der Mangelernährung (z.B. falsch sitzende Zahnprothese) sowie die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten (wie Nährstoffbedarf, Essensvorlieben) berücksichtigt. Manchmal – gerade bei körperlichen Beeinträchtigungen – hilft Krankengymnastik oder Ergotherapie, den Appetit zu fördern. Zusätzlich gibt es technische Hilfsmittel wie spezielles Essbesteck. In vielen Fällen wird auch ein Stärkungsmittel oder Nicht immer lässt sich eine bestehende Mangelernährung über die „normale“ Ernährung beseitigen. In diesen Fällen wird eine bilanzierte Trinknahrung aus der Apotheke empfohlen. Die Flüssignahrung ist mit Eiweißen, Vitaminen und Mineralstoffen angereichert und wird je nach Bedarf entweder zur ausschließlichen Ernährung oder ergänzend zum normalen Speiseplan gegeben. Für Patientinnen und Patienten mit starken Schluckbeschwerden gibt es leicht angedickte Trinknahrung. 13 Rundum gesund Damit Sie gesund bleiben, sollten Sie neben der Ernährung auch auf ausreichend Bewegung und auf Ihr seelisches Wohlbefinden achten. Alle drei Bereiche sind gleich wichtig – und beeinflussen sich gegenseitig. Bleiben Sie in Bewegung! Die Empfehlung lautet, 3.000 Schritte mehr am Tag zurücklegen. Wie lange oder wie weit Sie dafür gehen müssen? Ein halbstündiger Spaziergang, oder ungefähr 2 1/2 Kilometer – das reicht schon. Tipps für mehr Bewegung in Ihrem Leben: Zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen. Stiegen steigen statt Lift benutzen. Zumindest können Sie einen Stock früher aus dem Lift steigen und den Rest zu Fuß gehen. Einen Tanzkurs besuchen. Aufstehen statt die Fernbedienung zu benutzen. Beim Telefonieren auf- und abgehen. Sich zum Spazierengehen statt zum Kuchenkränzchen treffen. Sportarten wie Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren sind für jedes Alter geeignet. Beckenbodengymnastik wird in vielen Einrichtungen angeboten und ist nicht nur Bewegung, sondern wirkt auch vorbeugend bzw. unterstützend auf die Blasenfunktion. 14 Kurse für einen „Gesunden Rücken“ sind ebenfalls besonders gut geeignet für Menschen in reiferen Jahren. Besuchen Sie Kurse, Vorträge oder sonstige Veranstaltungen zu Themen, die Sie interessieren. Läuten Sie immer wieder mal bei den Nachbarn an, um zu fragen wie es ihnen geht. Schauen Sie sich lustige Filme an oder lassen Sie sich Witze erzählen. Sie sollten jeden Tag zumindest einmal herzhaft Lachen. Auch unsere Seele will gepflegt werden! Glück und Zufriedenheit kann man nicht kaufen, ganz im Gegenteil: Die schönsten Dinge im Leben kosten ja bekanntlich nichts. Engagieren Sie sich ehrenamtlich oder betreuen Sie Kinder als Leihoma oder Leihopa. Gehen Sie täglich außer Haus, bei jedem Wetter – das stärkt das Immunsystem und hebt die Stimmung. Tipps für Ihr persönliches Wohlbefinden: Rufen Sie regelmäßig Ihre Familie, „alte Bekannte“ und Freundinnen oder Freunde an. Treffen Sie sich zum Plaudern oder Karten spielen. 15 Einfache Tipps, die älteren Menschen Appetit aufs Essen machen Tipps für Familienmitglieder und Betreuungspersonen. Gemeinsam essen macht mehr Spaß, regt den Appetit an und ist außerdem ein sozialer Akt. Laden Sie von Zeit zu Zeit ältere Menschen zu einem gemeinsamen Mittag- oder Abendessen ein. Im Alter verliert der Mensch einen Teil seiner Geschmackszellen. Deshalb empfinden ältere Menschen Essen häufig als fad oder geschmacklos und verlieren dadurch die Lust am Essen. Würzen Sie deshalb kräftiger, verwenden Sie in der Seniorenküche verstärkt Kräuter, um dem Essen einen intensiveren Geschmack zu verleihen. Ältere Personen brauchen eiweißreiche Kost, um dem Muskelabbau entgegenzuwirken. Der Kalorienbedarf und auch der Appetit älterer Menschen ist reduziert. Bereiten Sie daher kleinere Portionen, damit jeder das Gefühl hat, aufessen zu können. Calcium und Vitamin D können durch passende Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Fragen Sie in der Apotheke! Achten Sie darauf, dass genug getrunken wird. Viele ältere Menschen vergessen auf die Flüssigkeitszufuhr, was die Neigung zu Verstopfung im Alter zunehmend verstärkt. Viele Seniorinnen und Seni oren wollen auf Grund des Zahnersatzes keine zu harten Speisen kauen. Weiches Fleisch und gekochtes Gemüse sind besser zu essen als harte Lebensmittel. Drohender Mangelernährung muss dringend mit passenden Präparaten aus der Apotheke entgegengewirkt werden, um eine zusätzliche gesundheitliche Beeinträchtigung zu verhindern. Oktober 2011: Monat der SeniorInnen Seit 1990 ist der 1. Oktober weltweit der „Internationale Tag der älteren Menschen“. 2012 wurde zum „Europäischen Jahr für aktives Altern“ ausgerufen. Beides zielt darauf ab, die Leistungen der älteren Menschen sowie den Gewinn, den sie für das gesellschaftliche Zusammenleben darstellen, zu würdigen. In Wien wird deshalb mit dem „Monat der SeniorInnen“ im Oktober dieses Jahres ein großer Schwerpunkt für die älteren Wienerinnen und Wiener gesetzt. Ein zentrales Anliegen von Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely ist dabei, den Seniorinnen und Senioren Angebote vorzustellen, die ein Altwerden mit möglichst vielen gesunden Jahren leichter machen. Es geht um Informationen zu wichtigen Themen ebenso wie um Spaß an gemeinsamen Aktivitäten. Gesundheitsförderung und Prävention von Krankheiten sind in diesem Zusammenhang für ältere Menschen besonders wichtig. Denn es ist nie zu spät, auf sich und seine Gesundheit zu schauen. Bewegung ist ein wesentlicher Schlüssel dazu. Dabei geht es nicht um Leistungssport – vielmehr kann regelmäßige körperliche Bewegung gut in den Alltag eingebaut werden. Wer bisher kaum auf eine ausgewogene Ernährung geachtet hat, sollte im Alter mehr auf seinen Körper hören – und wird daher hoffentlich einige Tipps dieser Broschüre annehmen. Das oft zitierte „Gehirn-Jogging“, aber auch das Gefühl gebraucht zu werden – in der Familie, im unmittelbaren Lebensumfeld oder in der Freiwilligenarbeit – halten auch den Geist, die Seele gesund. Im Monat der SeniorInnen können Sie unter anderem folgende Veranstaltungen besuchen: 8.10. Herz-Kreislauf-Event im Einkaufszentrum Riverside 19.10. Tag der offenen Tür in den Tageszentren des Fonds Soziales Wien 20.10. Tag der offenen Klubtür in den Pensionistenklubs der Stadt Wien 25.–26.10. Abschlussevent beim Sicherheitsfest am Rathausplatz Genaue Informationen zu diesen und weiteren Veranstaltungen, Festen und Ausflügen erhalten Sie im SeniorInnenbüro der Stadt Wien unter 1/4000-85 80 oder im Internet auf www.senior-in-wien.at Medieninhaber, Herausgeber und Inhalt, Redaktion: Wiener Gesundheitsförderung gemeinnützige GmbH – WiG 1200 Wien, Treustraße 35 – 43, Stiege 6, 1. Stock www.wig.or.at Österreichische Apothekerkammer Landesgeschäftsstelle Wien 1091 Wien, Spitalgasse 31 www.apotheker.or.at Verantwortliche des gesundheitsförderlichen Teils Mag.a Judith Blachfelner, Wiener Gesundheitsförderung Gestaltung: ZS communication + art www.z-s.at Fotos: Apothekerkammer Wien iStockphoto Masterfile Shutterstock Wiener Gesundheitsförderung Peter Rigaud Eine Initiative der Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely und der Apothekerkammer Wien