eine gute Quelle für lebensnotwendige Nährstoffe

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Schweizer Fleisch – eine gute Quelle
für lebensnotwendige Nährstoffe
Einleitung
Zu einer gesunden Lebensweise gehören eine optimal
zusammengestellte Ernährung und genügend Bewegung. In Ersterer hat Fleisch seinen berechtigten Platz.
Unser Körper benötigt Energie und verschiedene Nährstoffe. Entscheidend für eine ausgewogene Ernährung
ist die Kombination unterschiedlicher Nahrungsmittel
im richtigen Verhältnis. Fleisch und Fleischprodukte spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie haben
eine hohe Nährstoffdichte. Der Verzehr von Fleisch liefert hochwertige Proteine, Vitamine, Mineralstoffe wie
Eisen und Selen sowie essenzielle Fettsäuren. Einige
Nährstoffe können dem Körper ausschliesslich durch
den Fleischkonsum in ausreichenden Mengen zugeführt werden. Insbesondere für Personen mit erhöhtem
Nährstoffbedarf wie Schwangere, Kinder, Leistungssportler oder Senioren ist Fleisch eine willkommene
und reichhaltige Grundlage.
Die vorliegende Publikation liefert Fakten und zeigt auf,
dass sich eine gesunde Ernährung und Fleischgenuss
nicht ausschliessen, sondern ergänzen.
Die wichtigsten Inhaltsstof fe
von Fleisch
Rind, Kalb, Schwein, Poulet oder Lamm: Keine andere Nahrungsmittelgruppe versorgt unseren Körper so
reichlich wie Fleisch mit hochwertigen Proteinen, Selen,
Zink, Eisen, B-Vitaminen und bioaktiven Substanzen.
Prozentualer Beitrag einzelner Lebensmittelgruppen zum Verbrauch von Energie,
energieliefernden Nährstoffen, Nahrungsfasern und Cholesterin
Getreide
Energie
Kartoffeln
Protein
Zucker, Honig
Fett
Gemüse
Kohlenhydrate
Hülsenfrüchte, Nüsse
Nahrungsfasern
Früchte
SFA*
Fleisch, Fleischprodukte
MUFA*
Fische, Schalentiere
PUFA*
Eier
Cholesterin
Milch, Milchprodukte
0%
50%
100%
Öle, Fette
Nichtalkoholische Getränke
* SFA: gesättigte Fettsäuren; MUFA: einfach ungesättigte Fettsäuren; PUFA: mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Quelle: 6. Schweizer Ernährungsbericht, 2012
Je nach Fleischsorte variieren die Menge und die Zusammensetzung der Nährstoffe. Reines Muskelfleisch
besteht zu rund drei Vierteln aus Wasser, zu einem
Fünftel aus Protein und zu einem kleinen Teil aus Fett,
Mineralstoffen und Vitaminen. Es enthält praktisch keine Kohlenhydrate. Rotes und weisses Fleisch variieren
teilweise bezüglich ihrer Inhaltsstoffe. Besonders in rotem Fleisch lassen sich hohe Konzentrationen an Mineralstoffen nachweisen.1, 2
Protein ist nicht gleich Protein
Fleisch ist ein bedeutender Lieferant von hochwertigen
Proteinen (Eiweisse). Diese üben im Körper wichtige
Proteingehalt und biologische Wertigkeit
verschiedener Lebensmittel
Funktionen aus. Sie versorgen ihn unter anderem mit
verschiedenen Aminosäuren, woraus der Körper eige-
Je mehr die vorhandenen Aminosäuren dem für die
ne Proteine herstellt (z. B. für Muskelmasse, Hormone,
menschliche Proteinsynthese benötigten Bedarf an
Enzyme). Einige dieser Aminosäuren können vom Kör-
Aminosäuren entsprechen, desto höher die biologische
per nicht oder nur unvollständig selbst hergestellt wer-
Wertigkeit eines Nahrungsproteins.
den. Sie müssen regelmässig mit der Nahrung aufgenommen werden.
Hühnerei
Die tierischen Proteine ähneln denjenigen des Menschen in ihrer Zusammensetzung, liefern alle unverzichtbaren Aminosäuren und entsprechen damit den
Schweinefleisch
Anforderungen des menschlichen Organismus optimal.
Dieser kann die Aminosäuren in den Nahrungsproteinen besser in körpereigene Stoffe umwandeln.10 Dies
Rindfleisch
konnten Studien der letzten Jahre aus dem Sportbereich zeigen. Im Vergleich zu Sojaprotein erfolgt der
Muskelaufbau nach einem Krafttraining in höherem
Geflügel
Masse, wenn nach dem Training tierisches Protein eingenommen wird.11
Kuhmilch
Die hohen Proteinmengen im Fleisch führen zu einem
schnellen Sättigungsgefühl.4 Selbst Kohlenhydrate können als Sattmacher nicht mit den Proteinen mithalten.
Kartoffeln
Während einer Diät tragen Proteine nachgewiesenermassen dazu bei, dass Muskelmasse erhalten bleibt
und nicht zusammen mit dem unerwünschten Körper-
Weizenmehl
fett abgebaut wird.5 Nach einer Diät hilft eine höhere
Proteinaufnahme, das reduzierte Körpergewicht zu
halten.
Bohnen
Sojabohne
getrocknet
0%
50%
100%
Proteingehalt
biologische Wertigkeit
Proteingehalt: Schweizer Nährwertdatenbank
Biologische Wertigkeit: Elmadfa, Ibrahim: Ernährung
des Menschen, 2004
Fleisch als Vitaminquelle
Die Bedeutung von Fleisch als wichtigem Vitaminlie-
eine wichtige Rolle im Aminosäurenstoffwechsel.1 Man-
feranten wird oft unterschätzt. Mehrere wasserlösliche
gelerscheinungen äussern sich durch Blutarmut (Anä-
B-Vitamine kommen in keinem anderen Nahrungsmit-
mie), neurologische Störungen und Hautentzündungen.
tel in vergleichbaren Mengen vor. Wie manche Aminosäuren sind auch Vitamine essenziell und können vom
Vitamin B12 (Cobalamin) kommt in grossen Mengen
menschlichen Stoffwechsel nicht oder nur in unzurei-
und praktisch ausschliesslich in tierischen Nahrungs-
chenden Mengen hergestellt werden.
mitteln vor. Besonders viel ist in Fleisch und Fleischprodukten von Wiederkäuern enthalten.3 Vitamin B12 wird
Vitamin B1 (Thiamin) wird für den Kohlenhydrat- und
vom menschlichen Körper für die Blut- und Zellbildung
Energiestoffwechsel benötigt und trägt zur Erhaltung
sowie für gesunde Nervenzellen benötigt.1 Bei Unter-
des Herz-Kreislauf-Systems wie auch des Nervensys-
versorgung können Blutarmut und Nervenschädigun-
tems bei.1 Es kommt in allen Fleischsorten vor, in be-
gen auftreten.
sonders hohen Mengen im Schweinefleisch.3 Wird dem
Körper nicht genügend Vitamin B1 zugeführt, können
Vitamin A ist für mehrere Körperfunktionen zuständig,
Mangelerscheinungen wie Muskelschwund, Herzmus-
so ist es wichtig für das Sehen, die Entwicklung des Im-
kelschwäche, Gedächtnisverlust und Verwirrungszu-
munsystems sowie für eine gesunde Haut.1 Vor allem in
stände auftreten.
der Leber lassen sich hohe Konzentrationen an Vitamin
A nachweisen.2
Die Vitamine B2 und B6 sind in verschiedenen
Fleischsorten in unterschiedlichen Mengen vorhanden.
Niacin ist wichtig für die Regeneration von Haut, Mus-
Während das Vitamin B2 am Proteinstoffwechsel und an
keln und Nerven und kurbelt den Energiestoffwechsel
der Energiegewinnung beteiligt ist, spielt das Vitamin B6
an.1 Neben der Leber im Allgemeinen sind vor allem
Schweine- und Rindfleisch reich an Niacin.2
Prozentualer Beitrag einzelner Lebensmittelgruppen zum Vitaminverbrauch
Getreide
Vitamin A
Kartoffeln
Carotinoide
Zucker, Honig
Vitamin D
Gemüse
Vitamin E
Hülsenfrüchte, Nüsse
Vitamin B1
Früchte
Vitamin B2
Fleisch, Fleischprodukte
Niacin
Fische, Schalentiere
Pantothensäure
Eier
Vitamin B6
Milch, Milchprodukte
Folsäure
Öle, Fette
Vitamin B12
Nichtalkoholische Getränke
Vitamin C
0%
Quelle: 6. Schweizer Ernährungsbericht, 2012
50%
100%
Vitamine und Mineralstof fe
Funktion im Körper
Mögliche Mangelerscheinungen
In grossen Mengen vorhanden in
Tagesbedarf1; Anteil in Fleisch2
Kohlenhydrat- und Energiestoffwechsel,
Muskelschwund, Herzmuskelschwäche, Gedächtnis-
Herz-Kreislauf-System, Nervensystem
verlust, Verwirrtheitszustände
Schweinefleisch
1,1 mg; 100 g Schweinsfilet, roh, decken 91%
Proteinstoffwechsel und Energie-
Blutarmut (Anämie), neurologische Störungen, Haut-
gewinnung, Aminosäurenstoffwechsel
entzündungen
Vitamin B1
Vitamin B2/B6
B2: 1,25 mg; 100 g Rehschnitzel, roh, decken 48%
Wild- und Schweinefleisch
B6: 1,35 mg; 100 g Schweinskotelett, roh, decken 52%
Blut- und Zellbildung,
Blutarmut, Nervenschädigungen
Vitamin B12
gesunde Nervenzellen
Lamm-, Rind- und Kalbfleisch
3,0 µg; 100 g Lammkotelett, roh, decken über 100%
Gutes Sehen, Entwicklung des
Erhöhte Infektionsanfälligkeit,
Immunsystems, gesunde Haut
schlechtes Sehen bei Nacht (bis Verlust der Sehkraft)
Leber (alle Tierarten)
0,9 mg; 10 g Kalbsleber, roh, decken über 100%
Energiestoffwechsel, gesunde Haut
Krankhafte Hauterscheinungen, Durchfall,
Vitamin A
Niacin
depressive Psychosen, Verwirrtheitszustände
Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch
13,5 mg; 100 g Rind, Siedfleisch, roh, decken 52%
Sauerstofftransport im Blut, Erhaltung des
Eisenmangelanämie/Blutarmut,
Immunsystems und Energiestoffwechsel
beeinträchtigte Leistungsfähigkeit,
Eisen
Beeinträchtigung des Immunsystems
Rind-, Kalb- und Schweinefleisch
12,5 mg; 100 g Trockenfleisch decken 32%
Zellteilung, Wundheilung, Immunsystem
Verminderte Geschmacksempfindung, Haarausfall,
Zink
Störungen der Wachstums- und Geschlechtsentwicklung
Alle Fleischsorten
8,5 mg; 100 g Rind, Schulterbraten, roh, decken 68%
Zellstoffwechsel, Aktivierung der
Störungen des Zellstoffwechsels und der Organe
Schilddrüsenhormone
Alle Fleischsorten
1
30 µg; 100 g Pouletbrust, roh, decken 63%
Gemeinsame durchschnittliche Referenzwerte für Frauen und Männer im Alter von 25 bis unter 51 Jahren der
Ernährungsgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (D/A/CH).
2
Angaben gemäss Schweizer Nährwertdatenbank sowie der Schweizerischen Nährwerttabelle für Fleisch und
Fleischwaren, wissenschaftliche Fassung, ETH Zürich.
Selen
Mineralstof fe in Fleisch
und Fleischproduk ten
Neben Proteinen und Vitaminen sind Fleisch und
Kreatin ist ein zentraler Bestandteil im Energiestoff-
Fleischprodukte wertvolle Mineralstofflieferanten, ins-
wechsel der Muskeln und wird hauptsächlich über den
besondere der Spurenelemente Eisen, Zink und Selen.
Fleischkonsum aufgenommen.12, 13
Fleisch ist ein hervorragender Lieferant von Eisen.
Cholesterin wird durch Lebensmittel tierischer Her-
Röteres Fleisch von Rind und Lamm enthält mehr da-
kunft zugeführt. Allerdings bestehen zwischen der Nah-
von als helleres Fleisch von Schwein oder Huhn. Die
rungsaufnahme und dem Blutcholesterinspiegel nur
Verfügbarkeit von Eisen aus Fleisch und Fleischpro-
geringfügige und individuell variable Zusammenhän-
dukten ist höher als bei pflanzlichen Lebensmitteln.1
ge.8 Wird Fett in der Ernährung durch Kohlenhydrate
Im menschlichen Körper ist Eisen wichtig für den Sau-
ersetzt, so verschlechtert sich sogar durch den Wegfall
erstofftransport sowie für das Immunsystem und den
der ungesättigten Fettsäuren das Verhältnis des «gu-
Energiestoffwechsel.1 Eisenmangel und Blutarmut sind
ten» Cholesterins zum Gesamtcholesterin.9
2
auch in der Schweiz weit verbreitet. Wer Fleisch isst,
nimmt generell Eisen besser auf, auch pflanzliches.
Für die Zinkaufnahme spielt Fleisch eine wichtige Rolle. Aus tierischen Lebensmitteln stammendes Zink wird
vom menschlichen Körper besser verwertet als jenes
aus pflanzlichen Nahrungsmitteln. Der menschliche
Körper benötigt es für die Zellteilung und damit für das
Wachstum von Gewebe sowie die Wundheilung. Auch
im Immunsystem ist Zink von Bedeutung.1
Fleisch und Fleischprodukte sind eine Hauptquelle von
Selen. Als Antioxidans wirkt Selen im Zellstoffwechsel
und trägt zur Aktivierung der Schilddrüsenhormone
bei.1 Der Selengehalt von pflanzlichen Lebensmitteln
hängt stark von der Beschaffenheit des Bodens ab.1
In Europa sind die Böden und damit auch pflanzliche
Nahrungsmittel eher selenarm.
Fleisch und Fleischfet te
Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre wi-
stellen hochwertige Energielieferanten dar. Sie sind
derlegen das Vorurteil, dass tierische Fette negative
erforderlich, um die Aufnahme fettlöslicher Vitamine
gesundheitliche Auswirkungen bezüglich Herzerkran-
(A, D, E, K) zu garantieren, und dienen als Polster zum
kungen, Diabetes Typ 2 oder Krebs haben.9 Sie zeigen
Schutz der Organe. Selbst das Gehirn ist auf hochwer-
auch auf, dass tierische gegenüber pflanzlichen Fetten
tige Fette angewiesen, welche der Körper nicht selbst
nicht minderwertig sind.
herstellen kann.
Der Fettgehalt in Fleisch und Fleischprodukten ist nicht
Frühere Forschungen nahmen die Einteilung in
grundsätzlich hoch, vielmehr muss wie bei vielen an-
«schlechte» (gesättigte) und «gute» (einfach und
deren Nahrungsmitteln auch eine Unterscheidung
mehrfach ungesättigte) Fettsäuren vor. Entgegen der
zwischen mageren und fettreichen Varianten vorge-
gängigen Meinung ist Fleisch ein wichtiger Lieferant
nommen werden. Fette gehören ebenso wie Vitamine,
von ungesättigten Fettsäuren. Heute anerkennt die For-
Eiweisse und Mineralstoffe zu den lebensnotwendigen
schung, dass der menschliche Körper sowohl ungesät-
Grundbestandteilen der menschlichen Ernährung und
tigte als auch gesättigte Fettsäuren benötigt.9
Fettsäurenanteile von ausgewählten Fleischstücken und -produkten
Kalbsbratwurst
Cervelat
Salami Nostrano
Trockenfleisch
Pouletschenkel mit Haut
Pouletbrust ohne Haut
Lamm, Nierstück
Lamm, Kotelett
Schwein, Geschnetzeltes
Schwein, Kotelett
Kalb, Geschnetzeltes
Kalb, Kotelett
Rind, Geschnetzeltes
Rind, Gehacktes
0%
50%
Angaben basierend auf der Nährwertdatenbank des
SFA: gesättigte Fettsäuren
BAG, V4.1, Stand 21. Oktober 2013
MUFA: einfach ungesättigte Fettsäuren
100%
PUFA: mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Übergewicht kommt nicht vom Fettessen per se, son-
an Kohlenhydraten zu ersetzen. Fleischfett gehört zu
dern ist das Resultat einer unausgewogenen Energie-
einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung.
bilanz. Tierische Fette liefern zwar Energie, wir nehmen
Es versorgt uns mit wichtigen Vitaminen und liefert dem
aber deutlich mehr Kalorien über andere Nährstoffe
menschlichen Körper essenzielle Fettsäuren, die für die
auf. Wer tierische Fette in seinem Speiseplan redu-
gesunde Funktion des Stoffwechsels unerlässlich sind.
ziert, läuft Gefahr, diese durch zunehmende Mengen
Die Er forschung der
bioak tiven Substanzen
Verbesserte Nachweismethoden des 21. Jahrhunderts
Fleisch und Fleischprodukte weisen im Gegensatz zu
führen zu neuen Erkenntnissen über Inhaltsstoffe in
pflanzlichen Lebensmitteln hohe L-Carnitin-Konzent-
Nahrungsmitteln und deren Wirkung im menschlichen
rationen auf. In Rind- und Kalbfleisch werden höhere
Körper. Nun kommen gesundheitsfördernde Wirkstof-
Mengen nachgewiesen als in Schweine- oder Geflü-
fe in Lebensmitteln ohne Nährstoffcharakter ins Ge-
gelfleisch. Langkettige Fettsäuren müssen zur Ener-
spräch, sogenannte bioaktive Substanzen. In Fleisch
gieverwertung in die Mitochondrien der Zellen von
und Fleischprodukten finden sich verschiedene dieser
Muskulatur und Leber transportiert werden. L-Carnitin
physiologisch aktiven Komponenten, bspw. L-Carnitin
ist dabei ein integraler Bestandteil des Transportme-
und Carnosin.7
chanismus. Sind unzureichende Mengen an L-Carnitin
im Körper vorhanden, so ist die Oxidation der langkettigen Fettsäuren in den Mitochondrien beeinträchtigt. Da
CH3 OH von L-Carnitin
Molekularstruktur
H3C
+
N CH OH
3
H3C
H3C N+
der Körper das L-Carnitin nur zu 25% selbst herstellen
kann, müssen 75% über die Nahrung aufgenommen
COOˉ
werden.7
COOˉ
Die bioaktive Substanz Carnosin wirkt als pH-Puffer im
H 3C
Muskelgewebe, stabilisiert den pH-Wert und sorgt für
eine vergrösserte Toleranz bei Sauerstoffmangel. Carnosin weist darüber hinaus antioxidative Eigenschaften
Molekularstruktur von Carnosin
O
H
N
H
O N
H2N
H2N
O
OH
N
O
HN
HN
O
H2N
N
H2N
N
+
NH2
NH2
+
OH
O
Oˉ
Oˉ
N
auf und blockt die Bildung von Risikomarkern bei altersabhängigen Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose
O
H
N
und Alzheimer. Da die Eigenschaften von Carnosin im
O
H
Zusammenhang mit der Zellalterung stehen, werden
N
«anti-ageing»-Substanzen mit dieser bioaktiven Substanz angereichert und vermarktet. Im Gegensatz zu
Fleisch und Geflügel enthalten pflanzliche Nahrungsmitteln kein Carnosin.7
Auf einen Blick
 In einer gesunden, ausgewogenen Ernährung hat
 Neuere Forschungsarbeiten weisen gesundheits-
Fleisch als essenzieller Nährstofflieferant einen
fördernde Wirkstoffe im Fleisch ohne Nährstoff-
berechtigten Platz.
charakter nach, sogenannte bioaktive Substanzen.
Beispiele sind Carnosin und L-Carnitin. Aufgrund
 Fleisch weist besonders hohe Proteinmengen auf.
der Eigenschaften von Carnosin, werden «anti-
Da tierische Proteine denjenigen des Menschen
ageing»-Substanzen mit dieser bioaktiven Subs-
ähnlich sind, können sie vom menschlichen Orga-
tanz angereichert und vermarktet. Das L-Carnitin
nismus optimal in körpereigenes Eiweiss umge-
ist unerlässlich für die Fettverbrennung und not-
wandelt werden.
wendig für eine gute Leistungsfähigkeit. Insbesondere in Rind- und Kalbfleisch konnten höhere
 Auch als Vitaminlieferanten werden Fleisch und
Gehalte nachgewiesen werden.
Fleischprodukte oft unterschätzt. Vor allem B-Vitamine sind in unterschiedlichen Fleischsorten in
 Zwischen der Nahrungsaufnahme von Cholesterin
hohen Mengen enthalten. Der menschliche Körper
und dem Blutcholesterinspiegel bestehen nur ge-
benötigt diese zur Aufrechterhaltung verschiede-
ringfügige und individuell variable Zusammenhän-
ner Stoffwechselvorgänge sowie zur Blut- und Zell-
ge. Wird Fett in der Ernährung durch Kohlenhydra-
bildung.
te ersetzt, so verschlechtert sich sogar durch den
Wegfall der ungesättigten Fettsäuren das Verhält-
 Vitamin B12 kommt in grossen Mengen und praktisch ausschliesslich in tierischen Nahrungsmitteln
vor. Es wird vom menschlichen Körper für die Blutund Zellbildung sowie für gesunde Nervenzellen
benötigt. Die schützende Wirkung auf das Gehirn
wird zurzeit genauer erforscht.

Die Mineralstoffe Eisen, Zink und Selen finden sich
in allen Fleischsorten in beachtlichen Mengen. Sie
sind notwendig für die Blut- und Zellbildung. Die
Unterversorgung mit Eisen ist weltweit verbreitet.
Zur Aufnahme der benötigten Menge leistet besonders rotes Fleisch, wie Rind und Lamm, einen
wichtigen Beitrag. Eisen aus tierischen Lebensmitteln, das Hämeisen, wird besser vom Körper
aufgenommen als dasjenige aus pflanzlichen Nahrungsmitteln. Wer Fleisch isst, nimmt generell Eisen besser auf.
nis des «guten» Cholesterins zum Gesamtcholesterin.
Quellen
7
Bioaktive Substanzen in Fleisch und Fleischpro-
1
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE.
2
Schweizer Nährwertdatenbank, Bundesamt für Le-
schaftsdepartement EVD, Forschungsanstalt Agro-
bensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV.
scope Liebefeld-Posieux ALP.
dukten, ALP Science 2009, Nr. 529, Eidg. Volkswirt-
3
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8
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W. Arneth, 2004.
desamt für Gesundheit BAG, 2012.
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Fromentin G, Darcel N, Chaumontet C et al. Peripher-
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Wissenschaftliche Literaturrecherche zum Thema
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12
Wyss M., Kaddurah-Daouk R. (2000): Creatine and
creatinine metabolism. Physiol Rev 80: 1107–1213.
13
Cooper R. et al. (2012): Creatine supplementation
with specific view to exercise/sports performance: an
update. J.Int.Soc.Sports Nutr. 9: 33.
Schweizer Fleisch
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