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Hirnveränderungen bei Magersucht
Magersüchtige setzen nicht nur ihre körperliche und seelische Gesundheit aufs Spiel, sie
riskieren auch dauerhafte Schädigungen ihres Gehirns. Da die PatientInnen durch ihre
­
­Krankheit ein geringeres Körpergewicht und einen geringeren Body-Mass-Index aufweisen,
ist auch das gesamte Volumen des Gehirns verringert. Knapp ein Fünftel weniger graue Masse
lassen moderne Bildgebungsverfahren im Gehirn jugendlicher Magersüchtiger erkennen.
Schon wenige Monate mit deutlichem Untergewicht reichen aus, um den gravierenden Schwund der
Hirnmasse hervorzurufen, selbst wenn die Essstörung noch nicht chronifiziert ist. Wegen der Mangel­
ernährung ist die Herstellung wichtiger Proteine für die Reparatur und Regeneration der Nervenzellen
eingeschränkt.
Mit einer Ausheilung der Störung normalisiert sich die Hirnmasse wieder, dauerhafte Schäden im ­Gehirn
sind dennoch möglich. Werden Pubertierende magersüchtig, fehlt ihnen während einer ­wichtigen
­Phase ihrer Entwicklung der Sexualbotenstoff Östrogen, der die Gehirnreifung beeinflusst. Teile des
­Hippocampus, wichtig für Lang- und Kurzzeitgedächtnis, Teile des limbischen Systems ­beteiligt an
­Gefühlen und auch die Amygdala sind in ihrer Funktion beeinträchtigt: Depressionen und Angst­
störungen können im Erwachsenenalter als Nachwirkungen einer überstandenen Magersucht zurück­
bleiben.
In einer Studie entdeckten ForscherInnen der Universität Bochum eine deutlich reduzierte Dichte
­grauer Zellen in zwei Hirnregionen, die mit der Verarbeitung von Körperbildern zu tun haben. Dies
könnte die gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers bei Frauen mit einer Essstörung erklären, die
sich selbst bei Untergewicht noch für zu dick halten.
Mit Elektroden im Gehirn gegen Magersucht?
Bei der tiefen Hirnstimulation werden Elektroden in das Gehirn eingeführt, über einen Schrittmacher
werden dann elektronische Impulse ausgesandt. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie bei einem Herz­
schrittmacher, weshalb umgangssprachlich auch von einem Hirnschrittmacher gesprochen wird. Die
Methode wird bereits zur Behandlung unter anderem von Parkinson eingesetzt, nun wurde sie aber erst­
mals zur Behandlung von Magersucht angewandt. Die WissenschaftlerInnen brachten die ­Elektroden
in der Hirnregion an, die für Emotionen zuständig ist. Die AutorInnen betonen, die Methode befin­
de sich noch in der experimentellen Phase. In einem Begleitkommentar zur Studie schreiben Janet
­Treasure und Ulrike Schmidt vom Institut für Psychiatrie des King‘s College London, die Ergebnisse
der Studie seien „vielversprechend“. An der Studie nahmen Frauen zwischen 24 und 57 Jahren teil, die
seit 4 bis 37 Jahren an Magersucht litten.
ibos, salvia, sowhat – Institute der
origo Gesundheitszentren GmbH
Gerstnerstraße 3
1150 Wien
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2340 Mödling
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FN: 382862h
UID: ATU 67338133
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Nebenwirkungen:
Bei insgesamt vier Patientinnen verbesserte sich der Studie zufolge die Laune, Sorgengefühle und in
Verbindung mit der Magersucht stehende Zwangshandlungen nahmen ab. Allerdings gab es bei drei der
sechs Versuchsteilnehmerinnen keine Fortschritte beim Gewicht. Zudem gab es teils schwere Neben­
wirkungen wie Panikattacken, Schwindel und Schmerzen.
Informationen zur Behandlung von Essstörungen bei sowhat
Dr. Lisa Tomaschek-Habrina, MSc
Leitung origo Gesundheitszentren - ibos, salvia, sowhat
[email protected]
sowhat – Institut für Menschen mit Essstörungen
www.sowhat.at
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