STADT DELITZSCH rundum aufgeschlossen ENERGIE- UND KLIMASCHUTZBERICHT der Stadt Delitzsch Teil 2 - Klimabericht für das Jahr 2009 Inhaltverzeichnis 0. Vorbemerkungen .………………………………..……………………………………… 4 1. Teil Energie ………………………………………..……………………………………… 6 Sektor Haushalte ………………………………………………………………………….. Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie……………………………. Sektor Verkehr …………………………………………………………………………….. Umwandlungssektor ….…………………………………………………………………… 2. Teil Klimaschutz …………………………………………………………………………. 13 Sektor Haushalte ………………………………………………………………………….. Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie ……………………………. Sektor Verkehr …………………………………………………………………………….. Umwandlungssektor ..…………………………………………….………………………. 3. Zusammenfassung und Ausblick ….…………………………………………………. 17 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht 0. Vorbemerkungen Die Veränderung des weltweiten Klimas ist inzwischen Konsens. Sie läuft schneller ab als erwartet. Das wird auch in Delitzsch spürbar sein. In der Erdgeschichte gab es immer wieder - teilweise auch sprunghafte - Klimaänderungen. Über lange Zeiträume relativ warmes Klima ohne Eisvorkommen an der Erdoberfläche wechselte mehrfach mit kälteren Abschnitten, sogenannten Eiszeitaltern. In der Erdgeschichte war es zumeist wärmer als heute. Vor etwa 2,4 Mio. Jahren begann das jüngste Eiszeitalter (Quartär). Dafür sind zyklische Wechsel von Kaltzeiten bzw. Eiszeiten und Warmzeiten charakteristisch. In bisherigen Forschungen wurden Wärme- und Kältephasen der Erdgeschichte rekonstruiert. Sie legen nahe, dass seit Beginn des Quartärs die Warmphasen gegenüber den Kaltphasen überwogen. Die mitunter gravierenden Klimaschwankungen zwischen den Phasen werden vorrangig auf langfristige Veränderungen in den Parametern der Erdbahn um die Sonne (sog. Milankovitch-Zyklen) zurückgeführt. Damit wird die einfallende Sonnenenergie auf der Erde anders verteilt, außerdem verändert sich die Strahlungsintensität der Sonne. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben auch, dass die Konzentration von Treibhausgasen zumindest in den vergangenen 800.000 Jahren nie die heutigen Werte überstieg. Nach dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 11.000 Jahren blieb das Klima relativ stabil. Nun steigen seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts die globalen Temperaturen. Das hat sich seit etwa 30 Jahren verstärkt, vor allem seit dem Jahr 2000. Bemerkenswert ist dabei, dass sich diese Erwärmung – von kleineren Regionen mit gegenläufigen Tendenzen abgesehen – im globalen Maßstab vollzieht. Damit unterscheidet sich die gegenwärtige Erwärmung der Erde von den vergangenen, als sich die Temperaturschwankungen auf einzelne Regionen der Erde beschränkten. Als Ursachen für die Klimaänderungen der letzten 1.000 Jahre werden neben den jüngsten anthropogenen Faktoren (Treibhausgas-Emissionen) gegen Ende des 20. Jahrhunderts vor allem Veränderungen der Sonneneinstrahlung, der vulkanischen Aktivitäten und Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre und Ozean diskutiert. Simulationen mit Klimamodellen und Studien auf der Basis statistischer Untersuchungen zeigen, dass die Erwärmung während der letzten Jahrzehnte vor allem dem markanten Anstieg der Treibhausgase zugeschrieben werden muss. Als Treibhausgase werden primär Kohlenstoffdioxid als Referenzwert, aber auch Methan, Distickstoffmonoxid, Flourchlorkohlenwasserstoffe und Schwefelhexaflourid angesehen. Der Klimawandel zeigt sich auch in Deutschland. Die mittlere Jahrestemperatur stieg in den vergangenen 100 Jahren landesweit um 0,8 Grad Celsius (°C). Außergewöhnlich warme Jahreszeiten traten immer häufiger auf. Dagegen sind sehr kalte Tage seltener geworden. Im Westen Deutschlands nahmen die Niederschläge deutlich zu, in den östlichen Bundesländern gingen sie zurück. Diese Extreme werden sich bis zum Jahr 2100 weiter ausprägen, wenn sich der Klimawandel so wie bisher entwickelt. Um dem zu begegnen, hat sich die Bundesregierung mit den Meseberger Beschlüssen vom August 2007 verpflichtet, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2020 um 40 % unter das Niveau von 1990 zu senken, wenn die EU ihre Emissionen im gleichen Zeitraum um 30 % verringert. In Sachsen sind die Kohlendioxidemissionen bis 2007 auf unter 42 % des Wertes von 1990 zurückgegangen. Mit dem Sächsischen Klimaschutzprogramm hat sich der Freistaat im Jahr 2001 verpflichtet, die jährlichen CO2- Emissionen um weitere 2,5 Mio. t bis spätestens 2010 Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 2 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht in den Bereichen Industrie, Haushalte, Kleinverbraucher und Verkehr zu senken. In diesem Jahr sollen 5 % des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Die Stadt Delitzsch hat sich dem Thema Klimawandel und der damit verbundenen Ressourceneinsparung über Jahre hinweg und mit verschiedenen Maßnahmen gewidmet (siehe Teil 1 – Energiebericht). Im vorliegenden Dokument werden die Ergebnisse dieser Bemühungen auf kommunaler Ebene vorgestellt. Für die Darstellungen und Erläuterungen werden die Daten des Jahres 2007 verwendet, diese sind die aktuellsten verfügbaren Daten. Verschiedene Materialien für die Stadt Delitzsch mit Bezug zu den Themen Energieeinsparung und Klimaschutz wurden in den Bericht integriert, vorrangig die Energie- und Klimabilanz (Arbeitspaket 1) zum Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadt“. Der Bericht soll zukünftig im Abstand von etwa fünf Jahren über den Einsatz von Energieträgern, den Energieverbrauch und die Emissionen von Kohlendioxid informieren. Dazu werden die Informationen in die drei (Energieverbrauchs-) Sektoren - Haushalte, - Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie sowie - Verkehr gegliedert. Im Interesse einer schnellen und leicht nachvollziehbaren Information werden die Daten überwiegend graphisch dargestellt. Auf umfangreiche methodische Erläuterungen, z. B. zur Datenerhebung, wurde bewusst verzichtet. Ausführliche Beschreibungen sind den zugrunde liegenden Unterlagen zu entnehmen. Informationen zu den kommunalen Immobilien und deren Daten sind beim Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement der Stadtverwaltung Delitzsch erhältlich. Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 3 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht 1. Teil Energie Der Endenergieverbrauch im Stadtgebiet von Delitzsch sank zwischen 1990 und 2007 um ca. 23 %. Dies trug maßgeblich zur Verringerung der CO2-Emissionen um ca. 60 % bei. Die Gründe für den heute geringeren Energieverbrauch liegen vorrangig im wirtschaftlichen Strukturwandel, aber auch in der veränderten Nutzung der Energieträger über alle Verbrauchsbereiche, in der Sanierung der Wohnungsbestände und in der allgemein gestiegenen Effizienz von Anlagen, Geräten und Prozessen. Sektor Haushalte Abb. 1: Die Entwicklung des Energieverbrauchs und der Emissionen der privaten Haushalte ist vor dem Hintergrund der Einwohnerzahl von Delitzsch zu sehen. Anders ausgedrückt, der rückläufige absolute Energieverbrauch – und damit die Emissionen – resultiert teilweise aus der sinkenden Einwohnerzahl und der nach dem Jahr 2000 stagnierenden Wohnfläche. Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 4 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht Abb. 2: Das Diagramm zeigt die Verschiebungen zwischen den einzelnen Energieträgern von 1990 bis 2007. Feste Brennstoffe, d. h. Briketts, Rohbraunkohle, Koks und Holz, spielen zur Wärmeerzeugung in den Haushalten praktisch keine Rolle mehr. Bemerkenswert ist der Marktanteil von Gas mit über 50 %. Der Rückgang bei der Nutzung von Fernwärme ist auf die Rückbau- und Abrissmaßnahmen in Delitzsch-Nord und West zurückzuführen. Abb. 3: Die beiden Diagramme stellen die Nutzung der Heizungssysteme im Gebäudebestand dar. Noch 1990 waren zur Heizung der Wohnungen nur die beiden Systeme Fernwärme und feste Brennstoffe verfügbar. Mit der fortscheitenden Sanierung des Gebäudebestandes hat sich dieses Bild gewandelt. Feste Brennstoffe werden kaum noch genutzt, während über die Hälfte der Gebäude nun mit Gas beheizt wird. Noch in den 1990er Jahren kaum verbreitet, wird dieses System gerade beim Neubau von Gebäuden stärker angewandt. Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 5 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht Abb. 4: Mit der fortschreitenden Sanierung der Gebäude und der Umstellung von Heizungsanlagen verringerte sich bis 2007 der Energieverbrauch zur Raumheizung auf etwa zwei Drittel des Wertes von 1990. Abb. 5: Auch der Energieverbrauch zur Bereitung von Warmwasser hat sich reduziert, wenn auch nicht so stark wie der Verbrauch zur Raumheizung. Die Marktanteile der Energieträger haben sich ähnlich wie in Abb. 3 entwickelt. Feste Brennstoffe (vor allem Rohbraunkohle und Briketts) spielen kaum noch eine Rolle, während sich die Nutzung von Gas seit den frühen 1990er Jahren stark ausgeweitet hat. Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 6 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht Abb. 6: Der gesamte Energieverbrauch der privaten Haushalte verringerte sich zwischen 1990 und 2007 um ca. 25 %. Das Diagramm macht deutlich, dass diese Senkung überwiegend aus dem niedrigeren Energiebedarf zur Raumheizung resultiert und kaum aus der Warmwasserbereitung. Dagegen stieg der sonstige Stromverbrauch, d. h. für Information, Kommunikation und Beleuchtung, sogar leicht an. Hier wirkt sich die umfangreichere Ausstattung der Haushalte mit Elektrogeräten aller Art aus. Abb. 7: Mit der geringeren Verbrauchsmenge in den Haushalten hat sich auch die Struktur der Energieträger verändert. Erdöl und vor allem Erdgas ersetzten feste Brennstoffe und in geringem Umfang auch Fernwärme. Letzteres resultiert aus dem Leerstand von Wohnungen in Delitzsch-Nord und Delitzsch-West und den Stadtumbaumaßnahmen der vergangenen 10 Jahre. Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 7 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen & Industrie Abb. 8: Seit 1990 sank die Zahl der Beschäftigten in Gewerbe, Handel und Dienstleistungen um 21 %, in der Industrie sogar um 39 %. Besonders in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Baugewerbe war die Beschäftigung rückläufig, größere Zuwächse ergaben sich bei Dienstleistungen und im Gastgewerbe. Abb. 9: Der Energieverbrauch des gesamten Sektors reduzierte sich seit 1990 um ca. 25 %. Das gilt besonders für die Industrie, deren Verbrauch sich mit der wirtschaftlichen Stabilisierung seit dem Jahr 2000 sogar erhöht hat. Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 8 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht Abb. 10: Der Energieverbrauch des Sektors nach Energieträgern sank um 28 %. Feste Brennstoffe wurden von Erdgas und bis Ende der 1990er Jahre auch von Heizöl verdrängt. Erneuerbare Energien spielen (noch) keine Rolle. Sektor Verkehr Abb. 11: Der Bestand an Kraftfahrzeugen ist von 1990 bis 2007 um mehr als 35 % gestiegen, was primär auf die gestiegene Zahl von Pkw (60 % höher als 1990) zurückzuführen ist. Die nach 1990 stark gesunkene Zahl übriger Kraftfahrzeuge bezieht sich überwiegend auf Krafträder, die zu Beginn der 1990er Jahre rasch abgemeldet und durch PKW ersetzt wurden. Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 9 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht Abb. 12: Die jährliche Kilometerleistung des Kraftfahrzeugbestandes kann für 2007 auf 183,4 Mio. km beziffert werden. Dies entspricht einer Zunahme von 28,0 Mio. km bzw. fast 18 % gegenüber 1990. Die Gesamtfahrleistung wird zu 87 % durch den PKW-Verkehr erbracht. Dagegen nahm die Fahrleistung der LKW seit 1990 um 3,0 Mio. km oder knapp 12 % ab. Abb. 13: Mit dem sinkenden spezifischen Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge und ihrer sinkenden durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung, aber unter Berücksichtigung des höheren Fahrzeugbestandes, ging der Endenergieverbrauch an Kraftstoffen leicht um 3,6 % zurück. Der Verbrauch an Diesel stieg um 6 %, dagegen sank der Verbrauch an Benzin um 9 %. Erdgas und Autogas werden kaum eingesetzt und daher nicht gesondert ausgewiesen. Biodiesel wurde bilanziell dem Dieselkraftstoff zugerechnet. Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 10 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht 2. Teil Klimaschutz Die Bilanzierung der Klimagasemissionen bezieht sich ausschließlich auf die CO2Emissionen, die durch den Energieeinsatz in den Verbrauchsbereichen in der Stadt Delitzsch freigesetzt werden (energiebedingte CO2-Emissionen). Vorgelagerte Prozesse im Sinne einer Ökobilanzierung (LCA – Life Cycle Assessment) werden nicht betrachtet. Bei den Energieträgern Elektroenergie und Fernwärme wurden spezifische Emissionsfaktoren zugeordnet. Sektor Haushalte Die Veränderung der CO2-Emissionen in diesem Sektor sind eng mit der Entwicklung des Endenergieverbrauchs der Haushalte verbunden. Allerdings veränderten sich seit 1990 die Berechnungsgrundlagen bei Strom und Fernwärme, weil das ehemalige Heizwerk Delitzsch 1995 umgerüstet wurde. So ist zu erklären, dass der Stromverbrauch von 1990 bis 2007 um ca. 13 % stieg, aber die dem Strom zuzurechnenden CO2-Emissionen in diesem Zeitraum zurückgingen. Die CO2-Emissionen für Fernwärme sind wegen des rückläufigen Verbrauches ebenfalls rückläufig. Die absoluten bzw. prozentualen Veränderungen der CO2-Emissionen der Energieträger Heizöl, Erdgas und feste Brennstoffe vollziehen weitgehend die Veränderungen der Verbräuche. So gingen die CO2-Emissionen der privaten Haushalte von 1990 bis 2007 von etwa 95.000 t auf etwa 31.200 t zurück. Dies entspricht einer CO2-Emissionsminderung um 67 %. Die nachstehende Abb. 14 verdeutlicht diese Entwicklung. Abb. 14: Entwicklung der CO2-Emissionen der privaten Haushalte von 1990 bis 2007 Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 11 Stadt Delitzsch Zusammenfassung Entwicklung des Endenergie- Klimaschutzbericht Zusammenfassung Entwicklung der CO2-Emissionen Abb. 15: Veränderung des Verbrauchs an Endenergie (GWh) und der CO2-Emissionen (in 1.000 t CO2) nach Energieträgern im Sektor Haushalte von 1990 bis 2007 Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie Die temperaturbereinigten CO2-Emissionen des Sektors gingen von 1990 bis 2007 um 46 % zurück. Betrachtet man nur Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, so reduzierte sich der CO2-Ausstoß sogar um 77 %. Damit sanken die CO2-Emissionen in diesem Sektor wesentlich stärker als in den Sektoren Haushalte und Verkehr. Obwohl der Stromverbrauch nur um 26 % gesunken ist, sind hierbei CO2-Emissionsminderungen um 95 % zu beobachten. Dies ist auf den reduzierten spezifischen Emissionsfaktor von Strom zurückzuführen. Abb. 16: CO2-Emissionen des Sektors nach eingesetzen Energieträgern Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 12 Stadt Delitzsch Zusammenfassung Entwicklung des Endenergieverbrauchs Klimaschutzbericht Zusammenfassung Entwicklung der CO2-Emissionen Abb. 17: Veränderung des Verbrauchs an Endenergie (GWh) und der CO2-Emissionen (in 1.000 t CO2) nach Energieträgern im Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie von 1990 bis 2007 Sektor Verkehr Analog zur Entwicklung des Kraftstoffverbrauchs der Fahrzeuge sind die CO2-Emissionen 2007 im Vergleich zu 1990 relativ konstant geblieben, obwohl der Fahrzeugbestand und die gesamte jährliche Fahrleistung in diesem Zeitraum gestiegen sind. Abb. 18: Entwicklung der CO2-Emissionen im Sektor Verkehr von 1990 bis 2007 Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 13 Stadt Delitzsch Zusammenfassung Entwicklung des Endenergieverbrauchs Klimaschutzbericht Zusammenfassung Entwicklung der CO2-Emissionen Abb. 19: Veränderung des Verbrauchs an Endenergie (GWh) und der CO2-Emissionen (in 1.000 t CO2) nach Energieträgern im Sektor Verkehr von 1990 bis 2007 Umwandlungssektor Von 1990 bis 2007 verringerten sich die gesamten CO2-Emissionen des Umwandlungssektors um ca. 49,8 %. Dies ist vorrangig auf die Einrichtung des Blockheizkraftwerkes Delitzsch-Nord und den Neubau des Dalkia Biomassekraftwerks zurückzuführen. Die im Stadtgebiet installierten Photovoltaikanlagen speisten im Jahr 2007 bereits 53 MWh in das öffentliche Netz ein. Abb. 20: CO2-Emissionen des Umwandlungssektors (berechnet nach deutschem Strommix) Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 14 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht 3. Zusammenfassung und Ausblick Verglichen mit dem Jahr 1990 ging der Endenergieverbrauch (temperaturbereinigt) der Stadt Delitzsch bis 2007 um 20 % zurück (siehe Abb. 24). Maßgeblichen Anteil daran haben die Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie mit einem Rückgang um rund 86 GWh und private Haushalte mit fast 53 GWh. Der Endenergieverbrauch des Sektors Verkehr ging nur leicht zurück. Der Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie hat nicht nur absolut den größten Anteil an der Senkung des Energieverbrauchs der Stadt Delitzsch, sondern hier wurden auch sektorenspezifisch mit ca. 28 % die höchsten anteiligen Einsparungen erzielt. Im Sektor Private Haushalte wurde der Energieverbrauch um 23 % vermindert. Bei Untersuchung der Energieträgerstruktur über alle Verbrauchsbereiche ist für feste Brennstoffe, Fernwärme und Benzin ein Verbrauchsrückgang sowie für Heizöl, Erdgas und Diesel eine Zunahme des Verbrauchs zu verzeichnen. Hierbei spielt neben der realen Bedarfsentwicklung (z. B. energetischer Zustand der Gebäude, Optimierung von Prozessen) der Effekt der Energieträgersubstitution (z. B. Struktur der Heizsysteme, Struktur des Fahrzeugbestandes) eine wichtige Rolle (siehe Abb. 21). 2007 zu 1990 Gesamt ‐ 22 % ‐ 3 % ‐ 28 % ‐ 29 % Abb. 21: Endenergieverbrauch gesamt und nach Verbrauchssektoren 1990 bis 2007 Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 15 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht + 5 % ‐ 9 % + 777 % ‐ 37 % ‐ 9 % + 349 % + 136 % ‐ 97 % Abb. 22: Endenergieverbrauch nach Energieträgern 1990 bis 2007. Markant ist die Steigerung der Anteile von erneuerbaren Energien und Gas sowie der rasche Ersatz fester Brennstoffe durch andere Energieträger nach 1990. Entwicklung der CO2-Emissionen In Bezug auf das Referenzjahr 1990 sind die CO2-Emissionen (energiebedingt, temperaturbereinigt) der Stadt Delitzsch um 60 % zurückgegangen. Dabei kommt der lokalen Stromund Fernwärmeerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung eine besondere Rolle zu. Würde die CO2-Gutschrift für die Stromüberproduktion zusätzlich berücksichtigt, wären die CO2Emissionen der Stadt Delitzsch sogar um 69 % reduziert. 2007 zu 1990 ‐ 38 % ‐ 3 % ‐ 46 % ‐ 44 % Abb. 23: CO2-Emissionen gesamt und nach Verbrauchssektoren 1990 bis 2007 Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 16 Stadt Delitzsch Klimaschutzbericht 2007 zu 1990 + 5 % ‐ 9% ‐ 59 % ‐ 26 % + 349 % + 136 % ‐ 97 % Abb. 24: CO2-Emissionen nach Energieträgern 1990 bis 2007. Die Emissionen konnten in diesem Zeitraum um etwa ein Drittel gesenkt werden. Die umfangreichen baulichen Maßnahmen und strukturellen Veränderungen in der Stadt seit 1990 lassen sich an den Energieträgern und deren CO2-Emissionen ablesen. Die Emissionen aus festen Brennstoffen sind um 97 % gesunken, während sich die Emissionen aus Gas mehr als verdreifacht haben. Dieser Bericht vermittelt zusammen mit dem Teil 1 (Energiebericht) den derzeitigen Stand der Energienutzung und des Klimaschutzes in Delitzsch. Beide Teile des Energie- und Klimaschutzberichtes werden zukünftig regelmäßig fortgeschrieben und öffentlich gemacht. Die Entwicklung wird hier nicht stehen bleiben, neue Maßnahmen zur Einsparung von Ressourcen und damit Emissionen werden folgen. In den Jahren 2010 und 2011 werden mit den Kindertagesstätten „Freundschaft“ und „Park“ zwei kommunale Immobilien saniert. Im privaten Bereich sind weitere Projekte zur Nutzung von regenerativen Energiequellen, vor allem Solar- und Erdwärmeanlagen, absehbar. Vorhaben mit größerem Umfang oder städtischer Beteiligung werden zu gegebener Zeit mit den Gremien beraten. Sachgebiet Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 17