sachalin-staudenknöterich

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Sachalin-Staudenknöterich
(Fallopia sachalinensis)
Knöterichgewächse
(POLYGONACEAE)
andere Namen:
Russischer
Staudenknöterich
Sachalin-Knöterich
Beschreibung Der Sachalin-Staudenknöterich ist eine sommergrüne, mehrjährige
krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 4 Meter erreichen kann.
Die Blätter sind größer als die des ähnlichen Japanischen Staudenknöterich. Sie sind am Grund herzförmig und auf der Rückseite behaart.
Status eingebürgerter Neophyt, invasive Problemart
Herkunft Ostasien
Einfuhrgrund Zierpflanze
Einfuhrzeitpunkt 1863 erstmals in Europa nachgewiesen
Fortpflanzung Staudenknöteriche vermehren sich überwiegend vegetativ: Sie bil-
den dicke unterirdische Rhizome. Aus diesem Wurzelstock sowie aus
kleinsten Rhizomteilen, die mit Wasser oder Erde verbreitet werden,
entstehen neue Pflanzen.
ausbreitung Im 19. Jahrhundert wurde der Staudenknöterich beim Anlegen von
Landschaftsgärten im englischen Stil verwendet und ab 1849 kommerziell vermarktet. Erste spontane Vorkommen wurden etwa 50
Jahre nach der Einführung gemeldet. In der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts setzte ein rapider Anstieg der Vorkommen ein. Zuerst
besiedelte der Staudenknöterich Fließgewässer und ging dann auf gewässerferne Standorte wie Straßenränder, Brachen und lichte Wälder
über. In gewässerfernen Wäldern stammen die Bestände meist von
dem Ausbringen als forstliche Deckungspflanze. Neben bewussten
Pflanzungen als Deckungs- und Äsungspflanze sind das Verbringen
von rhizomhaltiger Erde und das Abladen von Gartenabfällen weitere
wichtige Ausbreitungsquellen. So können sich immer wieder an bisher Knöterich freien Standorten neue Populationen etablieren.
Erfolgsstrategie Staudenknöteriche wachsen extrem schnell, wodurch sie einen Kon-
kurrenzvorteil bei der Ausnutzung des Sonnenlichts haben. Durch
die Beschattung wird die Konkurrenz zusätzlich geschwächt. Die sehr
gute Regenerationsfähigkeit und die Möglichkeit der Fernausbreitung
über Rhizome im Wasser und im Boden sind weitere Erfolgsfaktoren.
Auswirkungen Staudenknöteriche werden als invasive Problemarten eingestuft.
Durch ihre Konkurrenzstärke, vor allem die sehr schnelle Bildung
einer enormen Biomasse, kommt es zur Verdrängung anderer Pflanzen, in der Regel jedoch häufige Arten der Ufervegetation (z.B. Brennnessel, Pestwurz und Zaunwinde). Da die Pflanzen in der kalten Jahreszeit absterben und erst im April wieder neue Sprosse austreiben,
können jedoch Geophyten darunter wachsen.
Bekämpfung Die Bekämpfung von Staudenknöterich-Beständen ist nur sehr
schwierig durchzuführen. Wegen der starken Regenerationsfähigkeit
der Rhizome sind solche Maßnahmen kosten- und arbeitsintensiv
und vor allem sehr langwierig (z.B. mehrjährige Mahd mehrmals im
Jahr). Beweidung scheint gut zu funktionieren, ist aber an streifenförmigen Beständen an Gewässerufern unpraktikabel. Vorbeugende
Maßnahmen, also keine weiteren Ausbringungen und der Aufbau und
Schutz naturnaher Gewässerufer, sind einer Bekämpfung vorzuziehen.
Rhizomhaltige Erde kann kompostiert und dann wieder im Gartenbau
verwendet werden.
ökologie Staudenknöteriche sind anscheinend für heimische Pflanzenfresser
unattraktiv. Es gibt kaum pflanzenfressende Insekten, Parasiten
oder Krankheitserreger, die Fallopia befallen. Auch beim Wild ist er
als Äsungspflanze nicht beliebt.
Wissenswertes Es wird geprüft, ob sich der Sachalin-Staudenknöterich als Repositi-
onspflanze zur Sanierung von verunreinigten Böden (Industrieflächen,
militärisch genutzte Standorte, die mit Schwermetallen und organischen Stoffen verunreinigt sind) eignet. Die Pflanze kann 200 – 300
Tonnen Biomasse pro Hektar bilden und dabei 322 kg Zink, 24 kg Blei
und 1,3 kg Cadmium aufnehmen. Es besteht allerdings die Gefahr,
dass die Schadstoffe über die Blätter in Nahrungskreisläufe gelangen
können. Auch die unkontrollierte Ausbreitung der Pflanzen ist ein großes Problem, da der Sachalin-Staudenknöterich zu den invasiven Neophyten zählt. Das Verbreitungsgebiet des Sachalin-Staudenknöterich
in Asien ist deutlich kleiner als das der Japanische Staudenknöterichs
(Fallopia japonica). Auch in Mitteleuropa ist er noch nicht so weit verbreitet wie seine Schwesterart.
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