Esa-Pekka Salonen - Tonhalle

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Esa-Pekka
Salonen
CREATIVE CHAIR
«Ein Chefdirigent soll Brücken bauen»
Der neue Chefdirigent Lionel Bringuier dirigiert als Einstand ein Werk, das
Esa-Pekka Salonen für ihn und das Tonhalle-Orchester geschrieben hat.
Die beiden sprechen über das Verhältnis zwischen Komponist und Dirigent
und den Rollenwandel am Dirigentenpult.
Sie beide kennen sich aus Ihrer gemeinsamen Zeit beim Los Angeles Philharmonic.
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an den anderen denken?
Lionel Bringuier: Am meisten hat mich immer Esa-Pekkas künstlerische Integrität
beeindruckt. Vielleicht, weil er nicht nur Dirigent ist, sondern auch Komponist. Seine Interpretationen lassen immer spüren, welch grossen Respekt er für Komponist
und Partitur hat. Und er dirigiert mit grosser Leidenschaft!
Esa-Pekka Salonen: Lionel strotzt vor positiver Energie. Wenn er mit einem Orchester arbeitet, spüren die Musiker das sofort. Er liebt die Musik, und er lacht viel.
Manche jungen Dirigenten sind extra streng, vielleicht auch, weil Dirigieren furchteinflössend sein kann. Lionel hat das nicht nötig, er ist sich seiner Sache sicher.
Als Europäer haben Sie beide lange in den USA gearbeitet.
Welche Unterschiede sind Ihnen aufgefallen?
LB: In meiner ersten Woche in Zürich hatte ich das Gefühl, das Tonhalle-Orchester
sei eine Mischung zwischen Europa und den USA, darum hat es mir so gut gefallen.
In den USA sind die Probezeiten viel kürzer als in Europa. Die Musiker kommen
bestens vorbereitet zur ersten Probe. Europäische Orchester sind langsamer. Das
Tonhalle-Orchester Zürich aber war so gut vorbereitet, dass wir Zeit hatten, tiefer
in die Musik einzudringen, neue Interpretationen auszuloten.
EPS: Im amerikanischen System hat der Chefdirigent viel Verantwortung neben dem
Dirigieren. Er muss sich um die Planung kümmern, Gastdirigenten suchen, Mittel
beschaffen. In Europa haben die Orchester mehr Mitspracherecht. Zudem haben
die meisten amerikanischen Städte nur ein Orchester, während es in Europa oft
mehrere sind. London hat sogar fünf.
Esa-Pekka Salonen, Sie haben ein Werk für das Tonhalle-Orchester Zürich
Foto: Clive Barda
geschrieben. Fallen Ihnen Auftragskompositionen leichter als «freie»?
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TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
EPS: Die meisten meiner Stücke sind Auftragskompositionen. Ich nehme nur Aufträge an, die mich interessieren. Es ist sogar sehr hilfreich, einen fixen Abgabetermin
zu haben. Als Dirigent habe ich ein sehr strukturiertes Leben, was beim Komponie-
TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
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ren nicht der Fall ist; der Prozess kann Monate oder Jahre dauern.
Wie komponieren Sie?
EPS: Über die Jahre haben sich gewisse Prozesse herauskristallisiert. Ich sammle dauernd Material. Wenn ich dann mit dem eigentlichen Komponieren beginne,
schaue ich alles durch und entscheide: Was bleibt, was werfe ich weg? Ich versuche
der Angst vor dem weissen Blatt auszuweichen. In der Musik für das TonhalleOrchester Zürich wollte ich etwas verarbeiten, das mit einem Stück Zürcher Kulturgeschichte verbunden ist: der Dadaismus. Diese Künstlerbewegung fasziniert
mich. Ich habe mich mit dem Cabaret Voltaire auseinandergesetzt, viel gelesen, zu
Hugo Ball und Tristan Tzara recherchiert. Beim Komponieren lerne ich immer Neues
kennen. Das gibt mir eine tiefe Befriedigung.
Lionel Bringuier, Sie werden in der neuen Saison Werke von Esa-Pekka Salonen
spielen, auch auf der Tournee mit dem Tonhalle-Orchester Zürich.
LB: Ich werde drei Stücke von ihm dirigieren. Helix werden wir auf unserer Tournee
präsentieren. In Zürich spielen wir sein Klavierkonzert und zur Saisoneröffnung als
Weltpremiere unser neues Stück für Chor und Orchester.
Wie fühlen Sie sich, wenn Sie ein Stück eines Freundes dirigieren?
LB: Es ist ein grosses Privileg. Es ist weder einfacher noch schwieriger. Ich dirigiere
nicht nur seine Noten und interpretiere sein Werk; da ich ihn persönlich gut kenne,
kann ich mich viel tiefer hineingeben.
Was fällt Ihnen generell an seinen Stücken auf?
LB: Esa-Pekka ist Komponist und Dirigent, der schon mit den besten Orchestern auf
der ganzen Welt gearbeitet hat. Er weiss ganz genau, was möglich ist und was nicht,
weiss, wie weit er gehen kann, wenn es etwa um die Virtuosität geht. Seine Stücke
sind immer virtuos, gleichzeitig aber auch voller Gefühl.
Esa-Pekka Salonen hat einmal gesagt, Komponisten seien die Köche und
«Beim Komponieren lerne ich immer Neues kennen.
Dirigenten die Kellner. Wie sehen Sie das?
Das gibt mir eine tiefe Befriedigung.»
LB: Das ist ein guter Vergleich! (lacht) Wir Dirigenten müssen erspüren, was der
Esa-Pekka Salonen
Komponist gedacht hat. Als Interpreten dürfen wir kein Ego haben, wir sind hier,
um die Wünsche des Komponisten auszuführen. Darum beschäftige ich mich immer
sehr intensiv mit der Partitur.
Esa-Pekka Salonen, wenn Sie Ihre eigenen Stücke dirigieren, können Sie
zwischen den Rollen unterscheiden?
EPS: Ich denke, ich kann das recht gut. Bei neuen Stücken ist es immer so, dass ich
noch zu nahe am Entstehungsprozess bin: Ich weiss, was ich wollte, aber manchmal
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TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
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ist die Distanz zwischen Idee und Ausführung gross. Orchesterstücke sind immer
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
sehr komplex, es gibt viele Überraschungen. Wenn ich ein neues Stück dirigiere,
kämpft die Aussen- gegen die Innensicht, und mein Gehirn muss wahnsinnig viele
Der Creative Chair wird in dieser Saison erstmals von der Tonhalle-Gesellschaft
Daten verarbeiten! (lacht) Wenn die Stücke älter sind, wird es einfacher, die Bezie-
Zürich vergeben. Sie schafft damit eine Position für einen bedeutenden Komponis-
hung ist nicht mehr so eng, und ich kann einen wirklich guten Job machen.
ten oder eine bedeutende Komponistin unserer Zeit, der oder die darüber hinaus
Ein Chefdirigent steht heute vor anderen Herausforderungen als früher.
auch als Dirigent bzw. Dirigentin oder solistisch tätig ist. Die Wahl fiel für die Saison
Wo sehen Sie die Unterschiede?
2014/15 auf Esa-Pekka Salonen, den finnischen Komponisten und Dirigenten, der
LB: Dem Tonhalle-Orchester Zürich möchte ich alle Energie geben, die ich habe.
weltweit ein grosses Renommee geniesst. Er wird uns einen umfassenden Überblick
1000 Prozent! Ich werde nicht nur dirigieren; ich möchte gerne Teil der ganzen
über sein Werk im Bereich der Orchester- sowie der Kammermusik ermöglichen – in
Gemeinschaft sein, das Publikum treffen und mich mit ihm austauschen. Ein Chef-
Aufführungen, die vom Chefdirigenten Lionel Bringuier, von Gastdirigenten oder
dirigent soll Brücken bauen.
wie 2015 vom Creative Chair-Inhaber selbst geleitet werden. Ausserdem verstehen
EPS: Heute sind Chefdirigenten keine silberhaarigen, allwissenden Halbgötter
wir die Anregung und Beauftragung neuer Werke als wesentlichen Bestandteil der
mehr; sie sollten primus inter pares sein und in erster Linie Leute inspirieren kön-
Zusammenarbeit mit dem Komponisten. Die Tonhalle-Gesellschaft Zürich möch-
nen und kreative Impulse geben.
te damit gezielte Beiträge zur kontinuierlichen Erweiterung des Repertoires des
Esa-Pekka Salonen, Sie werden in der nächsten Saison den Creative Chair 21. Jahrhunderts leisten. Workshops oder Lectures für unterschiedliche Zielgrup-
innehaben. Was ist das?
pen werden einen Einblick in die Werkstatt des Creative Chair-Inhabers bieten. In
EPS: Ich werde hauptsächlich als guter kreativer Geist hinter den Kulissen agieren
grösseren und kleineren Gesprächsrunden wird man über die aktuellen Konzertfor-
und Ansprechpartner für alle sein. Aber ich werde auch dirigieren und an öffentli-
mate und deren Inhalte auch mit Esa-Pekka Salonen diskutieren können.
chen Anlässen über Musik sprechen.
Lionel Bringuier, werden Sie Maurice Ravel, einen Ihrer Lieblingskomponisten,
in Ihrer ersten Saison auf die Bühne bringen?
Konzerte mit Werken von Esa-Pekka Salonen Creative Chair
LB: Ja! Ravel ist ein Meister der Orchestrierung, und seine Musik ist sehr sinnlich.
Daneben werden wir auch andere beliebte Komponisten im Programm haben. Und
Mi 10., Do 11.09.14 Neues Werk für Orchester und Chor Uraufführung
natürlich auch Zeitgenössisches. Ich möchte ein gut balanciertes Repertoire zeigen.
Sa 25., So 26.10.14 Klavierkonzert
Sie beide sind viel in der Welt unterwegs. Was vermissen Sie aus Ihren
Do 30.10.14 Memoria für Bläserquintett
Heimatländern?
Fr 30., Sa 31.01., So 01.02.15 Violinkonzert
LB: Ich vermisse eigentlich nichts aus Frankreich, sondern entdecke gerne Neues.
So 01.02.15 Homunculus für Streichquartett
Zürich erinnert mich an meine Heimatstadt, anstatt des Meeres hat es hier einen See.
Mi 25., Do 26.02.15 Helix für Orchester
EPS: Ich vermisse meine Muttersprache. Und die Natur. Ich gehe überall gerne in
Do 21.05.15 Prologue für Oboe, Violine, Violoncello und Schlagzeug; YTA III
den Wald, aber es fühlt sich komisch an. Ich vergleiche immer mit dem Wald meiner
Do 04.06.15 Nachtlieder für Klarinette und Klavier
Kindheit: Wie singen die Vögel? Wie riecht es? Wie fühlt es sich an? Wenn ich aus-
Do 02., Fr 03.07.15 Nyx für Orchester
serhalb Finnlands in den Wald gehe und die Vögel höre, finde ich immer, sie singen
in der falschen Tonart.
Ruth Hafen
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TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
Meisterklasse Komposition
Mi 03., Do 04.06.15, Zürcher Hochschule der Künste
TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
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Mi 10.09.14
Saisoneröffnung / Abo G
Do 11.09.14
Fr 30.01.15
22.00 Uhr
Abo SA / Grosser Saal
Kammermusik-Lunchkonzert /
Kleiner Saal
tonhalleLATE / Grosser Saal
—
—
Haika Lübcke Flöte
Isaac Duarte Oboe und Englischhorn
Felix-Andreas Genner Klarinette
Hans Agreda Fagott und Kontrafagott
Mischa Greull Horn
Seung-Yeun Huh Klavier
Tonhalle-Orchester Zürich
Esa-Pekka Salonen Leitung Creative Chair
Leila Josefowicz Violine
19.30 Uhr
Grosser Saal
Abo SO / Grosser Saal
Unterstützt durch Credit Suisse
Artist in Residence wird unterstützt durch Swiss Re
Unterstützt durch Mercedes-Benz
—
Tonhalle-Orchester Zürich
Lionel Bringuier Leitung
Yuja Wang Klavier Artist in Residence
Zürcher Sing-Akademie
Tim Brown Einstudierung
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Neues Werk für Orchester und Chor
Uraufführung
Sergej Prokofjew
Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16
Hector Berlioz
Symphonie fantastique op. 14
10. / 11.09. 18.30 Uhr — Kleiner Saal
Einführung mit Lukas Näf
CHF 125 / 105 / 85 / 65 / 40 / 25
Auf in die Zukunft! Lionel Bringuier,
unser neuer Chefdirigent, und Yuja
Wang, die Weltklassepianistin (mit den
flinken Fingern), haben es schon im Juni
2012 gezeigt: Musik, die von den beiden
kommt, ist eine Wucht – und trotzdem
fein. Berlioz’ Symphonie fantastique mit
seiner völlig anderen Musiksprache ist
sowieso grandios, die Orchestrierung
phänomenal. Und auf die Uraufführung,
ein Auftragswerk der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, darf man sich einfach nur
freuen – Esa-Pekka Salonens Komposi­
tionen begeistern weltweit.
Do 30.10.14
12.15 Uhr
So 26.10.14
17.00 Uhr
Extrakonzert
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Sa 25.10.14
19.30 Uhr
TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
—
Tonhalle-Orchester Zürich
Lionel Bringuier Leitung
Juho Pohjonen Klavier
Johannes Brahms
Haydn-Variationen B-Dur op. 56a
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Klavierkonzert (2007)
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 «Rheinische»
25.10. 18.30 Uhr — Kleiner Saal
26.10. 16.00 Uhr — Kleiner Saal
Einführung mit Thomas Meyer
26.10. nach dem Konzert — Kleiner Saal
Ausklang mit Ilona Schmiel
CHF 125 / 105 / 85 / 65 / 40 / 25
Ein Konzert, das aufs Ganze geht! Es
bricht auf mit Brahms, dessen Coverversion von Haydns «Chorale St. Antoni»
die damals neue Gattung der gross besetzten Orchestervariationen begründet
und sein «Reifezeugnis» für seine Sinfonien wurde. In Salonens Klavierkonzert
prescht alles nach vorn, überschwänglich, mit einem Jubel, der sprachlos
macht. Und mit Schumanns Dritter geht
der Rausch weiter: Die Aufbruchsstimmung, in der sich Schumann als frischgebackener Düsseldorfer Musikdirektor
befand, ist einfach unüberhörbar.
Luciano Berio
Terre chaleureuse (Fragment) für
Bläserquintett
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Memoria für Bläserquintett (2003)
Ludwig van Beethoven
Quintett Es-Dur op. 16 für Klavier, Oboe,
Klarinette, Horn und Fagott
CHF 25
Esa-Pekka Salonen komponierte
Memoria für das 20-Jahr-Jubiläum des
Avanti! Chamber Orchestra, zu dessen
Gründungsmitgliedern er gehört. Schon
bei der Uraufführung kombinierte
man dieses einsätzige Werk mit einer
Komposition des kurz vorher verstorbenen Luciano Berio, der ebenfalls immer
wieder erinnernde Rückbezüge herstellt
und dem Salonen sein Memoria widmete. Das Klavierquintett von Beethoven erinnert auch – an Mozart! Lauter
Motive, die auf populär gewordene
Melodien von Mozart hinwiesen, so als
wolle er der Welt zeigen, dass er die
geistige Erbschaft Mozarts angetreten
habe.
Unterstützt durch Credit Suisse
Jean Sibelius
Pohjolas Tochter op. 49
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Violinkonzert (2008/09)
anschliessend:
Livesets, DJs and Dancefloor
CHF 45 / 20 (bis 25 Jahre)
classic meets electronic. Ein magischer
Abend, der in neue Welten entführt
und klassische wie elektronische Musik
zelebriert. Verschiedene Musikwelten
begegnen sich und bieten dem Publikum
ein Konzerterlebnis der ganz besonderen Art. Im klassischen Teil zeigt
das Tonhalle-Orchester Zürich, was es
immer tut: mit Begeisterung auf hohem
Niveau musizieren. Im zweiten Teil des
Abends wird durch live gespielte elektronische Musik das Konzertfoyer zum
Dancefloor. tonhalleLATE ist ein Konzertformat, das in Zürich schon längst
zum Klassiker geworden ist.
TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
8
Sa 31.01.15
19.30 Uhr
So 01.02.15
11.15 Uhr
Mi 25.02.15
Do 26.02.15
Do 21.05.15
12.15 Uhr
Abo SA / Grosser Saal
Kammermusik-Matinee / Kleiner Saal
Konzerte für Mitglieder und Gönner
So 01.02.15
17.00 Uhr
—
19.30 Uhr
Kammermusik-Lunchkonzert /
Kleiner Saal
Abo SO / Grosser Saal
Unterstützt durch Credit Suisse
—
Tonhalle-Orchester Zürich
Esa-Pekka Salonen Leitung Creative Chair
Leila Josefowicz Violine
Jean Sibelius
Pohjolas Tochter op. 49
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Violinkonzert (2008/09)
Jean Sibelius
Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82
31.01. 18.30 Uhr — Kleiner Saal
01.02. 16.00 Uhr — Kleiner Saal
Einführung mit Thomas Meyer
01.02. nach dem Konzert — Kleiner Saal
Ausklang mit Ilona Schmiel
CHF 110 / 90 / 70 / 50 / 35 / 25
Authentischer wird es nicht gehen! EsaPekka Salonen dirigiert sein Violinkonzert. Solistin ist Leila Josefowicz, für
die er dieses Werk, dessen vielfältige
Klangfarben und Ausdrucksformen vom
urtümlichen Grollen bis zu strahlender Virtuosität reichen, geschrieben
hat. Sibelius ist nicht nur die perfekte
Umrahmung, es wird auch spannend zu
hören, wie Sibelius die dunklen Kapitel
des finnischen Nationalepos Kalevala
vertont, das neben dem guten, hellen
Land Kaleva auch das finstere, böse
Nordland Pohjola kennt.
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TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
Elisabeth Harringer-Pignat Violine
Cathrin Kudelka Violine
Antonia Siegers Viola
Johannes Gürth Viola
Rafael Rosenfeld Violoncello
Gabriele Ardizzone Violoncello
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Homunculus für Streichquartett (2008)
Johannes Brahms
Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18
10.30 Uhr — Grosser Saal
Einblicke mit Jens-Peter Schütte
11.00 Uhr — Treffpunkt Vestibül
Kinder-Matinee mit Sabine Appenzeller für
die Kinder der Konzertbesucher
(ab 4 Jahren)
CHF 25
Musikalische Alchemie? Oder einfach
ein «kleines Menschlein», aufs Streichquartett übertragen? Salonen legt sich
nicht so genau fest. Für ihn ist sein
Streichquartett ein kleines Werk, das
sich wie ein grosses benimmt. Wie mit
Zauberhand schöpft er dabei aus allen
klassischen Streichquartett-Merkmalen
in bunter Durchmischung etwas Kompaktes, Neues, eben «Homunculus».
Die überbordende Fülle von Brahms’
Streichsextett danach kann plötzlich
auch ganz anders wirken: Sie rauscht
nicht nur vorbei, sie wirft nun plötzlich
viele Anker aus.
Grosser Saal
Artist in Residence wird unterstützt durch Swiss Re
—
Tonhalle-Orchester Zürich
Lionel Bringuier Leitung
Yuja Wang Klavier Artist in Residence
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Helix für Orchester (2005)
Sergej Rachmaninow
Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30
Modest Mussorgsky
Bilder einer Ausstellung
(Orchesterfassung von Maurice Ravel)
25.02. 18.30 Uhr — Kleiner Saal
Einführung mit Roger Cahn
26.02. 18.30 Uhr — Kleiner Saal
Kinder interpretieren Mussorgsky
Ein Education-Projekt in Zusammenarbeit mit
Musikschule Konservatorium Zürich MKZ
CHF 150 / 125 / 100 / 75 / 40 / 25
Restkarten sind ab 02.02.15 im Verkauf
Helix, ein Auftragswerk für die BBC
Proms, entstand 2005 aus der Praxis
heraus. Es sollte eine Ouvertüre werden, als neunminütiges Accelerando
gestaltet, in dem sich der musikalische
Ausdruck drastisch ändert – die ideale
Einstimmung auf das Klavierkonzert von
Rachmaninow, das nicht nur eine wilde,
stampfende Seite hat, sondern auch
eine fein ziselierte polyphone Textur
aufweist. Den Abend perfekt macht der
«Gang durch eine Ausstellung» – grosses Kino für die Ohren!
—
Simon Fuchs Oboe
Peter McGuire Violine
Alexander Neustroev Violoncello
Dmitri Demiashkin Klavier
Klaus Schwärzler Schlagzeug und Marimba
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Prologue für Oboe, Violine, Violoncello und
Schlagzeug (1979)
YTA III für Violoncello solo (1986)
Paul Kerekes
«Turning» für Violoncello, Marimba und
Klavier
Osvaldo Golijov
«Mariel» für Violoncello und Marimba
Bohuslav Martinů
Variationen über ein Thema von Rossini
Oboenquartett
CHF 25
Der intime kammermusikalische Rahmen bekommt eine neue Dimension.
Dass als Kammermusikpartner auch
das Schlagzeug nicht fehl am Platz ist,
zeigen Salonen, Kerekes und Golijov
auf wunderbare Art. Ausserdem sind
Sie hier am Puls der Zeit und können
70 Jahre Musikgeschichte erleben, die
nicht nur verstörende Werke hervorbrachte, sondern eben auch solche, die
trotz ihren neuen Kompositionsweisen
und Klängen intuitiv verständlich sind.
TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
10
Do 04.06.15
12.15 Uhr
Kammermusik-Lunchkonzert /
Kleiner Saal
—
Abo Klassik-er DO
Fr 03.07.15
Abo Neue Klassik-er FR
19.30 Uhr
Diego Baroni Klarinette
Peter McGuire Violine
Christopher Whiting Violine
Ewa Grzywna-Groblewska Viola
Benjamin Nyffenegger Violoncello
Elaine Fukunaga Klavier
11
Do 02.07.15
Grosser Saal
—
Tonhalle-Orchester Zürich
Manfred Honeck Leitung
Christian Tetzlaff Violine
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Nachtlieder für Klarinette und Klavier (1978)
Libby Larsen
Rodeo Queen of Heaven für Klarinette,
Violine, Violoncello und Klavier
John Mackey
Breakdown Tango für Klarinette, Violine,
Violoncello und Klavier
Darius Milhaud
La création du monde op. 81b (Fassung für
Klavier und Streichquartett)
Aaron Copland
Sextett für Klarinette, Klavier und Streichquartett
Esa-Pekka Salonen Creative Chair
Nyx für Orchester (2010)
Karol Szymanowski
Violinkonzert Nr. 1 op. 35
Richard Strauss
Ein Heldenleben op. 40
CHF 25
CHF 110 / 90 / 70 / 50 / 35 / 25
Ein solches Programm hat es in der
Tonhalle noch nie gegeben! Da ist
Rhythmus drin – Rumba, Tango, Jazziges
und Musik aus aller Welt. Allen Werken
gemeinsam ist die Unmittelbarkeit, mit
der sie den Hörer ansprechen. Diese
Komponisten sprechen eine Sprache,
die jedem instinktiv vertraut ist. Man
muss die zwölf Töne unserer Skala nicht
studiert haben.
Es ist schon eine kleine Weile her, aber
wir kennen Manfred Honeck als 1. Kapellmeister am Opernhaus Zürich der
Jahre 1991 bis 1996. Seitdem konnte
sich der frühere Bratscher der Wiener
Philharmoniker erfolgreich als Dirigent
etablieren. Noch wird er als Geheimtipp
gehandelt. Nun können wir ihn zusammen mit Christian Tetzlaff erleben, mit
dem er schon mehrmals sehr eindrucksvoll zusammengearbeitet hat.
TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Saison 14/15
02.07. 18.30 Uhr — Kleiner Saal
Surprise mit Studierenden der ZHdK
03.07. 18.00 Uhr — Kleiner Saal
Prélude – Künstlergespräch mit musikalischer Umrahmung
Nach dem Konzert — Kleiner Saal
Ausklang mit Ilona Schmiel
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