Esa-Pekka Salonen CREATIVE CHAIR «Ein Chefdirigent soll Brücken bauen» Der neue Chefdirigent Lionel Bringuier dirigiert als Einstand ein Werk, das Esa-Pekka Salonen für ihn und das Tonhalle-Orchester geschrieben hat. Die beiden sprechen über das Verhältnis zwischen Komponist und Dirigent und den Rollenwandel am Dirigentenpult. Sie beide kennen sich aus Ihrer gemeinsamen Zeit beim Los Angeles Philharmonic. Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an den anderen denken? Lionel Bringuier: Am meisten hat mich immer Esa-Pekkas künstlerische Integrität beeindruckt. Vielleicht, weil er nicht nur Dirigent ist, sondern auch Komponist. Seine Interpretationen lassen immer spüren, welch grossen Respekt er für Komponist und Partitur hat. Und er dirigiert mit grosser Leidenschaft! Esa-Pekka Salonen: Lionel strotzt vor positiver Energie. Wenn er mit einem Orchester arbeitet, spüren die Musiker das sofort. Er liebt die Musik, und er lacht viel. Manche jungen Dirigenten sind extra streng, vielleicht auch, weil Dirigieren furchteinflössend sein kann. Lionel hat das nicht nötig, er ist sich seiner Sache sicher. Als Europäer haben Sie beide lange in den USA gearbeitet. Welche Unterschiede sind Ihnen aufgefallen? LB: In meiner ersten Woche in Zürich hatte ich das Gefühl, das Tonhalle-Orchester sei eine Mischung zwischen Europa und den USA, darum hat es mir so gut gefallen. In den USA sind die Probezeiten viel kürzer als in Europa. Die Musiker kommen bestens vorbereitet zur ersten Probe. Europäische Orchester sind langsamer. Das Tonhalle-Orchester Zürich aber war so gut vorbereitet, dass wir Zeit hatten, tiefer in die Musik einzudringen, neue Interpretationen auszuloten. EPS: Im amerikanischen System hat der Chefdirigent viel Verantwortung neben dem Dirigieren. Er muss sich um die Planung kümmern, Gastdirigenten suchen, Mittel beschaffen. In Europa haben die Orchester mehr Mitspracherecht. Zudem haben die meisten amerikanischen Städte nur ein Orchester, während es in Europa oft mehrere sind. London hat sogar fünf. Esa-Pekka Salonen, Sie haben ein Werk für das Tonhalle-Orchester Zürich Foto: Clive Barda geschrieben. Fallen Ihnen Auftragskompositionen leichter als «freie»? 1 TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 EPS: Die meisten meiner Stücke sind Auftragskompositionen. Ich nehme nur Aufträge an, die mich interessieren. Es ist sogar sehr hilfreich, einen fixen Abgabetermin zu haben. Als Dirigent habe ich ein sehr strukturiertes Leben, was beim Komponie- TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 2 ren nicht der Fall ist; der Prozess kann Monate oder Jahre dauern. Wie komponieren Sie? EPS: Über die Jahre haben sich gewisse Prozesse herauskristallisiert. Ich sammle dauernd Material. Wenn ich dann mit dem eigentlichen Komponieren beginne, schaue ich alles durch und entscheide: Was bleibt, was werfe ich weg? Ich versuche der Angst vor dem weissen Blatt auszuweichen. In der Musik für das TonhalleOrchester Zürich wollte ich etwas verarbeiten, das mit einem Stück Zürcher Kulturgeschichte verbunden ist: der Dadaismus. Diese Künstlerbewegung fasziniert mich. Ich habe mich mit dem Cabaret Voltaire auseinandergesetzt, viel gelesen, zu Hugo Ball und Tristan Tzara recherchiert. Beim Komponieren lerne ich immer Neues kennen. Das gibt mir eine tiefe Befriedigung. Lionel Bringuier, Sie werden in der neuen Saison Werke von Esa-Pekka Salonen spielen, auch auf der Tournee mit dem Tonhalle-Orchester Zürich. LB: Ich werde drei Stücke von ihm dirigieren. Helix werden wir auf unserer Tournee präsentieren. In Zürich spielen wir sein Klavierkonzert und zur Saisoneröffnung als Weltpremiere unser neues Stück für Chor und Orchester. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie ein Stück eines Freundes dirigieren? LB: Es ist ein grosses Privileg. Es ist weder einfacher noch schwieriger. Ich dirigiere nicht nur seine Noten und interpretiere sein Werk; da ich ihn persönlich gut kenne, kann ich mich viel tiefer hineingeben. Was fällt Ihnen generell an seinen Stücken auf? LB: Esa-Pekka ist Komponist und Dirigent, der schon mit den besten Orchestern auf der ganzen Welt gearbeitet hat. Er weiss ganz genau, was möglich ist und was nicht, weiss, wie weit er gehen kann, wenn es etwa um die Virtuosität geht. Seine Stücke sind immer virtuos, gleichzeitig aber auch voller Gefühl. Esa-Pekka Salonen hat einmal gesagt, Komponisten seien die Köche und «Beim Komponieren lerne ich immer Neues kennen. Dirigenten die Kellner. Wie sehen Sie das? Das gibt mir eine tiefe Befriedigung.» LB: Das ist ein guter Vergleich! (lacht) Wir Dirigenten müssen erspüren, was der Esa-Pekka Salonen Komponist gedacht hat. Als Interpreten dürfen wir kein Ego haben, wir sind hier, um die Wünsche des Komponisten auszuführen. Darum beschäftige ich mich immer sehr intensiv mit der Partitur. Esa-Pekka Salonen, wenn Sie Ihre eigenen Stücke dirigieren, können Sie zwischen den Rollen unterscheiden? EPS: Ich denke, ich kann das recht gut. Bei neuen Stücken ist es immer so, dass ich noch zu nahe am Entstehungsprozess bin: Ich weiss, was ich wollte, aber manchmal 3 TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 4 ist die Distanz zwischen Idee und Ausführung gross. Orchesterstücke sind immer Esa-Pekka Salonen Creative Chair sehr komplex, es gibt viele Überraschungen. Wenn ich ein neues Stück dirigiere, kämpft die Aussen- gegen die Innensicht, und mein Gehirn muss wahnsinnig viele Der Creative Chair wird in dieser Saison erstmals von der Tonhalle-Gesellschaft Daten verarbeiten! (lacht) Wenn die Stücke älter sind, wird es einfacher, die Bezie- Zürich vergeben. Sie schafft damit eine Position für einen bedeutenden Komponis- hung ist nicht mehr so eng, und ich kann einen wirklich guten Job machen. ten oder eine bedeutende Komponistin unserer Zeit, der oder die darüber hinaus Ein Chefdirigent steht heute vor anderen Herausforderungen als früher. auch als Dirigent bzw. Dirigentin oder solistisch tätig ist. Die Wahl fiel für die Saison Wo sehen Sie die Unterschiede? 2014/15 auf Esa-Pekka Salonen, den finnischen Komponisten und Dirigenten, der LB: Dem Tonhalle-Orchester Zürich möchte ich alle Energie geben, die ich habe. weltweit ein grosses Renommee geniesst. Er wird uns einen umfassenden Überblick 1000 Prozent! Ich werde nicht nur dirigieren; ich möchte gerne Teil der ganzen über sein Werk im Bereich der Orchester- sowie der Kammermusik ermöglichen – in Gemeinschaft sein, das Publikum treffen und mich mit ihm austauschen. Ein Chef- Aufführungen, die vom Chefdirigenten Lionel Bringuier, von Gastdirigenten oder dirigent soll Brücken bauen. wie 2015 vom Creative Chair-Inhaber selbst geleitet werden. Ausserdem verstehen EPS: Heute sind Chefdirigenten keine silberhaarigen, allwissenden Halbgötter wir die Anregung und Beauftragung neuer Werke als wesentlichen Bestandteil der mehr; sie sollten primus inter pares sein und in erster Linie Leute inspirieren kön- Zusammenarbeit mit dem Komponisten. Die Tonhalle-Gesellschaft Zürich möch- nen und kreative Impulse geben. te damit gezielte Beiträge zur kontinuierlichen Erweiterung des Repertoires des Esa-Pekka Salonen, Sie werden in der nächsten Saison den Creative Chair 21. Jahrhunderts leisten. Workshops oder Lectures für unterschiedliche Zielgrup- innehaben. Was ist das? pen werden einen Einblick in die Werkstatt des Creative Chair-Inhabers bieten. In EPS: Ich werde hauptsächlich als guter kreativer Geist hinter den Kulissen agieren grösseren und kleineren Gesprächsrunden wird man über die aktuellen Konzertfor- und Ansprechpartner für alle sein. Aber ich werde auch dirigieren und an öffentli- mate und deren Inhalte auch mit Esa-Pekka Salonen diskutieren können. chen Anlässen über Musik sprechen. Lionel Bringuier, werden Sie Maurice Ravel, einen Ihrer Lieblingskomponisten, in Ihrer ersten Saison auf die Bühne bringen? Konzerte mit Werken von Esa-Pekka Salonen Creative Chair LB: Ja! Ravel ist ein Meister der Orchestrierung, und seine Musik ist sehr sinnlich. Daneben werden wir auch andere beliebte Komponisten im Programm haben. Und Mi 10., Do 11.09.14 Neues Werk für Orchester und Chor Uraufführung natürlich auch Zeitgenössisches. Ich möchte ein gut balanciertes Repertoire zeigen. Sa 25., So 26.10.14 Klavierkonzert Sie beide sind viel in der Welt unterwegs. Was vermissen Sie aus Ihren Do 30.10.14 Memoria für Bläserquintett Heimatländern? Fr 30., Sa 31.01., So 01.02.15 Violinkonzert LB: Ich vermisse eigentlich nichts aus Frankreich, sondern entdecke gerne Neues. So 01.02.15 Homunculus für Streichquartett Zürich erinnert mich an meine Heimatstadt, anstatt des Meeres hat es hier einen See. Mi 25., Do 26.02.15 Helix für Orchester EPS: Ich vermisse meine Muttersprache. Und die Natur. Ich gehe überall gerne in Do 21.05.15 Prologue für Oboe, Violine, Violoncello und Schlagzeug; YTA III den Wald, aber es fühlt sich komisch an. Ich vergleiche immer mit dem Wald meiner Do 04.06.15 Nachtlieder für Klarinette und Klavier Kindheit: Wie singen die Vögel? Wie riecht es? Wie fühlt es sich an? Wenn ich aus- Do 02., Fr 03.07.15 Nyx für Orchester serhalb Finnlands in den Wald gehe und die Vögel höre, finde ich immer, sie singen in der falschen Tonart. Ruth Hafen 5 TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 Meisterklasse Komposition Mi 03., Do 04.06.15, Zürcher Hochschule der Künste TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 6 Mi 10.09.14 Saisoneröffnung / Abo G Do 11.09.14 Fr 30.01.15 22.00 Uhr Abo SA / Grosser Saal Kammermusik-Lunchkonzert / Kleiner Saal tonhalleLATE / Grosser Saal — — Haika Lübcke Flöte Isaac Duarte Oboe und Englischhorn Felix-Andreas Genner Klarinette Hans Agreda Fagott und Kontrafagott Mischa Greull Horn Seung-Yeun Huh Klavier Tonhalle-Orchester Zürich Esa-Pekka Salonen Leitung Creative Chair Leila Josefowicz Violine 19.30 Uhr Grosser Saal Abo SO / Grosser Saal Unterstützt durch Credit Suisse Artist in Residence wird unterstützt durch Swiss Re Unterstützt durch Mercedes-Benz — Tonhalle-Orchester Zürich Lionel Bringuier Leitung Yuja Wang Klavier Artist in Residence Zürcher Sing-Akademie Tim Brown Einstudierung Esa-Pekka Salonen Creative Chair Neues Werk für Orchester und Chor Uraufführung Sergej Prokofjew Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16 Hector Berlioz Symphonie fantastique op. 14 10. / 11.09. 18.30 Uhr — Kleiner Saal Einführung mit Lukas Näf CHF 125 / 105 / 85 / 65 / 40 / 25 Auf in die Zukunft! Lionel Bringuier, unser neuer Chefdirigent, und Yuja Wang, die Weltklassepianistin (mit den flinken Fingern), haben es schon im Juni 2012 gezeigt: Musik, die von den beiden kommt, ist eine Wucht – und trotzdem fein. Berlioz’ Symphonie fantastique mit seiner völlig anderen Musiksprache ist sowieso grandios, die Orchestrierung phänomenal. Und auf die Uraufführung, ein Auftragswerk der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, darf man sich einfach nur freuen – Esa-Pekka Salonens Komposi­ tionen begeistern weltweit. Do 30.10.14 12.15 Uhr So 26.10.14 17.00 Uhr Extrakonzert 7 Sa 25.10.14 19.30 Uhr TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 — Tonhalle-Orchester Zürich Lionel Bringuier Leitung Juho Pohjonen Klavier Johannes Brahms Haydn-Variationen B-Dur op. 56a Esa-Pekka Salonen Creative Chair Klavierkonzert (2007) Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 «Rheinische» 25.10. 18.30 Uhr — Kleiner Saal 26.10. 16.00 Uhr — Kleiner Saal Einführung mit Thomas Meyer 26.10. nach dem Konzert — Kleiner Saal Ausklang mit Ilona Schmiel CHF 125 / 105 / 85 / 65 / 40 / 25 Ein Konzert, das aufs Ganze geht! Es bricht auf mit Brahms, dessen Coverversion von Haydns «Chorale St. Antoni» die damals neue Gattung der gross besetzten Orchestervariationen begründet und sein «Reifezeugnis» für seine Sinfonien wurde. In Salonens Klavierkonzert prescht alles nach vorn, überschwänglich, mit einem Jubel, der sprachlos macht. Und mit Schumanns Dritter geht der Rausch weiter: Die Aufbruchsstimmung, in der sich Schumann als frischgebackener Düsseldorfer Musikdirektor befand, ist einfach unüberhörbar. Luciano Berio Terre chaleureuse (Fragment) für Bläserquintett Esa-Pekka Salonen Creative Chair Memoria für Bläserquintett (2003) Ludwig van Beethoven Quintett Es-Dur op. 16 für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott CHF 25 Esa-Pekka Salonen komponierte Memoria für das 20-Jahr-Jubiläum des Avanti! Chamber Orchestra, zu dessen Gründungsmitgliedern er gehört. Schon bei der Uraufführung kombinierte man dieses einsätzige Werk mit einer Komposition des kurz vorher verstorbenen Luciano Berio, der ebenfalls immer wieder erinnernde Rückbezüge herstellt und dem Salonen sein Memoria widmete. Das Klavierquintett von Beethoven erinnert auch – an Mozart! Lauter Motive, die auf populär gewordene Melodien von Mozart hinwiesen, so als wolle er der Welt zeigen, dass er die geistige Erbschaft Mozarts angetreten habe. Unterstützt durch Credit Suisse Jean Sibelius Pohjolas Tochter op. 49 Esa-Pekka Salonen Creative Chair Violinkonzert (2008/09) anschliessend: Livesets, DJs and Dancefloor CHF 45 / 20 (bis 25 Jahre) classic meets electronic. Ein magischer Abend, der in neue Welten entführt und klassische wie elektronische Musik zelebriert. Verschiedene Musikwelten begegnen sich und bieten dem Publikum ein Konzerterlebnis der ganz besonderen Art. Im klassischen Teil zeigt das Tonhalle-Orchester Zürich, was es immer tut: mit Begeisterung auf hohem Niveau musizieren. Im zweiten Teil des Abends wird durch live gespielte elektronische Musik das Konzertfoyer zum Dancefloor. tonhalleLATE ist ein Konzertformat, das in Zürich schon längst zum Klassiker geworden ist. TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 8 Sa 31.01.15 19.30 Uhr So 01.02.15 11.15 Uhr Mi 25.02.15 Do 26.02.15 Do 21.05.15 12.15 Uhr Abo SA / Grosser Saal Kammermusik-Matinee / Kleiner Saal Konzerte für Mitglieder und Gönner So 01.02.15 17.00 Uhr — 19.30 Uhr Kammermusik-Lunchkonzert / Kleiner Saal Abo SO / Grosser Saal Unterstützt durch Credit Suisse — Tonhalle-Orchester Zürich Esa-Pekka Salonen Leitung Creative Chair Leila Josefowicz Violine Jean Sibelius Pohjolas Tochter op. 49 Esa-Pekka Salonen Creative Chair Violinkonzert (2008/09) Jean Sibelius Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82 31.01. 18.30 Uhr — Kleiner Saal 01.02. 16.00 Uhr — Kleiner Saal Einführung mit Thomas Meyer 01.02. nach dem Konzert — Kleiner Saal Ausklang mit Ilona Schmiel CHF 110 / 90 / 70 / 50 / 35 / 25 Authentischer wird es nicht gehen! EsaPekka Salonen dirigiert sein Violinkonzert. Solistin ist Leila Josefowicz, für die er dieses Werk, dessen vielfältige Klangfarben und Ausdrucksformen vom urtümlichen Grollen bis zu strahlender Virtuosität reichen, geschrieben hat. Sibelius ist nicht nur die perfekte Umrahmung, es wird auch spannend zu hören, wie Sibelius die dunklen Kapitel des finnischen Nationalepos Kalevala vertont, das neben dem guten, hellen Land Kaleva auch das finstere, böse Nordland Pohjola kennt. 9 TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 Elisabeth Harringer-Pignat Violine Cathrin Kudelka Violine Antonia Siegers Viola Johannes Gürth Viola Rafael Rosenfeld Violoncello Gabriele Ardizzone Violoncello Esa-Pekka Salonen Creative Chair Homunculus für Streichquartett (2008) Johannes Brahms Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18 10.30 Uhr — Grosser Saal Einblicke mit Jens-Peter Schütte 11.00 Uhr — Treffpunkt Vestibül Kinder-Matinee mit Sabine Appenzeller für die Kinder der Konzertbesucher (ab 4 Jahren) CHF 25 Musikalische Alchemie? Oder einfach ein «kleines Menschlein», aufs Streichquartett übertragen? Salonen legt sich nicht so genau fest. Für ihn ist sein Streichquartett ein kleines Werk, das sich wie ein grosses benimmt. Wie mit Zauberhand schöpft er dabei aus allen klassischen Streichquartett-Merkmalen in bunter Durchmischung etwas Kompaktes, Neues, eben «Homunculus». Die überbordende Fülle von Brahms’ Streichsextett danach kann plötzlich auch ganz anders wirken: Sie rauscht nicht nur vorbei, sie wirft nun plötzlich viele Anker aus. Grosser Saal Artist in Residence wird unterstützt durch Swiss Re — Tonhalle-Orchester Zürich Lionel Bringuier Leitung Yuja Wang Klavier Artist in Residence Esa-Pekka Salonen Creative Chair Helix für Orchester (2005) Sergej Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30 Modest Mussorgsky Bilder einer Ausstellung (Orchesterfassung von Maurice Ravel) 25.02. 18.30 Uhr — Kleiner Saal Einführung mit Roger Cahn 26.02. 18.30 Uhr — Kleiner Saal Kinder interpretieren Mussorgsky Ein Education-Projekt in Zusammenarbeit mit Musikschule Konservatorium Zürich MKZ CHF 150 / 125 / 100 / 75 / 40 / 25 Restkarten sind ab 02.02.15 im Verkauf Helix, ein Auftragswerk für die BBC Proms, entstand 2005 aus der Praxis heraus. Es sollte eine Ouvertüre werden, als neunminütiges Accelerando gestaltet, in dem sich der musikalische Ausdruck drastisch ändert – die ideale Einstimmung auf das Klavierkonzert von Rachmaninow, das nicht nur eine wilde, stampfende Seite hat, sondern auch eine fein ziselierte polyphone Textur aufweist. Den Abend perfekt macht der «Gang durch eine Ausstellung» – grosses Kino für die Ohren! — Simon Fuchs Oboe Peter McGuire Violine Alexander Neustroev Violoncello Dmitri Demiashkin Klavier Klaus Schwärzler Schlagzeug und Marimba Esa-Pekka Salonen Creative Chair Prologue für Oboe, Violine, Violoncello und Schlagzeug (1979) YTA III für Violoncello solo (1986) Paul Kerekes «Turning» für Violoncello, Marimba und Klavier Osvaldo Golijov «Mariel» für Violoncello und Marimba Bohuslav Martinů Variationen über ein Thema von Rossini Oboenquartett CHF 25 Der intime kammermusikalische Rahmen bekommt eine neue Dimension. Dass als Kammermusikpartner auch das Schlagzeug nicht fehl am Platz ist, zeigen Salonen, Kerekes und Golijov auf wunderbare Art. Ausserdem sind Sie hier am Puls der Zeit und können 70 Jahre Musikgeschichte erleben, die nicht nur verstörende Werke hervorbrachte, sondern eben auch solche, die trotz ihren neuen Kompositionsweisen und Klängen intuitiv verständlich sind. TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 10 Do 04.06.15 12.15 Uhr Kammermusik-Lunchkonzert / Kleiner Saal — Abo Klassik-er DO Fr 03.07.15 Abo Neue Klassik-er FR 19.30 Uhr Diego Baroni Klarinette Peter McGuire Violine Christopher Whiting Violine Ewa Grzywna-Groblewska Viola Benjamin Nyffenegger Violoncello Elaine Fukunaga Klavier 11 Do 02.07.15 Grosser Saal — Tonhalle-Orchester Zürich Manfred Honeck Leitung Christian Tetzlaff Violine Esa-Pekka Salonen Creative Chair Nachtlieder für Klarinette und Klavier (1978) Libby Larsen Rodeo Queen of Heaven für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier John Mackey Breakdown Tango für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier Darius Milhaud La création du monde op. 81b (Fassung für Klavier und Streichquartett) Aaron Copland Sextett für Klarinette, Klavier und Streichquartett Esa-Pekka Salonen Creative Chair Nyx für Orchester (2010) Karol Szymanowski Violinkonzert Nr. 1 op. 35 Richard Strauss Ein Heldenleben op. 40 CHF 25 CHF 110 / 90 / 70 / 50 / 35 / 25 Ein solches Programm hat es in der Tonhalle noch nie gegeben! Da ist Rhythmus drin – Rumba, Tango, Jazziges und Musik aus aller Welt. Allen Werken gemeinsam ist die Unmittelbarkeit, mit der sie den Hörer ansprechen. Diese Komponisten sprechen eine Sprache, die jedem instinktiv vertraut ist. Man muss die zwölf Töne unserer Skala nicht studiert haben. Es ist schon eine kleine Weile her, aber wir kennen Manfred Honeck als 1. Kapellmeister am Opernhaus Zürich der Jahre 1991 bis 1996. Seitdem konnte sich der frühere Bratscher der Wiener Philharmoniker erfolgreich als Dirigent etablieren. Noch wird er als Geheimtipp gehandelt. Nun können wir ihn zusammen mit Christian Tetzlaff erleben, mit dem er schon mehrmals sehr eindrucksvoll zusammengearbeitet hat. TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 14/15 02.07. 18.30 Uhr — Kleiner Saal Surprise mit Studierenden der ZHdK 03.07. 18.00 Uhr — Kleiner Saal Prélude – Künstlergespräch mit musikalischer Umrahmung Nach dem Konzert — Kleiner Saal Ausklang mit Ilona Schmiel