PROJEKTBERICHT 2006–2012 www.tigerkids.de TigerKids – Kindergarten aktiv · PROJEKTBERICHT 2006–2012 Impressum Auflage: 1. Auflage November 2013 Art.-Nr.:7520850 Herausgeber: Stiftung Kindergesundheit am Dr. von Haunerschen Kinderspital, Klinikum der Universität München, Lindwurmstraße 4, 80337 München, www.kindergesundheit.de AOK-Bundesverband, Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin Autoren: Tina Pickert, Angelika Strauß, Birgit Herbert, Elke Opper, Christine Mitschek, Martina Pallas, Berthold Koletzko Fotos/Illustrationen: AOK-Verlag GmbH, istockfoto.com Gesamtherstellung: AOK-Verlag GmbH, Lilienthalstraße 1–3, 53424 Remagen Tel.: 02642 931-0, Fax: 02642 931-130, E-Mail: [email protected] www.aok-verlag.de Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrecht festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Inhalt Vorworte_____________________________________________________________2 Zusammenfassung____________________________________________________5 1.Projektvorstellung „TigerKids – Kindergarten aktiv“________________7 1.1Projektziele_______________________________________________8 2. 1.2 Projektinitiatoren und -partner_____________________________9 1.3 Projektentwicklung und bundesweite Implementierung_____10 Aufbau des Projektes___________________________________________12 2.1Ernährung_______________________________________________18 2.2Bewegung_______________________________________________20 2.3Entspannung_____________________________________________22 2.4Elternpartizipation_______________________________________23 3. Erfahrungsberichte aus der Praxis________________________________27 4.Projektevaluation______________________________________________30 5.Auszeichnungen_______________________________________________45 6.Fazit__________________________________________________________46 Literaturverzeichnis__________________________________________________47 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis__________________________________49 Vorwort Vorwort „TigerKids – Kindergarten aktiv“ ist ein breitenwirksam erfolgreiches, Unsere Gesellschaft unterliegt mehr denn je ständig voranschreiten­ kosteneffektives Programm für Kindertageseinrichtungen (KiTas) und den Veränderungen. Das beeinflusst sowohl uns Erwachsene als auch Kindergärten mit den Zielen der Stärkung der kindlichen Gesundheit unsere Kinder. Die gute Botschaft ist, dass Mütter und Väter noch nie und der Vorbeugung von Übergewicht und Adipositas. Als das mit so viele Möglichkeiten hatten wie heute, sich über alles, was der Abstand größte bundesweite Präventionsprojekt im KiTa-Bereich setzt Gesundheit ihrer Kinder dient, zu informieren. Die Kehrseite ist jedoch, sich TigerKids seit 2003 für die Gesundheitsförderung von Kindern dass die Informationsfülle bei Eltern auch zu Verunsicherungen führen ein. TigerKids hat bei Kindern, Eltern und ErzieherInnen gleichsam kann, was denn nun das Beste für ihr Kind ist. großen Anklang gefunden. Die Ergebnisse der AOK-Familienstudie haben verdeutlicht, dass aktives Interesse der In Deutschland besuchen 97 % aller Kinder eine KiTa. Unsere Präventionsstrategie in die­ Eltern an KiTa und Schule die Kinder psychisch stark macht. Eltern, die regelmäßig Eltern­ sem Setting erreicht deshalb Mädchen und Jungen aller sozioökonomischen Gesellschafts­ abende besuchen oder ab und zu beim KiTa-Frühstück helfen, vermitteln ihrem Kind Anteil­ schichten und führt sie spielerisch an einen gesundheitsförderlichen Lebensstil heran. Die nahme und Wertschätzung. Das stärkt das Selbstbewusstsein und motiviert zu lernen – und durchgeführten Evaluationen bestätigten das Erreichen der Projektziele: mehr Obst- und dazu gehört auch, gesund leben zu lernen. Auch der KiTa-Alltag bietet vielfältige Möglichkei­ Gemüseverzehr, geringere Aufnahme energiereicher Getränke, weniger Medienkonsum, ten, die gesundheitliche Entwicklung der Kinder zu fördern. Mit TigerKids können Kinder in mehr Bewegung und spielerisches Erlernen von wirksamen Entspannungstechniken. Beson­ der KiTa spielerisch und in der Gemeinschaft Gleichaltriger Freude an gesundem Essen und ders stolz bin ich auf das innovative Entspannungsmodul, welches seit 2011 den Tiger- Trinken erfahren sowie Spaß an der Bewegung und Ruhe und Gelassenheit in Entspannungs­ Kids-Kindern im Alltag den Stressabbau durch kindgerechte Entspannungstechniken näher stunden erleben. bringt. Seit sechs Jahren wird TigerKids bundesweit in mittlerweile etwa 5.500 Kitas täglich Das TigerKids-Projekt leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, indem es die gelebt. Während dieser Zeit konnten wir gemeinsam mit allen Beteiligten viele wertvolle ErzieherInnen dabei unterstützt, eine gesunde KiTa-Umgebung zu schaffen, die gesunde Ent­ Erfahrungen sammeln. Diese werden wir nutzen, um unser Angebot für KiTas weiterzuent­ wicklung unserer Kinder zu fördern und Eltern mit einzubinden. Dieses Ziel konnte nur durch wickeln. Einen besonderen Bedarf sehen wir, künftig die ErzieherInnen bei der eigenen konsequentes Engagement aller Projektpartner erreicht werden. Daher danke ich insbeson­ Gesunderhaltung zu unterstützen. Auch dem Wunsch vieler Eltern, noch intensiver einbezo­ dere dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, dem AOK-Bundesver­ gen zu werden, werden wir Rechnung tragen. band sowie allen AOK-Landesverbänden und dem AOK-Verlag herzlich für die gute Zusam­ menarbeit! Ich danke allen, die sich in den letzten Jahren für TigerKids engagiert haben und all denen, die uns für diesen Bericht ihre Erfahrungen zur Verfügung gestellt haben! Univ.-Prof. Dr. med. Berthold Koletzko Jürgen Graalmann 1. Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes Danke! Zusammenfassung Die AOK – Die Gesundheitskasse und die Stiftung Kindergesundheit bedanken sich ganz „TigerKids – Kindergarten aktiv“ ist ein auf Initiative der Stiftung Kindergesundheit entwi­ herzlich bei: ckeltes Präventionsprojekt, mit dem Kindergartenkindern eine gesunde Lebensweise nahe­ gebracht und dem Übergewicht vorgebeugt werden soll. Zur Erreichung dieser Ziele setzt Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit TigerKids auf spielerisches Erlangen von Ernährungswissen, vielseitige Bewegungsförderung Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelrecht und die Vermittlung von kindgerechten Entspannungstechniken im KiTa-Alltag. Durch regel­ Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe mäßige Informationsveranstaltungen, Elternbriefe und Tipp-Cards werden die Eltern außer­ Staatsinstitut für Frühpädagogik, München dem gezielt in die Projektumsetzung mit eingebunden. Ludwig Maximilians-Universität München Im Jahr 2007 wurde TigerKids nach mehrjähriger Entwicklung und regionaler Erprobung deutschlandweit ausgedehnt. Ermöglicht hat dies eine Kooperation der Stiftung Kinderge­ für die erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen von TigerKids. sundheit mit der „AOK – die Gesundheitskasse“, die die Umsetzung von TigerKids seither in allen 16 Bundesländern sowohl personell als auch finanziell unterstützt: Die AOK-Präventi­ Ganz besonders möchten die AOK – Die Gesundheitskasse und die Stiftung Kindergesund­ onsfachkräfte bieten den KiTa-Teams 2-tägige TigerKids-Schulungen und jährliche Work­ heit außerdem den 5.500 Kindergärten danken, die sich in den letzten 10 Jahren an Tiger­ shops zum Erfahrungsaustausch an, sie führen TigerKids-Elternabende durch und sie stehen Kids beteiligt haben. Nur mit dem engagierten Einsatz all der vielen KiTa-Teams konnte das den Kindergärten bei der Umsetzung mit vielfältigen Beratungsangeboten zur Seite. Alle Projekt so erfolgreich gestaltet werden. TigerKids-Einrichtungen erhalten von der AOK außerdem ein umfang­ reiches Medienpaket mit kostenlosen Lehr- und Lernmaterialien. Mit der Etablierung von TigerKids in inzwischen etwa 5.500 Kindergärten – das entspricht mehr als 300.000 erreichten Fami­ lien – ist TigerKids das aktuell größte Präventionsprojekt für den KiTa-Bereich in Deutschland. Im Rahmen der Evaluation haben verschiedene suchungen und Befra­ gungen von Kindern, Eltern und ErzieherIn­ nen gezeigt, dass Kin­ der in TigerKids-KiTas Unter­ nach mehrmonatiger Projektdurchführung mehr Obst und Gemüse essen sowie weniger energiereiche Getränke konsumieren – sowohl im Kindergarten als auch zu Hause. Beson­ ders erfreulich ist, dass die Effekte bei Kindern aus allen Bevölkerungsgruppen und sozialen Schichten beobachtet werden konnten. Darüber hinaus haben die Evaluationen gezeigt, dass 1. Projektvorstellung „TigerKids – Kindergarten aktiv“ durch TigerKids in vielen KiTas der Bewegungsumfang gesteigert wurde, dass die große Mehrheit der Kinder die Entspannungsübungen sehr gut annimmt und dass TigerKids auch Ernährung, Bewegung und Entspannung sind wichtige Bestandteile einer gesunden kindli­ bei den ErzieherInnen eine große Wertschätzung erfährt. chen Entwicklung. Heutzutage bringt etwa jedes sechste Kind in Deutschland zu viel Gewicht Die Europäische Kommission hat TigerKids in ihrem Weißbuch zur Adipositasprävention auf die Waage (Kurth, Schaffrath Rosario, 2007). Ursachen sind vor allem zu wenig Bewe­ als eines von zwei beispielhaften Präventionsprojekten in Europa ausgezeichnet. Außerdem gung und ein zu hoher Konsum energiereicher Speisen und Getränke. Weitere Belastungen wurde TigerKids das Logo „Unterstützt die Ziele von INFORM“ des Nationalen Aktionsplans kommen hinzu: Bereits Kleinkinder weisen häufig Streß-Symptome auf kognitiver, emotiona­ für gesunde Ernährung und mehr Bewegung verliehen und es erhielt das NAFDM-Gütesiegel ler und verhaltensbezogener Ebene auf. Bei Schuleingangsuntersuchungen aus dem Jahre des Nationalen Aktionsforums Diabetes mellitus. In dem von der Europäischen Kommission 2003/2004 lag die Prävalenz der 5 bis 7-jährigen Kinder für Übergewicht bei 9,3 %, darun­ geförderten Forschungsprojekt ToyBox dient TigerKids zudem als Modellprojekt für die wei­ ter waren 3,9 % adipös. Hochgerechnet auf alle ca. 131.300 eingeschulten Kinder in diesem tere Entwicklung von Präventionsmaßnahmen im Setting Vorschule, die in sechs europäi­ Jahr ist somit von ca. 12.200 übergewichtigen, darunter 5.100 schen Ländern umgesetzt werden sollen. adipösen, Kindern auszugehen (Kuhn et al., 2005). Als Die AOK und die Stiftung Kindergesundheit sind durch die guten Evaluationsergebnisse übergewichtig wird ein Kind bezeichnet, wenn der sowie die breite positive Resonanz, die TigerKids erfährt, ermutigt, an ihrem Engagement für Körper-Massen-Index (Body-Mass-Index oder eine nachhaltige Gesundheitsförderung im KiTa-Bereich festzuhalten. Beide Partner planen BMI, Gewicht [kg]/Größe [m]2) über der zudem, ihre Gesundheitsförderungsangebote perspektivisch auf den Krippenbereich auszu­ 90. Perzentile der normalen Verteilung weiten. Um allen Kindern im Vorschulbereich die Chance geben zu können, von qualitätsge­ liegt. Bei Adipositas (Fettleibigkeit) liegt sicherter Gesundheitsförderung zu profitieren, reicht das Engagement einzelner Akteure im der Gesundheitswesen jedoch nicht aus. Ziel muss es vielmehr sein, nachweislich erfolgreiche (Kromeyer-Hauschild Konzepte – wie TigerKids eines ist – systematisch in die Curricula der ErzieherInnenausbil­ Kinder mit Migrationshintergrund und dung zu integrieren. Gerne stellen die AOK und die Stiftung Kindergesundheit ihre im Rah­ Kinder aus sozioökonomisch benachteilig­ men von TigerKids erworbene Expertise zur Verfügung und unterstützen die Politik bei der ten Familien tragen ein deutlich erhöhtes Risiko für Erreichung dieses Ziels. Übergewicht und Adipositas (Will, Zeeb, Baune, 2005). BMI über der 97. et al., Perzentile 2007). Kindliches Übergewicht kann schwerwiegende psychoso­ ziale und gesundheitliche Belastungen verursachen. Lang­ fristig können neben beeinträchtigtem Selbstwertge­ fühl und verminderter Durchsetzungsfähigkeit ein stark erhöhtes Risiko für Folgeerkrankun­ getestet wurden. Im Rahmen von Schulungen und Workshops eröffnen sich den ErzieherIn­ gen wie Diabetes, Bluthochdruck, Erkrankungen des Bewegungsapparats und frühzeitige nen Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und zur weiteren Motivation. kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall auftreten (Reinehr, Dobe, Durch die KiTa werden Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren und deren Familien aus allen Kersting, 2010). Der Vorbeugung von Übergewicht kommt deshalb eine besonders wichtige Bevölkerungsgruppen, unabhängig vom Bildungshintergrund bzw. sozialen Umfeld, erreicht. Bedeutung zu. Hier setzt „TigerKids – Kindergarten aktiv“ an. 1.1 Projektziele 1.2 Projektinitiatoren und –partner Entwickelt wurde “TigerKids – Kindergarten aktiv“ von der Stiftung Kindergesundheit am Die Stiftung Kindergesundheit, das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesund­ Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU München (Projektleitung: Prof. Dr. med. Berthold heit und die „AOK – Die Gesundheitskasse“ wollen Kindern mit dem Programm „TigerKids Koletzko, Dr. rer. biol. hum. Angelika Strauß, Dr. oec. troph. Birgit Herbert) in Zusammenar­ – Kindergarten aktiv“ eine gesunde Lebensweise nahebringen und dem Übergewicht vor­ beit mit: beugen. Die Kinder erhalten nicht nur altersgerechte Ernährungsinformationen, sondern werden auch ermutigt, selbst tätig zu werden, bei der Essenzubereitung zu helfen und schließlich alles zu probieren. Zudem setzt TigerKids außer auf ausreichende spielerische und vielseitige Bewegung gezielt auf Entspannungsphasen und das Erlernen von geeigneten Entspannungstechniken. Zur Förderung einer gesunden Entwicklung von Kindern sind Maßnahmen in KiTas beson­ ders erfolgversprechend, da Kinder in diesem Alter sehr gut zu motivieren sind. Gewohnhei­ Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) (Dipl. Oecotroph. Christine Mitschek) Karlsruher Institut für Technologie (KIT) der Universität Karlsruhe (Prof. Dr. phil. Klaus Bös, Dr. phil. Susanne Krug, Kristin Duvinage M. A., Dr. Elke Opper, Claudia Albrecht, Lars Schlenker) Staatsinstitut für Frühpädagogik ten können vergleichsweise leicht beeinflusst werden. Programme, die sowohl auf das Ver­ (PD Dr. Fabienne Becker-Stoll, halten als auch auf gesundheitsfördernde Maßnahmen im Setting KiTa hinwirken, haben Dr. phil. Heinz Krombholz) bessere Erfolgschancen als eine rein kognitive Wissensvermittlung. Die aktive Einbindung der Institut für Sozi­ Eltern gelingt in diesem Alter häufig leichter, was für eine nachhaltige Wirksamkeit wichtig Pädiatrie und Jugend­ ist. Eine Studie von Epstein (1996) zeigte, dass der Erfolg einer Adipositasprävention maß­ medizin der LMU geblich von der Mitarbeit des kindlichen Umfelds abhängt, denn ihre an Eltern gerichtete München therapeutische Maßnahme bewirkte einen zusätzlichen signifikanten Einfluss auf den kindli­ (Prof. Dr. med. chen Therapieerfolg. Rüdiger von Kries) Für die ErzieherInnen ist es ein wertvolles Projekt, denn sie bekommen neue Anregungen und praktische Tipps für die tägliche Arbeit. Das Projekt bietet kostenlose, pädagogisch wert­ volle Lehr- und Lernmaterialien, die von Experten entwickelt und in der Praxis erfolgreich ale Finanziell gefördert wurde die Entwicklung und Evaluation von „TigerKids – Kindergarten halb für Kinder die Bewegung ein wichtiges Mittel ist, Informationen über die Umwelt auf­ aktiv“ durch die Gesundheitsinitiative „Gesund.Leben.Bayern.“ des Bayerischen Staatsminis­ zunehmen, aber auch über sich selbst, den Körper, die eigenen Fähigkeiten, um so schließ­ teriums für Umwelt und Gesundheit. Die Evaluation des Interventionsprogramms wurde lich die Umwelt zu „be-greifen“. Daher ist Bewegung sowohl für die Wahrnehmung, die überdies durch das Münchener Zentrum für Gesundheitswissenschaften (Munich Center for kognitive und emotionale als auch die soziale Entwicklung von entscheidender Bedeutung Health Sciences, McHealth) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Krombholz, 1988). In diesem Sinne soll Bewegungsförderung im Kindergarten protektiv, unterstützt. Seit 2006 beteiligt sich die AOK aktiv an der Durchführung von Elternveranstal­ entwicklungsorientiert und damit salutogen sein – und genau diese Ziele werden bei Tiger- tungen im Rahmen des TigerKids-Programms und auch an der Evaluation. Seit 2007 unter­ Kids verfolgt. Das Projekt zeigt ErzieherInnen Möglichkeiten, die Bewegungsräume ihrer Kin­ stützt die AOK bundesweit mit einem hohen personellen und finanziellen Einsatz die Umset­ der zu erweitern. Im Leitfaden widmet sich ein ganzes Heft der Bewegungserziehung mit zung des Programms in der Breite. unterschiedlichsten Spielideen für einen bewegten Kindergartenalltag. Das TigerKids-Entspannungsmodul wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Bös und Dr. Elke Opper am Institut für Sport und Sportwissenschaft des Karlsruher Instituts für Tech­ 1.3 Projektentwicklung und bundesweite Implementierung nologie (KIT) entwickelt und evaluiert. Dazu wurden die 20 TigerKids-Entspannungsstunden in insgesamt sieben Einrichtungen für 45 Minuten in der Praxis erprobt. Zur Entwicklung des Zur Konzeption der Projektelemente wurde eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Entspannungsmoduls gehörte eine Befragung der ErzieherInnen und KursleiterInnen, die das Prof. Dr. med. Berthold Koletzko und Wissenschaftlern aus den Bereichen Pädagogik/Psycho­ Programm mit den Kindern durchgeführt haben, eine Elternbefragung sowie Koordinations­ logie, Medizin, Ökotrophologie und Sportwissenschaft gebildet, die gemeinsam mit den tests mit den Kindern vor der ersten und nach der letzten TigerKids-Entspannungsstunde. In anderen Projektpartnern die Elemente von TigerKids entwickelten und erprobten. einer ausgewählten Gruppe wurde die Herzfrequenzvariabilität während einer Entspan­ Für den Ernährungsteil wurde als Grundlage eine im Hinblick auf eine Prävention ernäh­ nungsstunde gemessen. rungsabhängiger Zivilisationskrankheiten vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) In der Pilotphase (2003–2004) erfolgten Entwicklung und praktische Erprobung des Kon­ Dortmund für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland geeignete so genannte opti­ zepts, die Anpassung von zielgruppenspezifischen Materialien und die Schulung der Erziehe­ mierte Mischkost (OptiMIX) (Kersting et al., 1993), verwendet. Optimiert bedeutet in diesem rInnen. Ab September 2004 schloss sich eine Pilotphase mit praktischer Anwendung und Fall, dass sie den Bedarf an allen Nährstoffen unkompliziert und schmackhaft deckt und Evaluation in 75 nach dem Konzept der Cluster-Randomisierung ausgewählten Kindergärten gleichzeitig Krankheiten wie Adipositas, kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes etc. vor­ im Vergleich zu Kontrollkindergärten ohne Intervention mit 3.000 teilnehmenden Kindern beugt. Das Prinzip von OptiMIX besteht darin, im Rahmen einer adäquaten Energie- und an. Nach einer Überarbeitung der Materialien und der Neuentwicklung des Bewegungskon­ Nährstoffzufuhr pflanzliche Lebensmittel und Getränke reichlich, tierische Lebensmittel zepts durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) der Universität Karlsruhe wurde das mäßig und fett- bzw. zuckerreiche Lebensmittel sehr sparsam zu verwenden. Projekt mit finanzieller und personeller Unterstützung der Gesundheitskasse AOK auf alle Entwickelt wurde das Bewegungsmodul im Forschungszentrum für den Schulsport und Bundesländer und zunächst etwa 1.000 Kindergärten ausgedehnt. Inzwischen wurde Tiger- den Sport von Kindern und Jugendlichen der Universität Karlsruhe (KIT). Die Bewegungsför­ Kids in den täglichen Ablauf einer Vielzahl von Einrichtungen implementiert. Bundesweit derung im Vorschulalter soll in erster Linie die natürliche Lebensfreude des Kindes stärken. nehmen bereits über 5.500 Kindergärten an TigerKids teil und schlagen damit Brücken zu Jedes menschliche Verhalten umfasst motorische, emotionale und kognitive Aspekte, wes­ mehr als 300.000 Familien. 2. Aufbau des Projektes 1. Wir bewegen uns gezielt mehr – durch zahlreiche Bewegungsspiele und erweiterte Bewegungsräume und entspannen uns regelmäßig. Das Grundkonzept von „TigerKids – Kindergarten aktiv“ ist handlungsorientiert und nutzt 2. Wir essen 5-mal täglich Obst und Gemüse. einen spielerischen Ansatz, um gesundheitsbewusstes Verhalten im Setting Kindergarten zu 3. Wir trinken überwiegend energiefreie Durstlöscher wie Wasser und ungesüßte Tees sowie stark verdünnte Fruchtsaftschorlen. fördern und langfristig im Alltag der Kinder zu verankern. Somit kann bereits in jungen Jah­ ren das Risiko von Übergewicht proaktiv gesenkt werden. Mit den folgenden, leicht umsetzbaren und verständlichen Bausteinen können gesunde Ernährung und Bewegung bzw. Entspannung problemlos und dauerhaft in den Kindergar­ tenalltag integriert werden: 4. Wir gehen sparsam mit fettreichen Speisen um. 5. Wir achten auf Rituale beim Essen und eine gemütliche Atmosphäre bei Tisch. 6. Wir belohnen und verstärken erwünschtes Verhalten nicht mit Süßigkeiten. Abb. 1: Gesundes Frühstück mit dem TigerKids-Tiger TigerKids ist für folgende drei Zielgruppen konzipiert: Kinder Kindergarten-Team • spielerische Vermittlung von gesundem Essen und Spaß an Bewegung (Tiger-Handpuppe, Holzzug, Bewegungsprogramm, Lieder-CD usw.) • 2-tägige Schulung vorab • viele verschiedene Aktionen während des Jahres • Betreuung durch die AOK vor Ort • Workshop nach einem Jahr • Unterstützung via Internet im internen Bereich •Entspannung Abb. 2: Zielgruppen von TigerKids Eltern • Infos mittels Elternbriefen und Tipp-Cards • Elternabende mit Unterstützung der AOK • zusätzliche Infos via Internet Das Kindergartenalter mit dem Setting Kindergarten bietet einen geeigneten Ansatz, um Kiste enthält einen Leitfaden mit sieben Themenheften, eine CD mit Tiger-Songs, eine lustige frühzeitig Einfluss auf die Ernährungs-, Bewegungs- und Entspannungsgewohnheiten unse­ Tiger-Handpuppe, Poster für das Tiger-Rennen, Elternbriefe und Tipp-Cards in ausreichender rer Kinder zu nehmen. Für das Gelingen eines Projektes ist es entscheidend, neben Erziehe­ Anzahl für 3 Jahre. Die Kosten hierfür übernimmt die AOK. rInnen und Kindern auch die Eltern einzubeziehen. Das TigerKids-Konzept, aber auch die Medien und Materialien, wurden daher für alle drei Zielgruppen ausgearbeitet. 2-tägige Tiger-Handpuppe: Konzeptschulungen werden vor Projektstart mit den ErzieherInnen durchgeführt. Sie erhal­ ten zudem einen Follow-up-Workshop nach einem Jahr und können während der Projekt­ Der kleine Tiger begleitet die Kinder durch das TigerKids-Programm. phase jederzeit weitere Informationen durch das Intranet oder von den AOK-Fachkräften vor Mit Hilfe dieser Handpuppe beurteilen ErzieherInnen spielerisch Ort erhalten. Die Eltern werden mit Tipp-Cards, Elternveranstaltungen und Informationen die mitgebrachte Pausenverpflegung. Darüber hinaus begleitet sie auf der Homepage von TigerKids (www.tigerkids.de) mit praxistauglichen Erläuterungen zu die Gruppe bei ihren Bewegungs- und Entspannungseinheiten. gesunder Ernährung, Bewegung und Entspannung in das Projekt mit einbezogen. KiTa-Kin­ Die Kinder personifizieren aufgrund ihrer Tendenz zum Anthropo­ der üben durch das TigerKids-Projekt und kindgerechte Materialien wie Tiger-Handpuppe, morphismus den Tiger, wodurch ein beiläufiges, mehr oder minder Holzzug und Lieder-CD spielerisch eine gesunde Lebensführung ein. TigerKids macht es sich parabewusstes Lernen möglich ist. Die kognitive Repräsentation zur Aufgabe, Kinder in Zusammenarbeit mit ihren Familien auch zu Hause verstärkt für Bewe­ besteht vorrangig aus Mimik, Gestik und „gesprochenen Worten“ des gung, Entspannung und gesunde Ernährung zu begeistern. Von der AOK werden aus diesem Tigers bzw. der ErzieherInnen und trägt dadurch wesentlich zu Grund informative Elternveranstaltungen durchgeführt. Elternbriefe und Tipp-Cards sowie emotional-motivationalen Aspekten des Lernens bei. die Internetpräsenz stellen zusätzliche Informations­ quellen für die Eltern dar und Tigerrennen fördern den Dialog mit ihnen. Das Ziel des Tigerrennens ist ein spielerisches Heranführen an eine gesunde Zwischenmahl­ TigerKids-Materialbox zeit. Kinder und ErzieherInnen prüfen anhand eines fiktiven Rennens regelmäßig, ob das mit­ gebrachte Frühstück oder andere Zwischenmahlzeiten der Kinder ausgewo­ Kindergärten, die am Projekt teil­ gen und gesund sind. Die Tiger-Handpuppe geht herum und sucht nach nehmen, arbeiten mit je gesunden, ausgewogenen Mahlzeiten. Auf diese Weise lernen Kinder einer TigerKids-Material­ etwas über ihr mitgebrachtes Essen und geben ihren Eltern positive box Anreize, ihnen gesundes Pausenbrot zuzubereiten. pro gruppe Betreuungs­ sowie einem Holzzug pro Einrichtung. Jede Da kein Kind aufgrund „beratungsresisten­ ter“ Eltern stigmatisiert werden soll, kann diesen Kindern auch angeboten werden, Abb. 3: TigerKidsMaterialbox sich alternativ am Magischen Obstteller zu z: siniz: bilirsini ölçe ölçebilir grubuu Besi Besinngrub z: siniz: bilirsini edebilir test ede Nas Nasılıl test de Gün Günde na başına iyonbaşı Pors Porsiyon tarı miktarı iyummik kals kalsiyum tarı miktarı iyummik kalsiyum diğikals içerdiği iniçer lerinin ürünlerin Sütürün 1. 1.Süt örnekk içinörne leriçin şkinler Yeti Yetişkin lı: amalı: kalm kalmama örn içinörn klariçin Çocu Çocuklar meli:i: edilmel ih edil tercih assa terc bilhassa övmee bilh lı, övm ıncalı, sakınca le le sak inlik kesinlik aa kes lam lam Zor TipZor pca rd 3.4 ızlık:: arısızlık başarıs uç baş sonuç nda son dığında anıldığı kullanıl ak kull olarak aracıı olar im arac Eğit Eğitim Schauen un 100 ==100 Tipp-Cards d st aunen und Elternbriefe: bedienen und auf diese Weise trotzdem zu punkten. Weil das Tigerrennen ein bewusst ambi­ tarı miktarı iyummik kalsiyum lamaakals ortalam diğiorta içerdiği leriniçer ürünlerin Diğerrürün 2. 2.Diğe valentes Instrument ist, mit dem möglicherweise gerade jene Eltern mit Beratungsbedarf iyum Kals Kalsiyum /gün)) (mg (mg/gün da asında masasın ek mas yemek ece yem Sadece uşmaa �� Sad Kon Konuşm Snack Obst Tippcard 3.3 Tippcard 2.4 Schau genau! lı: amalı: olmama radaa olm birarad mek bira izlemek on izle vizyon televizy ve tele ek ve yemek ek yem Yem Zutatenliste für Yemek eine Fertigpizza: oder Gemüse Das bewegte Kind Beide Materialien sind wichtige Informations­ erreicht werden, entscheidet das KiTa-Personal von Fall zu Fall, ob und wie es das Tigerren­ ül: Form Formül: Viel zu tri quellen für Eltern. Tipp-Cards sind wie bunte nen einsetzen möchte. Postkarten mit Sammelcharakter, auf denen TigerKids-Holzzug wichtige Hinweise rund um Bewegung/Entspan­ Füße sind zum Immer anb Gehen da: Das richtige Glotze = null Bew egung: nung und gesunde Ernährung kurz und knapp Geführt durch die Geschichte der „Kleinen Lok, die alles weiß“, füllen die Kin­ dargestellt sind. Auf der Vorderseite sind Teile der alle sieben Waggons des Holzzuges mit Lebensmitteln und Getränken, die eines großen Tiger-Motivs abgebildet. Alle Tippın! Cards lassen sich zu einem Tiger-Puzzle katli Bak Dikgroßen si: liste listesi: e e n zem zem rı mal mal şı için pizzaa için lan pizz satı satılan Hazırır Tigern zusammensetzen. So Bakın ve Şamit drei mobilenHaz Bestandteile einer gesundheitsförderlichen Ernährung sind. Die Kinder lernen somit, Lebensmittel den sieben Lebensmittel­ gruppen zuzuordnen, und eignen sich nebenbei kindgerecht erstes Ernährungswissen an. cek Yiye Yiyecek Übrigens: ve Mey Meyve SebzeeKinder die Postarten, weil sie die Tiger­ sammeln veya veyaSebz bilder haben möchten und „nebenbei“ lesen ihre E Noch mehr zu cuk Hareketli Ço eyi etmeyin ik etm eksik eği eks İçec İçeceği litr 3/4 litre az 3/4 en en az de Gün Günde Übrigens: şe bir şey ek bir içecek ma içec Dai Daima iktir:: kteliktir birliktel olanııbirli rli olan tesirli En En tesi mek yürümek klaryürü Aya Ayaklar eğ içeceğ olaniçec ruolan Doğ Doğru dir: için içindir: k t:t:: eke reke har har ıfır h Sıfır me me == Sıfır izle izlem n izl on vizy vizyon l viz TTele Tele Eltern auf der Rückseite platzierte Informationen Leitfaden für ErzieherInnen Abb. 4: TigerKidsHolzzug vor. Ausführlichere Botschaften erhalten die Familien halbjährlich über Elternbriefe. Die Mate­ Ein Ordner mit sie­ ik işik değ değiişik de de lde de Tati Tatilde ıca: Ayr Ayrıca: gehalten. Elternbriefe sind auch in türkischer dient als zentrales Werk­ Sprache erhältlich. Ein zusätzlicher Flyer mit zeug zur Umsetzung des Programms im Kindergarten. Die Ernährungsinformationen ist in Griechisch, Tür­ ErzieherInnen finden in den Heften die wichtigsten Projekt- kisch und Russisch verfügbar. Das Projekt „Tiger- und Fachinformationen zu den Themen Bewegung, Entspan­ Kids – Kindergarten aktiv“ erreicht auf diese nung und Ernährung für Kinder im Kindergartenalter. Weiter­ Weise auch Familien mit Migrationshintergrund. irir: lendirir: ü lend güç ekett güç Har Hareke Richtige Er Der Ge sundheit nährung skick für jeden und Beweg hin enthalten sie Tipps und Materialien zur Integration der Eltern in das Programm sowie viele praktische Spiel- und Übungsbeispiele bzw. jahreszeitlich passende Aktio­ und gesunde Ernährung zu begeistern. Liebe Elter Abb. 6 (oben): Tipp-Card „Das bewegte Kind“ Abb. 7 (Mitte): Tipp-Card „Das bewegte Kind“ (türkisch) Abb. 5: TigerKidsOrdner ıca: Ayr Ayrıca: ak: tırmak: ylaştırm kolaylaş eyikola etmeyi ekett etm Har Hareke rialien sind leicht verständlich und kompakt ben Themenheften nen, um Kinder für mehr Bewegung, Entspannung iç fazlaaiçe dafazl Dah Dahaa da ir: mlidir: önemlid r öne ler ler imle şim irişim giri giri Abb. 8 (unten): TigerKids-Elternbrief n, im Rahmen des Projekt s TigerKid halten Sie s erIm Laufe von drei tenjahren Kinderga insgesamt rsechs in schlosse sich gene Elternb riefe. Im den Elternbr vorliege nief möchten wir Ihnen stellen, welchen vorEinfluss nährung gesunde und Bew Eregung auf sundheit die GeIhres Kind es haben. Wir wün schen Ihne n viel Spa beim Lese ß n und Aus probieren! Übergew icht – wie ko mmt es dazu? ung NEWSLET TER | Nr. 1 den die Kinder spielerisch an gesundheitsförderliches Essen her­ angeführt. Sie probieren die angebotenen Obst- und Gemüsestücke in der Einrichtung gerne, da die anderen Kinder ebenfalls Abb. 9: Weitere TigerKids-Materialien und sich dies machen, gewöhnen auf diese Weise daran, Appe­ Außer den genannten gibt es noch weitere Materialien und Gadgets von TigerKids wie Capps, Schürzen, Aufkleber, Tiger-Schlüsselanhänger, Türschild usw. Abb. 11: Gesundes KiTa-Frühstück tit auf Süßes nicht nur durch Schokolade & Co. zu stillen, sondern eben auch durch ernäh­ 2.1 Ernährung rungsphysiologisch wertvolles Obst. Ein erhöhter Konsum von Obst und Gemüse erweist sich als probates Mittel zur Übergewichts- und Adipositasprävention, wie eine Interventionsstudie Um ein normales Gewicht zu erlangen und zu halten, an 1.013 Schulkindern zeigt: Die Prävalenz von Adipositas konnte durch vermehrten Obst- ist eine ausgewogene Ernährung essenziell. Ziel von und Gemüsekonsum reduziert werden (Spiegel, Foulk, 2006). TigerKids ist es, Kinder an mehr Obst und Gemüse zu Der umfangreiche Ernährungsteil des TigerKids-Ordners beinhaltet Basiswissen, kombi­ gewöhnen, um die Nährstoffversorgung zu verbes­ niert mit Anregungen für kindgerechte und gesunde Ernährung im KiTa-Alltag. Es wird die sern und das Risiko für Übergewicht langfristig zu Ernährungspyramide des aid-Infodienstes und die Aktion „5 am Tag – Obst und Gemüse“ senken. Da das Ernährungsverhalten bereits in den vorgestellt. „Die kleine Lok, die alles weiß“ erläutert die Lebensmittelgruppen: ersten Lebensjahren entscheidend geprägt wird und bis ins hohe Erwachsenenalter stabil bleibt, ist es Gemüse wichtig, dass die TigerKids-Botschaften auch bis in Obst das Elternhaus hineingetragen werden und dort wir­ ken. Kinder essen, was sie mögen, egal ob das nun DAS TIGERKIDS-KOCHBUCH der AOK - Die Gesundheitskasse in Rheinland Pfalz Getreide/-produkte Getränke im klassischen Sinne gesund ist oder nicht. Sie wollen Milch/-produkte ein bestimmtes Nahrungsmittel haben und spüren Fleisch/Fisch/Ei die Folgen eines ungesunden Verhaltens nicht sofort. Durch das Angebot des Magischen Obsttellers wer­ Fette/Öle/Süßigkeiten Abb. 10: TigerKids-Kochbuch Alle Kinder sollen die Vielfalt innerhalb der Lebensmittelgruppen kennen und schätzen Als Faustregel gilt: lernen. Durch einfache Rezepte und Einkaufslisten ist eine gesunde Ernährung ohne großen täglich mindestens eine Aufwand durchführbar. Stunde im Freien toben oder körperlich so aktiv Als weiterer wichtiger Baustein einer gesundheitsförderlichen Ernährung nimmt das Thema „energiefreie Getränke“ eine zentrale Rolle bei TigerKids ein. So machen einige Stu­ sein, dien den Zusammenhang von energiereichen Getränken und Übergewicht deutlich (Raben Herz-Kreislauf-System et al., 2002 und James, Kerr, 2005), weshalb die Reduktion dieser energiereichen Durstlö­ aktiviert, scher einen sehr wünschenswerten Meilenstein der TigerKids-Intervention darstellt. außer Atem kommen Die TigerKids-Projektmaterialien sind durch zahlreiche Geschichten, Lieder und Mit­ und 2.2 Bewegung sich die schwitzen das Kinder (Graf, Klein, 2011). mach-Aktionen für die Kinder ansprechend und interessant gestaltet. Ziel ist es, den Kindern zu zeigen, dass gesunde Ernährung abwechslungsreich ist und sehr wohl schmeckt. dass Abb. 12: Rennende Kinder Darüber hinaus soll Kindern an 3 Tagen pro Woche die Möglichkeit geboten werden, an einer angeleiteten Bewegungsstunde teilzunehmen, um die motorischen Fähigkeiten über Die Förderung regelmäßiger Bewegung trägt zum aktiven und gesunden Erwachsenwerden grundlegende Bewegungsformen zu verbessern. Kinder lernen während der Bewegung bei. Der Alltag unserer Kinder – auch schon der unserer Kleinen im Kindergartenalter – ist ihren eigenen Körper und dessen Grenzen kennen, erfahren Selbstsicherheit, Selbstvertrauen jedoch zunehmend durch sitzende Tätigkeiten geprägt. Wir neigen dazu, unsere Kinder und üben sich im Umgang mit anderen Kindern. immer häufiger zu bewegen, anstatt sie anzuleiten, sich selbst zu bewegen. Sie werden oft Daher führt TigerKids in den KiTas ein 12-wöchiges Bewegungsprogramm mit jeweils drei transportiert, etwa im Auto, auf dem Fahrradsitz oder im Fahrradanhänger, statt mit dem Einheiten pro Woche durch, dessen Förderschwerpunkte Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Bobby-Car, dem Laufrad oder einem Roller selbst aktiv zu werden. Daher ist der Blick auf die Koordination und Beweglichkeit sind. Eine flexible Gestaltung des Programms ermöglicht die tägliche Bewegungszeit der Kinder für Familien, aber auch für Kindertageseinrichtungen einfache Integration in den Kindergartenalltag. Die Bewegungseinheiten bestehen jeweils sehr wichtig. aus einer Erwärmungsphase, Hauptteil und Ausklang. Die benötigten Hilfsmittel reichen Die Bewegungsförderung im Vorschulalter soll in erster Linie die natürliche Lebensfreude dabei von leicht verfügbaren und kreativ einsetzbaren Materialien wie Papprollen, Zeitungen des Kindes stärken. Dadurch werden Wohlbefinden und motorische Fähigkeiten bzw. Fertig­ und Bierdeckeln bis hin zu klassischen Sportgeräten wie Bällen, Trampolin, Kästen und Spros­ keiten gefördert und eine gesunde Entwicklung auf emotionaler, geistiger und sozialer Ebene senwand. Das 12-wöchige Bewegungsprogramm kann beliebig oft wiederholt werden, denn ermöglicht. Gerade in der frühen Kindheit hat die Bewegungsförderung eine immense genau diese Wiederholungen altbekannter Übungen bescheren motorisch ungeschickteren Bedeutung für die kindliche Entwicklung. Kindern jene dringend benötigten Erfolge, diese fördern Motivation und weiteres Selbstbe­ wusstsein. 2.3 Entspannung zen. Das Modul setzt sich aus 20 für die KiTa ausgearbeiteten Entspannungseinheiten zusam­ men, die sowohl Bewegungsspiele als auch Wahrnehmungs- und Konzentrationsübungen Entspannung lässt sich als ein Zustand des Menschen definieren, der durch Gefühle des sowie Elemente verschiedener Entspannungsmethoden (z. B. Stilleübungen, Traum- oder Wohlbefindens, der Ruhe und Gelöstheit gekennzeichnet ist (Petermann, Vaitl, 2009). Ent­ Fantasiereisen, Yoga, Qigong, autogenes Training, progressive Muskelrelaxation) beinhalten. spannung kann positiv auf zahlreiche Stressfaktoren wirken. Denn durch veränderte Lebens­ Der Tiger als Leitfigur nimmt wieder eine zentrale Stellung in dem Modul ein und begleitet bedingungen von Kindern wie fehlende Frei- und Bewegungsräume, Informationsflut/Reiz­ die Kinder aktiv durch die einzelnen Entspannungsstunden. überflutung, Schnelllebigkeit, zahlreiche Freizeit- und Hobbyaktivitäten, Veränderungen in Die ErzieherInnen lernen im Rahmen der TigerKids-Schulungen oder Extra-Workshops das der Familienstruktur und anderes fühlen sich Kinder immer öfter gestresst. Bereits bei 4,8 % neue Entspannungsmodul kennen und werden befähigt, es in ihrer Einrichtung zusammen der 3-bis 17-jährigen Kinder wurde das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom diagnostiziert, mit den Kindern umzusetzen, sodass sie keine anderen Vorkenntnisse in diesem Bereich 14,8 % sind verhaltensauffällig und 9,1 % haben emotionale Probleme (Hölling et al., 2007). benötigen. Begleitend sind im neuen Themenheft „Entspannung“ des TigerKids-Leitfadens Auch Eltern, ErzieherInnen und Ärzte berichten von einer Zunahme des Anteils unruhiger, die Übungen gut verständlich und sehr ausführlich für die ErzieherInnen beschrieben. ruheloser, unkonzentrierter und leicht ablenkbarer Kinder. Mit Entspannungstechniken kann neben einer körperlichen Entspannung auch eine psychische Ausgeglichenheit gefördert 2.4 Elternpartizipation werden. Das Entspannungsmodul wurde 2010 konzipiert und umfangreich erprobt. Es soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Fähigkeit der Kinder, sich zwischen Anspannung und Ent­ Die gute Kooperation mit den Eltern ist eine zentrale Aufgabe einer KiTa, was schon rechtlich spannung einzupendeln, zu stärken und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstüt­ im Kinder- und Jugendhilfeschutzgesetz (KJHG), § 22a Abs. 2 Satz 2 SGB VIII, festgelegt ist. Ziele des TigerKids Entspannungsmoduls Wahrnehmen des Wechsels von Bewegung und Entspannung Verbesserung der Entspannungsfähigkeit Kindern auch die Eltern einzubeziehen. So zeigte sich in einer israelischen Langzeitstudie bei übergewichtigen Kindern, dass bei einer Intervention mit Adressierung sowohl von Eltern Verbesserung der Konzentration in unruhiger Gruppensituation Frühe und feste institutionelle Verankerung von Entspannung im Kindergarten Für das Gelingen eines Projektes wie TigerKids ist es entscheidend, neben ErzieherInnen und und von Kindern eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 29 % erreicht wurde gegen­ über nur 20,2% bei einer ausschließlich an die Kinder gerichteten Intervention (Golan, Crow, 2004). Ein offener und regelmäßiger Dialog des pädagogischen Fachpersonals mit den Eltern för­ Besser zur Ruhe finden dert eine nachhaltig positive Auswirkung auf das Verhalten in der Familie. Bei TigerKids wurde schon in der Konzeptionsphase des Programms Wert auf die so genannte Elternparti­ zipation gelegt, um das Thema „gesunde Lebensführung“ sowohl in die KiTa auch in die Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung Familien zu transportieren. Genau an diesem Punkt, der Intensivierung des Familien-Erziehe­ Entfaltung von Fantasie und Förderung des eigenen Gestaltungsvermögens rInnen-Dialogs, setzt das Projekt TigerKids an, um einen möglichst regen Austausch zwischen der durchführenden Einrichtung und deren Elternschaft zu gewährleisten und Erziehungsbe­ Abb. 13: Ziele des TigerKids-Entspannungsmoduls Folie 58/E rechtigte von der Wichtigkeit gesun­ der Ernährung, ausreichender Bewe­ von den Kindern zubereiteten Speisen verkostet werden, von den Kindern einstudierte Tiger- gung sowie ausgleichender Ent­ Kids-Lieder gesungen oder von den Kindern spielerisch erarbeitete TigerKids-Materialien aus­ spannung zu überzeugen. gestellt werden. Auf diese Weise werden die Familienangehörigen von ihren Kindern dazu Wenn Eltern das Gefühl haben, sie werden aktiv eingebunden und Abb. 14: Der TigerKids-Tiger erklärt, wie gesunde Ernährung funktioniert Ein geschickter Schachzug ist es, wenn in der Nachmittagsveranstaltung die im Kindergarten aufgefordert, diese Veranstaltung zu besuchen, wodurch weit mehr Erziehungsberechtigte mobilisiert werden als zu den üblichen Abendveranstaltungen. nehmen am Kindergartenalltag teil, Die AOK-Präventionsfachkräfte erklären gemeinsam mit den ErzieherInnen Aufbau und akzeptieren sie eher einen erhöhten Ablauf des Projektes, stellen die Materialien vor und binden die Eltern von Anfang an ein, Arbeitsaufwand bzw. eine Umstel­ indem sie ihnen Hintergründe und Fakten zum Thema Ernährung, Bewegung und Entspan­ lung zu einem gesünderen Lebens­ nung erläutern und Tipps geben, wie diese Elemente konkret im Alltag der Familie umgesetzt stil. Auch ErzieherInnen profitieren werden können. In diesem Kontext werden die Anwesenden automatisch angeregt, ihre Ess- von einer aktiven Einbindung der Eltern in der Einrichtung, da sie durch eine offene Kommunikation Missverständnisse seitens der Eltern vermeiden und ein partnerschaftliches Verhältnis auf­ bauen können. Dadurch entsteht neben dem formalen Dialog in Form von Elternveranstal­ tungen ein intensiverer informeller Austausch zum Thema Gesundheit. Wie sieht Elternpartizipation bei TigerKids konkret aus? Eine Elterneinführungsveranstaltung zu Beginn des Projektes, die von ErzieherInnen und/ oder AOK-Präventionsfachkräften durchgeführt wird, garantiert eine fachkompetente, aus­ führliche Einführung in das Projekt, dessen Bestandteile und Ziele. Oftmals werden auch die Kindergartenkinder mit einbezogen und bereiten Magische Obstteller, selbstgemachte Sup­ pen etc. für die Anwesenden vor. Sie erklären gemeinsam mit den ErzieherInnen die „Kleine Lok, die alles weiß“, um ihren Familienangehörigen zu veranschaulichen, wie der Alltag von TigerKids im Kindergarten aussieht und wie schön es ist, gemeinsam gesundes und optisch ansprechendes Essen zu verzehren. Es hat sich gezeigt, dass gerade die gemeinsam mit Kin­ dern organisierten und durchgeführten Veranstaltungen am Nachmittag regen Zulauf hat­ ten, da nicht wie bei Abendveranstaltungen, eine Kinderbetreuung organisiert werden muss. Abb. 15: Gesundes Frühstück zu Hause und Lebensgewohnheiten kritisch zu hinterfragen. Wichtig hierbei ist es, nur sehr sensibel Kritik zu üben und stets positiv zu verstärken, da die Akzeptanz der Erziehungsberechtigten 3. Erfahrungsberichte aus der Praxis erreicht werden soll. Die Einführungsveranstaltung findet stets zu Beginn des Kindergartenjahres statt, um neue Eltern und Familien ins Projekt zu integrieren und ihnen Kernelemente wie Geträn­ kestation, Magischer Obstteller oder Tigerrennen vorzustellen. O-Ton ErzieherIn zum Obst-/Gemüseverzehr durch den Magischen Obstteller Des Weiteren findet pro Kindergartenjahr eine Elternveranstaltung statt, alternierend zu den Themen Ernährung bzw. Bewegung und Entspannung. Die jeweiligen Veranstaltungen Rückmeldung einer ErzieherIn aus Bayern: werden von AOK-Präventionsfachkräften durchgeführt, sodass Fragen inhaltlich umfassend beantwortet werden können. Auch hier wird der kontinuierliche Dialog im Kindergarten „Seitdem wir den Magischen Obstteller eingeführt haben, essen unsere Kinder mit viel gefördert und TigerKids somit über einen längeren Zeitraum thematisiert, denn nur langfris­ Begeisterung und Appetit Obst und rohes Gemüse, sodass Riegel und andere weniger tiges Engagement seitens der Familien verspricht den notwendigen Erfolg, um gesunde Ver­ gesunde Dinge aus den Brotdosen liegenbleiben. Auch wir ErzieherInnen profitieren vom haltensmuster im Hinblick auf Ernährung, Bewegung und Entspannung fest in den Kindern vermehrten Obst-/Gemüseverzehr und haben sogar festgestellt, dass wir seltener krank wer- zu verankern. Von den Eltern gewünschte weitere Themen werden nach Absprache mit der den. Der Magische Obstteller ist wirklich eine tolle Idee. Auch die Kinder werden seit Einfüh- AOK angeboten, z. B. das Einkaufstraining für Eltern. rung der TigerKids-Bewegungsstunden seltener in Ergotherapie geschickt, was uns sehr Maßnahmen wie Tigerrennen und Tipp-Cards fördern den ErzieherInnen-Eltern-Dialog. freut.“ Zwei Elternbriefe pro Kindergartenjahr ermöglichen einen kontinuierlichen Bezug zum Thema. Elternbriefe sind so konzipiert, dass sie auf einfache und prägnante Art an die pro­ AOK-ErzieherInnen-Workshop, Ansbach, März 2012: jektrelevanten Themen heranführen und als niederschwelliges Angebot für alle Eltern nutz­ Einige ErzieherInnen berichteten von der Problematik, Eltern zu überzeugen, ihren Kindern bar sind. Fremdsprachige Elternbriefe oder Ernährungshinweise erleichtern die Ansprache gesundes Essen mit in die Einrichtung zu geben, und sie zu motivieren, auf einen gesunden von Familien mit Migrationshintergrund. Die Homepage des Projekts www.tigerkids.de gibt Lebensstil zu achten. Leider sind sich manche Eltern nicht bewusst, wie wenig kindgerecht Eltern die Möglichkeit, sich ausführliche Informationen zu den Themen Ernährung, Bewe­ zahlreiche so genannte Kinderprodukte sind. Mit Hilfe der TigerKids-AOK-Präventionsfach­ gung und Entspannung sowie zu deren wissenschaftlichen Hintergründen zu holen und sich kräfte, die während der Elterneinführungsveranstaltung über gesunde Ernährung referier­ noch fundierter mit der Thematik Kindergesundheit auseinanderzusetzen. ten, stieg bei den Eltern die Akzeptanz für eine Auswahl gesundheitsförderlicher Speisen und Neben der offiziellen Elternpartizipation wird durch das Projekt TigerKids auch eine infor­ energiearmer Getränke deutlich an. melle Einbeziehung der Eltern im Kindergartenalltag gefördert – von Flur- bzw. Tür-und-An­ Als Teil der Elternschulung bieten die AOK-Präventionsfachkräfte auch ein Einkaufstrai­ gel-Gesprächen zum Thema TigerKids über das Feedback der Kinder zu den jeweiligen The­ ning an, zu dem sie gemeinsam mit den Eltern einen Supermarkt besuchen und vor Ort men können sich Eltern konkret mit den Inhalten auseinandersetzen und ihren Alltag mit den gesunde Produkte auswählen. Kindern bewusster gestalten. Auch Eltern untereinander sind dann eher geneigt, sich über gesundheitsfördernde Maßnahmen für ihre Kinder auszutauschen. Die Tiger-Handpuppe wird gut von den Kindern angenommen und ist ein wichtiges Inst­ rument, vor allem wenn der Tiger das mitgebrachte Essen bespricht. Alle teilnehmenden Ein­ „Verinselung“ der kindlichen Bewegungswelten (d. h., der Transport von einem Ort zum nächsten wird oft mit dem Auto durchgeführt), sehen alle die Dringlichkeit, mehr Bewegung in den Kindergartenalltag zu integrieren. In jungen Jahren werden die Weichen für die spä­ tere Bewegungsmotivation gestellt. Außerdem ist der Kindergarten für einige Kinder eine Art Familienersatz geworden, da sie hier die meiste Zeit verbringen und die Familie nur an den Wochenenden einen größeren Einfluss ausübt. Das 2011 neu eingeführte Element „Entspan­ nung“ wurde ausführlich erläutert, durch eine Praxisübung veranschaulicht und von den Teil­ nehmern interessiert aufgenommen. Betont wurde, dass Kinder Entspannung leichter und spielerischer als Erwachsene erlernen und Entspannung immer im Zusammenhang mit Bewe­ gung nähergebracht wird. Startrituale wie der stille Händedruck ziehen sich als roter Faden durch das Modul. AOK-ErzieherInnen-Feedbackgespräch, Kaufbeuren, April 2012: Auch wenn Eltern nicht immer direkt erreicht werden (wie z. B. durch Elternveranstaltungen), werden sie durch ihre Kinder beeinflusst, die bei TigerKids eine gesunde Brotzeit kennenler­ Abb. 16: Traumzeit mit dem Tiger (im Modul „Entspannung“) nen und diese dann auch von den Eltern einfordern. Einige Einrichtungen sind schon seit langer Zeit dabei (mehr als 3 Jahre) und zeigen, dass auch nach 3 Jahren die Schwerpunktthemen Ernährung und Bewegung intensiv weiterge­ richtungen sind vom Magischen Obstteller begeistert und setzen diesen täglich ein. Oft brin­ führt werden und TigerKids ein täglicher Bestandteil des Kindergartenalltags ist. Der Tenor gen die Eltern Obst mit oder die ErzieherInnen kaufen es gemeinsam mit den Kindern ein. ist,„wenn man nichts macht, fehlt einem was“ oder „TigerKids ist längst Alltag“ (Tiger- Wenn Eltern Obst und Gemüse eigenständig organisieren, setzen sie sich aktiv für die Kids-Teilnehmer seit 2003). gesunde Ernährung ihrer Kinder im Kindergarten ein und sind stärker involviert. Der Dialog mit den Eltern wird von allen Teilnehmern als essenzieller Bestandteil gesehen, da Eltern auf Kinder im Kindergartenalter einen großen Einfluss ausüben. Vor allem vom Belohnen bzw. Trösten mit Essen wird abgeraten, da sich so lebenslange Verhaltensmuster bilden können. Auch das Thema Bewegung ist in fast allen Kindergärten präsent – viele Einrichtungen bieten regelmäßig angeleitete Bewegungsstunden an und versuchen, mit den Kindern jeden Tag ins Freie zu gehen. Dies stellt für ländliche KiTas meist kein Problem dar, da diese Einrich­ tungen über größere Außenflächen verfügen als städtische. Durch die voranschreitende 4. Projektevaluation scher KiTas in der Breite erzielt wurden. Dass dies gelungen ist, beweisen die derzeit etwa 5.500 teilnehmenden Kindergärten, die ihrerseits ca. 300.000 Familien erreichen und deren Gesundheitsbewusstsein positiv beeinflussen. Das Projekt „TigerKids – Kindergarten aktiv“ wurde seit Beginn des Projektes 2004 regel­ Während der Entwicklungsphase von Oktober 2003 bis Juli 2004 wurden die einzelnen Pro­ mäßig evaluiert und die Ergebnisse wurden im Detail ausgewertet. jektelemente in zwei Kindergärten (in Kaufbeuren und München) einem Praxistest wie auch einer Bewertung durch ErzieherInnen, Kinder und Eltern unterzogen. Die Ergebnisse und Die Elemente der Evaluation im Überblick: Rückmeldungen flossen in die Überarbeitung und Verbesserung ein. Nach weiteren Entwicklungsarbeiten, Fertigstellung und Distribution der Materialien an externe Evaluation von TigerKids in einer Cluster-randomisierten Studie (Prof. Rüdiger teilnehmende Einrichtungen begannen im Oktober 2004 2-tägige Schulungen von insge­ von Kries, Dr. Otmar Bayer, Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Lud­ samt 42 KiTa-Teams der teilnehmenden TigerKids-Einrichtungen. Während der darauffolgen­ wig-Maximilians-Universität München) den 2-jährigen Interventionszeit wurden in den Kindergärten bis Juli 2006 vier Elternabende strukturierte Befragung am Projekt teilnehmender ErzieherInnen (Dr. Angelika Strauß, mit spezifischen Inhalten des TigerKids-Programms zu den Themen Ernährung und Bewe­ Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität Mün­ gung abgehalten. Mit den ErzieherInnen mehrerer KiTas aus einer Region wurde nach einem bzw. 2 Jahren ein Workshop zum Erfahrungsaustausch durchgeführt. Weiterhin fanden per­ sönliche und telefonische Beratung und ein Kontakt via E-Mail oder Telefon mit den Einrich­ tungen statt, sodass Probleme und Fragen zeitnah mit den Experten geklärt werden konnten. Nach einer externen Evaluation, der Materialüberarbeitung und der Neuentwicklung des Bewegungskonzepts durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) der Universität Karlsruhe chen, Dissertation) strukturierte Befragung von ErzieherInnen (Dr. Birgit Herbert, Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München) KiTa-Befragungen (Dr. Dagmar Czermak-Loges, AOK Bayern) Evaluation des Entspannungsmoduls (Martina Pallas, Dr. von Haunersches Kinderspi­ tal, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München) wurde das Projekt ab 2006 mit zunächst finanzieller und personeller Unterstützung der AOK Bayern weitergeführt. Von 2007 bis 2009 fand mit Unterstützung der AOK ein bundesweiter Rollout unter Mitwirkung aller 16 Bundesländer in zunächst etwa 1.000 Kindergärten statt. Externe Evaluation von TigerKids TigerKids fand mit der „AOK – Die Gesundheitskasse“ einen starken Partner, mit dem das Projekt bundesweit ausgedehnt werden konnte. Präventionsfachkräfte der AOK, die von der Bayer O., von Kries R., Strauß A., Mitschek C., Toschke A.M., Hose A., Koletzko B.V., Short- Stiftung Kindergesundheit zu Multiplikatoren ausgebildet worden waren, haben seit Beginn and mid-term effects of a setting based prevention program to reduce obesity risk factors in der Projektlaufzeit weit mehr als 20.0000 ErzieherInnen geschult. Beispielsweise fanden in children: a cluster-randomized trial. Clin Nutr 2009; 28: 122–128 Bayern seit 2007 ca. 6.000 Elternabende statt. Darüber hinaus stehen diese Präventionsfach­ kräfte allen teilnehmenden Kindergärten beratend zur Seite. TigerKids gewann im Vergleich Im Rahmen einer Cluster-randomisierten Studie wurden die Effekte des TigerKids-Präventi­ zu anderen Initiativen eine neue Dimension, weil erstmals über regionale oder landesspezifi­ onsprogramms auf das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie auf die Prävalenz von sche Einzelprojekte hinaus substantielle Verbesserungen in der Gesundheitsförderung deut­ Übergewicht bei Kindergartenkindern untersucht. In vier Regionen Bayerns (Ingolstadt, 1. Stichprobe 2. Stichprobe 42 TigerKidsKindergärten 22 Kontrollkindergärten Messungen nach 3–9 Monaten Messungen nach 3–9 Monaten 850 Fragebögen auswertbar 468 Fragebögen auswertbar Messungen nach 12–20 Monaten Messungen nach 12–20 Monaten 872 Fragebögen auswertbar 468 Fragebögen auswertbar Tab. 1: Anzahl der Kindergärten, die an der externen Evaluation teilgenommen haben Stichprobe Interventionsgruppe Kontrollgruppe p (x²) Adj. OR [95 %-KI] Hoher Obstkonsum 1. (n = 1.299) 66,6 % 55,7 % < 0,0001 1,64 (1,26–2,12) (> 2 Portionen/Tag) 2. (n = 1.314) 66,7 % 56,3 % 0,0002 1,59 (1,26–2,01) Hoher Gemüsekonsum 1. (n = 1.294) 38,6 % 33,9 % 0,0960 1,26 (0,98–1,61) (> 2 Portionen/Tag) 2. (n = 1.307) 42,7 % 33,6 % 0,0013 1,48 (1,08–2,03) Geringer Konsum 1. (n = 1.022) energiereicher Getränke 60,4 % 47,7 % <0,0001 1,66 (1,16–2,38) (< 1 Glas (200 ml)/Tag) 2. (n = 1.163) 63,5 % 60,8 % 0,3712 1,15 (0,88–1,51) Übergewicht* 1. (n = 1.295) 13,9 % 18,0 % 0,0535 0,73 (0,51–1,04) 2. (n = 1.326) 15,6 % 16,7 % 0,5865 0,89 (0,66–1,22) 1. (n = 1.295) 3,4 % 5,4 % 0,0745 0,58 (0,31–1,10) 2. (n = 1.326) 3,8 % 4,3 % 0,6346 0,79 (0,35–1,77) Schwandorf, Bamberg und Günzburg) wurden insgesamt 64 Kindergärten im Verhältnis 2:1 in eine Interventions- (42 Kindergärten) und eine Kontrollgruppe (22 Kindergärten) randomi­ siert. In den Interventionskindergärten wurde das TigerKids-Programm umgesetzt, während die Kontrollkindergärten keine Projektinformationen erhielten. Nach 5,7 ± 2,6 Monaten (1. Kindergartenjahr) und 17,6 ± 2,3 Monaten (2. Kindergartenjahr) wurden mit einem Eltern­ Adipositas* fragebogen Daten zum Ernährungs- und Bewegungsverhalten erhoben sowie anthropome­ trische Messungen durchgeführt. Von den Interventions- bzw. Kontrollkindergärten lag von 81 % bzw. 83,6 % der Kinder ein auswertbarer Elternfragebogen in der 1. Stichprobe und von 83,8 % bzw. 82,8 % in der 2. Stichprobe vor (Abb. 17). Die Ergebnisse der externen Evaluation zeigen, dass TigerKids nachhaltig wichtige Risiko­ Adj. OR: adjustierte Odds-Ratio; KI: Konfidenzintervall * Referenzsystem Cole et al., 2000 Tab. 2: Zielvariablen des Ernährungsverhaltens sowie Prävalenz von Übergewicht und Adipositas nach Interventions- und Kontrollgruppe faktoren für Übergewicht günstig beeinflusst. In beiden Stichproben verzehren Kinder, die einen TigerKids-Kindergarten besuchen, signifikant häufiger zu Hause mindestens zwei Porti­ den TigerKids-Kindergärten hinsichtlich der Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas: Nach onen Obst pro Tag im Vergleich mit Kindern aus der Kontrollgruppe (Tab. 1). Bezüglich des einem Kindergartenjahr betrug die Häufigkeit von Übergewicht in Kontrolleinrichtungen ohne Gemüsekonsums wurde in der 2. Stichprobe eine signifikant höhere Aufnahme von mindes­ TigerKids 18 %, in TigerKids-Einrichtungen dagegen nur 13,9 %. Adipositas fand sich in der tens zwei Portionen pro Tag in der Interventionsgruppe festgestellt. Zudem trinken Tiger- Kontrollgruppe bei 5,4 %, in der mit TigerKids nur bei 3,4 %. Besonders eindrucksvoll ist, dass Kids-Kinder signifikant weniger häufig energiereiche Getränke wie Limonade, Eistee oder TigerKids auch einen günstigen Einfluss bei Kindern aus Elternhäusern mit niedrigem Bil­ Fruchtsaftgetränke im 1. Kindergartenjahr. Ein sehr ermutigender positiver Trend zeigte sich in dungsniveau hat, einer Bevölkerungsgruppe mit besonders hohem Risiko für Übergewicht. Strukturierte Befragung der ErzieherInnen Wie lange haben sich die Kinder vor der Intervention mit TigerKids durchschnittlich bewegt? > 60 Min. 12 % Wie lange bewegen sich die Kinder zurzeit täglich im Durchschnitt? < 30 Min. 0% < 30 Min. 24 % Strauß A., Adipositasprävention im Vorschulalter. Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades > 60 Min. 43 % der Humanbiologie an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2007 30-60 Min. 57 % Alle 42 an der o. g. externen Evaluation teilnehmenden Interventionskindergärten wurden nach 9-monatiger Intervention gebeten, einen Fragebogen zur Umsetzung des Projektes in 30-60 Min. 64 % < 30 Min. 30-60 Min. > 60 Min. < 30 Min. 30-60 Min. > 60 Min. ihrem Kindergarten auszufüllen. Der Rücklauf betrug 97,6 % (n = 41). Nach Aussagen der Abb. 18: Tägliche Bewegung vor und nach der Intervention (n = 41 Kindergärten) ErzieherInnen bringen seit der Implementierung von TigerKids 97,6 % der Kinder ein gesün­ deres Frühstück mit, 80,4 % nehmen mehr energiearme Getränke zu sich, alle Kinder essen mehr Obst und Gemüse und 85,4 % verzehren weniger Süßigkeiten (Abb.18). Seit der Intervention bewegen sich die Kinder in allen teilnehmenden Kindergärten mehr eine Stunde pro Tag bewegen, wurde von 12 % vor der Intervention auf 43 % mit TigerKids als 30 Minuten täglich (Abb. 19). Der Anteil der Kindergärten, in denen sich Kinder mehr als gesteigert. 29 % der teilnehmenden Kindergärten haben ihre Bewegungsräume erweitert. 87 % der befragten ErzieherInnen sind der Meinung, dass es bei der Elternarbeit Vorteile bringt, wenn geschulte externe Fachkräfte Informationen zu den Themen Ernährung und Bewegung geben. Das TigerKids-Projekt beurteilen insgesamt 89 % der ErzieherInnen als 100 % erfolgreich. 90 % Es schwankt stark zwischen den evaluierten KiTas, wie viel Zeit sie für TigerKids aufwen­ 80 % den: von einer bis zu 14 Stunden wöchentlich. Durchschnittlich verbrachten die KiTa-Teams 70 % knapp 5 Stunden pro Woche mit den Kindern zu den Themen Bewegung und Ernährung 60 % Weiß nicht 50 % Nein Ja 40 % 30 % Diese Ergebnisse zeigen die immense Akzeptanz des TigerKids-Programms als ein für den Kindergartenalltag geeignetes, also praxistaugliches Instrument zur Prävention von Überge­ wicht. 20 % 10 % 0% (Abb. 20). Gesünderes Pausenbrot? Mehr kalorienarme Getränke? Weniger Süßigkeiten? Mehr Obst/Gemüse? Abb. 17: Aussagen der ErzieherInnen nach der Implementierung von TigerKids, (n = 41) Verteilung der durchschnittlichen Wochenstunden 100 94,2 90 10 80 75,8 70 60 In % Anzahl der Kindergärten 8 6 Getränkestation 50 Magischer Obstteller 40 30 4 20 10,6 3,4 10 2 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Täglich 2 bis 4-mal/ Woche 8,7 0,5 0 1-mal/Woche 2,9 gar nicht 14 Mit dem Projekt verbrachte Wochenstunden Abb. 19: Verteilung der mit dem Projekt verbrachten Wochenstunden nach KiTas (n = 41) Strukturierte Befragung der ErzieherInnen in bayerischen Kindergärten Abb. 20: Implementierung von Getränkestation und Magischem Obstteller in den teilnehmenden TigerKids-KiTas (n = 207) empfohlenen Getränken wie Wasser, ungesüßten Tees und stark verdünnten Saftschorlen im Angebot. Zur Steigerung des Obst- und Gemüseverzehrs bereiten 75,8 % der Kindergärten täglich den Magischen Obstteller zu, an dem sich die Kindergartenkinder bedienen können Herbert B.,1 Strauß A.,1, Mayer A.,1 Duvinage K.,1 Mitschek C.,2 Koletzko B.V.,1 Implementation process and acceptance of a setting based prevention programme to promote healthy lifestyle in preschool children. In: Health Education Journal, 72 (3), 363–372, Sage, 2012 (s. Abb. 21). Damit sich die Kinder regelmäßig angeleitet bewegen, wurde ein Bewegungsprogramm speziell für das Setting Kindergarten entwickelt. In 22,2 % der befragten Einrichtungen wurde dieses Bewegungsprogramm, wie von der Projektleitung empfohlen, 3-mal pro Eine schriftliche Befragung von 215 TigerKids-Einrichtungen zur Implementierung und Woche umgesetzt, in 41,1 % 2-mal und in 34,8 % 1-mal. Durch die Teilnahme an dem Tiger- Akzeptanz des TigerKids-Programms im Setting KiTa wurde in Bayern durchgeführt. Von 207 Kids-Programm kann somit der Bewegungsumfang bei den Kindern deutlich gesteigert wer­ KiTas liegen hierzu auswertbare Fragebögen vor (Rücklauf: 96,3 %). den. So ist der Anteil an Kindergärten, in denen sich die Kinder mindestens eine Stunde am Die im Rahmen von TigerKids entwickelten Projektelemente zur Ernährungs- und Bewe­ gungserziehung werden in den teilnehmenden Interventionskindergärten mit großer Regel­ mäßigkeit eingesetzt. So ist in 94,2 % der Einrichtungen täglich die Getränkestation mit Tag bewegen, von 42 % vor der Einführung von TigerKids auf 56,5 % nach der Einführung von TigerKids angestiegen (s. Abbildung 22). Weiterhin wurden die teilnehmenden KiTas befragt, wie sie die entwickelten TigerKids-Projektelemente und Materialien für Kinder, ErzieherInnen und Eltern beurteilen. Mit 1 2 Div. Metabolic and Nutritional Medicine, Dr. von Hauner Children’s Hospital, Ludwig-Maximilians-University, Lindwurmstr. 4, 80337 Munich, Germany Bavarian State Institute for Health and Food Safety, Pfarrstr. 3, 80538 Munich, Germany Ausnahme des Tigerrennens wurden alle Module für die Ernährungserziehung wie Geträn­ 70 56,5 60 50,2 50 42 37,7 40 Sehr gut Gut Mittelmäßig Schlecht Sehr schlecht Getränke­ station 160 (77,3 %) 42 (20,3 %) 2 (1,0 %) 1 (0,5 %) 2 (0,9 %) Magischer Obstteller 166 (80,2 %) 23 (11,1 %) 10 (4,8 %) 4 (1,9 %) 4 (2,0 %) „Kleine Lok” 117 (56,5 %) 72 (34,8 %) 15 (7,2 %) 1 (0,5 %) 2 (1,0 %) Tiger-Rennen 23 (11,1 %) 51 (24,6%) 53 (25,6 %) 71 (34,3 %) 9 (4,4 %) Nach Einführung TigerKids 30 TigerHandpuppe 151 (72,9 %) 45 (21,7 %) 5 (2,4 %) 1 (0,5 %) 5 (2,5 %) 20 Bewegungsprogramm 77 (37,2 %) 95 (45,9 %) 27 (13,0 %) 4 (1,9 %) 4 (2,0 %) Leitfaden für ErzieherInnen 108 (52,2 %) 87 (42,0 %) 10 (4,8 %) - 2 (1,0 %) Elternveranstaltungen 46 (22,2 %) 100 (48,3 %) 45 (21,7 %) 9 (4,4 %) 7 (3,4 %) Tipp-Cards für Eltern 24 (11,6 %) 86 (41,5 %) 66 (31,9 %) 25 (12,1 %) 6 (2,9 %) Elternbriefe 36 (17,4 %) 114 (55,1 %) 42 (20,3 %) 8 (3,8 %) 7 (3,4 %) In % Vor Einführung TigerKids 7,2 10 0 4,3 < 30 Min. 30–60 Min. > 60 Min. Abb. 21: Tägliche körperliche Aktivität der Kinder vor bzw. nach der Einführung von TigerKids in den teilnehmenden KiTas (n = 207) kestation, Magischer Obstteller und die „Kleine Lok, die alles weiß“ mehrheitlich als „sehr gut“ bewertet (Tab. 2). Auch das TigerKids-Bewegungsprogramm und der Leitfaden für die Tab. 3: Beurteilung der entwickelten TigerKids-Elemente zur Ernährungs- und Bewegungserziehung sowie zur Elternansprache (absolut und prozentual) durch die teilnehmenden TigerKids-KiTas (n = 207) ErzieherInnen mit insgesamt sechs Themenheften (nach Entwicklung des Themenheftes „Entspannung“ sind es insgesamt sieben) zur Gesundheitserziehung im Setting Kindergar­ ten wurden sehr positiv beurteilt. Die Elternansprache im Rahmen des TigerKids-Projektes durch die schriftlichen Informationsmaterialien wie Tipp-Cards und Elternbriefe sowie durch 63,8 % der befragten ErzieherInnen gaben an, dass die Kinder mehr energiearme und ungesüßte Getränke aufnehmen. die regelmäßig organisierten Elternveranstaltungen wurde ebenfalls in der Mehrheit als 92,3 % berichteten von einem höheren Obst- und Gemüseverzehr. „gut“ bis „sehr gut“ bewertet. 47,8 % teilten mit, dass die Kinder weniger Süßigkeiten essen. Nach Aussagen der ErzieherInnen hat sich das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Kinder in ihren Einrichtungen seit der Einführung des TigerKids-Programms ebenfalls positiv verändert: 77,8 % gaben an, dass die Kinder ein gesünderes Frühstück in die KiTa mitbringen 49,8 % berichteten, dass die Kinder sich mehr bewegen, seitdem die Einrichtung an dem Programm teilnimmt. Die im Rahmen von TigerKids entwickelten Projektelemente und Materialien zur Ernäh­ Auch bei der Elternarbeit wurde von deutlichen Erfolgen seit der Einführung von TigerKids rungs- und Bewegungserziehung im Setting Kindergarten werden im KiTa-Alltag somit regel­ berichtet: Eltern interessieren sich nun mehr für Gesundheitsthemen und engagieren sich mäßig eingesetzt und von den ErzieherInnen insgesamt sehr positiv beurteilt. Diese Ergeb­ stärker im Kindergarten (Abb. 23). nisse unterstreichen die hohe Akzeptanz des TigerKids-Programms. Es ist demnach ein geeig­ Die entwickelten TigerKids-Elemente werden regelmäßig im Kindergartenalltag einge­ netes, praxistaugliches Instrument zur Gesundheitsförderung und zur frühkindlichen Präven­ setzt. 69,8 % der befragten Kindergärten bieten den Magischen Obstteller an und 55,8 % tion von Übergewicht. haben die Getränkestation eingeführt. Zudem konnte durch die Teilnahme am Programm der Bewegungsumfang deutlich gesteigert werden. So ist der Anteil an Kindergärten, in denen sich die Kinder mindestens eine Stunde am Tag bewegen, von 39,5 % vor der Einführung Befragung von 50 Kindertageseinrichtungen von TigerKids auf 58,2 % angestiegen. Czermak-Loges D., Singer C., TigerKids – Kindergarten aktiv in Bayern. Ein Projekt für mehr Bewegung und gesunde Ernährung in Kindertageseinrichtungen. LZG 2009; 3: 6–7 Evaluierung des TigerKids-Entspannungsmoduls Die AOK Bayern führte eine schriftliche Befragung in 50 Kindergärten Mittelfrankens zu den In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Klaus Bös vom Karlsruher Institut für Erfahrungen mit dem TigerKids-Programm durch. 43 Kindergärten füllten den Fragebogen Technologie (KIT) wurde 2010/2011 speziell für das Setting KiTa das TigerKids-Entspannungs­ aus (Rücklauf: 86 %). Mit dem Projekt insgesamt sind 93 % der Kindergärten sehr zufrieden. modul entwickelt und in der Praxis auf seine Tauglichkeit und Akzeptanz überprüft. 89,2 % der ErzieherInnen bewerteten die 2-tägigen TigerKids-Schulungen und 61,3 % den Seit Beginn des Kindergartenjahres 2011/2012 steht das Entspannungsmodul den Tiger- Workshop als hilfreich bzw. sehr hilfreich. Die individuelle Unterstützung durch die AOK bei Kids-Kindergärten flächendeckend zur Verfügung. Vorab wurde das Entspannungspro­ der Implementierung des Programms beurteilten 73,3 % als sehr hilfreich bzw. hilfreich. gramm mit seinen ausgearbeiteten Stunden in einer Evaluationsstudie auf seine Praxistaug­ lichkeit überprüft sowie im Rahmen einer Befragung von ErzieherInnen, Kindern und Eltern bewertet. Ferner wurden Koordinationsfähigkeiten und physiologische Entspannungsreakti­ Mitarbeit der Eltern im Kindergarten 4,6 27,9 onen der Kinder gezielt getestet. Diese Evaluationsstudie wurde in sieben Einrichtungen mit 67,4 Sehr viel besser geworden Etwas besser geworden Gleich geblieben Interesse der Eltern an Gesundheitsthemen 9,3 0% 48,8 10% 20% 30% 41,9 40% 50% 60% 70% 80% insgesamt 197 Kindern (133 Kinder in der Interventionsgruppe, 64 Kinder in der Kontroll­ gruppe) über 10 Wochen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass das TigerKids-Entspannungsmodul von den Kindern mehr­ heitlich sehr gut angenommen und umgesetzt wird: 90% 100% 84 % der befragten KiTa-Kinder hatten viel Spaß an den Entspannungsübungen und 73 % würden nach Beendigung der Studie TigerKids-Entspannung gerne weiter in Abb. 22: Aktivierung der Eltern durch TigerKids (n = 207) ihrer KiTa durchführen. Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit dem TigerKids-Entspannungsmodul? Entspannung wichtigster Teil 90 30 80 Einheiten dem Alter angemessen 30 70 Einheiten abwechslungsreich 60 Ohne Vorkenntnisse leicht verständlich 50 Einheiten praxisorientiert 40 Fachlich gut konzipiert 30 Heft ist eine runde Sache 20 10 0 Sehr zufrieden Zufrieden Weniger zufrieden Unzufrieden Abb. 23: Zufriedenheit mit dem TigerKids-Entspannungsmodul in natürlichen Zahlen der Befragten (n = 111) 6 72 10 53 20 13 63 38 40 Stimme nicht zu 3 62 45 Stimme weniger zu 7 64 40 Stimme zu 8 55 42 Stimme voll zu 3 71 34 0 3 53 54 Kinder lernen, sich zu entspannen 60 80 100 120 Abb. 24: Bewertung des TigerKids-Entspannungsmoduls (n = 114; fehlende Werte = keine Angaben) Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit dem TigerKids-Entspannungsmodul? Die ErzieherInnen bewerteten das Programm bezüglich Akzeptanz und Konzeption ebenfalls insgesamt sehr positiv. 94 % der Befragten gaben an, dass die Kinder TigerKids-Entspannung „gut“ bis „sehr gut“ angenommen haben. 71 % der ErzieherInnen bewerteten das Entspannungskonzept als „gut“ bis „sehr gut“. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Entspannung ein wichtiger Teil des Gesamtkonzepts ist und das entsprechende Modul als fachlich gut konzipiert bewertet wird. Bei den durchgeführten Koordinationsaufgaben verbesserten sich die TigerKids um durch­ schnittlich 11% gegenüber den Kindern, die nicht an dem TigerKids-Entspannungspro­ gramm teilgenommen haben. In einer ausgewählten Gruppe wurde während der Entspan­ nungsübungen zudem die Herzfrequenzvariabilität gemessen. Hier zeigte sich eine positive Wirkung bei den Kindern. Das neue TigerKids-Entspannungsmodul stellt somit ein wirksa­ mes und praxistaugliches Modul dar, um die Kinder bereits im Setting KiTa spielerisch an Ent­ spannung heranzuführen, sie dadurch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung erfolgreich zu unterstützen und ihnen effektive Instrumente zur Stressregulation an die Hand zu geben. Im Elternfragebogen wurde erhoben, ob die Kinder von den TigerKids Entspannungsstun­ den erzählt haben und ob den Eltern Veränderungen aufgefallen sind. Von den 133 Kindern der Interventionsgruppe liegen 103 Eltern-Abschlussfragebögen vor: Bei der Frage „Hat Ihr Kind etwas über Entspannung erzählt?“ sagten 79,8 % der Eltern Ja, 20 % Nein. Die Übun­ gen werden von über 89% der Kinder als eher positiv bezeichnet. Auf die Frage, ob sich die Motorik der Kinder im Verlauf von 10 Wochen TigerKids-Entspannung verändert hat, ant­ 5. Auszeichnungen worteten 31,4 % der Eltern mit „ja“. Bei den offenen Nennungen wurden vor allem erwähnt: „Ausgeglichenheit/bessere Motorik/Beweglichkeit/zu Hause ruhiger geworden/kann sich besser entspannen/möchte gerne massiert werden/hat gute Laune“. Die offenen Nennungen TigerKids erfährt sowohl bundesweit als auch europaweit eine sehr beeindruckende Akzep­ bestätigen den Nutzen des TigerKids-Entspannungsmoduls wie auch positive Auswirkungen tanz und dient als Modell für weitere Präventionsprojekte im Vorschulbereich. auf das physische und psychische Wohlbefinden der teilnehmenden Kinder. Eine ErzieherIn stellt beispielsweise verbesserte Entspannungsfähigkeiten fest: „Gerade bei den sonst sehr angespannten Kindern haben wir beobachtet, dass diese Kin­ der nach einer gewissen Zeit lockerlassen konnten.“ Die Europäische Kommission hat in ihrem Weißbuch zur Adipositasprävention TigerKids als eines von zwei beispielhaften Präventionsprojekten in Europa ausgezeichnet. In der Erklä­ rung dazu heißt es: „EPODE and TigerKids are two innovative examples of community pro­ jects to promote healthy behaviours among children. TigerKids is aimed at both pre-school and school aged children in four regions of Germany, and seeks to establish a quality stan­ dard for obesity prevention. It involves parents to promote nutrition and activity for children both within and outside school.“ In dem von der Europäischen Kommission im 7. Forschungsrahmenprogramm geförder­ ten Forschungsprojekt ToyBox dient das TigerKids-Programm als Modell für die weitere Ent­ wicklung von Präventionsmaßnahmen im Setting Vorschule, welche in sechs europäischen Ländern eingesetzt werden sollen. In Deutschland wurde TigerKids mit dem Logo „Unterstützt die Ziele von INFORM“ des Nationalen Aktionsplans für gesunde Ernährung und mehr Bewegung sowie dem NAFDM-Gütesiegel des Nationalen Aktionsforums Diabetes mellitus ausgezeichnet. 6. Fazit Für die Stiftung Kindergesundheit, die Initiative „Gesund.Leben.Bayern.“ und die „AOK – Die Gesundheitskasse“ ist die Förderung der Gesundheit ein vorrangiges Ziel. Über Bera­ tungsangebote und Projekte in Schulen und KiTas soll insbesondere die gesunde Entwicklung von Kindern gefördert werden. Übergewicht, falsche Ernährung, Bewegungsmangel sowie unzureichende Stressbewältigungs- und Entspannungsstrategien sind gesamtgesellschaftli­ che Probleme, die bereits im KiTa-Alter anzugehen sind. Das TigerKids-Projekt leistet hier einen wichtigen Beitrag, indem es die ErzieherInnen und Eltern unterstützt, eine Umgebung in der KiTa und im familiären Umfeld zu schaffen, die eine gesunde Entwicklung der Kinder fördert. Durch langfristige Strategien zur Vorbeugung von Übergewicht erhalten Kinder aus jedem sozialen Umfeld mit TigerKids bessere Chancen für eine gesunde Entwicklung. Das Projekt setzt den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2000) empfohlenen integrier­ ten Ansatz zur Prävention um. Beachtet man die guten Evaluationsergebnisse, die zahlreichen positiven Rückmeldungen zu TigerKids und die erfolgreiche breitenwirksame Implementierung, so kann nach beinahe 10 Jahren Projektverlauf von einem sehr großen Erfolg für die Kindergesundheit gesprochen werden. TigerKids hat bundesweit bewiesen, dass das Setting Kindergarten ein wichtiger Ort ist, an dem ein bewusster Umgang mit Ernährung, Spaß an Bewegung und Entspannung sowie die Verantwortung für die Gesundheit auch schon von Kindergartenkindern verstan­ den und verinnerlicht werden kann. Die Kombination von Bewegung und Entspannung sowie die regelmäßige Aufnahme von energiearmen Getränken, Obst und Gemüse im Setting KiTa, aber auch im häuslichen Umfeld, können einen wichtigen Beitrag zu einer wirksamen Gesundheitsförderung und Übergewichtsprävention bereits in früher Kindheit leisten. Sowohl die Stiftung Kinderge­ sundheit als auch die AOK sind durch ihre im Rahmen von TigerKids gesammelten Erfahrun­ gen ermutigt worden, ihre Bemühungen um eine nachhaltige Gesundheitsförderung und Übergewichtsprävention im frühen Kindesalter weiter zu intensivieren und zu verbessern. Literaturverzeichnis Bayer O., von Kries R., Strauß A., Mitschek C., Toschke A.M., Hose A., Koletzko B., Short- and mid-term effects of a setting based prevention program to reduce obesity risk factors in children: a cluster-randomized trial. Clin Nutr 2009; 28: 122–128 Czermak-Loges D., Singer C., TigerKids – Kindergarten aktiv in Bayern. Ein Projekt für mehr Bewegung und gesunde Ernährung in Kindertageseinrichtungen. LZG 2009; 3: 6–7 Epstein L.H., Family-based behavioural intervention for obese children. In: Int. J. Obes. Relat. Metab. Disord. 20, 14–21, 1996 Herbert B., Strauß A., Mayer A., Duvinage K., Mitschek C., Koletzko B., Implementation process and acceptance of a setting based prevention programme to promote healthy lifestyle in preschool children, Health Education Journal, in press Golan M., Crow S., Targeting the parents exclusively in the treatment of childhood obesity: long-term results. Obes Res 2004; 12; 2: 357–361 Graf C., Klein D., Bewegung bei Vorschulkindern: Empfehlungen und Wirklichkeit. In: Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel, 4 (2), 16–20, 2011 Hölling H., Erhart M, Ravens-Sieberer U, Schlack R, Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Erste Ergebnisse aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS). Gesundheitsschutz 2007, 50: 784–793 James J., Kerr D., Prevention of childhood obesity by reducing soft drinks. In: International Journal of Obesity 2005; 29 (Suppl. 2), 54–57 Kersting M., Chada K., Schöch G., Optimierte Mischkost als Präventionsernährung für Kinder und Jugendliche – Teil 1: Lebensmittelauswahl. Ernährungsumschau 1993; 40, 164–169 Krombholz H., Modellversuch „Prävention durch Bewegungsförderung in Kindertageseinrichtungen. In: Kinderzeit 1988; 4, 19–22 Kromeyer-Hauschild K., Wabitsch M., Geller F., Ziegler A., Geiß H.C., Hesse V., v. Hippel, Jaeger U., Johnsen D., Kiess W., Korte W., Kunze D., Menner K., Müller M., Niemann-Pilatus A., Remmer T., Schaefer F., Wittchen H.U., Zabransky S., Zellner K., Hebebrand J., Perzentile für den Body-Mass-Index für das Kindes- und Jugendalter unter Heranziehung verschiedener deutscher Stichproben. In: Monatsschrift Kinderheilkunde 2001; 8, 807–818 Kuhn J., Wildner M., Gesundheitsmonitor Bayern. Übergewicht und Adipositas bei Kindern in Bayern. Hrsg. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Erlangen, 2005 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Kurth B.M., Schaffrath Rosario A, Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS), In: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2007, Springer Medizin Verlag, 736–743 Abb. 1: Gesundes Frühstück mit dem TigerKids-Tiger Raben A., Vasilaras T.H., Moller A.C., Astrup A., Sucrose compared with artificial sweeteners: different effects on ad libitum food intake and body weight after 10 wk of supplementation in overweight subjects. In: American Journal of clinical nutrition 2002; 76, 721–729 Abb. 5: TigerKids-Ordner Reinehr T., Dobe M., Kersting M., (Hrsg.), Therapie der Adipositas im Kindes- und Jugendalter, 2. Korrigierte und erweiterte Auflage, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen, 10–11, 2010 Abb. 8: TigerKids-Elternbrief Spiegel S.A., Foulk D, Reducing overweight through a multidisciplinary schoolbased intervention. In: Obesity 2006; 14, 88–96 Abb. 10: TigerKids-Kochbuch WHO: Obesity. Preventing and managing a global epidemic. Report of a WHO Consultation. WHO Technical Report Series, Geneva, 2000 Abb. 12: Rennende Kinder Will B., Zeeb H., Baune B.T., Overweight and obesity at school entry among migrant and German children: a cross-sectional study. BMC Public Health 2005; 5: 45, 1–7 Abb. 14: Der TigerKids-Tiger erklärt, wie gesunde Ernährung funktioniert Abb. 2: Zielgruppen von TigerKids Abb. 3: TigerKids-Materialbox Abb. 4: TigerKids-Holzzug Abb. 6: Tipp-Card „Das bewegte Kind“ Abb. 7. Tipp-Card „Das bewegte Kind“ (türkisch) Abb. 9: Weitere TigerKids-Materialien Abb. 11: Gesundes KiTa-Frühstück Abb. 13: Ziele des TigerKids-Entspannungsmoduls Abb. 15: Gesundes Frühstück zu Hause Abb. 16: Traumzeit mit dem Tiger (im Modul „Entspannung“) Abb. 17: Aussagen der ErzieherInnen nach der Implementierung von TigerKids Abb. 18: Tägliche Bewegung vor und nach der Intervention Abb. 19: Verteilung der mit dem Projekt verbrachten Wochenstunden nach KiTas Abb. 20: Implementierung von Getränkestation und Magischem Obstteller in den teilnehmenden TigerKids-KiTas Abb. 21: Tägliche körperliche Aktivität der Kinder vor bzw. nach der Einführung von TigerKids in den teilnehmenden KiTas Abb. 22: Aktivierung der Eltern durch TigerKids Abb. 23: Zufriedenheit mit dem TigerKids-Entspannungsmodul Abb. 24: Bewertung des TigerKids-Entspannungsmoduls Tab. 1: Anzahl der Kindergärten, die an der externen Evaluation teilgenommen haben Tab. 2: Zielvariablen des Ernährungsverhaltens sowie Prävalenz von Übergewicht und Adipositas nach Interventions- und Kontrollgruppe Tab. 3: Beurteilung der entwickelten TigerKids-Elemente zur Ernährungs- und Bewegungserziehung sowie zur Elternansprache (absolut und prozentual) durch die teilnehmenden TigerKids-KiTas