Braun Preis 1972 Zusammenstellung von Dokumenten und Bildmaterial der 3. BraunPreis-Ausschreibung 1972 aus dem Braun Archiv: Pressetext (Originalfassung) August 1972 Braun Preis - 49 Einsendungen in der Endrunde - Starke Beteiligung aus 18 Ländern Unter den 158 Einsendungen, die zum diesjährigen Braun Preis für technisches Design aus 18 Ländern eingingen, entschied die Jury zugunsten von 49 Arbeiten, die damit in die Endausscheidung kommen. Sie findet Anfang November statt. Dabei wird die dreiköpfige Jury - Dr. Fritz Eichler (Braun AG), Prof. Herbert Lindinger (Frankfurt/M.) und Alf Boe, M.A. (Oslo) - den oder die Gewinner dieses Förderpreises für junge Industriedesigner und Techniker bestimmen, der mit DM 25 000 dotiert ist. Die Zahl der Einsendungen und ihrer Herkunftsländer übertraf in diesem Jahr die der vorherigen Braun Preise. Auch die Qualität der eingereichten Arbeiten wurde von der Jury als bemerkenswert hoch bezeichnet. Die in die engere Wahl kommenden Bewerber wurden aufgefordert, zur Endjury Modelle und zusätzliches Material einzusenden. Braun Preis 1972 - Kriterien der Jurierung 1. Qualität der Idee und Aufgabe/Neuartigkeit und Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung (Komplexität und Kombinationsmöglichkeiten) 2. Umsetzung/Erarbeitung der Grundlagen und Voraussetzungen; funktionelle Qualität/Brauchbarkeit und Ergonomie 3. Realisierbarkeit, Material, Herstellung, auch in bezug auf Kosten 4. Gestalterische Qualität - Gesamt, Detail 5. Gesellschaftliche Funktion 6. Qualität der Präsentation, Sorgfalt der Ausführung 1/14 Braun Preis 1972 Archivmaterial 23. November 1972 Drei Braun Preise für technisches Design 1972 Darmstadt Der Braun Preis für technisches Design wurde am 23. November 1972 in Darmstadt zum dritten Mal vergeben. Die Jury erkannte drei Arbeiten Preise von je DM 5.000 zu. Ausgezeichnet wurden das automatisierte Abfallbehältersystem des Teams Lothar Brendgens, Ludwig Littmann, Wolfgang Rebentisch und Peter Schneider (Bundesrepublik), die Holzbearbeitungsmaschine von Nicholas G. Marchant (Großbritannien) und das Krankenhausbett von Mordechai Rotenberg (Israel) . Sieben weiteren Einsendungen sprach die Jury Anerkennungen aus, verbunden mit einer Prämie von je DM 1.500. Der Braun Preis ist ein internationaler Förderpreis für junge Industriedesigner und Techniker. Er ist mit DM 25.000 dotiert, Stifter ist die Braun AG, Frankfurt/Main, die selbst immer wieder Auszeichnungen für die hohe technische und gestalterische Qualität ihrer Produkte erhält. Der Preis ist nicht an das Produktionsprogramrn des Unternehmens oder ein bestimmtes Thema gebunden, sondern wird für hervorragende Lösungen von Gestaltungsproblemen technischer Art vergeben. Die Teilnahmebedingungen schreiben vor, daß die Einsender entweder noch ausgebildet werden oder höchstens zwei Jahre im Beruf arbeiten und nicht älter als 35 Jahre sind. Der Braun Preis 1972 wurde in Zusammenarbeit mit dem Gestaltkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie vergeben. Die Jury, die durch Fachberater unterstützt wurde, bildeten - Dr. Fritz Eichler (Braun AG), - Prof. Herbert Lindinger (Frankfurt/M,.) und - Alf Boe M.A. (Oslo). Sie traf ihre Entscheidung unter 158 Einsendungen aus 18 Ländern. Die 26 besten Einsendungen, darunter den Preisträger und die mit Anerkennungen bedachten Arbeiten, werden in einer Ausstellung zusammengefaßt, die im In- und Ausland gezeigt wird. Diese Arbeiten zeichnen sich nach Ansicht der Jury durch einen allgemein erfreulichen Niveauanstieg in der Aufgabenstellung, Ausführung und Präsentation aus. Die Kriterien im einzelnen waren Qualität der Idee und Aufgabe, Umsetzung, Realisierbarkeit, gestalterische Qualität, geselIschaftliche Funktion und Sorgfalt der Ausführung. Bei dem automatisierten Abfallbehältersystem würdigte die Jury die sehr komplexe Aufgabenstellung, die auf die Lösung eines immer wichtiger werdenden kommunalen Problems ziele. Die Arbeit zeichne sich durch Neuartigkeit, gestalterische Logik und Stimmigkeit im Gesamten wie im Detail aus. Der Entwurf der Holzbearbeitungsmaschine gehe von einem bereits vorhandenen Typ aus, sei jedoch eine gelungene eigene schöpferische Leistung mit klarerer, vereinfachter Form und sorgfältiger Gestaltung der Details. Die Jury hob die leichtere Bedienung und Wartung und die gestalterische Gesamtqualität der Arbeit hervor. 2/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Den Entwurf für ein Krankenhausbett beurteilte die Jury als einleuchtende Antwort auf eine Reihe aktueller und ständig wachsender Probleme im Krankenhaus. Die Arbeit biete Vorteile für den Arzt und das Pflegepersonal, spare Lagerraum und Arbeitszeit beim Transport und erleichtere die lmmunisierung. Darüber hinaus komme der Entwurf in seiner Gesamtwirkung auch den psychologischen Bedürfnissen des Patienten entgegen. Weiteren sieben Arbeiten sprach die Jury Anerkennungen aus: dem Mikrometer von Ferdinand Greiner dem gynäkologischen Untersuchungstisch von Helge Hoeing, dem Stadtzustellfahrzeug von Matthias Peschke, den Turngeräten von Dirk Scharnauser, dem Kamera-Projektor-System von Peter Schneider, dem automatischen Analysiergerät von Bernd Scholz und dem Injektor-Schweißbrenner von Michael Schwarz. Diese Arbeiten übertreffen nach Meinung der Jury das Niveau der übrigen Einsendungen, erreichen jedoch nicht ganz das der drei mit dem Braun Preis ausgezeichneten Entwürfe. Bei der Verleihung im Institut für neue technische Form, Darmstadt, sagte Braun Vorstandsvorsitzender Dr. H.-W. Herrmann: "Und gerade weil wir Design als eine entscheidende unternehmerische Funktion verstehen, liegt uns daran, auch draußen das Verständnis für gute Gestaltung zu wecken und zu fördern." Die Einsender der besten Arbeiten sollten damit nicht so sehr belohnt als vielmehr ermutigt werden. Deshalb werde der Braun Preis vergeben. Ende der Pressetexte 3/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Preisträger 1972 Braun Preis 1972 - 1. Preis Automatisiertes Abfallbehältersystem DM 5.000 Begründung der Jury Das vorgeschlagene Prinzip der Leerung städtischer Abfallbehälter zielt auf die Lösung eines immer wichtiger werdenden kommunalen Problems. Die Aufgabenstellung ist sehr komplex und von besonderer Bedeutung, weil der bestehende Zustand bereits in naher Zukunft unerträglich sein dürfte. Die vorliegende Lösung zeichnet sich durch ihre Neuartigkeit und durch ihre gestalterische Logik und Stimmigkeit im Gesamten wie im Detail aus. Sie zeigt darüber hinaus interessante Konstruktionsansätze, die eine Realisierung möglich erscheinen lassen. Designer Lothar Brendgens, Ludwig Littmann, Wolfgang Rebentisch, Peter Schneider, Bundesrepublik Deutschland 4/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Braun Preis 1972 - 2. Preis Holzbearbeitungsmaschine DM 5.000 Begründung der Jury: Obwohl dieser Entwurf von einem bereits vorhandenen Typ einer Holzbearbeitungsmaschine ausgeht, stellt er eine gelungene eigene schöpferische Leistung dar. Die vorliegende Lösung zeichnet sich durch eine klarere und vereinfachte Form und eine sorgfältige Gestaltung der Details aus, die zu einer leichteren Bedienung und Wartung führen. Die Neuordnung und folgerichtige Neukonstruktion der Bedienungselemente erleichtern dem Benutzer den Gebrauch. Die gestalterische Gesamtqualität der Arbeit trägt zu einem wünschenswerten Anheben des Standards in einem bestimmten Produktbereich bei. Designer Nicholas G. Marchant (Großbritannien) 5/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Braun Preis 1972 - 3. Preis Krankenhausbett DM 5.000 Begründung der Jury: Der vorgeschlagene Entwurf für ein Krankenbett ist eine einleuchtende Antwort auf eine Reihe aktueller und ständig wachsender Probleme im Krankenhaus. Er ermöglicht dem Arzt den freien Zugang von allen Seiten und dem Pflegepersonal eine leichte Verstellung, Wartung und Reinigung des Bettes. Der Entwurf spart darüber hinaus Arbeitszeit beim Transport, erleichtert die Immunisierung und reduziert knappen und teuren Lageraum. Trotz der Vielzahl der notwendigen konstruktiven Komponenten ist eine erstaunlich leichte und elegante Gesamtwirkung entstanden, die auch den psychologischen Bedürfnissen des Patienten entgegenkommt. Designer Mordechai Rotenberg (Israel) 6/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Braun Preis 1972 - Anerkennung Kamera-Projektor-System Designer Peter Schneider Braun Preis 1972 - Anerkennung Mikrometer Designer Ferdinand Greiner Braun Preis 1972 - Anerkennung Gynäkologischer Untersuchungstisch Designer Helge Hoeing 7/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Braun Preis 1972 - Anerkennung Injektor-Schweißbrenner Designer Michael Schwarz Braun Preis 1972 - Anerkennung Stadtzustellfahrzeug Designer Matthias Peschke Braun Preis 1972 - Anerkennung Turngeräte Designer Dirk Schrnauser 8/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Braun Preis 1972 - Anerkennung Automatische Analysiergerät Designer Bernd Scholz 9/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Braun Preis 1972 - Juroren Dr. Fritz Eichler (Braun AG) Prof. Herberf Lindinger (Frankfurt/M.) Alf Boe, M.A. (Oslo) Kein Bild mehr vorhanden 10/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Braun Preis 1972 - Betriebsspiegel 1972 Ausgabe 7/72 11/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Ausgabe 7/72 12/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial Ausgabe 8/72 13/14 / Braun Preis 1972 Archivmaterial 14/14 /