Ohne Wärme geht es nicht

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MITTELBADISCHE PRESSE
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Samstag, 29. Januar 2011
FRIESENHEIM
Mandarinenbaum
im Treppenhaus
Von J oa n na Fa l l ert
B
ananen- und Mandarinenbäume sind schöne
Sommerbäume.
Kaum
fängt der Frühling an, schon
sieht man überall in der Gegend Bananenbäume oder
sonstige exotischen Bäume, die
Blätter und manchmal sogar
schon Früchte tragen. Doch
was machen diese bestimmten
Bäume eigentlich im Winter?
Viele Bäume werden in Folie oder in Eimer verpackt und
stehen gelassen. Doch im Frühling dann die große Überraschung: Der Baum ist erfroren.
Wie kann man das verhindern?
Wenn man Möglichkeiten wie
zum Beispiel eine Garage oder
einen Keller hat, sollte seine
Exoten lieber in einen dieser
oder anderer Räume stellen.
Einmal im Monat, immer
am letzten Samstag, erscheinen auf einer Seite im L ahrer An zeiger Texte und
Fotos von
der Zeitungs-AG
der Hauptund Realschule Friesenheim.
Blätter abschneiden
Informiert
Beliebte Blumen
in der Winterzeit
Von M a r i us H er zog
◼ Der Weihnachstsstern: Er
ist im Winter wohl die beliebteste Blume. Er hat viele farbige Blätter. Rot und rosa sind
die beliebtesten Farben, aber
auch Weiß ist immer mehr im
Kommen. Er kommt aus dem
tropischen Mittelamerika. Die
dort wild wachsende Sträucher werden drei bis zu fünf
Meter hoch. Schon im 14. Jahrhundert benutzten die Azteken
die Pflanze gegen Fieber und
stellten aus den roten Hochblättern Farbe her. Im 17. Jahrhundert benutzten die Franziskaner-Mönche die Pflanze als
vorweihnachtlichen Schmuck.
Der Weihnachtsstern ist mit
7500 Arten eine der artenreichsten Pflanzen überhaupt.
Die farbigen Blätter sind keine
Blütenblätter, wie die meisten
annehmen. Die Blüte ist in den
roten Blättern.
◼ Die Amaryllis: Sie wird
auch Ritterstern genannt. Ihre
sternförmigen Blüten sind auffallend groß – geradezu ritterlich imposant! Jeweils drei bis
sechs dieser Blüten neigen sich
trompetenförmig von einem dicken Blütenschaft hinab, der
bis zu 70 Zentimeter hoch werden kann. Durch Züchtung entstanden unzählige Sorten in
verschiedenen Farben, Farbkombinationen oder mit besonderen Blütenformen, so
dass die alte Bezeichnung Ritterstern gar nicht mehr passt:
Manche Amaryllis haben beispielsweise gefüllte Blüten
oder die Blütenblätter sind
sehr schmal wie bei den Amaryllis aus der Cybister-Gruppe.
Vorgestellt
Anne Müller ist neu im
Team der Zeitungs-AG
Mein Name ist
Anne
Müller. Ich wohne
in Diersburg,
gehe aber in
Friesenheim
in die Schule. In der 8 e
der Realschule habe ich viele nette Mitschüler und nette
Lehrer. Meine Lieblingsfächer
sind Kunst und Englisch. In
der Zeitungs-AG bin ich, weil
es mir Spaß macht, Berichte
zu schreiben. Ich finde es unheimlich interessant, Teil einer Zeitung zu sein, die von
vielen Menschen gelesen wird.
In meiner Freizeit male, zeichne und lese ich gerne. Ich bin
aktives Mitglied der Schräkslizunft Diersburg und gerade
jetzt viel unterwegs. Außerdem
helfe ich als Übungsleiterin
beim TV Diersburg mit.
Andreas Kopecky vom BGL zeigte unter anderem den Schülerreportern Jil Kornemann, Larissa Gegg und Marius Herzog (von
rechts), wie die wärmeliebenden Pflanzen im Lahrer Stadtpark sicher durch den Winter gebracht werden. Foto: Sofie Keller
Ohne Wärme geht es nicht
Im Lahrer Stadtpark siedeln im Winter die exotischen Pflanzen in die Gewächshäuser um
Im Sommer grünt und
blüht es im Lahrer Stadtpark. Aber was passiert
mit den ganzen Pflanzen
im Winter? Die Schülerreporter blickten hinter
die Kulissen.
Von
der
Z ei t u ngs -AG
Friesenheim/Lahr. Jeder,
der im Ortenaukreis wohnt,
kennt vermutlich den Lahrer
Stadtpark, wie er im Sommer
aussieht. Eine ganz andere Kulisse bildet sich im Winter aus.
Alles »schläft«. Die ganzen
blühenden Pflanzen müssen
überwintern, dafür stehen diverse Gewächshäuser zur Verfügung. Das große Glashaus
steht hinter den Kulissen, hier
stehen im Winter zirka 4500
Escheverien, die normalerweise in den Beeten zu finden sind.
Auch diverse Palmen, Kakteen oder Diphladerias müssen
im Winter in das 15 bis 20 Grad
beheizte Gewächshaus gestellt
werden. All diese Pflanzen haben übrigens ihren Ursprung
in Südamerika.
In der Orangerie, dem lilanem Backsteinhaus, stehen etwa 65 bis 70 Palmen von fünf
verschiedenen Sorten. Hier
findet man auch zirka 3,50 Meter hohe Kakteen. Die Pflanzen werden einmal in der Woche ausreichend gegossen. Die
größte Palme ist rund fünf Meter hoch und hat einen Stammumfang von etwa 90 Zentimeter, erklärt Andreas Kopecky,
stellvertretender Betriebsleiter des Bau- und Gartenbetriebs Lahr (BGL) bei einem
Rundgang mit der Schülerredaktion durch den Stadtpark
und den angegliederten Räumen. Orangenbäume und Zitronenbäume finden hier im
Winter auch ein Plätzchen.
Im Rosengarten stehen die
Bäumchen in Schilfmatten eingewickelt. Sie werden Anfang
Oktober auf den Winter vorbereitet, erst Anfang April werden sie wieder ausgepackt. In
einem großen Keller kann man
nochmals Palmen und Oleanderbäume finden. Sie werden
mit einem Radlader dort hingebracht und später auch so
wieder herausgeholt. Die Kübel sind durchnummeriert, da
sie manchmal repariert werden müssen, so kann jederzeit
festgestellt werden,welcher Kübel zu welcher Pflanze gehört.
Nach Farben sortiert
Es gibt noch ein kleineres
Glasgewächshaus. Auch hier
ist es 15 bis 20 Grad warm,
Mandelröschen und Geranien sind hier untergebracht. Es
kommt vor, dass sie auch mal
im Winter blühen. Hier werden die Pflanzen nach Farben
sortiert. Vergangenes Jahr
fiel einmal die Heizung aus,
als Notlösung wurden Heizstrahler aufgestellt, um größe-
re Schäden zu vermeiden, verrät Kopecky.
Dem ausgiebigen Rundgang
durch die Pflanzenwelt schloss
sich einen kurzen Abstecher zu
den Tieren des Parks an. Die
Affen, Vögel, Fasane und Raben sind auch über den Winter in ihren Käfigen. Ein Rabe kann übrigens sprechen
und da er mit Hand aufgezogen
wurde ist er sehr zutraulich.
Ruft man ihm »Hansele« zu,
krächzt er »Hansele« zurück.
Die Lamas, Ziegen, Meerschweinchen, Hasen und Hirsche bleiben über dem Winter
auch im Stadtpark. Lediglich
die Zebrafinken kommen –
wenn es richtig kalt wird – in
die Orangerie. Wir finden: Der
Stadpark in Lahr kann auch
im Winter auf eine ganz eigene Weise schön sein, wobei die
Führung durch die winterliche »Unterwelt« der Pflanzen
eigens der Zeitungs-AG vorbehalten war.
Tricks helfen den Pflanzen beim Überwintern
Der Haselnussstrauch zieht beispielsweise bereits im Herbst das Wasser aus den Blättern / Schnee wirkt wie eine Decke
Von S of i e K el l er
W
ie überstehen Pflanzen
die kalte Jahreszeit?
Hier einige Beispiele an Tricks, die sich die Natur
ausgedacht hat, damit heimische Gewächse bei Schnee und
Eis überleben. Pflanzen können nämlich nicht einfach ihre
Wurzeln nehmen und irgendwohin gehen, wo es wärmer ist.
Schnee ist für den Menschen ein Zeichen der Kälte, für
Pflanzen ist die weiße Pracht
eine wärmende Decke. Bei
Null Grad, wenn der Schnee
fällt, taut der Boden unter der
weißen Decke auf. Die Pflanzen können dann wieder etwas
Wasser aufnehmen.
Denn nicht alle Pflanzen
überleben den Winter an der
Erdoberfläche. Blumen wie
Tulpen und Krokusse verblühen und alle Pflanzenteile, die
sich über dem Erdboden befinden, sterben ab. Ihre im Sommer gesammelte Energie speichern sie in den unterirdischen
Knollen und Blumenzwiebeln.
Das Schneeglöckchen ist die
erste Blume, die sogar schon
im Februar zu blühen beginnt.
Den Winter verbringt es tief
Das Schneeglöckchen ist immer der erste Vorbote des nahenden Frühlings. Bis etwa im Februar »schläft« es wohl behütet
unter der Erde. Archivfoto: dpa
schlafend unter der Erde. Doch
bei den ersten Sonnenstrahlen erwacht die Blumenzwiebel
zum Leben. Das Schneeglöckchen kommt mit seinen grünen Spitzen durch den gefro-
renen Boden und die restliche
Schneedecke.
Die kleine Haselnuss wächst
nicht in der Erde heran, sondern hängt wie eine Beere am
Strauch. Bei Frost sind die Bö-
den im Winter gefroren. Der
Strauch kann also kein Wasser über seine Wurzeln aufnehmen. So clever, wie der Haselnussstrauch ist, zieht er schon
im Herbst das ganze Wasser
aus den Blättern und wirft
sie als unnötigen Ballast ab.
Für das menschliche Auge ein
herbstliches Schauspiel – für
die Haselnuss ein Schutz. Die
lebensnotwendigen Farb- und
Nährstoffe überwintern in den
Knospen – fast ein halbes Jahr
lang. Auch andere Bäume und
Sträucher müssen diese lange
Zeit ohne Laub und Energieerzeugung überstehen.
Es gibt aber auch Bäume,
die ihre Blätter nicht abwerfen: die Nadelbäume. Man
nennt sie deshalb immergrüne
Bäume. Die Nadeln haben eine feste Oberhaut. Das Wasser
verdampft nicht so leicht und
bleibt als Reserve für den Winter erhalten. Ein sehr sonniger
Winter kann für Nadelbäume
aber zum Problem werden. Zu
viel Sonne zieht das Wasser aus
den Nadeln. Bei gefrorenem
Boden kann kein neues Wasser
aus dem Boden gezogen werden. Die Folge: Der Nadelbaum
droht auszutrocknen.
Wir haben zu Hause einen
Bananenbaum und einen Mandarinenbaum. Den Bananenbaum stellen wir im Frühling
auf den Balkon und im Herbst
in die Garage. Die über den
Sommer gewachsenen Blätter schneiden wir ab bis zum
Stamm. Über die zwei kältesten Jahreszeiten des Jahres
treibt der Baum wieder aus
und bis zum Frühling sind die
Blätter schon so groß, wie sie
zu Anfang des Herbstes waren.
Natürlich werden sie noch größer und warten nur darauf, im
nächsten Herbst wieder abgeschnitten zu werden.
Dann gibt es noch den Mandarinenbaum. Da dieser sehr
viel Wärme benötigt und wir in
diesen Breitengraden das nicht
bieten können, lagern wir unser kleines Bäumchen zu jeder
Jahreszeit im Treppenhaus.
Da wir eine Fußbodenheizung
haben, würde es dem Baum
in den Wohnräumen zu warm
werden. Im
Treppenhaus jedoch ist
der Boden kühl
und
der
Baum kann
gut gedeihen.
Die kleinen Mandarinen wachsen
schnell
und sind ebenso schnell reif.
GEWUSST WIE
Vögel richtig füttern
Gerade wenn viel
Schnee fällt, sollte der
Mensch den Vögeln mit
Futter aushelfen. Hier
die Tipps dazu:
▸ Montieren Sie ein Futterhäuschen auf einem
Pfosten, damit es für
Katzen nicht erreichbar
ist. Und es sollte auch
regensicher sein.
▸ Nur bei anhaltendem
Frost und geschlossener
Schneedecke, also wenn
die Vögel keine andere
Nahrung finden, selbst
füttern.
▸ Die Futterstelle regelmäßig mit verschiedenen
Samen, Sonnenblumenkerne, Nüsse, Haferflocken und getrockneten
Beeren füllen. Den Vögeln aber keine Speisereste oder Brot geben!
▸ Die Futterstelle regelmäßig von Vogelkot befreien. Sofie Keller
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