Kapitel 10 Elektronensynchrotron

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Kapitel 10
Elektronensynchrotron
Hyogo, Japan
Wolfgang Paul und Mitarbeiter Physikalisches
Institut der Rheinischen Friedrich-WilhelmUniversität Bonn
ƒ 17. März 1958: Wolfgang Paul et al.
ƒ nach vierjähriger Bauzeit Æ Elektronen im
Synchrotron erstmals auf 150 MeV
ƒ wenige Wochen später Æ 450 MeV
ƒ Betrieb bis 22. September 1984
ƒ Stiftung des Physikalischen
Instituts der Universität Bonn;
ƒ Inventar-Nr.: 1995-51.000
ƒ Gesamtgewicht des Rings: 30 t
ƒ Durchmesser:
6m
Kapitel 10: Elektronensynchrotron
KP/MB
Aufbau Synchrotron
Vakuumkammer
k
a
V
D
e
fl
kto
r
I
e
jn
kto
r
a
M
Deflektor
ka
m
u
r
e
m
G
e
F
R
to
ra
e
n
a
K
F
R
zitä
a
p
g
t
e
n
RF Generator
Magnete
Injektor
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RF Kapazität
KP/MB
ƒ Beim Betatron ist die maximal erreichbare Energie
durch den minimalen Energiegewinn pro Umlauf
limitiert. (Zusammenhang Führungsfeld –
Beschleunigungsfeld)
ƒ Ein Versuch, dies zu umgehen, war die Verwendung
einer Resonanzkavität zur Beschleunigung.
ƒ Æ beim Elektronen-Synchrotron verwirklicht
ƒ Die Frequenz der umlaufenden Elektronen lautet:
ω
1 v
c
47,8
f =
=
⋅ ≅
=
MHz
2π 2π r0 2 πr0
r0
ƒ Radius
r0
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in Metern = konstant bei Synchrotron!
KP/MB
ƒ Die Bedingung für Synchronisation setzt voraus, dass
die elektrische Frequenz den gleichen konstanten Wert
hat.
ƒ Synchronisation ist gegeben, wenn die Beziehung
zwischen der Kreisfrequenz, dem Magnetfeld und der
Energie erfüllt ist:
qB qBc 2
2
2
ωs =
m
=
Es
Es = m0 c γ = m( γ )c
ƒ Index s „synchronisierte Teilchen“, E = Gesamtenergie
ƒ Mit der Beschleunigung nimmt die synchrone Energie
zu und das Magnetfeld ebenfalls
ƒ Theorie für das Synchro-Zyklotron auch für das
Elektronen-Synchrotron gültig
ƒ wobei beim Elektronen-Synchrotron die Strahlenemission der
beschleunigten Teilchen zu berücksichtigen ist
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KP/MB
10.1 Strahlenemission in einem
Elektronen-Synchrotron
ƒ Energie, die pro Umlauf von einem Elektron
emittiert wird
4
2
2
4 q
ΔEr = π
3 r
4
⎛ E ⎞
4 q 4
−14 E
⎜⎜
⎟ = π γ = 8,9 × 10
2 ⎟
3 r
r
⎝ m0 c ⎠
ƒ Energie in MeV; Radius in Meter
ƒ zwei Synchrotrone
ƒ Endenergie 1. T f = 500 MeV und
ƒ Endenergie 2. T f = 1,5GeV
ƒ Æ kinetische Energie in beiden Fällen wesentlich
größer als die Ruheenergie (0,5 MeV)
ƒ Vereinfachung: W ≅ T ≅ qBrc
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KP/MB
ƒ Annahme: Feldstärke von 12 kG
ƒ ÆRadien von 1,39 m im ersten Fall und
ƒ 4,17 m im zweiten Fall.
ƒ Der Energieverlust pro Umlauf beträgt dann bei
Maximalenergie 4 keV bzw. 107 keV für die
Synchrotrone.→ Energieverlust muss ersetzt werden
ƒ Interessant ist auch das Verhältnis der Energien, die
durch Strahlungsemission verloren gehen, und der
kinetischen Energie, die im Strahl gespeichert ist:
3
Erad T f
ε=
∝ 2
Tf
r
ƒ ε ... Efficiency (für Strahlungsquellen)
ƒ Er ... abgestrahlte Energie pro Umlauf
ƒ Tf … Endenergie
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KP/MB
Synchrotronstrahlung
ƒ Elektronensynchrotron als Synchrotronstrahlungsquelle
ƒ Design für minimale Effizienz
ƒ Maximierung der „Verluste“ in Form von Synchrotronstrahlung.
ƒ Einbau spezieller Ablenkmagnete mit wechselnder Feldrichtung
zur Erzeugung der Strahlung (Wiggler, Undulator)
ƒ Elektronensynchrotron für Teilchenphysik
ƒ Minimierung der Verluste in Form von Synchrotronstrahlung
ƒ CERN Large Electron Positron Collider (LEP): limitiert in
Maximalernergie durch Abstrahlung:
ƒ 100 GeV Strahlenergie, Abstrahlleistung 40 MW musste durch
RF System ersetzt werden.
ƒ Bei Umlauffrequenz ~10 kHz: 4 kW Verlust pro Umlauf
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KP/MB
2,3 ´GeV
1019
1,5 GeV
Intensitä t, Photonen pro s
Spektrum der Strahlung des
2,5 GeV
Elektronensynchrotrons in Bonn
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1020
18
10
1 GeV
1017
0,7 GeV
0,45 GeV
R=1,7m
1016
0,45 GeV
15
10
1014
0,1
100
10
1
Wellenlänge λ, '
1000
ƒ Sichtbares Licht bis harte Röntgenstrahlung
KP/MB
Deutsches Elektronen Synchrotron
DESY (Hamburg, Status 1973/74)
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KP/MB
DESY 2003
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KP/MB
10.2 Ablenkungs- und
Fokussierungsmagnete
ƒ 4 wichtigsten Magnettypen und deren Aufgaben:
ƒ Dipolmagnete zur Veränderung der Bahnrichtung
eines Teilchenstrahls
ƒ Quadrupol- und Sextupolmagnete zur Fokussierung
des Strahlbündels
ƒ Kickermagnete, um Teilchenpakete in und aus dem
Beschleunigungssystem zu lenken (wie Dipole)
ƒ Wiggler-Magnete zu Erzeugung von
Synchrotronstrahlung
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KP/MB
10.2.1 Dipolmagnete
ƒ Um beschleunigte Teichen auf einer
Sollbahn kreisen zu lassen
ƒ Æ Dipolmagnete, senkrecht zur
Ausbreitungsrichtung
ƒ Lorentzkraft, (senkrecht zur Bewegungsund Magnetfeldrichtung)
ƒ Die Lorentzkraft ist abhängig von der
Ladung des Teilchens und vom
Magnetfeld.
ƒ Dipolmagnete aus Eisenjoch (H- oder Cförmig), mit Spulen betrieben. Zwischen
den parallelen Polplatten bildet sich ein
homogenes Magnetfeld aus. Hier befindet
sich die Vakuumröhre, in der sich die
Teilchen bewegen.
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H - Typ
C - Typ
KP/MB
Dipol – hält Strahl auf der
Umlaufbahn
Homogenes vertikales Magnetfeld
ƒ Teilchen werden durch Dipolmagnetfeld B auf Kreisbahn gehalten:
ƒ Lorentzkraft F = q⋅(v×B) hält der Zentrifugalkraft die Waage. Radiale Richtung:
F = q⋅(v⋅B) = m⋅γ⋅v2/r ⇔
q⋅(B⋅r) = m⋅γ⋅v = mγβ⋅c = p
(relativistischer Impuls)
ƒ Magnetfeld muss bei Beschleunigung proportional zum Impuls steigen
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KP/MB
Dipol – Feldberechnung
ƒ Maxwell: ∇ × H = j
Integralform J
∫ Hds = ∫ jdS
C
S
ƒ Integration entlang geschlossenen Flußlinie B mit HEisen
∫ Hds ≈ HSpalt ⋅ hSpalt
C
∫ jdS = I0
S
I0 =
B 0h
μ0
B0
B0
H
=
=
<< Spalt
μ0
μr μ 0
mit μr(Eisen)~1000, rel. Permeabilität
und μ0=4π10-7 Vs/Am
ƒ Für B = 1T und Spalt 5 cm benötigt man I0 = 40000A.
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KP/MB
10.2.2 Quadrupolmagnete
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Quadrupolmagnete: vier Eisenkernen, symmetrisch angeordnet
Polform = Hyperbel (xz=konst.)
Jeder Pol von Spule umgeben
Magnetfeld steigt linear mit konstantem Gradienten G an,
Bx(x,z) = G⋅z, Bz(x,z) = G⋅x
ƒ Im idealen Orbit kein Feld
ƒ Rücktreibende Kraft prop. Auslenkung: Fx=±G⋅x, -Fz=±G⋅z
ƒ Horizontale und vertikale Bewegungen entkoppelt
Eisenjoch
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Spule
N
S
S
N
Vakuumkammer
Sollbahn
KP/MB
Fokussierende und defokussierende
Wirkung eines Quadrupolmagneten
defokussierend
ƒ Auf Grund des
Feldlinienverlaufs wirken
Quadrupolmagnete in
einer Richtung
fokussierend und in der
dazu senkrechten
Richtung defokussierend
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fokussierend
KP/MB
ƒ Frage: Wie bündelt man Teilchen in einem
engen Strahl?
ƒ Antwort: besondere Magnetpolanordnung:
ƒ meist zwei Quadrupolmagnete hintereinander
angebracht, aber um 90° zueinander verdreht
ƒ Analogon: fokussierende Linsen optischer
Systeme
tatsächliche Teilchenbahn
ideale
Teilchenbahn
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KP/MB
10.2.3 Sextupolmagnet
ƒ Der Quadrupolmagnet fokussiert die Teilchen, so dass
sie im idealen Orbit fliegen.
ƒ Sextupolmagnet fokussiert Teilchen, die auf Grund
ihrer unterschiedlichen Impulse durch den
Quadrupolmagneten in Flugrichtung defokussiert
wurden
ƒ Sextupolmagnet zusätzliche Impulsfokussierung
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KP/MB
10.2.4 Kickermagnet
ƒ Kickermagnete sind spezielle Dipolmagnete.
ƒ Schaltzeiten: ca. 10-7 Sekunden = Problematik !!!
ƒ Kickermagnete nicht mit Eisenkernen, sondern mit
Ferritkernen ausgestattet.
ƒ In Ferrit entstehen bei der Magnetisierung keine
Wirbelströme die die "Aufbauzeit des Feldes"
verlängern würden (rotE=-dB/dt, E treibt Strom der
Feldänderung entgegenwirkt).
ƒ Man verwendet in der Regel nur wenige
Spulenwindungen um die Induktivität klein zu halten
und arbeitet mit hohen Strömen
ƒ Gesamtsystem ähnlich einem LC-Kreis mit sehr hoher
Frequenz, L...Magnet, C...Stromversorgung:
ωLC =
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τ LC 2π π
1
⇔ t(0→ I max ) =
=
=
LC
4
4ω 2
LC
KP/MB
Kickermagnet
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KP/MB
10.2.5 Wiggler-Magnet
ƒ zur Erzeugung von Synchrotronstrahlung
ƒ mehrere kurze Ablenkmagneten wechselnder Polarität
ƒ Die einzelnen Strahlablenkungen sind dabei sehr klein,
die entstehende Strahlung summiert sich aber zu hoher
Intensität.
ƒ Diese Synchrotronstrahlung ist scharf in
Vorwärtsrichtung gebündelt.
kurze Ablenkmagnete
Elektronenstrahl
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Synchrotronenstrahlung
KP/MB
10.3 Vakuum
ƒ Um Stöße der beschleunigten Teilchenpakete
mit Luftmolekülen zu vermeiden, wird die
Strahlrohr (Vakuumkammer) evakuiert
ƒ Größenordnung von 10-8 bis 10-12 mbar
definieren das hohe = gute Vakuum
ƒ Anzahl der noch vorhandenen Gasmoleküle
etwa 100.000 pro cm³ (verglichen mit
2,7 x 1016 pro cm³ bei normalem Luftdruck)
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KP/MB
‚Stärke‘ eines Vakuums
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Grobvakuum: Atmosphärdruck - 1 mbar
Feinvakuum: 1 mbar - 10-3 mbar
Hochvakuum: 10-3 mbar - 10-8 mbar
Ultrahochvakuum: 10-8 mbar - 10-12 mbar
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KP/MB
10.3.1 Erzeugung des Vakuums
ƒ extrem hohen technischen Aufwand
ƒ speziellen Schweiß- Löt- und Dichttechniken
ƒ vor allem spezielle Verfahren zur Reinigung der
Oberflächen
ƒ Vakuumkammern müssen chemisch gereinigt
werden, da sich Verunreinigungen in Oberflächen der
Kammern nur sehr langsam im Vakuum lösen
ƒ danach Kammern unter Vakuum auf bis zu 300°C
aufgeheizt, damit in der Oberfläche gebundene
Moleküle gelöst werden und abgesaugt werden
können.
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KP/MB
ƒ Im Kreisbeschleuniger
ƒ Æ häufig lokale Temperaturunterschiede z.B. wegen
Synchrotronstrahlung
ƒ gebundene Moleküle können sich von der Kammeroberfläche
lösen und das Vakuum verschlechtern
ƒ an solchen Stellen wassergekühlte Absorber angebracht, die
die Synchrotronstrahlung absorbieren und den
Temperaturunterschied ausgleichen
ƒ Erzeugung von Vakuum Æ mehrere Arbeitsschritten
d.h. durch Hintereinanderschaltung unterschiedlicher
Pumpen (vor dem Start des Beschleunigerbetriebs).
ƒ konventionelle Rotationspumpen
ƒ Turbomolekularpumpen
ƒ Ionengetterpumpen
ƒ Die Ionengetterpumpen sind über das ganze
Beschleunigungssystem verteilt und arbeiten andauernd, um das
erzeugte Vakuum aufrechtzuerhalten.
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KP/MB
Das Vakuum " Ein langer Kampf ums ‚Nichts‘ "
ƒ Vielzahl von konstruktiv unterschiedlichen
Pumpentypen, die gegeneinander aufgrund
unterschiedlicher Entgasungsprinzipien
ƒ Dampf- oder Wasserstrahlpumpe: Ein mit
hoher Geschwindigkeit aus einer Düse
ausströmender Dampf- oder Wasserstrahl
reißt die Gasmoleküle mit.
Endvakuum von etwa 20 mbar
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KP/MB
Drehschieberpumpe
ƒ Bei einer Drehschieberpumpe wird die periodische
Veränderung des Schöpfraumvolumens durch
einen sich im Innern eines zylindrischen Gehäuses
drehenden, exzentrisch mit Schiebern versehenen
Kolben, erreicht.
Æ Drücke bis 10-4 mbar (Vorvakuum)
ƒ Zylindrischen Gehäuse, in dem sich ein exzentrisch
gelagerter, geschlitzter Rotor dreht.
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KP/MB
ƒ Der Rotor enthält meist durch Fliehkraft, aber auch
durch Federn auseinandergedrückte Schieber, die an
der Gehäusewand entlanggleiten und dabei die an der
Saugöffnung eingedrungene Luft vor sich herschieben,
um sie schließlich durch das ölüberlagerte
Auspuffventil aus der Pumpe auszustoßen.
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KP/MB
Diffusionspumpe
ƒ Die Diffusionspumpen bestehen im wesentlichen aus
einem Pumpenkörper mitgekühlter Wand und einem
mehrstufigen Düsensystem.
ƒ Das als Treibmittel dienende Öl bzw. Quecksilber
befindet sich in einem Siedegefäß und wird hier durch
elektrische Leitung verdampft.
ƒ Der Treibmittelstrahl strömt durch die Steigrohre und
tritt mit Überschallgeschwindigkeit aus einem
ringförmigen Düsensystem aus.
ƒ Der Strahl verbreitert sich schirmförmig zur Wand hin,
wo er kondensiert und als Film wieder in den
Siederaum zurückläuft.
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KP/MB
Öldiffusionspumpe
ƒ Das abzupumpende Gas dringt durch Diffusion in den
Dampfstrahl ein.
ƒ Der Treibmittelstrahl überträgt dann durch Stöße
Impulse auf die Gasteilchen in Richtung
Vorvakuumanschluss der Pumpe.
ƒ Über den Vorvakuumanschluss wird das Gas über
ein- oder mehrere mechanische Pumpen abgesaugt.
ƒ Æ Vakuum bis 10-7 mbar
ƒ Vorteile:
ƒ sehr großes Saugvermögen
ƒ nicht sehr fehleranfällig (keine beweglichen Bauteile)
ƒ Nachteile:
ƒ Treibmittelstrahl kondensiert nicht vollständig und kann so zu
einem geringen Teil in den Rezipienten gelangen.
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Turbomolekularpumpe
ƒ Prinzip: die einzelnen abzupumpenden
Gasteilchen können durch Zusammenstöße
mit schnellbewegten Flächen eines Rotors
einen Impuls in Förderrichtung erhalten.
ƒ Stator und einem Rotor (mit Schaufeln
bestückt)
ƒ Jedes Schaufelringpaar bildet eine Stufe,
sodass die gesamte Pumpe aus einer Vielzahl
hintereinander geschalteter Stufen besteht.
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KP/MB
ƒ Das abzupumpende Gas gelangt durch die Öffnung
des Ansaugflansches direkt in die obersten
Saugstufen, die mit langen Schaufeln ausgerüstet
sind, um so eine möglichst große aktive Fläche zu
bilden.
ƒ Das in diesen Stufen eingefangene Gas wird in den
etwas weiter unten liegenden mit kürzeren Schaufeln
versehenen Kompressionsstufen auf den
Vorvakuumdruck verdichtet.
ƒ Das Saugvermögen der Turbomolekularpumpe ist
über den gesamten Druckarbeitsbereich konstant.
ƒ Es nimmt bei Ansaugdrücken, die höher sind als 10-2
mbar ab, da in diesem Druckbereich die Pumpe nicht
mehr im molekularen, sondern im viskosen
Strömungsbereich arbeitet.
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KP/MB
ƒ Die Kompression der Turbomolekularpumpe ist für
schwere Moleküle besonders hoch, für leichte
Moleküle dagegen erheblich niedriger.
ƒ Restgas besteht zu 80 - 90% aus H2.
ƒ Dies ist darauf zurückzuführen, dass die H2-Moleküle
aufgrund ihrer geringen Masse wesentlich höhere
Geschwindigkeiten aufweisen als schwerere
Moleküle.
ƒ besonders leichte Molekülen besitzen selbst im
Ultrahochvakuumbereich höhere Geschwindigkeiten
als die Pumpenschaufeln
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Getterpumpe
ƒ Pumpwirkung durch gasbindende Stoffe (Getter)
Bekannte Getterpumpen sind TitanVerdampferpumpen, bei der die Gasadsorption an
einer durch Verdampfen von Titan entstehenden
Gettermetallschicht erfolgt (frisches Ti -> keine
Oxidschicht -> sehr reaktiv -> bindert Restgas)
ƒ Bei Ionengetterpumpen wird das Restgas ionisiert, die
entstehenden Ionen werden auf eine Sorptionsfläche
beschleunigt und dort gebunden. Leistungsfähige
Pumpen werden als Kombination beider
Wirkprinzipien hergestellt
ƒ Æ Ultrahochvakuumbereich
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KP/MB
Einheiten des Drucks
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
1 at (1 Atmosphäre = 0,981 bar ≈ 1 bar)
1 bar = 1000 mbar (= 10 N/cm²)
1 Pa (1 Pascal = 10-2 mbar)
1 mbar = 0,76 Torr
ƒ Rezipient: Behälter, in dem sich das zu evakuierende
abgeschlossene Volumen befindet.
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