„Fürs Erste sind wir in der LPG.“ 50 Jahre Heiner Müllers „Die

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„Fürs Erste sind wir in der LPG.“ 50 Jahre Heiner Müllers „Die Umsiedlerin oder Das
Leben auf dem Lande“ – noch bis zum 17.11.2011
Nur noch wenige Tage ist diese außergewöhnliche Ausstellung am „Heiner Müller Archiv /
Transitraum“ zu sehen, die Müllers „Skandalstück“ im Rahmen eines studentischen Projekts
präsentiert.
Als „konterrevolutionär, antikommunistisch und antihumanistisch“ wurde Heiner Müllers
Stück 1961 bei seiner Uraufführung abgestempelt, weil es die Umgestaltung innerhalb der
sozialistischen Landwirtschaft von der Bodenreform bis zur Kollektivierung als schwierigen
Prozess darstellte, bei dem so mancher auf der Strecke blieb – ein damals hellsichtiger
Befund, denn die äußeren Widersprüche waren letztlich nur in der Komödie, nicht aber in der
Realität auflösbar.
Die Ausstellung dokumentiert und kommentiert anhand pointiert ausgewählter Einzelblätter
aus dem Nachlass den Entstehungsprozess des Stückes, erläutert den Hintergrund der
kulturpolitischen Affäre und sie lässt den Autor selbst zu Wort kommen: als Leser seines
Stückes in einer O-Ton-Aufzeichnung von 1982. Aber auch die Gegenstände aus Müllers
Besitz, die das „Heiner Müller Archiv / Transitraum“ neben der Bibliothek Müllers mit 7800
Bänden dauerhaft beherbergt, geben ihre Geschichten preis – in einer Art Museumsführer zu
ausgewählten Exponaten kann man nachlesen, warum „Krimis“ eine notwendige Lektüre für
den Autor waren oder welche Rolle die „Handgranate“ in seinem Werk spielt.
Außerdem zu hören und nachzulesen: fiktive Briefe der Titelfigur Niet, die aus der Ferne
Fondrak, dem Vater ihres Kindes, ein Jahr nach dessen Weggang in den Westen schreibt…
Diese haben Schülerinnen und Schüler der Werner-Seelenbinder-Schule nach Vorstellung des
Stücks in einer Deutschstunde verfasst.
In Kooperation mit dem Heiner-Müller-Archiv der Akademie der Künste, Berlin und dem
Bezirksamt Lichtenberg
Ort: Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin
Dorotheenstr. 24, 10117 Berlin, Raum: 3.444 und Foyer Haus 3, 4. Stock
20.10.-17.11.2011
Verlängerte Öffnungszeiten:
Montag
10-14 Uhr
Dienstag-Mittwoch 10-16 Uhr
Donnerstag
10-18 Uhr
und nach Vereinbarung
Finissage (mit den Ausstellungsmachern): 17.11.2011, 18 Uhr
Kontakt: Dr. Kristin Schulz: [email protected]
Hier der Tagesspiegel-Artikel vom 16.10.2011 dazu:
http://www.hu-berlin.de/pr/medien/publikationen/tsp/ws2011/vorhang
Es gibt außerdem eine Dokumentationswebsite zur Ausstellung:
http://hmtransit-umsiedlerin.egoditor.com/startseite.html
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