Sambucus nigra (Schwarzer Holunder)

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Steffi Wilhelm, 188745
Sambucus nigra (Schwarzer Holunder)
Allgemeines:
Sambucus nigra gehört der Gattung der Sambucaceae (Holundergewächse) an und ist unter
zahlreichen Namen in Deutschland bekannt (Schwarzer Holunder, Holderbusch, Haler, Flieder,...).
Merkmale:
Der Schwarze Holunder ist ein sommergrüner Großstrauch mit krummen Stamm, der 4-8 m groß
werden kann. Die Äste, welche anfangs steil aufrecht und an den Enden überhängend oder abstehend
sind, bilden eine lockere, unregelmäßige Krone.
Die Rinde ist hellgrau bis braun, an jungen Zweigen graugrün, mit tiefgefurchter, korkiger Borke.
Zahlreiche, auffällig rostfarbende Rindenporen (Lenticellen) bilden ein markantes
Erkennungsmerkmal.
Ein weiteres Merkmal ist die flache Bewurzelung und die hohe Ausschlagfähigkeit, durch welche er
auch starken Verbiß vertragen kann. Vor allem in älteren Zweigen ist das weiche, weißes Mark gut zu
erkennen. Das Holz des Schwarzen Holunders ist kernlos, hart, gelblichweiß, glänzend.
Die 10 – 35 cm langen Blätter sitzen gegenständig, unpaarig gefiedert, mit meist 5 Fiederblättchen an
den Zweigen. Die Fiederblättchen sind bis 8 cm lang, 3,5 cm breit, elliptisch-eiförmig, lang zugespitzt,
gesägt, glanzlos. Oberseits sind sie mattgrün, unten heller und meist kahl. Die Nebenblättchen sind
faden- oder knopfförmig und eher unscheinbar. Beim Zerreiben der Blätter entsteht ein spezifischer
Geruch. Der Laubaustrieb findet vor der Blüte (Juni – Juli) zwischen März und April statt.
In großen, entständigen Schirmrispen mit 10-20 cm Durchmesser stehen 5-zählige Blüten.
Sie sind weiß blühend und stark eigenartig duftend. Die Bestäubung erfolgt durch Käfer und Fliegen.
Der reife, überhängende Fruchtstand mit den dreisamigen, schwarzvioletten, bis 6mm großen
Steinfrüchten, besitzt rote Rispenäste.
Standort:
Sambucus nigra ist in Gebüschen, an Waldränder und –lichtungen zu finden, auf frischen,
nährstoffreichen, tiefgründigen Böden. Diese Pflanze stellt einen Stickstoffanzeiger und
Feuchtigkeitszeiger dar.
In der Ebene findet man ihn häufig bis zur Laubwaldgrenze, in den Alpen auch bis 1200 m.
Verwendung:
Der "Baum der Holla" gehört in den Kreis der heiligen Bäume und fand schon vor Jahrhunderten auf
vielfältige Weise Verwendung: bei der Leichenbestattung z.B. als Grabbepflanzung, als
Wetterprophet, zur Schuhherstellung ...
Doch auch noch heutzutage ist der Holunder als Heilpflanze von Bedeutung. In Blüten, Blättern,
Rinde, Wurzeln und Beeren finden sich u.a. Vitamine, ätherische Öle, Glykoside oder Gerbstoffe,
welche schweiß- und harntreibende Wirkung besitzen, blutreinigend und blutbildend sein können.
Außerdem sind die Steinfrüchte in vielen kulinarischen Variationen genießbar, sind jedoch mit
Vorsicht zu genießen, da sie im rohen Zustand Übelkeit und Brechreiz hervorrufen können.
Sein Holz fand früher Verwendung für Pfeifenköpfe, Flöten, Drechslerarbeiten, ...
Heute findet man ihn, auf Grund vielfältiger Bildungsabweichungen, auch oft als Zierstrauch in Parks
und Gärten.
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