Holunder (Sambucus nigra) - Holz-von

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Baumartensteckbrief
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Holunder (Sambucus nigra)
Kurzportrait
Der bis zu 7 m hohe Strauch oder bis zu 12 m hohe und bis zu 40 cm starke Baum ist mit seinen überhängenden Ästen
und weißen intensiv duftenden Blütendolden bzw. grünen, später schwarzen Früchten eine charakteristische Art der
kleinbäuerlichen Kulturlandschaft. Bei den meisten Holunderstämmen wirkt sich die schlechte Resistenz des Holzes
gegen eindringende Pilze schon nach 50 Jahren aus. Allerdings überlebt das die meisten Pflanzen und treiben neu aus.
Der Wurzelstock kann über 100 Jahre alt werden. Die Rinde der alten Bäume ist grob längsrissig und von grauer Farbe.
Die jungen Triebe sind grünlich bis graubraun und besitzen auffällig viele Korkwarzen. Die Winterknospen sind breiteiförmig, die Knospenschuppen kahl und nicht dicht schließend. Die gegenständigen Blätter sind unpaarig gefiedert.
Die Blütendolden (Schirmrispen) stehen endständig an den jungen Trieben. Blühzeitraum ist der Juni. Die im August
und September reifen Steinfrüchte sind bis zu 6 mm im Durchmesser, herbhängend und mit meistens drei Steinkernen
versehen. Das Wurzelwerk ist flach aber weit streichend.
Standortpräferenzen
Verwendung
Das Verbreitungsgebiet des Holunders ist ganz Europa bis zum
Kaukasus vor, er fehlt allerdings im größten Teil von Skandinavien. Er kommt von der Ebene bis in die alpinen Lagen in 1500
m Höhe vor. Der Holunder ist äußerst anspruchslos gegenüber
den klimatischen Wuchsbedingungen. Er wächst auf nährstoffreichen, frischen Böden auf Waldlichtungen, an Wald- und
Wegrändern sowie in Gebüschen und Hecken. Der Holunder
gilt als Licht- oder Halbschattbaumart
Seit alters her werden die Blüten und Früchte des Schwarzen
Holunders vom Menschen genutzt. Die Früchte besitzen einen
hohen Kalium-, Calcium und Phosphorgehalt sowie einen hohen Anteil der Vitamine B1, Niacin und B6. Das Holz ist gelblich-weiß und ohne Farbkern. Im Längsschnitt ist es deutlich
nadelrissig. Die Jahresringe sind wellenförmig angeordnet. Die
jungen Triebe besitzen ein weißes Mark in der Astmitte. Im alten
Holz bleibt dieser Markkanal erhalten. Holunderholz ist dicht,
hart, zäh und mittelschwer. Es ist leicht spaltbar, lässt sich aber
schwer trocknen und reißt leicht. Die Resistenz gegenüber Insektenfraß und Pilzen ist sehr gering. Verwendet wird das Holz
in der Schnitzerei, Drechslerei und für Einlegearbeiten. In der
Heilkunde wurde früher die Rinde medizinisch als Abführ- und
Brechmittel verwendet. Der Holundersaft hilft gegen Fieber und
der Blütentee wirkt schweißtreibend.
Waldbauliche Behandlung
Der Holunder wird immer noch als störende Pflanzenart auf
freigestellten Waldlichtungen bekämpft. Neben der Himbeere
und der Brennnessel ist er ein Stickstoffanzeiger, d.h. er bevorzugt solche Böden, in denen durch das Verschwinden der
oberen Baumschicht der Nährstoffgehalt schnell und stark
ansteigt. Bei richtiger waldbaulicher Pflege, etwa der Freischneidung von zukunftsfähigen starken Holundertrieben und
dem Abschneiden von seitlichen Ästen kann der Holunder im
dichten aber nicht zu dunklen Bestand geradschaftig hochgezogen werden. Allerdings ist sein Holz bisher so gut wie nicht
nachgefragt.
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