Holunderrezepte – köstlich und gesund! Holunderblütengelee In 750 ml Apfelsaft ungefähr 10 bis 20 Holunderblütendolden geben und 24 Stunden stehen lassen. Abfiltern, mit 500 g Gelierzucker (2:1) und dem Saft von einer Zitrone aufkochen und in Schraubgläser füllen. Holla Holunder! Verwurzelt in Volksglauben & Heilkunde Holunderblütensirup 1 Liter Wasser mit 1 Kilogramm Zucker und 2 in Scheiben geschnittenen Zitronen aufkochen bis sich der Zucker gelöst hat. Den Zuckersirup abkühlen lassen. Dann über 25 bis 30 Holunderblütendolden gießen und zugedeckt 3 Tage ziehen lassen. Danach den Sirup durch ein Sieb gießen und in vorbereitete Flaschen füllen. Mit etwas Pfefferminz sowie Sprudelwasser und Wein oder Sekt kann man damit seinen eigenen "Hugo" herstellen, aber auch einfach mit Wasser verdünnt schmeckt man den Frühsommer. Holunderblüten-Tee gegen Husten und Fieber Zwei Teelöffel Holunderblüten mit einem halben Liter kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen. Ein bis zwei Tassen trinken, ins Bett legen und kräftig schwitzen. Holunderbutter 3 EL Zucker, 150 g frische Holunderbeeren, 250 g Butter Portrait und Gartenpraxis In einem Topf den Zucker zerlassen und die Holunderbeeren zugeben. 3-5 Minuten unter Rühren köcheln lassen, dann durch ein Sieb gießen und gut abtropfen lassen. Die Butter zerlassen, mit den Beeren mischen, in Einmachgläser abfüllen und erkalten lassen. Nach Belieben mit Vollkornbrot servieren. Holunder-Püree Holunderbeeren waschen, verlesen, abtropfen lassen und mit Zucker in einem Topf zum Kochen bringen. Bei kleiner Flamme ca. 5 Minuten köcheln lassen, vom Herd ziehen, abkühlen und pürieren. (Variation: Sahne steif schlagen und kurz mit dem Holunderpüree verquirlen). Basis für Shakes, Eis, Süßspeisen Apothekerin Annette Klinck Turm-Apotheke Morlautern – Kur-Apotheke Trippstadt Holunder (Sambucus nigra) Ernte Vorkommen, Beschreibung • • • • • • • • • Gattung Sambucus abgeleitet aus dem Griechischen: sambuke=Flöte, die aus den hohlen Zweigen geschnitzt wurden Heimisch in ganz Europa; typische Habitate: Wald, Wiesen, Auen, Hecken Strauch kann eine Wuchshöhe von mehreren Metern erreichen Die Rinde älterer Zweige ist graubraun und rissig, die junger Sprosse mit grauen Punkten auf grünem Untergrund Im Frühsommer öffnen sich die in Dolden stehenden weißen, intensiv duftenden Blüten. Holunderblüten, als Arzneitee zubereitet, ist ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungen und zur Immunstärkung (ätherische Öle, Flavonoide, u.a.) Aus dem Fruchtknoten der Blüten entwickeln sich die blauschwarzen, saftigen Beeren, die viel Vitamin C und Zellschutzstoffe enthalten Im Spätsommer geerntet, finden sie in der Küche vielfältige Verwendung (Achtung: roh ungenießbar!) und sind auch für unsere einheimischen Vögel ein begehrter Leckerbissen • • Die Blütendolden werden im Juni/Juli bei sonnigem Wetter abgeschnitten und lose im Korb transportiert (in Plastik schnell verderblich), ausklopfen und mit kaltem Wasser sanft abspülen; verarbeiten bzw. trocken und lichtgeschützt aufbewahren zum Erhalt der ätherischen Öle Die Beerenfrüchte reifen je nach Sonne im August/September; oft findet man unreife rötliche Beeren gemeinsam neben den reifen, schwarzblauen Beeren Die Beerendolden werden kurz unter dem Ansatz abgeschnitten, die Beeren einzeln verlesen und dann weiter verarbeitet Mythologisches Pflanzung und Standort • • • • Holunder gedeiht auf nahezu jedem Standort, am besten lehmiger, humusreicher Boden in sonnig-halbschattiger Lage Strauchartige Ausbreitung: Pflanzabstand ca. 2 m Pflanzung im Herbst oder Frühjahr in Pflanzgrube, bis zum Anwachsen reichlich gießen Gut geeignet zur Pflanzung zwischen andere Gehölze wie z.B. Forsythien, Flieder, Schneeball, Falscher Jasmin oder Heckenkirsche oder als Solitärgehölz Pflege/Schnitt Dankbar und pflegeleicht: • • Boden evtl. mit Humus anreichern, um Blüten- und damit Fruchtbildung anzuregen Schnitt nicht notwendig, der Strauch treibt an den Nebentrieben der Vorjahrestriebe erneut aus! Für unsere germanischen und keltischen Ahnen war der Holunder die magische heilkräftige Pflanze der Muttergöttin Holla oder Holda. Die Menschen verehrten in ihr die Seele der Natur: Mutter Erde und Lichtkraft zugleich. Auch Hel (Helius, die Sonne) spiegelt sich in Frau Holdas duftigen Dolden, die ja wie kleine Sonnen erscheinen. Holda galt als eine den Menschen, Tieren und Pflanzen wohlgesonnene Göttin. Ihre Heilpflanzen - Wachholder und Holunder - wuchsen als verehrte Schutzpflanzen in Haus- und Hofnähe. Die Göttin Holla war auch das Vorbild für Frau Holle aus dem Märchen der Gebrüder Grimm, dessen Ursprung weit zurück in vorchristlicher Zeit liegt. Nach der Verbreitung des Christentums wurde der alte Brauch, den Holunderbaum als Tor zur Anderswelt zu ehren, verboten und die weise, gütige Lichtgöttin bald zu einer gefährlichen Hexenfrau dämonisiert. Seit vielen Jahrhunderten diente der Holunder den Menschen als „Hausapotheke“ und ist bis heute eine wertvolle Heilpflanze der Volksmedizin.