Zusammenfassung für die Presse Klonen von Nutztieren – eine ‚todsichere‘ Anwendung? Der Bericht von Testbiotech beschäftigt sich mit verschiedenen relevanten Bereichen und den erforderlichen Regelungen: Tierschutz: Im Zusammenhang mit geklonten Tieren wird von erheblichen Gesundheitsproblemen berichtet. Zudem führt die einseitige Ausrichtung der Tierzucht auf höhere Leistung zu einer abnehmenden genetischen Vielfalt, einer verkürzten Lebensdauer und einer Zunahme von Erkrankungen. Es ist anzunehmen, dass diese Entwicklung durch das Klonen noch verschärft wird. Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Von geklonten Tieren gewonnenes Zuchtmaterial (z. B. Sperma und Embryonen) hat den europäischen Markt bereits erreicht. Es besteht das Risiko, dass sich dieses Zuchtmaterial und entsprechende Nachkommen geklonter Tiere in den Tierpopulationen verbreiten, ohne dass irgendeine Art von Transparenz und Rückverfolgbarkeit gewährleistet ist. Landwirtschaftliche Produktion: Patente auf geklonte Tiere und ihre Nachkommen erlegen Landwirten und Züchtern neue Abhängigkeiten auf und beschleunigen den Konzentrationsprozess auf dem Tierzuchtmarkt. Dies kann sich ebenfalls auf die genetische Vielfalt in der Tierzucht auswirken. Lebensmittelerzeugung: Gelangen Produkte geklonter Tiere auf den Lebensmittelmarkt, können hohe Kosten für Kennzeichnung und Trennung entstehen. Um Verbrauchern eine bewusste Kaufentscheidung zu ermöglichen, muss ein hohes Maß an Transparenz geschaffen werden. Lebensmittelsicherheit und -markt: Die Risiken für die Verbraucher lassen sich nicht völlig ausschließen. Generell besteht das Problem, dass die Verbraucher, ähnlich wie bei gentechnisch veränderten Pflanzen, zu den Opfern einer Entwicklung werden, bei der Produkte über den Lebensmittelmarkt „entsorgt“ werden, die die Verbraucher aus verschiedenen Gründen ablehnen. Meinungsumfragen zeigen eine deutliche Verbraucher-Ablehnung gegenüber Produkten von geklonten Tieren. Künftige Entwicklungen: Das Klonen von Tieren für die Lebensmittelerzeugung könnte der Einführung weiterer biotechnologischer Anwendungen in der Tierzucht den Weg ebnen. In Zukunft sollen Klonverfahren mit gentechnischen Veränderungen von Nutztieren kombiniert werden. Kontakt: Dr. Christoph Then Tel., Tel. 0151 54 63 80 40, Testbiotech e. V., Institut zur unabhängigen Folgenabschätzung in der Biotechnologie, Frohschammerstr. 14, 80807 München, [email protected], www.testbiotech.org