April 2005 Sumpf-Dotterblume: Immer am Wasser Jedes Jahr von neuem ist es gleich nach dem Winter ein Erlebnis zu beobachten, wie rasch und in welcher Üppigkeit die Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris, Familie der Hahnenfußgewächse) in nassen Wiesen und Wäldern, an Quellen, Bächen und Gräben erscheint. Die glänzend dottergelben Blüten sind je nach Witterung oft schon Ende März zu sehen, wobei die Blüte bis in den Mai und Juni andauern kann, zu-weilen sogar nochmals Blüten im Spätsommer und Herbst gebildet werden. Vorsicht giftig! Gut angepasst an Nässe Caltha palustris zeigt vielfältige Anpassungen an ihren Standort. Die niederliegenden bis aufsteigenden Stängel sind zur besseren Durch-lüftung der Pflanze hohl. Die Blüten sind Nektar-blumen, die von Insekten, vor allem von Fliegen, Hautflüglern und Käfern, besucht und bestäubt werden. Aber selbst bei Regen sind sie geöffnet und füllen sich mit Wasser. Da Staubbeutel und Narben auf gleicher Höhe stehen, kann bei entsprechendem Wasserstand eine Selbst-bestäubung übers Wasser erfolgen (Regenbestäubung!). Auch für die Ausbreitung der reifen Samen ist Regen von Vorteil. Die Balgfrüchte sind nach oben trichterförmig geöffnet. Hinein-fallende Regentropfen schleudern die leichten Samen heraus, diese sind schwimmfähig und werden als so genannte Regenschwemmlinge im Wasser treibend weiter ausgebreitet Praktisch alle Teile der Sumpf-Dotterblume gelten als mehr oder weniger giftig. Bei äußerlichem Kontakt mit der Pflanze kann es zur Blüten der Sumpf-Dotterblume. Die glänzend Reizung der Haut und dottergelben Blütenblätter nutzte man früher zum insbesondere der Färben von Butter, im Mittelalter propagierte die Signaturenlehre sie als Mittel gegen die Schleimhäute, bei oraler Gelbsucht Aufnahme u.a. zu Schwindel, Brechreiz und Bauchkrämpfen kommen. Vor dem Verzehr gekochter und in Essig eingelegter Blütenknospen als Kapernersatz, wie sie früher gerne zubereitet wurden, ist deshalb zu warnen.