Zum Tod des Komponisten György Ligeti Der Komponist

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Zum Tod des Komponisten György Ligeti
Der Komponist György Ligeti, einer der führenden Vertreter der musikalischen Avantgarde, ist
tot. Wie der Schott-Musikverlag in Mainz berichtete, starb Ligeti am Montag in Wien nach
langer schwerer Krankheit. Der gebürtige Ungar, der unter anderem Opern, Klavierkonzerte und
Kammermusik schuf, wurde 83 Jahre alt. Ligeti hinterlässt nach Angaben von Schott seine
Ehefrau und einen Sohn.
Der 1923 geborene Musiker war zunächst Dozent an der Budapester Musikhochschule. Von 1957
bis 1958 arbeitete am Kölner Studio für elektronische Musik und anschliessend in Wien. Von
1973 bis 1989 war er Professor für Komposition an der Hamburger Musikhochschule.
Als „großen Österreicher in der Welt der Musik des 20. Jahrhunderts“ würdigten Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel (V) und Kunststaatssekretär Franz Morak (V) den am Montag, 12. Juni, 83jährig verstorbenen Komponisten György Ligeti. Dieser war „seit Jahrzehnten einer der
Wortführer der neuen Musik in Europa und hat die Tonkunst mit unverwechselbaren Klangfarben
bereichert“, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung. Ligeti habe „Meilensteine in der
Musikgeschichte“ hervor gebracht und „großen Einfluss auf die jüngere Generation ausgeübt“.
Der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) meinte: „Die Musikwelt hat einen ihrer
größten zeitgenössischen Komponisten verloren“. Ligeti stehe „in einer Reihe mit Bartok,
Stockhausen und Boulez.“ Die Stadt Wien werde für Ligeti ein Ehrengrab zur Verfügung stellen.
Mit dem Tod Ligetis verliert die Musikwelt nach den Worten des deutschen Kulturstaatsminister
Bernd Neumann (CDU) einen der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. „Ligeti war
ein Meister der musikalischen Klangfarben. Seine Kompositionstechniken haben das
Klangspektrum der Neuen Musik erweitert und bereichert.“ Ligeti sei ein hoch geschätzter und
einflussreicher Lehrer und Mentor gewesen, betonte Neumann und fügte hinzu: „Seine Stimme
wird uns fehlen. Seine Kunst wird bleiben.“
Hamburgs Opernintendantin Simone Young zeigte sich betroffen über den Tod des Komponisten.
„Ich habe es immer bewundert, mit welcher Klangfantasie György Ligeti seinen Weg abseits des
Mainstream, abseits der Avantgarde gesucht und gefunden hat“, sagte die australische Dirigentin
in Hamburg.
Bei seiner kompositorischen Arbeit sei er immer offen für Einflüsse von außen, für Musik
anderer Kulturen, für bildende Kunst, ja sogar für Computergrafik gewesen. „Er zeigte uns, dass
Musik, wenn sie sich kreativ weiter entwickeln will, auch Einflüsse von außen aufnehmen
muss.“
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