Grippe - Arztpraxis Limmatplatz

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Definition und Allgemeines ................................................................. 1 Infektionsweg ..................................................................................... 2 Inkubationszeit ................................................................................... 2 Symptome .......................................................................................... 3 Komplikationen ................................................................................... 3 Therapie ............................................................................................. 3 Achtung: .................................................................................................................. 3 Grippe, Influenza
Definition und Allgemeines
Die Bezeichnung Grippe stammt aus dem Französischen und hat eigentlich die
Bedeutung von "Grille" oder "Laune". Sie ist wahrscheinlich auf das plötzliche,
sprunghafte Auftreten der Erkrankung zurückzuführen. Der Begriff Influenza ist vom
lateinischen influere abgeleitet und bedeutet "sich einschleichen", "einfliessen".
Eine Grippe bzw. Influenza ist eine akut auftretende, fieberhafte, durch Viren
hervorgerufene schwere Infektionskrankheit. Im Gegensatz zum grippalen Infekt,
einer Erkältungskrankheit, handelt es sich bei der Influenza um eine ernste
Erkrankung, die zum Tode führen kann.
Sie tritt vor allem epidemisch auf, d.h. gehäuft zu einer bestimmten Zeit an
bestimmten Orten, und bevorzugt die kalte Jahreszeit. In grösseren Zeitabständen
von ca. 15 bis 20 Jahren werden weltweite Ausbreitungen, sogenannte Pandemien,
beobachtet. Bereits im Mittelalter sind Grippeepidemien beschrieben worden. Die
schwerste heute bekannte Pandemie war die von Spanien ausgehende spanische
Grippe 1918-20. Damals erkrankten während 4 Wellen, mit denen sich die
Erkrankung weltweit verbreitete ca. 500 Millionen Menschen. Man nimmt an, dass ca.
22. Millionen an der Influenza verstarben. Die nächste verheerende Pandemie nahm
1957 ihren Ausgang von Asien (Asiatische Grippe).
Ebenfalls aus Asien breitete sich 1968-69 die Hongkong-Grippe aus. Sie forderte
allein in Deutschland (West) ca. 6000 Tote, wohingegen in "normalen" Grippezeiten
lediglich maximal 1000 Grippepatienten versterben.
Die letzte grössere Pandemie wurde 1989 in Grossbritannien und Frankreich
beobachtet. Als 1997 in Hongkong innerhalb kürzester Zeit 6 Menschen an einer
Grippe, verursacht durch ein von Geflügel auf den Menschen übergesprungenes
Virus, verstarben, konnte der Ausbruch einer Pandemie nur durch eine
Notschlachtung des Geflügels verhindert werden.
Das Auftreten der Pandemien ist auf Besonderheiten der Influenzaviren,
zurückzuführen. Diese können bevorzugt in Geflügel (Hühner und Enten) aber auch
in Schweinen überleben, ohne allerdings eine Erkrankung der Tiere hervorzurufen.
Gerade in asiatischen Ländern, wo Mensch und Tier häufig auf engstem Raum
zusammenleben, können diese Viren sehr leicht auf den Menschen übergreifen.
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Infektionsweg
Die Influenza wird durch Tröpfcheninfektion, d.h. durch Niesen, Husten, Sprechen,
sowie direkten Kontakt, z.B. Hände geben oder Küssen, übertragen. Die Viren
besiedeln die Schleimhäute der oberen Luftwege. Es handelt sich um eine
Oberflächeninfektion, da sich die Viren in den Zellen der Schleimhäute vermehren
und diese danach bevorzugt schädigen. Die schweren Verläufe sowie
Komplikationen der Grippe sind meist durch zusätzliche Infektionen mit bestimmten
Bakterien, sogenannte bakterielle Superinfektionen, bedingt. Diese variieren bei
den einzelnen Pandemien, z.B. 1918 Haemophilus influenzae, 1957 Staphylo- und
Pneumokokken.
Das Grippevirus
Inkubationszeit
Sie beträgt einige Stunden bis zu 3 Tage.
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Symptome
Die Erkrankung beginnt plötzlich mit einem steilen Fieberanstieg, oft von
Schüttelfrost begleitet. Zusätzlich treten schwere Kopf- und Gliederschmerzen auf
und die Patienten fühlen sich schwer krank. Durch die Virusvermehrung in den
oberen Luftwegen kommt es zu Reizhusten, Heiserkeit, Halsschmerzen, häufig auch
zu Schmerzen hinter dem Brustbein.
Infolge der Schleimhautschädigung
Superinfektionen.
besteht
die
Gefahr
bakterieller
Können diese vermieden werden, ist eine unkomplizierte Grippe nach etwa einer
Woche ausgestanden. Leider treten jedoch häufig, wie bereits erwähnt, zusätzliche
bakterieller Superinfektionen auf, bevorzugt durch Haemophilus influenzae,
Staphylo-, Strepto- und Pneumokokken. Als Folge davon kommt es zu
Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen oder Entzündungen des Herzmuskels.
Seltener werden Übergriffe der Erkrankung auf den Magen-Darm-Trakt und das
Zentralnervensystem beobachtet.
Komplikationen
Die Komplikationen der Grippe entwickeln sich grösstenteils aus den
bakteriellen Superinfektionen.
So können als Folge einer Lungenentzündung Abszesse in der Lunge entstehen. Zu
den Lungenkomplikationen gesellen sich Komplikationen am Herz-Kreislauf-System,
wie z.B. Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Lungenödem oder ein
Kreislaufschock, die ihrerseits zum Tod des Patienten führen können. Nicht zu
vergessen ist die lebensbedrohliche Gehirnentzündung. Die Auswirkungen der
Komplikationen hängen in starkem Ausmass vom Gesundheitszustand jedes
Einzelnen ab. Alte Menschen, Schwangere sowie Menschen mit Vorerkrankungen
der Atemwege, z.B. bei chronischer Bronchitis, oder des Herzens, z.B. bei
Klappenfehlern, sind besonders gefährdet. Allerdings wurden auch Epidemien
beobachtet, die insbesondere bei jüngeren Menschen mit einer hohen Sterblichkeit
einher gingen.
Therapie
Zur Therapie stand bisher nur der Wirkstoff Amantadin (Handelsname Symmetrel)
zur Verfügung.
Die Entwicklung eines Medikamentes gegen Influenza gestaltete sich bisher als sehr
schwierig, weil der Erreger sein Erscheinungsbild häufig ändert. Aus diesem Grunde
muss der Impfstoff in jeder Saison neu angepasst werden.
Achtung:
Die Entdeckung des Enzyms Neuraminidase führte zur Entwicklung von
Medikamenten mit einem neuartigen Wirkungsmechanismus. Das Enzym
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Neuraminidase benötigt das Virus um die neu hergestellten Viruspartikel aus der
Wirtszelle zu entlassen, damit neue Zellen infiziert werden können. Das
Reaktionszentrum dieses Enzyms (Schlüssel-Schloss-Prinzip) ist bei allen
Virussubtypen gleich gebaut und kann daher durch ein Medikament blockiert
werden.
Der erste zugelassene Wirkstoff, der nach diesem Prinzip funktioniert heisst
Zanamivir (Handelsname Relenza). Ein weiterer, er heisst GS 4104 (Handelsname
Tamiflu), ist bisher nur in der Schweiz erhältlich, verspricht aber weltweit Furore zu
machen.
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