2. Übungsblatt zur Wahrscheinlichkeitstheorie I WS 2004/2005, Prof. R. Dahlhaus, A. Rohde Aufgabe 1. Zeigt die folgenden Eigenschaften eines Maßes µ auf (Ω, A) (Bemerkung 1.14 des Skripts): Für A, B, An ∈ A gelten (i) Monotonie: A ⊂ B =⇒ µ(A) ≤ µ(B); (ii) σ-Subadditivität: µ S ∞ n=1 An ≤ P∞ n=1 Aufgabe 2. Eine Abbildung ν : P(Ω) → µ(An ) R̄+ ∪ {∞} mit den Eigenschaften (i) ν(∅) = 0, (ii) A ⊂ B =⇒ ν(A) ≤ ν(B) (ii) ν( ∞ S n=1 An ) ≤ ∞ P n=1 ν(An ) für alle Mengen A, B, An ⊂ Ω, heißt äußeres Maß auf Ω. Eine Menge A ⊂ Ω heißt ν-messbar (ν ein äußeres Maß), falls ν(C) = ν(C ∩ A) + ν(C ∩ A) für alle C ∈ P(Ω) Für ein äußeres Maß ν auf Ω gelten: (a) die Menge A∗ (ν) der ν-meßbaren Mengen ist eine σ-Algebra; (b) die Einschränkung von ν auf A∗ (ν) ist ein Maß. Hinweise zu (a): 1. Durch geschicktes Einsetzen in die definierende Gleichung zeigt man zuerst, dass A∗ (ν) eine Algebra ist. 2. Dann überlege man sich, dass die Definitionsgleichung der ν-Messbarkeit durch ν(C) ≥ ν(C ∩ A) + ν(C ∩ A) für alle C ∈ P(Ω) ersetzt werden kann. 3. Mithilfe der Subadditivität beweist man, dass A∗ (ν) ein Dynkin-System ist. 4. Eine Algebra, die ein Dynkin-System ist, ist bereits eine σ-Algebra. Aufgabe 3. Beweist die Existenzaussage im Maßerweiterungssatz (Satz 1.17 im Skript): Ist µ ein Prämaß auf der Algebra G, so existiert ein Maß µ̂ auf A(G) mit µ̂ |G = µ. 1 Betrachtet dazu die Abbildung P(Ω) 3 B 7→ µ∗ (B) := inf ∞ nX µ(An ) ; n=1 ∞ [ An ⊃ B , A n ∈ G o n=1 Beweist und benutzt: (a) µ∗ ist ein äußeres Maß (s. Aufgabe 2); (b) µ∗ |G = µ. und verwendet das Ergebnis aus Aufgabe 2. Aufgabe 4. Sei µ ein Wahrscheinlichkeitsmaß auf der Borel’schen σ-Algebra der reellen Zahlen. Zeigt folgende Eigenschaften der Abbildung F (x) := µ((−∞, x]): (i) F ist monoton wachsend. (ii) F ist rechtsseitig stetig. (iii) lim F (x) = 0 ; x→−∞ lim F (x) = 1 x→∞ (iv) F ist stetig in a ⇐⇒ µ({a}) = 0. (v) F hat höchstens abzählbar viele Sprungstellen. Abgabetermin: Donnerstag, 4.11.04 in der Vorlesung 2