201 6&2 017 * Die Welt ist alles, was der Fall ist. Ludwig Wittgenstein Liebes Publikum 6 Premieren auf einen Blick 8 Wiederaufnahmen 10 Premieren14 Ensemble &Regie 30 Um alles in der Welt – Lessingtage 78 Theater der Welt 86 Gastspiele 88 A – Z 90 jung&mehr 98 Service 101 Abos 104 Plätze&Preise 105 Kontakt 108 Thalia Freunde109 Förderer&Partner 110 8 Liebes Publikum, Politik ist der Versuch, einen Konsens herzustellen, darüber, was eine Gesellschaft als Kollektiv tun könnte. Dieser Konsens bricht immer wieder auseinander und muss neu erkämpft werden. Je größer der Riss, desto größer sind die Auseinandersetzungen und Umbrüche. Theater lebt davon, von solchen Umbrüchen und Konflikten zu erzählen. Es ist die Charakteristik nahezu jeder Epoche, die eigene Gegenwart gewissermaßen blind zu erleben. Erst aus dem Abstand klärt sich, was da eigentlich war. Das Gefühl der Zeitgenossen trügt oder stimmt, man weiß es nicht. Das Thalia beginnt die Spielzeit mit drei Gegenwartsautoren und einem Europa-Schwerpunkt: „Wut/Rage“ von Jelinek/Stephens im Großen Haus und „Erschlagt die Armen!“ von Shumona Sinha in der Gaußstraße. In Europa herrschen Umbruch und Dissens wie schon lange nicht mehr. Der große Europäer Umberto Eco sagte in einem seiner letzten Interviews: „Ich bin gerade sehr in Sorge, weil der Sinn für Solidarität abnimmt. Und ohne Sinn für Solidarität funktioniert Europa nicht mehr.“ Und während wir in diesem Frühjahr unsere Pläne für die Spiel­zeit 2016/17 machen, weiß niemand, wo Europa im Herbst stehen wird. Die Österreicherin Elfriede Jelinek reagierte im Januar 2015 mit ihrem Stück „Wut“ auf den fundamental-islamistischen Anschlag auf die Satire­ zeitschrift Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt im Osten von Paris. Jetzt, mehr als ein Jahr (und viele Ereignisse) später, reagiert eine andere europäische Stimme: der britische Dramatiker Simon Stephens („Rage“). Wir führen beide auf der Bühne zusammen. Eine dritte Stimme gehört der in Paris lebenden Inderin Shumona Sinha. Bis zum Erscheinen ihres Buches im Jahr 2011 arbeitete sie als Dolmetscherin in der Pariser Asylbehörde. „Erschlagt die Armen!“ ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Stück Literatur – ein verstörendes, zorniges Plädoyer für einen anderen, menschenwürdigeren Umgang mit den Themen Einwanderung und Asyl. In Zeiten großer Umbrüche versucht der Mensch irgendwie zu überleben, ethische Konsistenz ist da oft eher Luxus. Brechts „Mutter Courage“ lebt in einer Zeit, in der Europa dreißig Jahre lang von Glaubensfragen verwüstet wird und sich eine ungeheure Blutspur durch den Kontinent zieht. Sie weiß nicht, dass sie Teil eines gewaltigen historischen Umbruchs ist, der mit der Reformation begann und bis zur Französischen Revolution dauerte. Der entscheidende Transmissionsriemen für den gesellschaftlichen Wandel war die Religion und mit der Reformation begann die säkulare Demokratisierung Europas. Das Festival „Um alles in der Welt – Lessingtage“ wird sich 2017 mit unseren eigenen Geburtsschmerzen befassen, die 1517 mit Martin Luther begannen. Halbblind im Jetzt zu leben ist nichts Neues, nur die Schnittlinien des Umbruchs sind jeweils verschieden. In Theodor Storms „Der Schimmelreiter“ kämpft der moderne faustische Mensch gegen den Aberglauben und geht unter. Besonders nachdrücklich spiegelt sich gesellschaftlicher Umbruch in Familiengeschichten. So erzählt Luk Percevals große Émile Zola-Trilogie vom Aufstieg und Fall einer Familie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und die in Hamburg lebende Georgierin Nino Haratischwili blickt in ihrem Jahrhundertepos „Das achte Leben (Für Brilka)“ auf das gesamte 20. Jahrhundert von der Oktoberrevolution bis heute – über sechs Generationen hinweg – aus der Perspektive einer georgischen Familie. Manchmal explodiert der Zeitenbruch in einem verdichteten Moment: In einer Revolution, einem Aufstand. Als Hauptmanns „Die W ­ eber“ 1893 uraufgeführt wurden, war das Stück ein Skandal. Niemand hatte bis dahin die erbärmlichen Bedingungen von Arbeit zu Beginn der Indus­ t­riellen Revolution gezeigt. Und noch nie war ein Arbeiteraufstand auf der Bühne dargestellt worden. Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó inszeniert „Die Weber“ im Zeitalter der Globalisierung. In der Spielzeit 2016/17 erwarten Sie sechzehn Premieren, darunter viele Uraufführungen – wie „Schere Faust Papier“ von Michel Decar, das in der Regie von Ersan Mondtag die gesamte Menschheitsgeschichte an einem Abend erzählt, und „Atlas der Angst“ (Regie Gernot Grüne­wald), eine Art Landvermessung, für die Fotograf Armin S ­ mailovic und Journalist Dirk Gieselmann kreuz und quer durch Deutsch­land reisen. Antú Romero Nunes wird mit „Richard III.“ seinen ersten Shakespeare insze­ nieren und Luk Perceval zum dritten Mal einen Roman von Hans Fallada auf die Bühne bringen: „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“. Und das vitale Thalia-Ensemble, das mit 38 Schauspielern 700 Vorstellungen übers Jahr spielt, wird einmal mehr zeigen, dass in der kollektiven Kunstform Theater der Star die Mannschaft ist! Last but not least: Im Mai/Juni 2017 setzen wir auf Ihre Neugier auf das Festival „Theater der Welt“, das Theatertruppen aller Kontinente zusammenführen wird. Es findet erstmals seit langem wieder in Hamburg statt und sorgt hoffentlich mit dafür, dass Hamburg nach der Eröffnung der Elbphilharmonie nicht nur eine kraftvolle Musik-, sondern auch eine wichtige Theatermetropole bleibt. Herzlich, Ihr Joachim Lux 10 Premieren Thalia Theater 11 Premieren Thalia Gauß Uraufführung Wut / Rage von Elfriede Jelinek / Simon Stephens Regie Sebastian Nübling 16. September Uraufführung Erschlagt die Armen! nach dem Roman von Shumona Sinha Regie Anne Lenk 15. September Uraufführung Geld nach Émile Zola Trilogie meiner Familie II Regie Luk Perceval 1. Oktober Koproduktion mit der Ruhrtriennale Richard III. von William Shakespeare Regie Antú Romero Nunes 29. Oktober Der Schimmelreiter von Theodor Storm Regie Johan Simons 25. November Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht Musik von Paul Dessau Regie Philipp Becker 28. Januar Wer einmal aus dem Blechnapf frisst von Hans Fallada Regie Luk Perceval Im Februar Uraufführung Das achte Leben (Für Brilka) von Nino Haratischwili Regie Jette Steckel Im April Die Weber von Gerhart Hauptmann Regie Kornél Mundruczó Im Mai Eine Produktion im Rahmen von Theater der Welt 2017 Nathan die Weise nach Gotthold Ephraim Lessing Regie Leonie Böhm Im September (Garage) In Planung Der Spieler von Fjodor M. Dostojewskij Regie Jan Bosse 27. November Uraufführung Schere Faust Papier von Michel Decar Regie Ersan Mondtag 17. Dezember Uraufführung Atlas der Angst Dokumentation von Armin Smailovic und Dirk Gieselmann Regie Gernot Grünewald Im April 3x Junge Regie Franziska Autzen, Giacomo Veronesi, Johanna Witt (Garage) Ästhetik des Widerstands 100 Jahre Peter Weiss – Debatte Performance Konzert 4.– 6. November 12 Wiederaufnahmen Thalia Theater Das Käthchen von Heilbronn von Heinrich von Kleist Regie Bastian Kraft Das Schloss nach Franz Kafka Regie Antú Romero Nunes Deutschstunde von Siegfried Lenz Regie Johan Simons Die Blechtrommel von Günter Grass Regie Luk Perceval Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht Musik von Kurt Weill Regie Antú Romero Nunes Uraufführung Die Schutzbefohlenen von Elfriede Jelinek Regie Nicolas Stemann Theater der Welt 2014 Hollandfestival 2014 Berliner Theatertreffen 2015 Mülheimer Theatertage 2015 Die Stunde da wir nichts voneinander wußten von Peter Handke Regie Ene-Liis Semper & Tiit Ojasoo Koproduktion Haus der Kulturen der Welt im Rahmen des Projektes „100 Jahre Gegenwart“ Ruhrfestspiele 2015 Wiener Festwochen 2015 Hollandfestival 2016 Die Tragödie von Romeo und Julia von William Shakespeare Regie Jette Steckel Don Giovanni. Letzte Party Eine Bastardkomödie frei nach Mozart & da Ponte Regie Antú Romero Nunes Festival d’Avignon 2014 Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare Regie Stefan Pucher Endstation Sehnsucht von Tennessee Williams Regie Lars-Ole Walburg Engel in Amerika von Tony Kushner Regie Bastian Kraft 13 Faust I & Faust II von Johann Wolfgang von Goethe Regie Nicolas Stemann Salzburger Festspiele 2011 Berliner Theatertreffen 2012 Festival d’Avignon 2013 Moby Dick nach Herman Melville Regie Antú Romero Nunes Früchte des Zorns von John Steinbeck Regie Luk Perceval Koproduktion mit dem NTGent Thalia Vista Social Club Regie und Musikalische Leitung Erik Gedeon Uraufführung Immer noch Sturm von Peter Handke Regie Dimiter Gotscheff Salzburger Festspiele 2011 Mülheimer Theatertage 2012 Ibsen Festival Oslo 2014 Pygmalion nach George Bernard Shaw Regie Ene-Liis Semper & Tiit Ojasoo Uraufführung Tonight: Fraktus von und mit Studio Braun Warten auf Godot von Samuel Beckett Regie Stefan Pucher Familienstücke Jeder stirbt für sich allein nach Hans Fallada Regie Luk Perceval Berliner Theatertreffen 2013 Die unendliche Geschichte von Michael Ende Regie Rüdiger Pape ab 10 Jahren Kasimir und Karoline – Glauben Lieben Hoffen von Ödön von Horváth Regie Jette Steckel Uraufführung Geisterritter von Cornelia Funke Regie Christina Rast Ab 10 Jahren Uraufführung Liebe nach Émile Zola Trilogie meiner Familie I Regie Luk Perceval Koproduktion mit der Ruhrtriennale 14 Wiederaufnahmen Thalia Gauß 15 Wiederaufnahmen Weitere Spielstätten Amerika nach Franz Kafka Regie Bastian Kraft Räuberhände von Finn-Ole Heinrich Regie Anne Lenk Theaterbar Nachtasyl Klassenzimmerstücke Besuch bei Mr. Green von Jeff Baron Regie Wolf-Dietrich Sprenger (Garage) Schnee von Orhan Pamuk Regie Ersan Mondtag Blind Date von Theo van Gogh Regie Alia Luque Chica Chica von Maarten Bakker Regie Susanne Schwarz Ab Klasse 7 Der Fremde nach Albert Camus Regie Jette Steckel Die Wilde 13. Vom Sitzen auf angestammten Plätzen von Olivia Wenzel nach K. Schaefer/M. A. Reyes Regie Jan Gehler (Garage) Ich bin wie Ihr, ich liebe Äpfel von Theresia Walser Regie Friederike Harmstorf Ich rufe meine Brüder von Jonas Hassen Khemiri Regie Anton Kurt Krause (Garage) Imperium von Christian Kracht Regie Jan Bosse Kaspar Häuser Meer von Felicia Zeller Regie Friederike Harmstorf Späte Nachbarn nach Isaac B. Singer Regie Alvis Hermanis Srebrenica – „I counted my remaining life in seconds …“ Ein Projekt von Branko Šimi ć und Armin Smailovic (Garage) „The Piano has been drinking – not me!!!“ Tom Waits meets Ricky Lee Jones (Ballsaal) Tschick von Wolfgang Herrndorf Regie Christopher Rüping Werther! nach J. W. von Goethe Regie Nicolas Stemann Winterreise von Elfriede Jelinek Regie Anne Lenk Thalia Actor’s Studio Gabriela Maria Schmeide und Tilo Werner stellen ihre Kollegen aus dem Ensemble vor. Eine Sommernacht von David Greig/ Gordon McIntyre Regie Franziska Autzen Clubs, Lesungen, Konzerte, Premierenfeiern Barbetrieb täglich ab 19 Uhr Das ist Esther von Christiane Richers Regie Katja Langenbach Ab Klasse 9 Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich von Finn-Ole Heinrich Regie Susanne Schwarz Klasse 4 – 7 Pre mier en 17 Wut / Rage von Elfriede Jelinek / Simon Stephens Regie Sebastian Nübling Uraufführung Thalia Theater 16. September In ihrem jüngsten Stück „Wut“ hört Elfriede Jelinek hinein in den kollektiven Bewusstseinsstrom einer europäischen Gegenwart. Einer Gegenwart, in der sich Hass in tödlichen Anschlägen Bahn bricht, populistische Strömungen ressentimentgeladen oder offen rassistisch auf die Straße drängen oder als ebenso europaskeptische wie fremdenfeindliche Parteien auf Stimmenfang gehen. Geschrieben angesichts der islamistischen Anschläge auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo und auf einen jüdischen Supermarkt im Osten von Paris, ist eine vielstimmige Wut-Partitur entstanden: Die selbstherrliche Wut der islamistischen Terroristen ist zu hören, wie auch die stille Wut derer, denen die Anschläge gelten, die lauten Stimmen der deutschen Wut-Bürger und die der rechten Demagogen allerorten, denen Sprache zu Hetze wird und die Wut nähren, indem sie die Ängste schüren, die sie vermeintlich nur „ernst nehmen“. Die rasende Wut des antiken Herakles verschafft sich Gehör, wie auch die zweifelnd verzweifelte Wut der Autorin über die eigene Ohnmacht. Der englische Dramatiker Simon Stephens, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren, schreibt mit „Rage“ eine Art Antwort oder Ergänzung zu Jelinek. Gemeinsam mit Jelineks „Wut“ kommt „Rage“ zur Uraufführung, in der Regie von Sebastian Nübling, den eine langjährige Arbeitsbeziehung, ja, Künstlerfreundschaft mit Stephens verbindet. Nübling, der erstmals am Thalia Theater inszeniert, stellt mit dieser Gegenwartserkundung zweier Spezialisten aktueller Gestimmtheit die zentralen Fragen: In was für einem Europa wollen wir leben? Auf welche Weise prägt ein archaisches Gefühl wie „Wut“ unsere gegen­ wärtigen Realitäten? Wer artikuliert Wut, wo und in welcher Absicht? 18 Erschlagt die Armen! nach dem Roman von Shumona Sinha Regie Anne Lenk Uraufführung Thalia Gauß 15. September 19 Nathan die Weise nach Gotthold Ephraim Lessing Regie Leonie Böhm Thalia Gauß im September (Garage) Eine Frau schlägt zu. Die 1973 in Kalkutta geborene Schriftstellerin Shumona Sinha war Dolmetscherin in einer französischen Asylbehörde. Was sie bei ihrer Arbeit erlebt hat, darüber hat sie einen Roman geschrieben: „Erschlagt die Armen!“ In der Metro schlägt eine junge Frau einem Asylbewerber eine Flasche über den Kopf. Aus Verzweiflung. Ihr brennt die Sicherung durch. Eigentlich übersetzt sie in einer Asylbehörde die Geschichten derer, die um eine Aufenthaltsgenehmigung kämpfen. Und weil die Menschenrechte nicht das Recht enthalten, der Armut und dem Elend entkommen zu dürfen, erfinden manche Flüchtlinge Notlügen von Verfolgung, Folter oder sexuellem Missbrauch, lernen sie auswendig und kotzen sie vor die Computerbildschirme von völlig überforderten Asylbeamten. Ein System der Erniedrigung – nicht auszuhalten. Und weil die junge Frau nicht in das Bild der Männer passt, deren Geschichten sie übersetzt, und weil diese Männer sie als Frau verachten, obwohl sie doch vermitteln will, schlägt sie zu: „Ich brenne. Ich verbrenne. Ich hasse.“ Der Titel „Erschlagt die Armen!“zitiert ein Prosagedicht von Charles Baudelaire, in dem ein flanierender Schriftsteller einen zudringlichen Bettler halb tot schlägt, bis dieser sich wehrt und so seinen Stolz zurück gewinnt. Darum geht es: Wer sich erniedrigt und anderen vor die Füße wirft, erfährt weder Sympathie noch Empathie, sondern setzt sich selbst herab. Also raus aus der entwürdigenden Situation! In Heiner Müllers sehr kurzem Drama „Lessings Traum“ sagt ein Schauspieler in Lessingmaske, er würde anfangen, seinen Text zu vergessen. Er sei ein Sieb. Die Worte fielen hindurch. Was hilft? Vielleicht Schlaf. Vielleicht kommt der Text zurück in neuer Form aus anderen Mündern. Oder wir wagen selbst einen flüchtigen Blick in Lessings „Nathan“, den Schulbuchklassiker aus dem Jahr 1779, dem ewigen Stück der Stunde, das auf dem Plan steht, wenn Streit zwischen den Religionen ausbricht. Es heißt, im Stück spricht die Stimme aufgeklärter Humanität in Zeiten religiöser Intoleranz. Wir lesen von Männern, die Frauen aus Flammen retten. Von Männern, die mit viel guten Worten und viel gutem Willen die Welt retten. Lässt sich das neu befragen? Was wissen wir denn? Was glauben wir denn? Wer weiß denn was? Was weiß denn der? Was weiß denn die? Wer ist denn unser Freund? Wer ist denn unser Feind? Wer weiß denn, ob wir in Wirklichkeit nicht alle verwandt sind? Und vor dem fallenden Vorhang stehen die Geschwister Blanda von Filnek und Curd von Stauffen, erzählen alles nochmal von vorn, leicht verändert, weil man weiß, was man weiß. Für Regisseurin Anne Lenk liegt der Reiz von Shumona Sinhas Text in der kraftvollen Provokation, mit der die heutigen Konzepte von globalem Zusammenleben, Identität und Zugangsberechtigung zu unserem westlichen Lebensstandard hinterfragt werden. Die Regisseurin Leonie Böhm ist Absolventin der Hamburger Theaterakademie. „Nathan die Weise“ ist für sie ein Emanzipations­stück für alle Laienpredigerinnen. Das alte Stück, der altertümliche Rap mit den vielen einschüchternden Blankversen, wird neu justiert. 20 Geld nach Émile Zola Trilogie meiner Familie II Regie Luk Perceval Uraufführung Thalia Theater 1. Oktober Ein Varietétheater in Paris. Alle warten auf den Auftritt von Nana, der Tochter der an Armut und Alkohol zugrunde gegangenen Wäscherin Gervaise, die wir im ersten Teil dieser Trilogie, „Liebe“, kennengelernt haben. Auch Saccard wartet auf den neuen Stern am vergnügungssüchtigen Himmel. Er hat schon viel über das neue Mädchen gehört, das Funken über die Straßen und Bühnen der Großstadt sprüht. Als Spekulant gründet Saccard gerade eine große Unternehmung, mit der er das ganze Mittelmeer befahren und den Orient erobern will. Syrien soll das Sprungbrett seiner Operationen werden. Er träumt davon, sein Kapital auf wunderhafte Weise zu vermehren. Dafür ist er noch auf der Suche nach Geld, viel Geld. Regisseur Luk Perceval setzt mit „Geld“ seine „Trilogie meiner Familie“ aus den Romanen des großen französischen Naturalisten Émile Zola fort. Wieder geht es um Sucht, diesmal ist es nicht das Verlangen nach Alkohol und Liebe, das die Menschen umtreibt, sondern ihre Gier nach Sicherheit und Geld – und die erregende Vorstellung von dessen exponentieller Vermehrung mit den Mitteln des beginnenden Kapitalismus. Zola, der mit den Romanen „Nana“, „Das Paradies der Damen“ und „Das Geld“ die Vorlagen für diesen Theaterabend schuf, schildert als Zeit­zeuge haargenau, mit welch naivem Enthusiasmus die ersten großen Kaufhäuser, Börsengeschäfte und Spekulationen betrieben und begrüßt wurden. Von ihrer Vision endloser Expansion verblendet, fliegen seine Figuren mit wächsernen Flügeln in die Sonne. In der nächsten Spielzeit folgt mit „Hunger“ der letzte Teil der Trilogie, die ab 2017 als Marathon zu sehen sein wird. Koproduktion mit der Ruhrtriennale 21 Richard III. von William Shakespeare Regie Antú Romero Nunes Thalia Theater 29. Oktober Als Frühgeburt aus dem Mutterleib verstoßen, hinkt Richard durch die Welt. Er plant den großen Auftritt: als skrupelloser Dreckshund im Königsdrama – eine Krone ist doch ein schönes Ding! Richard wäre gerne König. Aber die Erbfolge steht ihm im Weg. Es regiert sein Bruder Edward IV. und auch sein anderer Bruder George ist noch vor ihm an der Reihe. Dazu dieser und jener Rivale, der beseitigt werden muss. Richard braucht List, Energie und das kalte Lächeln des Siegers. Von allem hat er allerdings mehr als genug. Ein schurkischer Politdarsteller zwischen Sein und Schein, verfolgt er seine Pläne virtuos, macht selbst sein Publikum zum Komplizen. Ein Wortverdreher. Wer ihm zuhört, schwankt zwischen Schwindel und Schwäche, denn Richard kichert und kläfft wie ein Bluthund. Seine Lust ist eine bizarre Feier der eigenen Legende: „Richard liebt Richard“. Abgrundtief grausam und zynisch bahnt er sich seinen Weg zur Macht, zum Tyrannen Richard III. Ist er die gottgewollte Geißel, die zur Bestrafung Englands gesandt wurde? Die Rache Gottes an der Welt? Einer Welt im Wahn- und Wirrsinn? Dreißig Jahre dauerten die Rosenkriege der rivalisierenden englischen Adelshäuser York und Lancaster. Immer wieder Kriegsgeheul, Triumph­ geschrei und Königsstürze nach kurzem Friedenstralala. Bis in der letzten Schlacht Richard III. sein Königreich gegen ein Pferd eintauschen will und die Dynastie des Hauses York endgültig in den Untergang führt. Antú Romero Nunes, Hausregisseur am Thalia Theater, inszeniert mit Richard III. seinen ersten Shakespeare: „Ich habe Komödien inszeniert und Projekte entwickelt. Aber es gibt einen Autor, der schon lange darauf wartet, von mir angefasst zu werden: Shakespeare!“ 22 Der Schimmelreiter von Theodor Storm Regie Johan Simons Thalia Theater 25. November 23 Der Spieler von Fjodor M. Dostojewskij Regie Jan Bosse Thalia Gauß 27. November Der Bauernsohn Hauke Heien hat Euklid gelesen und ist fasziniert von Mathematik. Als er nach langer Wartezeit die reiche Bauerntochter Elke hei­ra­tet und man ihn zum Deichgrafen ernennt, will er seine Vorstellungen verwirklichen und einen neuen, sicheren Deich bauen. Bald steht er im Kampf mit der bigotten Dorfgemeinschaft, die nichts am Althergebrachten ändern will. Als plötzlich das geisterhafte Pferdegerippe von der Hallig lebendig in Hauke Heiens Stall zu stehen scheint, droht die Stimmung zu kippen. Hin- und hergerissen zwischen Realität und Spuk, Aufklärung und Aber­glauben, Beharrungskraft und Veränderungswillen wird Hauke Heien zum faustischen Menschen, der Gottes Allmacht herausfordert und sich unwillentlich gegen die Gemeinschaft stellt – und er wird zum großen Liebenden, denn bis zuletzt bleiben Hauke und Elke sich und ihrer gemeinsamen Idee treu. Theodor Storms Novelle, ein karger Text mit großen Bildern, handelt von Menschen einer tief im Glauben verankerten Welt, in die nicht nur die Naturgewalt des Meeres einzubrechen droht, sondern auch die Vorstellung von einem anderen Leben. Eine Geschichte, die von Ehrgeiz und Gestaltungswillen erzählt, aber auch von einer großen, beharrenden Liebe bis in den Tod. Im Kurort Roulettenburg geht es zwischen Hotel und Casino vor allem um: GELD. Es regiert diese Welt der Ausschweifung, verspricht neben gesellschaftlicher Anerkennung Intensität und unendlichen Rausch, lässt all die Schulden vergessen, auf die diese Scheinwelt aufgebaut ist. Im Moment des Spielens wird jede drückende Abhängigkeit überwun­ den, das Unmögliche erscheint wirklich, Freiheit pur, grenzenlos – bis es heißt „Rien ne va plus“ und die Kugel rollt, der Zufall entscheidet. Dafür wird mit allem gedealt, was liquide macht, um sich weiterhin den vorgetäuschten Reichtum vorspielen zu können. Da wird der Familienschmuck verscherbelt – und auch Liebesbeziehungen sind ihr Geld wert, eine mögliche lukrative Heirat ist eine Option und die Frauen setzen sich selbst als Kapital ein oder werden von anderen dazu genötigt. Der mittellose Alexej lebt als Hauslehrer in der Familie eines bankrotten russischen Generals, der ungeduldig auf die Nachricht des Todes einer Erbtante wartet – seine letzte Chance, den totalen Ruin abzuwenden. Seine Stieftochter Polina ist ausgerechnet mit dem Franzosen liiert, der der Gläubiger des Generals ist. Aus Liebe zu Polina versucht Alexej, das nötige Geld für eine bessere Zukunft am Roulettetisch zu beschaffen, für die Liebe, für das Leben, alles soll sich ändern. Aus der Liebe wird Trieb und schließlich Spielsucht. Und die ewige Illusion: morgen, morgen wird alles besser. Morgen kommt das große Glück! Und so lange sich noch etwas Geld auftreiben lässt, wird die Kugel rollen. Bis nichts mehr geht … Der niederländische Regisseur Johan Simons, der zuletzt am Thalia Theater „Deutschstunde“ inszeniert hat, wird die Novelle über den gespenstischen Reiter auf dem Deich und die große Sturmflut an der nordfriesischen Küste auf der Bühne lebendig werden lassen. „Der Spieler“, der autobiografische Züge trägt, entstand 1866. D ­ ostojewski hatte sich zuvor seinem Verleger gegenüber verpflichtet, einen Roman zu einem festen Termin zu liefern, weil er dringend Geld brauchte. Als er unter Zeitnot geriet, engagierte er Anna Snitkina, eine Stenographin, der er in 26 Tagen seinen Roman „Der Spieler“ diktierte. Vier Monate später heiratete er sie. 24 Schere Faust Papier von Michel Decar Regie Ersan Mondtag Uraufführung Thalia Gauß 17. Dezember Michel Decar hat ein neues Stück geschrieben. Der Ort der Handlung ist ein Trichter. Da muss jede Menge durch: alle möglichen Bühnenbilder, sehr verschiedene Kostüme und Requisiten, dazu reichlich Personal aus der bewohnten Welt und der Geschichte der Menschheit. Die Startaufstellung ist schwer auf Zack und zügig unterwegs. Die Auswechselbank, so viel sei verraten, ist super besetzt von Ariel bis Ho Chi Minh. Und auch der erweiterte Kader ist vielversprechend: neben Chaplin, Neptun, Krishna und vielen anderen auch sowjetische Weltraumhunde und englische Tennisspieler. Es sind jede Menge Regieanweisungen am Start, auch Übungen für Schauspieler und einige technische Vorgänge zum Auswendiglernen. Natürlich auch eine Auswahl von Popsongs. Klar! Aber auch Geräusche sind im Angebot, insbesondere ein leises Kratzen. Choreographie und Emotion sind zwei Begriffe, die der Autor nicht unerwähnt lassen möchte. Michel Decars neues Stück ist ein faustisches Unterfangen. Umgeben von einer Vielzahl von Wörtern und Sätzen, Überschriften und Namen, Reihen und Listen gilt es, aus der Fülle der Welt zu tieferer Einsicht und brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Für Regisseur Ersan Mondtag, der in der letzten Spielzeit Orhan Pamuks „Schnee“ inszeniert hat, ist Decars Welt der Wörter und Sätze eine Aufforderung zum Tanz: „Wir leben in einer Zeit der Fragmente, der Reste, des Eindrucksmülls, der Splitter, und haben die Sehnsucht, das alles wie die Bruchstücke von antiken Statuen zu kitten. Das schaffen wir auch, indem wir sehend blind werden.“ 25 Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht Musik von Paul Dessau Regie Philipp Becker Thalia Theater 28. Januar Kreuz und quer durch Europa zieht Mutter Courage mit ihren Kindern den Truppen des Dreißigjährigen Krieges hinterher: Um ihre Geschäfte mit dem Krieg zu machen. Um ihn zu überleben, diesen längsten aller Religionskriege, um an ihm zu gewinnen und am Ende doch fast alles zu verlieren. Die vermeintliche Kriegsgewinnlerin verliert, trotz nahezu monströser Anpassungsfähigkeit an die Gesetze des Marktes, nach und nach alles – auch ihre Kinder. Ihre Söhne Eilif und Schweizerkas und ihre Tochter, die stumme Kattrin, sterben in diesem großen Sterben. Eilif, der zur Armee gegangen ist, wird in einer Phase des Friedens hingerichtet, weil er eine Bauernfamilie überfiel – ein Vergehen, für das er in Kriegszeiten ausgezeichnet worden wäre. Für Schweizerkas, der in Gefangenschaft gerät, soll ein Lösegeld gezahlt werden, um dessen Höhe die Courage so lange feilscht, bis er erschossen wird. Die stumme Kattrin stirbt bei dem Versuch, eine Stadt mit Trommelschlägen vor der Erstürmung zu warnen. Das 1938/39 im schwedischen Exil entstandene Stück, uraufgeführt 1942 in Zürich, zeigt den Krieg als Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln. Und zeigt zugleich, dass die Rechnung für niemanden aufgeht, da der Krieg „die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer“. Der Regisseur Philipp Becker, der zuletzt am NTGent in Belgien inszenierte und im Schweizer Altdorf mit dem ganzen Ort den „Wilhelm Tell“ aufführt, arbeitet erstmals am Thalia. Er bringt Brechts „Mutter Courage“ mit der Musik von Dessau gemeinsam mit dem Musiker Johannes Hofmann auf die Bühne, der auch bereits „Die Dreigroschenoper“ musikalisch leitete. 26 Wer einmal aus dem Blechnapf frisst von Hans Fallada Regie Luk Perceval Thalia Theater im Februar 27 Das achte Leben (Für Brilka) von Nino Haratischwili Regie Jette Steckel Uraufführung Thalia Theater im April Willi Kufalt hat Angst. Fünf Jahre hat er im Knast gesessen. Jetzt muss er raus. Ob er es draußen aushalten wird? In Hamburg kommt er in ein Fürsorgeheim. Er soll resozialisiert werden. Miese Arbeit für einen Hungerlohn. Er wird gedemütigt und verspottet. Willi Kufalt muss raus aus diesem System der Unterdrückung. Er sucht eine Wohnung, aber einer wie er, einer aus dem Knast, stößt auf Ablehnung. Gnadenlos! Was tun? Willi Kufalt macht weiter. Er kommt auf die Füße, findet ein kleines Zimmer und macht sich selbständig. Ein Schreibbüro mit einer Gruppe ehemaliger Häftlinge. Eine Solidargemeinschaft auf Zeit. Bis es kracht und die Konkurrenz brutal zuschlägt. Aber Willi gibt nicht auf. Er wird für eine Zeitung Annoncenwerber und lernt Hilde Harder kennen. Er will heiraten. Findet ihn doch noch das Glück? Natürlich nicht. Die Knastvergangenheit ist ein zu schweres Pfund. Da gibt es jede Menge Misstrauen. So einer hat doch immer Dreck am Stecken, heißt es. Seine Liebe zerbricht. Willi rutscht ab. Er beschließt, endgültig mit dem System abzurechnen. Er hat den ganz großen Plan und eine Mordswut. Die Rückkehr ins Gefängnis ist nur eine Frage der Zeit! Georgien, 1900: Mit der Geburt Stasias, Tochter eines angesehenen Schoko­ladenfabrikanten, beginnt eine über sechs Generationen durch alle Revolutionen und Kriege des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart erzählte Familiensaga. Deutschland/Georgien, 2005: Nach dem Fall der Mauer und der Auflösung der UdSSR herrscht in Georgien Bürgerkrieg. Niza, Stasias Urenkelin, ist nach Berlin ausgewandert. Als sich ihre zwölfjährige, ins postsowjetische Chaos hineingeborene, Nichte Brilka nach einer Reise in den Westen weigert, nach Tbilissi zurückzukehren, spürt Niza sie auf. Sie erzählt Brilka die ganze Familiengeschichte: Von Stasia, deren Traum, als Tänzerin nach Paris zu gehen, sich niemals erfüllt hatte, die aber noch hundertjährig unter dem heimischen Apfelbaum tanzt, still und zäh den Zeiten ein Leben abtrotzend, von Stasias Halbschwester Christine, die für ihre Schönheit, die sie in den Bannkreis des obersten Geheimdienstlers gebracht hat, einen hohen Preis zahlt, von Stasias Tochter Kitty, die alles verliert und doch im Londoner Exil eine Stimme findet, von Kittys Bruder Kostja, der sich als Apparatschik mit dem System arrangiert, von Kostjas rebellischer Tochter Elene und ihren ungleichen Töchtern Daria und Niza. „Das achte Leben (Für Brilka)“, dieser epochal-opulente Roman der auf Deutsch schreibenden, 1983 im georgischen Tbilissi geborenen und heute in Hamburg lebenden Autorin Nino Haratischwili, erzählt mit magischem Realismus: von Anpassung, Verrat und Widerstand, Liebe, Hass und (Über-)Lebenswillen. Haratischwili schildert den Aufstieg und Fall des Kommunismus von der vorrevolutionären Zeit bis ins Nachwende-Europa aus der Perspektive einer georgischen Familie, die ebenso verstrickt wie im Widerstreit ist mit den Totalitarismen, Tragödien und Umbrüchen dieses gottverlassenen 20. Jahrhunderts. Regisseur Luk Perceval hat bereits zwei Romane von Hans Fallada für die Bühne adaptiert: „Kleiner Mann – was nun?“ (Münchner Kammerspiele 2009) und „Jeder stirbt für sich allein“ (Thalia Theater 2012). Mit „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“ inszeniert er nun die Geschichte des Willi Kufalt, der gegen seinen Willen das wird, was die Umwelt schon immer in ihm sah: „Ein bisschen Kot, eine Mikrobe, bösartig, die man vernichten muss.“ Die Regisseurin Jette Steckel bringt dieses jahrhundertumspannende Epos erstmals auf die Bühne: eine „Mission Impossible“. 28 Atlas der Angst Dokumentation von Armin Smailovic/Dirk Gieselmann Regie Gernot Grünewald Uraufführung Thalia Gauß im April Die deutsche Angst ist weltberühmt, es gibt sogar einen internationalen Begriff dafür: German Angst. Ist die so genannte „Flüchtlingskrise“ in Wahrheit ein Ausbruch der Angst? Und der Aggression, die sich daraus speist? Fotograf Armin Smailovic, der 2015 mit „Srebrenica“ sein erstes dokumentarisches Projekt am Thalia gezeigt hat, fährt gemeinsam mit Jour­ nalist Dirk Gieselmann dorthin, wo Angst Angst auslöst, wo Ängste kollidieren: Auf den verlassenen Truppenübungsplatz in Ostsachsen, wo die Neonazis ihre paramilitärischen Spielchen spielen, an die Gerhart-­ Hauptmann-Schule in Kreuzberg, wo grimmige Sicherheitsleute das Gewaltmonopol an sich gerissen haben, in die angebliche „No-Go-Area“ nach Duisburg-Marxloh, auf die Hallig Hooge, wo sechs Flüchtlinge Angst vor dem aufsteigenden Wasser haben, zu Herstellern von Zäunen, Alarmanlagen und Pfefferspray, in die Kantine des BKA, zum CSU-Ortsverband, zur Bundespolizei am Hauptbahnhof, an die deutsch-­ österreichische Grenze, zum Kopp-Verlag, zur Pegida-Demonstration, zu einem Salafistenprediger, zu einem Lokalpolitiker mit Megaphon, zu einem SUV-Fahrer, der Angst vorm Klimawandel hat, in die Moschee und in den deutschen Vorgarten, wo die Abwehrkrähe Eindringlinge vertreiben soll. Mit „Atlas der Angst“ kartographieren sie Deutschland im Jahr 2016: 100 Orte, 100 Bilder, 100 Miniaturreportagen. Eine Landvermessung. Regisseur Gernot Grünewald, der 2015 bei den Lessingtagen seine Arbeit „Kinder | Soldaten“ vorstellte, inszenierte zuletzt in der Gaußstraße „’an,k m n“ – ein Projekt mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen in Hamburg. Mit „Atlas der Angst“ setzt er seine Reihe dokumentari­ scher Inszenierungen zu Themen der Gegenwart am Thalia Theater fort. 29 Die Weber von Gerhart Hauptmann Regie Kornél Mundruczó Thalia Theater im Mai Gerhart Hauptmann setzt 1893 mit einem Stück über die Ereignisse des Weberaufstandes in Schlesien den Niedriglöhnern seiner Zeit ein Denkmal und provoziert damit bei der Uraufführung in Berlin einen Skandal. Mit mehr als 50 Charakteren erzählen „Die Weber“ vom Reichtum weniger, der auf dem Elend vieler basiert, und zeichnen in fünf bewegenden Akten die emotionalen Zustände der Arbeiter während des Protestes nach. Als die Not der Arbeiter durch die Industrialisierung und den aufkommenden Kapitalismus immer größer wird und sie schließlich nicht mehr in der Lage sind, ihre Familien zu ernähren, gehen sie auf die Straßen und singen erste Gesänge vom „Blutgericht“. Kornél Mundruczó, dessen Projekte weltweit zu sehen sind, inszeniert Theater und Film und ist zuletzt für seinen Film „Underdog“ in Cannes ausgezeichnet worden. Am Thalia Theater hat er bereits mehrere Theaterarbeiten gezeigt, zuletzt „Dementia“ (Lessingtage 2015), eine politisch scharfe Auseinandersetzung mit den aktuellen politischen Verhältnissen in seiner Heimat Ungarn. Mit Hauptmanns „Die Weber“ führt er uns im Rahmen des Festivals „Theater der Welt“ zu den Verlierern des globalisierten Kapitalismus, zu Billiglöhnern, die an anderen Orten dieser Welt von Lohndumping und Elend bestimmt werden und die durch ihre Existenz Konsum und Reichtum andernorts erst ermöglichen. Eine Produktion im Rahmen von Theater der Welt 2017 30 Und … SPIEGEL-Gespräche live im Thalia Theater Thalia Theater ab Oktober DER SPIEGEL und das Thalia Theater bringen in der kommenden Spielzeit hochkarätige Gäste aus Kultur und Politik auf die Bühne. SPIEGEL-Redakteure diskutieren mit den Gästen über aktuelle Themen und suchen mit Ihren Gesprächspartnern in komplexen und verwirrenden Zeiten des Umbruchs nach Antworten auf drängende Fragen. Und vielleicht sind am Ende alle klüger. 31 Umbruch in Europa/ Europa im Umbruch Das Thalia Theater stellt 2016/17 die Umbrüche in Europa programmatisch ins Zentrum. Es konzentriert sich mehr denn je auf europäische Narrative und die Überwindung rein national orientierter Kulturarbeit. Dabei steht der Umbruch in Europa sowohl aktuell wie auch im Spiegel historischer Prozesse im Fokus. Das kuratorische Gesamtkonzept umfasst Streit.Bar – Debatten der Gegenwart Thalia Theater (Nachtasyl) ab Oktober Streit.Bar will eingreifen – in den Diskurs der städtischen Öffentlichkeit und die aktuelle Debatte. Was ist das Neue an den derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen und wie soll es weitergehen? In der Streit. Bar wird über Bücher diskutiert, die Aufklärung versprechen und Position beziehen. Eine Reihe mit dem Hamburger Institut für Sozialforschung (Wolfgang Knöbl), dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (Miriam Rürup) und Sighard Neckel (FB Sozialwissenschaften der Uni HH). Wut/Rage von Elfriede Jelinek/Simon Stephens Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht Das achte Leben (Für Brilka) von Nino Haratischwili Die Weber von Gerhart Hauptmann Erschlagt die Armen! nach dem Roman von Shumona Sinha Atlas der Angst Dokumentation von Armin Smailovic und Dirk Gieselmann Ästhetik des Widerstands 100 Jahre Peter Weiss gefördert durch Ästhetik des Widerstands 100 Jahre Peter Weiss – Debatte Performance Konzert Thalia Gauß 4.– 6. November Wir lesen. Wir diskutieren. Wir spielen. Peter Weiss’ 100. Geburtstag ist der Anlass, „Die Ästhetik des Widerstands“ neu zu befragen. 1000 Seiten. Keine Kapitel. Absatzlose Blöcke. Jede Menge Kunst. Der Pergamon-­ Fries als Darstellung des ewigen Klassenkampfes, Picassos „Guernica“, Franz Kafkas „Das Schloß“, Gespräche mit Brecht in Schweden, und vieles mehr. Knallharte Lektürearbeit und immer wieder dieselbe Frage: Welche Potenziale bietet die Kunst für Emanzipation und Widerstand? Wie lässt sich dieses Programm heute denken? Geht das überhaupt noch? Ist die Schönheit des Scheiterns eine relevante Kunstbemühung? Oder sollten wir endlich anfangen, eine neue Zukunft zu entwerfen? Embassy of Hope – Café International – meet the new neighbours! Seit November 2015 hat das Thalia in der Gaußstraße die „Embassy of Hope“ eröffnet: mit Deutschkursen und Sprachcafé, Rechtsberatung (Refugee Law Clinic), gemeinsamem Kochen (Über den Tellerrand kochen), Filmabenden, Theaterwork­shops, Aus­stellungen und Konzerten (Friends without Frontiers) – ein Ort, sich zu treffen und auszutauschen. Ens emb le Das Ensemble, von Armin Smailovic fotografiert, hinter der Bühne, vor dem Auftritt. Mari e Lö cker 34 Jen s Ha rzer 35 Tho mas Nieh aus 36 37 Karin Neuhä user Alex and er Si mon 38 39 Julia n Gr eis Pa tr y ci a Z io l ko w ska 40 41 Phili pp H ochm air Rafa el St acho wiak 42 43 Christ oph B antzer Chr istin a Ge iße 44 45 Seba stian Zim mler Ma rin aG alic 46 47 Matthi as Leja Steffe n Sieg mund Oliv 48 er M allis on Mar 49 ie J ung 50 Franzis ka Har tmann 51 Pau l Sch rö d er 52 53 Sven Sche lker Sandr a Flub acher 54 55 Barb ara N üsse Günte r Sch aupp 56 57 Lisa Hag mei ster Stepha n Biss meier 58 Marin a Wan drusz ka 59 Pasc al H oud us 60 61 Oda Thor m ey er Pete rM aert ens 62 Tilo Wer ner 63 Pat rick Bart sch 64 65 M i rc o Kr e i b ic h Bern d Gr awe rt 66 67 Birte Schn öink Kr i sto f Van B ove n 68 Daniel Lomm atzsch 69 Seba stian Rud olph 70 Wolf -Di etrich S prenge r 71 Gabrie la Mar ia Sch meide 72 73 Alici a Au müll er Jör gP ohl 74 Feli xK nop p 75 Victo ria Tr a u tt m ansdo rff Maj a Sc hön e Cath érin e Sei fert 78 79 Ensemble & Regie Alicia Aumüller Christoph Bantzer Stephan Bissmeier Sandra Flubacher Marina Galic Christina Geiße Julian Greis Lisa Hagmeister Franziska Hartmann Jens Harzer Pascal Houdus Marie Jung Mirco Kreibich Matthias Leja Marie Löcker Peter Maertens Oliver Mallison Karin Neuhäuser Thomas Niehaus Barbara Nüsse Jörg Pohl Sebastian Rudolph Sven Schelker Gabriela Maria Schmeide Birte Schnöink Maja Schöne Paul Schröder Cathérine Seifert Steffen Siegmund Rafael Stachowiak André Szymanski Oda Thormeyer Victoria Trauttmansdorff Kristof Van Boven Marina Wandruszka Tilo Werner Sebastian Zimmler A n d ré S z ym a n ski Gäste Florian Anderer Patrick Bartsch Bibiana Beglau Bruno Cathomas Bernd Grawert Ernest Allan Hausmann Philipp Hochmair Peter Jordan André Jung Benjamin-Lew Klon Felix Knopp Daniel Lommatzsch Björn Meyer Günter Schaupp Alexander Simon Wolf-­Dietrich Sprenger Patrycia Ziolkowska Regie Philipp Becker Leonie Böhm Jan Bosse Erik Gedeon Jan Gehler Dimiter Gotscheff Gernot Grünewald Friederike Harmstorf Alvis Hermanis Bastian Kraft Anne Lenk Alia Luque Ersan Mondtag Kornél Mundruczó Antú Romero Nunes Sebastian Nübling Rüdiger Pape Luk Perceval Stefan Pucher Christina Rast Christopher Rüping Ene-Liis Semper & Tiit Ojasoo Branko Šimić Johan Simons Wolf-Dietrich Sprenger Jette Steckel Nicolas Stemann Studio Braun Lars-Ole Walburg Junge Regie Franziska Autzen Anton Kurt Krause Katja Langenbach Susanne Schwarz Giacomo Veronesi Johanna Witt Um a lles i n der Welt 81 Lessingtage 2017 „Um alles in der Welt – Lessingtage“ hat sich in Hamburg als großes internationales und interkulturelles Festival etabliert. Anders als in den vergangenen Jahren konzentriert sich das 8. Festival im Reformationsjahr auf Lessings Kern: Er träumte – wie Luther – von einer Reformation der Gesellschaft aus dem Geist der Religion und dachte am Ende einer blutigen Epoche innerchristlicher Auseinandersetzungen, kosmopolitisch-kühn im Weltmaßstab, Judentum, Christentum und Islam zusammen. Zum Auftakt des Reformationsjahres zeigen die Lessingtage 2017 hochkarätige Gastspiele, große und kleine Performances, eine spezifische „Lange Nacht der Weltreligionen“ und vieles mehr. Religionskriege in Europa: Dass die Auseinandersetzung mit Religionen ein gewaltiger Transmissionsriemen für gesellschaftliche Dynamik und Umbruch sein kann, ist ein historisches Phänomen. Europa brauchte eine ganze Epoche, von der Renaissance bis zur Aufklärung, von 1517 bis zur Französischen Revolution 1798, um sich neu aufzustellen und das Mittelalter hinter sich zu lassen. Am Anfang dieses Prozesses stand vor 500 Jahren aus deutscher Perspektive Luther als Häretiker (wider Willen) und am Ende der Aufklärer Lessing. Die Reformation aber war kein innerreligiöser und auch kein nationaler Prozess, sondern Teil eines gesellschaftlichen Wandels, der zeitversetzt in ganz Europa stattfand. Dieser Prozess stand im Kontext riesiger gesamteuropäischer Konflikte, meist Religionskriege. Luther und die europäische Reformation sind in diesem Kontext zu lesen. Sie haben das Gesicht von Europa massiv verändert: ein neues Weltbild, Anfänge von Säkularisierung und Demokratisierung – in Wahrheit eine Revolution. Religion entfaltet als wesentliche gesellschaftliche Zivilisationstechnik immer wieder eine nicht zu unterschätzende Dynamik. Vielleicht ist es erhellend, die heutigen Umbruchssituationen ins Verhältnis zu denen einer vergangenen Epoche zu setzen. Die 8. Ausgabe von „Um alles in der Welt – Lessingtage“ wird wegen der Vorbereitungen zum Festival „Theater der Welt“ verkürzt und kompakt vom 28. Januar bis 5. Februar statt­finden. 82 Bei den Lessingtagen zu Gast seit 2010 Ilija Trojanow Deutschland Navid Kermani Deutschland Liao Yiwu China Auma Obama Kenia Richard Sennett USA Mark Terkessidis Deutschland Omar Abusaada & Mohammad al-Attar Libanon/Syrien Stefan Bachmann Schweiz Karin Beier Deutschland Nils Berg Deutschland Blind Summit Theatre England Blitz Theatre Group Griechenland Nuran David Calis Deutschland Frank Castorf Deutschland Die Gruppe Lampedusa feat. Bernadette La Hengst Deutschland Lev Dodin Russland Yan Duyvendak, Omar Ghayatt, Nicole Borgeat Schweiz/Ägypten Ensemble Wuatapuy Kolumbien Nurkan Erpulat Deutschland FC Bergman Belgien Fix&Foxy Dänemark Oliver Frljić Bosnien und Herzegowina/Slowenien Rodrigo Garcia Spanien Gintersdorfer/Klaßen Deutschland Rainald Grebe Deutschland Gernot Grünewald Deutschland Nino Haratischwili Deutschland Rosa Yassin Hassan Syrien Matthew Herbert England Alvis Hermanis Lettland Michael Höppner Österreich Christiane Jatahy Brasilien Young Jean Lee USA Meng Jinghui China Andreas Kebelmann Deutschland Akram Khan England Stephan Kimmig Deutschland Tang Wai Kit China Malte C. Lachmann Deutschland Abou Lagraa Frankreich/Algerien Lukas Langhoff Deutschland Angélica Liddell Spanien Constanza Macras Deutschland Dominik Maringer & Sachiko Hara Deutschland Jean-Louis Martinelli Frankreich Stefan Marx Deutschland Andriy May Ukraine Christophe Meierhans Schweiz Andrej Mogutschi Russland Stefan Moscov Bulgarien Cristina Moura & Enrique Diaz Brasilien Kornél Mundruczó Ungarn Sebastian Nübling England / Deutschland / Estland Nicole Oder Deutschland Teater NO99 Estland Jarg Pataki & Viola Hasselberg Deutschland Luk Perceval Russland Claus Peymann Deutschland René Pollesch Deutschland Pascal Rambert & Éric Méchoulan Frankreich Milo Rau Deutschland Yael Ronen Deutschland Harold Rubin Israel Roland Schimmelpfennig Österreich Peter Scholl-Latour Deutschland Branko Šimić Deutschland Johan Simons Deutschland Armin Smailovic Bosnien und Herzegowina Kristian Smeds Finnland Vladimir Sorokin Russland Nicolas Stemann Deutschland Franz von Strolchen Deutschland Wim Vandekeybus Belgien Peter Verhelst & Oscar van Rompay Belgien Roger Vontobel Deutschland Najem Wali Irak Günter Wallraff Deutschland Gilles Welinski Frankreich Lin Zhaohua China Arie Zinger Deutschland 83 Das Neue Wir – Rede von Mark Terkessidis zur Eröffnung der Lessingtage 2016 Don’t panic „Keine Panik“ ist eine gute Devise. Manchmal muss man sich, ange­ sichts der unentwegt aufgeregten Debatten um uns herum, vielleicht einfach mal die Ohren zuhalten und sehen: Der eigene Alltag geht doch ganz zivil vonstatten. Auch wenn es sicher Krisen gibt. Die Frage aber ist, ob diese Krisen Anlass zur Panik geben. Oft genug ist die Pa­ nik doch recht abstrakt. Nun gibt es keinen Zweifel darüber: Wir leben in den Zeiten der Globa­ lisierung, was auch Unruhe bedeutet. Wir Deutschen können mit Un­ ruhe allerdings nicht allzu gut umgehen. Da die Welt ohne Unruhe möglicherweise tatsächlich eine vergangene ist, muss man sich die­ ser Tage an die Unruhe gewöhnen. Auch wenn es uns schwerfällt, müssen wir eine gewisse Flexibilität an den Tag legen. In den 90er Jah­ ren hieß es, und das war natürlich eine rassistische Bemerkung: „Das Boot ist voll“. Wenn man sich aber die Bedeutung von „Das Boot ist voll“ vor Augen führt, dann zeigt sich im Rückschluss: Offenbar sitzen wir heute alle in einem Boot. Das ist eine neue Idee davon, wie Deutschland funktioniert, denn his­ torisch wurde Deutschland als eine Landmacht betrachtet. Die Deut­ schen galten als verwurzelt in der Scholle. Jetzt aber sind wir Leute, die in einem Boot sitzen. Das bedeutet auch, wir sind auf dem Ozean, im Unbestimmten, manchmal Gefährlichen unterwegs, und wir erle­ ben möglicherweise dabei auch Abenteuer. Dieses „Boot“ ist aber doch recht groß, und die „Wirs“, die „Neuen Wirs“ auf diesem Boot sind uns manchmal selbst noch nicht ganz klar. Mit denen tun wir uns noch schwer. Die Krise Griechenlands etwa hat kürz­ lich gezeigt, dass wir mittlerweile mit den anderen Europäern in die­ sem Boot sitzen. Wir leben in einem Europa, in dem Peripherie und Zentrum nicht mehr genau zu unterscheiden sind, wo Krisen am Rand plötzlich direkt in unserem Universum stattfinden. Europa ist schon viel mehr eine Einheit, als wir denken. Vielleicht ist es vom Zerfall be­ droht, aber die EU hat auch immer wieder gezeigt, dass sie ein großer Verhandlungsraum ist, in dem man sich von einem Kompromiss zum anderen hangelt. Aber auch die Wahrnehmung der Anschläge von ­Paris 2015 hat gezeigt, dass wir nicht ganz verstehen, wer mit uns im 84 85 Boot sitzt. Wenn man einen Blick wirft auf die Liste der Personen, die dort ums Leben gekommen sind, dann sieht man gleich eine Menge arabischer Namen. Das vergegenwärtigt man sich zu wenig: Der An­ schlag gegen „uns“ war ein Anschlag auf eine längst vermischte Ge­ sellschaft. Wahrscheinlich haben sich Personen arabischer Herkunft in Frankreich noch nie so französisch gefühlt wie nach jenen Anschlä­ gen, in denen sie auch Opfer wurden. Zugleich sind auch die Täter von Paris nicht von „außen“ gekommen, etwa als Geflüchtete aus Syrien, wie schon kurz danach vermutet wurde. Es handelte sich um Perso­ nen, die in Belgien und in Frankreich aufgewachsen sind, und dort noch nicht einmal in den besonders „sensiblen“ Vorstädten. Was ist da passiert? Das sind auch „unsere“ Kinder. Die Kinder unserer Gesellschaft. Und wir sollten uns fragen: Was haben wir versäumt, wenn wir solchen Kindern so wenig Zugehörigkeit organisieren kön­ nen, dass sie sich tatsächlich dem Islamischen Staat anschließen? Wie gesagt, die Gesellschaft ist vermischter und komplizierter als wir mei­ nen. Es gibt längst ein „Neues Wir“, von dem wir nicht wahrhaben wollen, dass wir in ihm leben. Wenn ich immer die bösen und gefähr­ lichen „arabischen Männer“ und die guten und zivilisierten „Europäe­ r­ In­ nen“ gegenüberstelle, dann begreife ich die Welt von heute schlecht. Generalverdacht gestellt, sie würden „uns“, „unsere“ Sicherheit und „unseren“ Frieden gefährden. Dagegen muss die Realität von „neuen Wirs“ stehen, stärker differenzieren und Zugehörigkeiten ausbauen. Natürlich gibt es in einer Gesellschaft, die zunehmend vielheitlich ist, auch sehr viele horizontale Konflikte. Doch hier nur Zersplitterung wahrzunehmen, wäre falsch, denn zugleich gibt es in dieser Gesellschaft auch eine ganze Menge Formen von Selbstorganisation. Irgendwo zwischen Wikipedia, allen möglichen Arten des „Sharing“ und „Crowdfunding“, der Renaissance des Reparierens, zeigt sich ein neues Feld der Zusammenarbeit. Dazu gehört auch das erstaunliche Engagement für die Geflüchteten in der deutschen Gesellschaft. Oft war das Bild von den Geflüchteten nicht realistisch – wenn man „hilft“, dann erscheint das Objekt der Hilfe oftmals nicht als widersprüchlicher Mensch, sondern unambivalent als moralisch gutes Opfer. Dennoch sind die Leute da eingesprungen, wo der Staat recht hilflos wirkte. Und in dieser Welle von Engagement konnte man überall neue Arten der selbstorganisierten Zuammenarbeit beobachten; da, wo plötzlich die Polizei, die Feuerwehr, die Verwaltung, verschiedene Hilfsorganisationen, große Körperschaften wie die Arbeiterwohlfahrt, linke Gruppen und Bürger jedweder Profession, Richtung und Herkunft, mit einem Ziel gemeinsam gearbeitet haben. War das kein „neues Wir“, das sich da zusammengefunden hat? Ich denke schon. Die Frage ist, was wir aus diesem „Wir“ machen? Bei der Zusammenarbeit in Sachen Flucht handelt es sich ja um einen Arbeitsprozess, von dem Unternehmen zumal im Bereich Technologie dieser Tage träumen. Dort will man weg von den traditionellen Hierarchien, weil man ohne die Verlagerung von Verantwortung nach unten und das schnelle Teilen von Wissen nicht mehr flexibel auf ein sich ständig wandelndes Umfeld reagieren kann. Eine große Autonomie für die Individuen lässt sich aber nur gewährleisten durch klare und transparente Rahmenbedingungen, ansonsten droht ein Chaos, in dem die Leute aneinander vorbei arbeiten. Kürzlich wurden Führungskräfte in der Wirtschaft danach gefragt, was sie für die wichtigste Eigenschaft von Managern halten, und ganz vorne ist gelandet: Prozesskompetenz. Es geht darum, Prozesse anzuregen und zu gestalten und dabei Leute einzubeziehen. Dafür braucht es auch eine Fehlerkultur. Und die haben wir in der Bundesrepublik so gut wie gar nicht. Hier lernt man nicht aus Fehlern, sondern alle zeigen sofort auf die angeblich Verantwortlichen, die „Schuldigen“. Es wird nicht darüber nachgedacht, welche Vorgänge eigentlich zu Fehlern geführt haben. Wenn Sie dagegen sich die Unternehmenskultur etwa bei „Spotify“ Migration als Normalität Nun stellen derzeit die vielen Geflüchteten auch eine Herausforde­ rung dar, das „Wir“ neu zu definieren und anzupassen. Oft wurde ge­ sagt: Das Land wird sich verändern. Ein Blick auf die demografische Zusammensetzung in den großen Städten der alten Bundesländer zeigt aber: Wir sind längst verändert. Dort sind bei den unter Sechs­ jährigen die Kinder mit Migrationshintergrund in der Mehrheit. Auch in Hamburg. Unsere Gesellschaft ist postmigrantisch. Die schiere An­ zahl der Geflüchteten ist zweifellos eine gewisse Zuspitzung, aber die Migration gehört schon lange zu einer neuen Normalität. In der Bun­ desrepublik gab es im Zeitraum vom Ende des 2. Weltkrieges bis 1999 ungefähr 54 Millionen Zu- und Wegzüge über Landesgrenzen hinweg. Bewegung und Vielheit sind normal, und von dieser Normalität müs­ sen wir ausgehen, wenn wir Gesellschaft gestalten wollen. Populismus hilft nicht weiter. Es gibt die Tendenz, sich nach einem Zu­ stand zurückzusehnen, den wir noch nie hatten. Es gibt eine Art nos­ talgische Utopie der Homogenität und des friedlichen und sicheren Zusammenlebens. Aber wann war das so? Diese Utopie spaltet die Ge­ sellschaft. Ständig werden irgendwelche Länder oder Gruppen unter 86 87 ­ nschauen, lautet dort die Devise: „Wir wollen unsere Fehler so schnell a wie möglich machen“. Denn die Korrektur der Fehler trägt zu einer verbesserten Entwicklung bei. Ich denke, dass Kollaboration ein ethisches Leitprinzip für eine Gesellschaft im Umbruch sein könnte. Zusammenarbeit kann dabei auch ein Weg sein, die eigene Gesellschaft neu kennenzulernen. Wir befinden uns inmitten eines komplizierten Prozesses, der mit Unsicherheit verbunden ist. Aber im Sinne der Weiterentwicklung des Sozialen ist Verunsicherung ja auch positiv. Problematisch ist es, wenn Leute mit fester Stimme erklären, sie würden die Dinge so und nicht anders seit 30 Jahren machen, als hätte sich in der Zeit nichts verändert. Während wir über den großen Wurf für eine Gesellschaft nachdenken, mit der wir unzufrieden sind, können wir schon damit beginnen, das Soziale zu reparieren. Um auf die Prozesskompetenz zurück zu kommen: Die könnten wir alle gut brauchen. Letztlich sind wir alle mehrfach am Tag die berühmten „Wutbürger“, aber was machen wir daraus? Wenn Wut nicht eine folgenlose mediale Daueraufregung ist, wenn Wut nicht ein verhärteter Groll oder schierer Hass ist, dann hat die Wut auch etwas Produktives. Die Wut ist ein Zeichen, dass Menschen am Leben sind und sich in diese Gesellschaft einbringen wollen. Wir müssen weg­kom­­men von der Behandlung von Pro­blem­fällen zur Verhandlung von Problemen. Insofern: Viel Spaß beim Kollaborieren. Der kosmopolitische Baldachin Oft sind es die kleinen Prozesse, die mehr bewirken. Doch wir spre­ chen lieber über die ganz großen Dinge, den Kapitalismus, die Inte­ gration, unsere Grenzen. Und dabei lieben wir die Apokalypse: Verän­ derung wird hierzulande auch gerne so verstanden, dass alles „den Bach runter“ geht. Aus der Praxis des Community Organizing weiß man aber auch: die Leute leben ihren Alltag in ihrer nahen Umgebung und für diese interessieren sie sich auch. Hier wäre viel möglich in Sa­ chen Erfindung eines neuen öffentlichen Raums, entwickelt im Aus­ tausch. Ich habe mir den Begriff der „Kollaboration“ zu eigen ge­ macht. Der wird oftmals negativ verstanden, aber im Englischen heißt collaboration neutral Zusammenarbeit und ist ein etwas stärkerer Be­ griff als die etwas zu Tode gerittene „Partizipation“ oder „Kooperati­ on“. Auch weil man davon ausgeht, dass Kollaboration ein Prozess ist, in dem man sich selbst verändern kann, möglicherweise sogar verän­ dern muss. Die Vielheit einer Gesellschaft, die der Kollaboration bedarf, um viele Stimmen hörbar zu machen, ist natürlich nicht ohne Regeln. Mit dem Grundgesetz haben wir eigentlich ein sehr starkes Regelwerk für die Gestaltung der Vielheit. Die Personen, die das Grundgesetz geschrie­ ben haben, waren zuvor noch selbst bedroht gewesen von den mörder­ ischen Homogenisierungsversuchen des Nationalsozialismus. Sie wollten aus dieser Erfahrung heraus das Individuum in seiner ganze Exzentrik vor staatlichen Eingriffen schützen. Wir haben daher ein Grundge­ setz, auf dem wir die Vielheit eines „neuen Wir“ entwickeln können. Der US-amerikanische Soziologe Elijah Anderson hat ein Buch über ein Phänomen geschrieben, das er den „kosmopolitanen Baldachin“ nennt. Er hat beobachtet, dass im öffentlichen Raum die Verschie­ denheit unentwegt zivil ausgehandelt wird. In Wohngebieten etwa, in Parkanlagen, in Kindergärten und Schulen, überall haben wir im All­ tagsleben Arten und Weisen gefunden, mit der Differenz durchaus kommod umzugehen. Auf diesen kosmopolitanen Baldachin kann man sich jederzeit berufen und auch verlassen, aber er muss auch ge­ schützt werden. Mit Personen, die aus den unterschiedlichsten Grün­ den keinen Austausch wollen, im übrigen egal welcher Herkunft sie sind, kann man auch nicht in Austausch treten. Man muss um diesen Baldachin auch manchmal kämpfen. Der Migrationsforscher Mark Terkessidis eröffnete mit dieser Rede, die wir hier auszugsweise wie­der­geben, den Bürgergipfel zum Auf­takt der Lessingtage 2016. Der Bürger­gipfel führte ca. 1000 Bürger und Neu­bürger – Migranten und Geflüchtete – zu einem großen Ratschlag zusammen. THEATER DER WELT 2017 HAMBURG. EIN FESTIVAL DES INTERNATIONALEN THEATERINSTITUTS (ITI), VERANSTALTET VOM TH A LIA THEATER, H A M BURG. T H E AMELIE DEUFLHARD, SANDRA KÜPPER, JOACHIM LUX, ANDRÁS SIEBOLD. FINA NZIERT DURCH DIE KULTURBEHÖRDE DATE Theater 25.5.-11.6.2017 der Ein Festival für die Theaterstadt Hamburg von Theater und Performing Arts aus New York, Shanghai, Qingdao, Tokio, Jailolo, Sydney, Kapstadt, Rio de Janeiro, Paris, St. Petersburg, Amsterdam, Hamburg … www.theaterderwelt.de Welt Gefördert von DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG UND DIE BEAUFTRAGTE DER BUNDESREGIERUNG FÜR KULTUR UND MEDIEN, THEATER DER WELT: 25.5.- 11.6.2017. S A V E PROGR A M M THA LIA THEATER UND K A MPNAGEL. FESTIVALLEITUNG: JOACHIM LUX. KÜNSTLERISCHES PROGRAM M: Beijing 90 Gastspiele 91 Wuzhen Shanghai Shizuoka Tianjin St. Petersburg Tallinn Oslo Perm Moskva Sydney Edinburgh Das Thalia ist weltweit unterwegs. Regel­ mäßig ist es zu Gast bei renommierten europäischen Festivals wie den Wiener Festwochen, den Salzburger Festspielen, dem Holland Fes­ti­val Amsterdam, dem MITEM Festival in Budapest oder dem Festival d’Avignon. Außerdem sind unsere Produktionen auch zunehmend auf große Festivals außerhalb Europas eingeladen, wie zum Festival Iberoamericano de Teatro de Bogotá („Woyzeck“ 2014), dem World Theatre Festival Shizuoka in Japan („Faust I“ 2014), dem Whuzen Theatre Festival in China („Nibelungen! Der ganze Ring“ 2015) sowie dem Sydney Festival („Woyzeck“ 2016). Die erste große europäische Koproduktion mit dem NTGent (Belgien), „FRONT – Im Westen nichts Neues“, ist seit 2014 auf Tour, u.a. beim Edinburgh International Festival, beim MESS Festival in Sarajewo oder in Tianjin (China). Die Zusammenarbeit mit dem NTGent wurde 2016 mit Steinbecks „Früchte des Zorns” fortgesetzt und geht eben­falls auf Europa­tour. Gdańsk Bogotá London Amsterdam Antwerpen Gent Bruxelles Poznan Praha Reims Salzburg Strasbourg Nanterre Paris Winterthur Linz St.Pölten Baden Zürich Fribourg Bern Bolzano Lyon Genève Bergamo Wien Budapest Sibiu Beograd Avignon Bucures,ti Sarajevo Athina A –Z 93 Abo International An acht Abenden verbinden Menschen aus unterschiedlichsten Heimatländern einen Theaterbesuch mit interkulturellem Austausch, in­­klu­sive einer speziellen Einführung hinter den Kulissen. –› S. 104 oder www.thalia-theater.de/abo. Aktion 500 Die Rudolf Augstein Stiftung stellt pro Spielzeit bis zu 500 Theaterkarten für junge Menschen unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund zur Verfügung. Mehr Infos auf www.thalia-theater.de/international. Ballsaal Das Foyer des –› Thalia in der Gaußstraße wurde von der Aus­stattungs­ leiterin Annette Kurz im flämischen Stil eingerichtet. Hier finden u.a. die –› Früh-Stücke, Premierenparties oder Nach­gespräche statt. Vor und nach den Vorstellungen gibt es auch kleine Speisen und Getränke –› Gastronomie. Seit November 2015 wird der Ballsaal von Mittwoch bis Samstag zur –› Embassy of Hope. Blog Der Blog der –› Thalia Pfadfinder während des Festivals –› Um alles in der Welt – Lessingtage wird über das ganze Jahr als Premierenblog weitergeführt. Jugendliche mit Zuwanderungsbiografie beschrei­ben unter www.thalia-theater.de/blog ihre Sicht auf die Inszenierungen des Thalia Theaters. Boy-Gobert-Preis Die Körber-Stiftung zeichnet junge SchauspielerInnen Ham­ bur­ger Sprechbühnen aus, die am Beginn einer vielversprechenden Theaterkarriere stehen. In den letzten Jahren ging der Preis u.a. an die Thalia-Ensemblemitglieder Lisa Hagmeister, Mirco Kreibich, Julian Greis und Birte Schnöink. Dialoge Das Thalia Theater beschäftigt sich in vielfältiger Weise mit gesellschaftspolitisch relevanten Themen zwischen Geist und Macht, Kunst und Politik. Regelmäßig finden Diskussionen und Nachgespräche mit dem Ensemble und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur statt, wie z.B. die Tischgespräche nach Vorstellungen von Jelineks „Die Schutz­ befohlenen“ oder Dialogformate wie –› SPIEGEL-Gespräche live im Thalia, –› Streit.Bar – Debatten der Gegenwart. Einführungen Regelmäßig bietet die Dramaturgie eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn kostenlose Einführungen im –› Mittelrangfoyer an. Termine finden Sie im monatlichen Spielplan. 94 Embassy of Hope: Meet the new neighbours Seit November 2015 gibt es Mi–Sa 15–19 Uhr in der Gaußstraße das „Embassy of Hope – Café International“. Tee und Kaffee für alle, freies WLAN, Computerstationen, deutsche Sprachrunden, Rechtsberatung, Konzerte, Filme, gemeinsames Kochen – ein beliebter Ort, um sich zu treffen, sich auszutauschen über Fremdes und Vertrautes, und sich besser kennenzulernen. –› S. 28 und www.thalia-theater.de/embassyofhope. freiKartE Alle Erstsemester der Hamburger Universitäten bekommen in den ersten drei Monaten des Wintersemesters kostenlose Tickets für aus­ gewählte Vorstellungen. Mehr unter www.meinefreikarte.de. Ermäßigungen nach den ersten drei Monaten ermöglicht die –› Studi-Flat Altona –› S. 102 Früh-Stücke An ausgewählten Sonn­­tag­vormittagen im –› Ballsaal geben Beteiligte aus Schauspiel, Regie, Drama­­tur­gie, Bühnenbild und Musik ab 11 Uhr Einblicke in aktuelle Produktionen und kommende Premieren. Das Frühstücksbuffet ist ab 10 Uhr geöffnet. Führungen Tauchen Sie für 1½ Stunden in die Welt des Theaters ein! Mit Details, Anekdoten und Geschichten werden Sie hinter die Bühne und durch die Labyrinthe des Thalia Theaters geführt. Die Termine finden Sie im Spiel­plan, Infos zu individuellen Gruppenführungen: Tel. 040.328 14-139 Gastronomie Das Restaurant –› Weltbühne und die Theaterbar –› Nachtasyl vers­orgen die Gäste im Großen Haus vor und nach den Vorstellungen. Im –› Thalia in der Gaußstraße verköstigt Sie das Restaurant –› Mehl, im –› Ballsaal werden Sie mit arabischen Köstlichkeiten und Geträn­ken vor und nach den Vorstellungen bewirtet. Hotels Vom Luxuswochenende in Hamburg bis zum Festivaldauergast: Die Hotelpartnerschaften eröffnen für jeden Geschmack und Geldbeutel besondere Angebote. Mehr unter thalia-theater.de/hotels. jung&mehr Theater zum Mitmachen und Kennenlernen für alle Zuschauer­ Innen. In Workshops und Projekten kommen Jugendliche und Erwachsene mit Theaterprofis ins Spiel. Auch Schule wird mit uns zum Labor für Entdeckungen, z.B. mit den Klassenzimmerstücken. Mehr auf –› S. 98 95 Körber Studio Junge Regie Das Nachwuchsfestival des Thalia Theaters, der Körber-Stiftung und der Theaterakademie Hamburg unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins lädt Talente der deutschsprachigen Regiehochschulen sowie eine internationale Nachwuchs-Produktion ins Thalia in der Gaußstraße ein. Das Festival gilt deutschlandweit als Sprungbrett für junge Theaterschaffende. Mehl Im Restaurant neben dem –› Thalia in der Gaußstraße gibt es individuell zusammengestellte Pizzen und eine Bar, die bis in die Nacht Drinks serviert. Metropolregion Thalia-SchauspielerInnen geben in der Metropolregion mit szenischen Lesungen an außergewöhnlichen Orten und Gastspielen einen Einblick in den Thalia-Spielplan. Die zugehörige Programmreihe Thalia Kulturlandschaften wurde 2014 prämiert als „Ausgezeichneter Ort“ im bundesweiten Wettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“. Mittelrangfoyer Diskutieren und feiern Sie mit anderen ZuschauerInnen, RegisseurInnen und dem Thalia-Ensemble – geöffnet bei Premierenfeiern, für –› Einführungen, Podiumsdiskussionen und in den Pausen. Geniessen Sie die Bewirtung durch die –› Weltbühne. Nachtasyl Die Theaterbar unter dem Dach des Thalia lädt alle ein: Publikum, Ensemble und MitarbeiterInnen des Thalia Theaters – zu Parties, Clubs, Konzerten, Lesungen, zu Inszeniertem und Improvisiertem. Barbetrieb täglich ab 19 Uhr, www.thalia-theater.de/nachtasyl. Programmhefte Nicht nur zu Vorstellungen, auch in unserem Kundenzentrum und an der Tageskasse erhalten Sie alle Publikationen und Programmhefte mit Hintergrundinformationen, Interviews oder Originalbeiträgen. Soziale Medien N eben der Kommentarfunktion unserer –› Website sind sie der direkteste Weg, um uns intensiver kennenzulernen. Share, comment, like – auf Facebook, Twitter, YouTube, Google+, Instagram und unserem –› Blog. SPIEGEL-Gespräche live im Thalia DER SPIEGEL und das Thalia Theater diskutieren mit hochkarätigen Gästen aus Kultur und Politik über aktuelle Themen und suchen in Zeiten des Umbruchs nach Antworten auf drängende Fragen. Mehr auf –› S. 28 97 Streit.Bar – Debatten der Gegenwart will eingreifen – in den Diskurs der städtischen Öffentlichkeit und die aktuelle Debatte. Es wird über Bücher diskutiert, die Aufklärung versprechen und Position beziehen. Eine Reihe mit dem Hamburger Institut für Sozialforschung (Wolfgang Knöbl), dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (Miriam Rürup) und Sighard Neckel (FB Sozialwissenschaften der Uni HH). Mehr auf –› S. 28 Thalia Campus Im Sommer veranstaltet das Thalia Theater ein Festival-Wochenende mit vergünstigten Preisen und Backstage-Einblicken für Studierende. Das Programm wird rechtzeitig veröffentlicht. Mehr Infos www. thalia-theater.de/campus. Thalia Freunde Probenbesuche, Premieren, Empfänge: Das alles gibt es exklusiv für Thalia Freunde. Unterstützen Sie uns ab 200 Euro pro Jahr, Junge Freunde bis 30 Jahre fördern das Thalia mit 1 Euro pro Lebensjahr. Mehr Infos auf www.thalia-theater.de/freunde. Thalia in der Gaußstraße Unsere Spielstätte in Altona: Junges, politisches oder experimentelles Theater wird auf der Bühne und in der Garage aufgeführt, im –› Ballsaal finden die –› Früh-Stücke, die –› Embassy of Hope und Sonderveranstaltungen statt. Thalia International Mit unterschiedlichen Programmen wie –› Abo Interna­ tional, –› Aktion 500, –› Thalia Pfadfinder, Projekten von –› jung&mehr und durch –› Übertitel schafft das Thalia Raum für Interkulturalität. Das Theater versteht sich als Begegnungsraum der Stadt. Die weltoffene Vielsprachigkeit bildet sich in internationalen Koproduktionen ab. Zentrum dieser Idee ist das Festival –› „Um alles in der Welt – Lessingtage“. Außerdem gehen viele Thalia-Produktionen vermehrt auf internationale Gastspielreisen. Thalia Pfadfinder Junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren mit Zuwanderungsbiografie erleben Theater hinter den Kulissen und werden Festivalblogger der Lessingtage. Bewerbung bis Oktober 2016! –› Blog Theaterakademie Gemeinsam fördern die Hamburger Theaterakademie und das Thalia den Theaternachwuchs. Regiestudierende zeigen Abschluss­in­sze­ ­nierungen in der Gaußstraße, Schauspielstudierende wirken in Produk­ tionen mit und Thalia-RegisseurInnen inszenieren alle zwei Jahre mit dem Abschlussjahrgang der Schauspielstudierenden eine Produktion. 98 Tourismus Das Thalia Theater ist begehrter Touristikpartner und bietet beson­ dere Preise für Großgruppen und Partnerhotels mit günstigen Tarifen –› Hotels. Kontakt: [email protected]. Übertitel / Surtitles / üstyazılı Für unser internationales Publikum bieten wir mindestens einmal im Monat eine Vorstellung mit englischen Über­ titeln an, sowie in loser Folge im –› Thalia in der Gaußstraße Vorstellungen mit türkischen Übertiteln. Um alles in der Welt – Lessingtage Das internationale Festival mit zahlreichen Gastspielen findet jeweils Ende Januar/Anfang Februar statt und widmet sich der Idee einer interkulturellen Gesellschaft. –› S. 78 Universität In der erfolgreichen Reihe „Theater und Universität im Gespräch“ im –› Thalia in der Gaußstraße in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ortrud Gutjahr (Universität Hamburg), sowie in der 2014 ins Leben gerufenen Wissenschaftstalkshow „Wahnsinn trifft Methode“ im –› Nachtasyl, treten Wissenschaft und Theater in produktiven und anregenden Austausch. Website Informationen, Kartenkauf und direktes Feedback: Auf www.thalia-­ theater.de geben Texte, Fotoalben und Videotrailer erste Eindrücke von Inszenierungen, Ensemble und Regie. Außerdem finden Sie zahl­ reiche Texte und Videoaufzeichnungen von Podiumsdiskussionen und anderen Veranstaltungen, Reden und Veröffentlichungen. Sie können Kommentare schreiben oder Karten im Webshop kaufen. Weltbühne Restaurant mit Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre im Gebäude des Thalia Theaters. Inhaber Tim Seidel betreibt auch die Pau­sen­bewirtung. Reservierung unter 040.30 39 32 50. 10 Eur o Tick ets 99 für Studierende in allen Vorstellungen, ausgenommen Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen auch im Vorverkauf und auf besten Plätzen Karten für Premieren: 15 Euro alles auch online buchbar 100 jung&mehr Thalia Treffpunkt Theaterprojekte für jedermann von jung bis alt. In unserem Jugendclub, im Campus-Studentenclub und bei den „altersgemischten“ Kursen, Workshops und Gruppen geht es ums Theaterspielen und -sehen, um so zentrale Punkte wie Auftritt, Körper, Sprache, Text und Raum, um Kostüm- und Bühnenbild. Jeder kann mitmachen. Uns interessiert, wie Gesellschaft sich interkulturell und multireligiös verändert und wie Theater auf diese Veränderungen reagiert. Entsprechend sind die Vorgehens- und Arbeitsweisen: Theater ist Recherche, Erkundung und Erprobung neuer, grenzüberschreitender Formen und zeigt die Pluralität und Heterogenität in den Städten. Die verschiedenen Treffpunkte werden geleitet von Regisseuren, Schauspielern, Theaterpädagogen und anderen Thalia-Profis. Die entstandenen Improvisationen, Szenenfolgen, Stücke werden anschließend im Nachtasyl, im Ballsaal, der Garage und der Studiobühne des Thalia in der Gaußstraße aufgeführt. In den „Gesprächskreisen“ präsentieren wir Theater von einer ganz anderen Seite. Und in den „Kursen für angewandte Kunst“ darf man nicht nur, sondern muss sogar Hand anlegen. Thalia und Schule ist Theaterpädagogik für Schüler und Lehrer. Die Reihe bedient sich pädagogischer und künstlerischer Mittel und Methoden. Sie vermittelt in der Bildungseinrichtung Schule die Kunst des Theaters und gibt praktische Hinweise auf die Vielfalt ästhetischer Erfahrungen. Unsere Theaterpädagogik als Teil einer ästhetischen Erziehung geht über das Vermitteln von Erkenntnissen auf rein kognitiver, intellektueller Ebene weit hinaus. Wir bieten konkrete Begegnungen zwischen Jugendlichen und den Theatermachern. Theater wird Lern- und Erfahrungsort für die Heranwachsenden. Wir fahren in die Schulen. Und machen bekannt, wie lebendig Theater ist. Schüler lernen Theater von innen kennen bei Führungen durchs Theater, spielerischen Vorbereitungen von Stücken, bei Gesprächen mit Schau­spie­lern, in speziellen Schülervorstellungen und unseren mobilen Pro­duk­tionen, in den Tandem- und TUSCH-Partnerschaften, bei Projekttagen, als Schüler-Botschafter, bei den Kunstinstallationen und Lessing­tage-­Schü­ler­aktionen, den Schülerprojekten der Weltreligionen. Unsere Theaterpädagogik wird abgerundet durch zahlreiche Lehrerfortbildungen, Workshops-on-demand und die Lehrer-Lounge. 101 Mobile Produktionen für Schulen (Klassenzimmerstücke) Chica Chica von Maarten Bakker Ab Klasse 7 Tess ist Deutsche, hat ein loses Mund­werk und einen Freund. Imra ist Türkin, trägt ein Kopftuch und hat eine eigene Meinung. Im Streit um Kopftücher, Jungs, Glauben und Sex kommen sie sich näher. Das ist Esther von Christiane Richers Ab Klasse 8/9 Mary Ann ist mit ihrer Großmutter und Holocaust-Überlebenden Esther Bauer von New York nach Hamburg gekommen und begleitet sie auf einer Vortragsreihe durch Hamburger Schulen. Als die Großmutter einen Schwächeanfall erleidet, springt Mary Ann für sie ein. Sie erzählt von Esther und von sich. Im Gepäck: Fotos und O-Töne ihrer Großmutter. Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich von Finn-Ole Heinrich Ab Klasse 4/5/6 Paulina Schmitt, nicht ohne Grund Maulina genannt, zieht mit ihrer Mutter in eine Neubausiedlung. Sie vermisst ihr altes Zuhause, das Königreich „Mauldawien“. Hat ihr Vater sie verbannt? In guter Maulina-Manier – ihre Wutausbrüche und Maulattacken sind legendär – beschließt sie, „Mauldawien“ zurückzuerobern. Maulina erlebt Dinge, vor denen jeder Mensch Angst hat, wie Trennung, Verlust und Einsamkeit, aber sie begegnet den Situationen mit Fantasie, Ehrlichkeit und Mut. Jugendfestivals tms 0-6 – Hamburger Schultheaterfestival Frühjahr 2017 Das 3-tägige Festival der Jüngsten bietet kurze Stücke, die auf Grundlage von Bilder-, Märchen- und Kinderbüchern, eigenen Improvisationen sowie Tanz, Bewegung und Musik entstanden sind. Grenzgänger-Festival Sommer 2017 Mit Musik, Tanz, Choreographien, in Theater und Performances zeigen junge Leute aus den Thalia Treffpunktund Gastgruppen, was sie bewegt und interessiert. TUSCH- und Tandem-Festival April/Mai 2017 Das Festival der Thalia-Partner­ schulen, bei dem Ausschnitte aus Schüler-Inszenierungen und andere szenische Ergebnisse aus dem laufenden Schuljahr präsentiert werden. Kontakt Herbert Enge (Leitung), Anne Katrin Klinge, Judith Mannke (Theaterpäda­go­ ginnen), Petra Urbanski (Organisation und Büro) Telefon 040.32814-139 Fax 040.32814-204 www.thalia-theater.de [email protected] Ca mp us Angebote für Studierende Karten für 10 Euro, Premieren 15 Euro, online und im VVK beste Plätze –› S.102 Studi-Flat Altona –› S.102 Für Erstsemester –› freiKartE, S.92 & 102 Uni-Stand im Philosophenturm: Kartenverkauf, persönliche Beratung. Di 12 – 14 Uhr Interkultureller Blog –› Thalia Pfadfinder, S.95 Studenten-Theaterfestival im Sommer –› Thalia Campus, S.95 Theater und Universität im Gespräch –› Universität, S.96 Workshops zum Mitmachen mit Theaterprofis, ganzjährig –› S.98 103 Service Karten 040.328 14 -444 www.thalia-theater.de theaterkasse@ thalia-theater.de Adressen Thalia Theater Alstertor, 20095 Hamburg Telefon 040.328 14-0 Thalia in der Gaußstraße Gaußstraße 190, 22765 Hamburg www.thalia-theater.de Öffentliche Verkehrs­mit­tel Eintritts­karte und FestAbo-Ausweis gelten am Veranstaltungs­tag vor und nach der Vorstellung als Fahr­karte im Gesamtbereich des HVV für alle Verkehrs­mittel (auch AKN, Metronom, Regionalbahn, Schnellbus). Haltestellen Thalia Theater U/S Jungfernstieg, U Rathaus & U Möncke­bergstr. Thalia Gaußstraße ab S-Bahnhof Altona Metrobus 2 bis Haltestelle Gaußstraße Karten Tageskasse Mo bis Sa 10 bis 19 Uhr; Sonn- und Feiertage 16 bis 18 Uhr. Telefon 040.328 14-444 Fax 040.328 14- 212 E-Mail [email protected] Gruppenbestellungen 040.32814-422 Die Abendkasse ist ab 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Der vorgezogene Vorverkauf (VVVK) beginnt an den ersten Werktagen im August und Dezember für aus­­gewählte Vorstellun­gen im Großen Haus. Am ersten Werktag jeden Monats geht das Programm des Folgemonats und der darauf fol­gen­ den 10 Tage in den Vor­ver­kauf. Zahlung per EC-/Kreditkarte ist mög­lich. Online- & Print@Home-Tickets sind bis 2 Stun­den vor der Vorstellung unter www.thalia-theater.de erhältlich. Zahlung per Kreditkarte oder PayPal. Für Smartphones ist ein mobiler Webshop verfügbar. Karten für Eigenveranstaltungen des Nachtasyl unter www.tickets.de Monatsspielplan kostenlos per Post bestellen unter [email protected] oder Tel. 040.32814-444. Newsletter per E-Mail anmelden unter www.thalia-­theater.de für Informationen, Spielplan und Tipps rund ums Thalia. Wir freuen uns über Ihren Kommentar auf unserer Website. Thalia schenken Karten, Abos, ThaliaCards auch zum Verschenken: Gutscheine an der Tageskasse, im Kundenzentrum oder unter www.thalia-theater.de. Thalia Abonn ement 104 Barrierefreiheit Vor dem Thalia Theater befinden sich 2 Be­hinder­ten­park­plätze. Bitte melden Sie sich beim Vorderhaus­perso­nal oder über den roten Knopf am Eingang; wir begleiten Sie gern zum barrierefreien Zugang neben dem Restaurant Weltbühne. Die Barrierefreiheit wurde geprüft und zertifiziert. Alle Infos unter www.hh-barrierefrei.de Höranlagen An der Garderobe (Parkett rechts) erhalten Sie kostenlose Hörhilfen. Darüber hinaus verfügt das Thalia Theater über eine Induktionsschleife. Parkrabatt Im Cityparkhaus: 6 Stunden für 5 €. Zufahrt über Rosenstr. oder Raboisen; die Aus­fahrt ist jederzeit möglich. Entwertung des Tickets im Thalia-Foyer. Ermäßigungen Karten für Schüler, Studierende, BFD bis 30 Jahre bereits im Vorverkauf für 10 € (Premieren & Sonderveranstaltungen 15 €). Karten für ALG I- und ALG II- Empfänger 8 € (Premieren und Sonderveranstaltungen 15 €). Menschen mit Schwerbehinderung ab 50% sowie die ggf. auf dem Ausweis vermerkte Begleitung erhalten 50% Ermäßigung. Rollstuhlfahrer und ihre Begleitung zahlen vergünstigte Preise. Gruppen Bei einer Buchung von mindestens 10 Karten pro Vorstellung sitzen Gruppen in der nächsthöheren Platzgruppe. FamilienCard Für 15 €. Gültig für eine Spielzeit im Thalia, Staatsoper, Schauspielhaus. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen 7 €. Bis zu zwei begleitende Erwachsene erhalten eine Ermäßigung von 10%. Studi-Flat Altona Gültig für Studierende von Januar bis Saisonende. Alle Vorstellungen im Thalia in der Gaußstraße (ausgenommen Premieren und Sonderveranstaltungen) für einmalig 25 Euro freiKartE Vom 1. Oktober bis 30. Dezember erhalten Inhaber der freiKartE (Erst­ semester) eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn Freikarten! Kulturloge Hamburg e.V. vermittelt Eintrittskarten an Menschen mit geringen Einkünften. Anmeldung: [email protected], Telefon 0800.018 01 05 Hamburger Kulturschlüssel Viele Menschen können oder möchten nicht alleine ins Theater gehen. Der Kultur­schlüssel vermittelt Begleiter und Freikarten. Anmeldung unter [email protected], Telefon 040.412 63 00 32 Ihre persönlich ausgesuchten Lieblingsplätze – selbst in ausverkauften Vorstellungen! Vereinbaren Sie einen Termin zum unverbindlichen Probesitzen mit dem Abobüro. Sie wissen frühzeitig Ihre TheaterÜberzeugt? Bis Juni 2016 termine und können den Besuch ins FestAbo einsteigen – perfekt planen, z.B. den Babysitter zwei Freikarten für das Thalia in der Gaußstraße oder den Restauranttisch buchen. Sie sparen bis zu 48% auf den als Willkommensgeschenk! Normalpreis. Laden Sie Freunde ein, wir spendieren 10% auf den Ticketpreis! Bonus: Sie zahlen im Thalia in der Gauß­straße nur die Hälfte – sowie bei unseren Abenden im Nachtasyl! Ihr Abo-Ausweis ist am Veranstaltungstag Ihr HVV-Ticket: kostenlos hin und weg, sogar bis Reinfeld, Lüneburg, oder, oder… Persönliche Beratung im Kundenzentrum rechts neben dem Haupteingang oder unter Telefon 040.328 14-433 Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr [email protected], www.thalia-theater.de/abo 106 Abos 107 Plätze&Preise Abonnementbüro/Kundenzentrum Hier beraten wir Sie gern. Mo bis Fr 10 bis 18 Uhr, Tel. 040.328 14-433. E-Mail [email protected]. Abos Vorstellungen B-PremierenAbo 9 FestAbo Fr bis Sa Abend 8 FestAbo So bis Do Abend 8 FestAbo Versch. Tage (VTG) 8 FestAbo Sa & So Nachmittag 8 FestAbo Sonntag 17 Uhr 8 JugendFestAbo 8 WahlAbo So bis Do Abend 6 SuperWahlAbo Fr bis Sa Abend 6 JugendWahlAbo 6 Das Paket Oper, Ballett, Thalia 6 FirmenAbo 4 6PackAltona 6 A 315,-- 224,-- 190,-- 190,-- 146,-- 146,-- 116,-- 174,-- 225,-- / 240,-- 104,-- 84,-- B 225,-- 172,-- 138,-- 138,-- 118,-- 118,-- 76,-- 126,-- 162,-- / / / / C D 162,-- 117,-136,-- 94,-108,-- 74,-108,-- 74,-88,-- 52,-88,-- 52,-60,-- 56,-93,-- 60,-117,-- 72,-45,-- / / / / / / / Festabonnement Sie sehen die Stücke in der Regel im 1. Jahr ab der Premiere. Ihr Berater wählt mit Ihnen Ihre garantierten Plätze aus. Zu Beginn der Saison erhalten Sie alle Termine; halbjährlich liefern wir Ihnen die konkreten Stücke. Ihre Karten sind bis zu 48% günstiger als im Einzelkauf und Ihr Abo-Ausweis ist auch ein HVV-Ticket vor und nach jeder Aufführung. Jederzeit ins Abo einsteigen: Ein Abo startet traditionell im Septem­ber und enthält 8 Theaterabende. Der Einstieg ist jedoch zu jedem Zeit­punkt möglich: Im Dezember: Sie sehen noch 6 Vor­stellungen. Im Fe­bruar: Sie sehen noch 4 Vorstellungen. Der Preis wird prozentual angepasst. A B C D E Parkett Reihe 1 – 11, Logenrang Parkett Reihe 12 – 16, Mittelrang Reihe 1 – 2 Parkett Reihe 17 – 18, Mittelrang Reihe 3 – 5 Oberrang Reihe 1 – 2, einzelne Plätze im Parkett Parkett Reihe 19 – 21, Oberrang Reihe 3 – 9, einzelne Plätze im Mittelrang einzelne Plätze im Mittel- und Oberrang ThaliaCard Ein Jahr halber Preis. Gültig für bis zu 2 Pers. in allen Stücken (außer A-Premieren und Sonder­ver­an­staltungen), Einstieg jederzeit. Nur 100 € ! I II III IV Preis- und Platzgruppen Sonntag Nachmittag So – Do Abend & Sa Nachmittag Fr – Sa Abend & Sonderpreis Premieren & Sonderpreis Firmenabo 4 Theaterabende mit Kollegen in der besten Platzgruppe inkl. Programmheft zu 104 €. Buchbar ab 20 Personen Thalia Gaußstraße Freie Platzwahl. Vorstellungen 22/10 €, Premieren 28/15 € Theaterbar Nachtasyl Freie Platzwahl. Preise je nach Veranstaltung WahlAbo Sie suchen sich selbst 6 Vorstellungen aus oder gehen 3 Mal zu zweit oder 1 Mal zu sechst ins Theater. Dabei sparen Sie bis zu 41%. 6PackAltona Sie suchen sich selbst 6 Vorstellungen in der Gaußstraße aus oder gehen 3 Mal zu zweit oder 1 Mal zu sechst ins Theater. Dabei sparen Sie bis zu 36%. A B C D E 29,--22,--15,-- 11,--6,50 38,-- 28,-- 20,50 14,-- 7,50 52,-- 40,-- 33,-- 20,-- 10,-74,-- 61,-- 48,-- 29,-- 15,-- Hilde Leiss Galerie für Schmuck Großer Burstah 38, 20457 Hamburg Tel. 040-36 55 74, www.Hilde-Leiss.de Mo.–Fr. 10–19 Uhr, Sa. 10–18 Uhr 800 m vom Thalia-Theater Vision Innovation Zukunft FÜR HAMBURG. DAS ÜBERSEEQUARTIER. Unibail-Rodamco Germany /// Klaus-Bungert-Str. 1 /// 40468 Düsseldorf www.unibail-rodamco.de 110 Kontakt Thalia Theater, Alstertor, 20095 Hamburg Telefon 040.328 14-0 & Fax 040.328 14-201 Intendanz Telefon 040.328 14-101 [email protected] Kaufmännische Geschäftsführung Telefon 040.328 14-107 [email protected] Verwaltungsdirektion Telefon 040.328 14-108 [email protected] Künstlerisches Betriebsbüro Telefon 040.328 14 -104, -105 & -109 [email protected] Dramaturgie Telefon 040.328 14-131 [email protected] Kommunikation Telefon 040.328 14-211 [email protected], [email protected] jung&mehr Telefon 040.328 14 -139 [email protected] Thalia in der Gaußstraße, Gaußstraße 190, 22765 Hamburg Telefon 040.30 60 39 -10 & -12 [email protected] Kundenzentrum Telefon 040.328 14 -444 Fax 040. 328 14 -212 [email protected] Telefon 040.328 14 -433 Fax 040.328 14 -212 [email protected] Impressum Herausgeber Thalia Theater GmbH, Alstertor, 20095 Hamburg Intendant Joachim Lux Kaufmännische Geschäftsführerin Theresa Twachtmann Redaktion Dramaturgie, Kommunikation Fotos Armin Smailovic, Esther Slevogt/nachtkritik.de (S. 85) Gestaltung William Ahrend; Bureau Mirko Borsche Druck Kabel Druck Redaktionsschluss 24. März 2016 Thali a Fr e u n de … f ördern das Thalia Theater und sein Ensemble. … bekommen persönliche Briefe des Intendanten und Literaturtipps der Dramaturgie. … sitzen auf besten Premierenplätzen. … werden zu Probenbesuchen eingeladen. … erhalten exklusive Einblicke hinter die Kulissen. … werden zu gesellschaftlichen Ereignissen geladen. [email protected] Telefon 040.328 14-280 www.thalia-theater.de/freunde Projektförderer des Thalia Theaters Förderer der Lessingtage 2017 K.S. Fischer-Stiftung Projektförderer der Lessingtage 2017 Theater der Welt 2017 Gefördert von Partner des Thalia Theaters Gute Beratung. Gute Unterhaltung. Seit 1798. Seit 1843. Kulturpartner des Thalia Theaters Medienpartner des Thalia Theaters private banking · investment banking · asset management M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA · Ferdinandstraße 75 · 20095 Hamburg Telefon +49 40 3282-0 · www.mmwarburg.com 201 6&2 017