Dokumentation Die Liebesgeschichte in Hirschau Dokumentation – Die Liebesgeschichte in Hirschau http://lithes.uni-graz.at/maezene/ TEXTZEUGNISSE 1. Textgrundlage [A] Die Liebesgeschichte in Hirschau, / oder / Kasperle / in sechserley Gestalten / ein Lustspiel in drey Aufzügen. WB-Hs Sig. H.I.N. 130252 (26 Seiten) Die Handschrift gehörte ursprünglich zur Sammlung Franz Trau (Franz Trau Senior wurde 1843 in Klagenfurt geboren und verstarb 1905 in Wien. Er war Inhaber einer Teehandelsfirma und unterhielt eine Kunst- wie Münzsammlung. Nach dem Tod seines Erben Franz Trau Junior wurde die Sammlung, in der sich mehrere Handschriften befanden, 1931 von zwei Aktionshäusern in Luzern versteigert.) und gelangte über den Nachlass von Fritz Brukner 1954 in die Wienbibliothek. Abbildung 1: Titelblatt mit Personenverzeichnis, [1r] 2. Drucke Ø HANDSCHRIFTENBESCHREIBUNG Das Manuskript wird in einem Einband aufbewahrt, der wie folgt beschriftet ist: Marinelli Carl Edler von / Theater Dichter / Gründer des Leopoldstädter Theaters. /eigenhändig geschriebenes nicht ediertes Theaterstück / Die Liebesgeschichte in Hirschau / oder Kasperle / in sechserlei Gestalten, ein Lustspiel / in drei Aufzügen / 13 Folioblätter 25 / volle Seiten dto Wien 10 Jänner / 1780. /mit Unterschrift / geboren 1758 [sic!] gest. 1803. / unter seiner Direktion spielte Joachim Perinet / Die erste Aufführung dieses Stückes fand am / 23 Jannuar 1783 im Theater in der Leopoldstadt / statt. / Dr Glossy Die Liebesgeschichte in Hirschau wurde relativ rasch und ohne besondere Sorgfalt auf 13 Folioblätter niedergeschrieben und weist Spuren des Entstehungsprozesses (Streichungen, Überschreibungen 2 Dokumentation – Die Liebesgeschichte in Hirschau http://lithes.uni-graz.at/maezene/ etc.) auf. Da nicht annähernd von einer Reinschrift gesprochen werden kann, ist anzunehmen, dass diese Handschrift zuerst der Badnerischen Gesellschaft und dann dem Ensemble in der Leopoldstadt schlicht als Spielvorlage diente. Dafür sprechen auch die behelfsmäßige Bindung der Seiten mittels Spagat und der fehlende Vermerk einer Zensurbehörde. (Problematisch im Zusammenhang mit dem fehlenden Zensur-Eintrag ist die Frage, in welcher Form das Lustspiel den Behörden vorgelegt wurde. Im besten Fall gab es eine von einem professionellen Schreiber verfasste Reinschrift, die nicht überliefert ist.) Die Liebesgeschichte in Hirschau ist am Ende mit Marinelli signiert (womit Schreiber und Autor feststehen) und mit Wien den 10ten Jenner 1780 datiert, was wohl mit Ort und Zeit der Fertigstellung korrelieren dürfte. Abbildung 2: Letzte Seite des Manuskripts Die Liebesgeschichte in Hirschau mit Datum und Signatur Marinellis, [13r] ERLÄUTERUNGEN ZUM TEXT Lustspiel in drei Aufzügen QUELLE Ø LESARTEN Ø ENTSTEHUNG UND AUFFÜHRUNG 1. Entstehung Ø 2. Uraufführung Das Datum der ersten Aufführung ist nicht bekannt. Da das Manuskript von Marinelli auf den 10. Jänner 1780 datiert wurde, ist anzunehmen, dass diese Kasperliade bereits vor dem Bau der stehenden Bühne in der Leopoldstadt aufgeführt wurde. So erwähnt zum Beispiel der Katalog zur Internationalen Ausstellung für Musik- und Theaterwesen, die 1892 in Wien stattfand, ausdrücklich eine Aufführung dieser Volkskomödie in dem Czerninschen Gartenpalais, das der Spielort der Badener Gesellschaft vor dem 20. Oktober 1781 war. (Vgl. Glossy, Internationale Ausstellung für Musik- und Theaterwesen, S.84.) 3 Dokumentation – Die Liebesgeschichte in Hirschau http://lithes.uni-graz.at/maezene/ 3. Uraufführung am Leopoldstädter Theater 23. Jänner 1782 4. Reprisen des Stückes am Leopoldstädter Theater 1782-1802: 41 Aufführungen 7. Februar / 3. November 1782 // 27. Jänner / 16. Juni / 28. September / 28. Dezember 1783 // 29. Juni / 17. November 1784 // 12. August 1785 // 13. Oktober / 28. Dezember 1786 // 14. Mai / 22. August 1787 // 11. August 1788 // 21. August 1789 // 21. Juni / 28. September 1790 // 10. Jänner / 1. Juni / 29. September 1791 // 23. Jänner / 1. August 1792 // 9. Jänner / 5. Juni / 5. September 1793 // 3. Dezember 1794 // 21. September / 27. November 1795 // 2. März / 12. Juli / 20. September 1796 // 24. Jänner / 1. Mai 1797 // 6. Februar / 2. Oktober 1798 // 24. April / 25. Oktober 1799 // 23. Juli / 23. Oktober 1800 // 28. Juli 1802 THEATERZETTEL Ø MUSIKSTÜCKE Ø DOKUMENTE DER REZEPTION Ø NACHWIRKUNGEN Die Liebesgeschichte in Hirschau hatte sowohl Einfluss (vgl. Rommel, Alt-Wiener Volkskomödie, S.1056.) auf Bäuerles [N1] Ein Tag im Prater als auch auf Schikaneders [N2] Der Tyroler Wastel: [N1] Adolf Bäuerle: Ein Tag im Prater. Ein lokalkomisches Lustspiel in drei Aufzügen. 1815. [N2] Emanuel Schikaneder: Der Tyroler Wastel. Komische Oper in drei Aufzügen. Musik von Jakob Haibel. Leipzig: Geers 1798. (WB-Dr Sig. A 23755) jz 4