Himmelserscheinungen im Februar: Jupiter

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Himmelserscheinungen im Februar: Jupiter – König des Himmels - Sternenhimmel Hintergründe - NZZ.ch
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STERNENHIMMEL
Himmelserscheinungen im Februar
Jupiter – König des Himmels
Von Felicitas Mokler
Im Nordwesten verschwindet bereits zu Beginn der Nacht Pegasus unter dem Horizont und
zieht Andromeda hinter sich her. Direkt im Westen gehen langsam die Fische unter. Höher
gegen den Zenit und in südlicher Richtung finden wir die markanten Wintersternbilder
Fuhrmann, Stier und den Himmelsjäger Orion. Noch tiefer im Süden steht das Sternbild
Grosser Hund mit dem strahlend hellen Sirius als Hauptstern. Folgen wir der Ekliptik von
Süden nach Osten, treffen wir auf die Tierkreissternbilder Zwillinge, Krebs und Löwe. Im
Krebs befindet sich auch der als schwacher Nebel schimmernde offene Sternhaufen
Praesepe (Krippe). Im Nordosten steigt Bootes mit Arktur empor.
Besondere Konstellation
Am Übergang vom Krebs zum Sternbild Löwe ist derzeit der strahlend helle
Jupiter nicht zu übersehen. Am 6. Februar geht der Gasplanet in Opposition.
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Das bedeutet, dass er von der Erde aus gesehen der Sonne genau gegenüber
steht. Da sich die Erde näher an der Sonne befindet, umrundet sie sie schneller
als weiter aussenstehende Planeten und überholt diese regelmässig. In diesem
Monat läuft nun die Erde zwischen Sonne und Jupiter hindurch; so ergibt sich
diese besondere Konstellation.
Im Feldstecher offenbart sich der Gasplanet bereits als kleines Scheibchen. Es ist
jedoch nicht kreisrund, denn aufgrund der raschen Eigenrotation von knapp
zehn Stunden ist Jupiter an den Polen erkennbar abgeplattet. 67 Monde
umlaufen den Riesenplaneten, zudem besitzt er ein – wenn auch sehr dünnes –
Ringsystem. Die vier grössten Monde, Ganymed, Europa, Io und Kallisto, auch
bekannt als Galileische Monde, lassen sich als winzige Lichtpünktchen im
Fernglas erkennen. In günstiger Stellung erscheinen alle vier auf einer Linie
aufgereiht. Um auch kleinere Trabanten zu erkennen, benötigt man jedoch ein
entsprechend lichtstarkes Teleskop.
Nutzen wir die Gelegenheit, dass der Riesenplanet den gesamten Monat und
stets während der ganzen Nacht zu sehen ist, und verfolgen wir den Tanz der
vier grossen Monde um ihn herum einmal selbst. Ihre Umlaufzeiten betragen
zwischen 42 Stunden und 17 Tagen, und so können wir beobachten, wie sie im
Lauf des Monats teilweise mehrmals hinter ihm verschwinden und wieder
auftauchen. Mit einem Teleskop lassen sich ausserdem die Schatten entdecken,
die die Monde auf die Planetenoberfläche werfen, wenn sie an Jupiter
vorüberziehen.
Ein riesiger Wirbelsturm
Einen interessanten Anblick liefern auch die Wolkenbänder in der planetaren
Atmosphäre, die parallel zur Äquatorebene verlaufen. Hellere Strukturen
wechseln sich hier mit dunkleren Strukturen ab. Ausserdem fällt ein besonders
ausgedehnter Wirbel auf: der Grosse Rote Fleck. Er ist so gross, dass die Erde
mehr als einmal darin Platz fände. Wie wir heute wissen, handelt es sich dabei
um einen Wirbelsturm. Im Gegensatz zu ähnlichen Phänomenen in der irdischen
Atmosphäre, die spätestens nach wenigen Wochen wieder abklingen, existiert
der Grosse Rote Fleck schon seit mindestens 200 Jahren, wenn nicht sogar noch
länger. Allerdings wandert er gelegentlich in der Jupiteratmosphäre und
verändert auch seine Grösse. Wie Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble
zeigen, schrumpft er seit einigen Jahren.
Jupiter ist rund dreihundertmal massereicher als die Erde. Damit ist er der
grösste Planet in unserem Sonnensystem. Er besteht hauptsächlich aus
Wasserstoff und etwas Helium. Weitere Elemente, auch jene, die eingebunden in
bestimmten Molekülverbindungen (z. B. Methan, Ammoniak,
Schwefelwasserstoff) die unterschiedliche Färbung in den Wolkenbändern
hervorrufen, sind nur in Spuren vorhanden. Der Planet besitzt keine feste
Oberfläche und wohl auch keinen festen Kern. Wie sein Zentrum beschaffen ist,
ist noch unklar. Der Druck im Inneren ist jedoch so hoch, dass die Materie dort
vermutlich in einem Zustand zwischen flüssig und gasförmig existiert.
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Wäre Jupiter noch etwa 13-mal massereicher, hätte er übrigens zu einem
Braunen Zwerg werden können. Diese Objektklasse ist zwischen Sternen und
Planeten angesiedelt. Ihre Masse reicht noch nicht ganz aus, um dauerhaft im
Innern Kernfusion zu betreiben und eigenständig Energie zu erzeugen. Sie
zünden nur zu Beginn ihrer Existenz kurz das Kernbrennen und werden bald
darauf immer leuchtschwächer.
▶ Lauf des Mondes: Am 4. Februar leuchtet der Vollmond im Tierkreisbild
Der Grosse Rote Fleck auf dem Jupiter verändert sich, wie diese Aufnahmen zeigen, die zwischen 1992 und 1999 mit dem
Hubble-Teleskop gemacht wurden. (Hubble Heritage Team)
Löwe, der abnehmende Halbmond ist am 12. des Monats in der Waage zu
finden. Zu Neumond befindet sich der Erdtrabant am 19. Februar im Sternbild
Wassermann, und der wieder zunehmende Halbmond steht am 25. im Stier.
▶ Lauf der Planeten: Am Abendhimmel erstrahlt weiterhin die helle Venus am
westlichen Horizont. Ganz in ihrer Nähe ist der leuchtschwächere Mars zu
sehen. Der Riesenplanet Jupiter ist die ganze Nacht über sichtbar. Der
Ringplanet Saturn gibt weiterhin sein Stelldichein in der Morgendämmerung. Er
steht dann im Südosten. Uranus befindet sich in den Fischen, ist aber für das
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blosse Auge zu lichtschwach.
▶ Kometensichtbarkeit: Auch im Februar ist der Komet Lovejoy Q2 noch zu
sehen. Allerdings leuchtet er nicht mehr ganz so hell wie im Vormonat; man
benötigt auf alle Fälle einen Feldstecher, um ihn aufzufinden. Er zieht weiter
Richtung Norden durch die Sternbilder Andromeda und Perseus.
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