Wortarten und Satzglieder

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SATZGLIEDER UND WORTARTEN 1. SATZGLIEDER Was ist ein Satzglied? Ein Satzglied ist ein Bestandteil eines Satzes, welches nur als ganzes verschoben werden kann. Beispiel: Hans schreibt einen Brief an den Freund seiner Schwester. Umstellung: An den Freund seiner Schwester schreibt Hans einen Brief. Einen Brief schreibt Hans an den Freund seiner Schwester. Schreibt Hans einen Brief an den Freund seiner Schwester. Dieser Satz besteht demnach aus vier Satzglieder: Hans / einen Brief / an den Freund seiner Schwester / schreibt. Welche Satzglieder gibt es? In der deutschen Sprache gibt es folgende Satzglieder: Subjekt Prädikat Objekt Adverbiale/adverbiale Bestimmung Ebenfalls gibt es noch das Attribut, welches das Subjekt oder das Objekt näher beschreibt. Was ist ein Subjekt? Das Subjekt ist eine Person oder ein Gegenstand, der im Satz etwas tut. Nach dem Subjekt fragt man: Wer oder was? Beim Subjekt handelt es sich meist um ein Hauptwort oder ein Fürwort. Das Subjekt befindet sich IMMER (!) im ersten Fall (Nominativ). Beispiel: Maria liebt Pferde. Sie reitet gern. Wer liebt Pferde? Maria. Wer reitet gern? Sie. Was ist ein Prädikat? Das Prädikat beschreibt die Handlung eines Satzes. Es beschreibt, was das Subjekt macht und was im Satz passiert. Nach dem Prädikat wird mit der Frage: Was tut/macht? gefragt. Beispiel: Maria reitet gerne. Was macht Maria gerne? Sie reitet. Was ist ein Objekt? Das Objekt ergänzt das Subjekt und das Prädikat. In der deutschen Sprache gibt es drei verschiedene Arten von Objekten: Das Genitivobjekt Das Dativobjekt Das Akkusativobjekt Was ist ein Genitivobjekt? Das Genitivobjekt beantwortet die Frage wessen?. Es kommt in der deutschen Sprache eher selten vor. Meistens wird es als Attribut gebraucht, dann ist es aber von den Satzglieder her ein Attribut im Genitiv und kein Genitivobjekt. Beispiel: Wir bedürfen der Hilfe unseres Freundes. Frage: Wessen bedürfen wir? Der Hilfe unseres Freundes. „Der Hilfe unseres Freundes“ ist in diesem Fall das Genitivobjekt. Würde man weiterfragen mit „Wessen Hilfe bedürfen wir?“ „(Der Hilfe) unseres Freundes“. „Unseres Freundes“ beschreibt in diesem Fall die Hilfe näher und wäre somit ein Attribut. Was ist ein Dativobjekt? Das Dativobjekt beantwortet die Frage wem?. Wenn es fehlt, bleibt der Sinn des Satzes unklar. Beispiel: Lisa schreibt ihrer Freundin einen Brief. Frage: Wem schreibt Lisa einen Brief? Antwort: Ihrer Freundin. Was ist ein Akkusativobjekt? Das Akkusativobjekt beantwortet die Frage wen oder was?. Wenn es fehlt, dann bleibt der Sinn es Satzes unklar. Beispiel: Lisa schreibt ihrer Freundin einen Brief. Frage: Was schreibt Lisa ihrer Freundin? Antwort: Einen Brief. Was ist ein Adverbiale bzw. eine adverbiale Bestimmung? Ein Adverbiale wird auch als adverbiale Bestimmung bezeichnet. In der deutschen Sprache gibt es unterschiedliche adverbiale Bestimmungen. Im Folgenden sind nur die vier häufigsten adverbialen Bestimmungen aufgezählt: Lokaladverbiale Frage: Wohin? Woher? Wo? Beispiel: Ich werde morgen nach Österreich fahren. Frage: Wohin wirst du fahren? Antwort: Nach Österreich Temporaladverbiale Frage: Wann? Seit wann? Wie lange? Wie oft? Bis wann? Beispiel: Gestern bin ich in den Zug gestiegen. Frage: Wann bist du in den Zug gestiegen? Antwort: Gestern. Modaladverbiale Frage: Wie? Auf welche Art und Weise? Beispiel: Mit letzter Kraft erreichte ich das Ziel. Frage: Wie erreichte ich das Ziel? Antwort: Mit letzter Kraft Kausaladverbiale Frage: Warum? Weshalb? Wieso? Beispiel: Auf Grund meiner Erkältung darf ich heute nicht schwimmen. Frage: Warum darf ich heute nicht schwimmen? Antwort: Auf Grund meiner Erkältung. So, und was ist jetzt das Attribut? Ein Attribut ist eine Beifügung, also eine genauere Beschreibung des Subjektes oder des Objektes. Wenn man ein Attribut aus dem Satz entfernt, macht der Satz trotzdem noch einen Sinn. Leider kann man kein bestimmtes Fragewort mit dem Attribut in Verbindung bringen. In den meisten Fällen ist ein Attribut ein Adjektiv oder ein Genitivobjekt. Beispiele: Ich schreibe eine schöne Postkarte nach Russland. In diesem Satz ist nur die Postkarte genauer beschrieben mit dem Adjektiv „schön“. Demnach ist „schön“ ein Attribut, genauer gesagt es ist ein Attribut, welches sich im Akkusativobjekt (eine schöne Postkarte) befindet. Der Satz würde auch ohne das Attribut einen Sinn machen: Ich schreibe eine Postkarte nach Russland. Das ist ein Buch meiner Mutter. In diesem Satz wird das Buch genauer beschrieben (nämlich, dass es das Buch der Mutter ist). Hier ist „meiner Mutter“ das Attribut, genauer gesagt ein Genitivobjekt. Der Satz würde auch ohne das Attribut einen Sinn machen: Das ist ein Buch. 2. WORTARTEN Was sind Wortarten? Wortarten ordnen Wörter in unterschiedliche Kategorien unabhängig vom Satz ein. In der deutschen Sprache gibt es folgende zehn Wortarten: Substantiv Verb Adjektiv Adverb Pronomen Präposition Konjunktion Numerale Artikel Interjektion Was ist ein Substantiv? Das Substantiv nennt man auch Nomen oder Hauptwort. Es kann maskulin (der Baum), feminin (die Kerze) oder neutral (das Kind) sein, und es kann im Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ, sowie in Einzahl (der Baum) und Mehrzahl (die Bäume) stehen. z.B. der Garten, das Haus, das Dach, die Frau, der Block … usw. Was ist ein Verb? Ein Verb wird auch als Zeitwort oder Tunwort bezeichnet. Es ist demnach ein Wort, welches eine Tätigkeit beschreibt. Ein Verb kann in unterschiedlichen Zeiten vorkommen, so zum Beispiel in der Zukunft (Futur), Gegenwart (Präsens), 1. Vergangenheit (Präteritum), 2. Vergangenheit (Perfekt) oder 3. Vergangenheit (Plusquamperfekt). z.B. gehen, stehen, laufen, ich schreibe, du hast gemalt, er hatte gelesen, sie werden rennen, wir werden essen… usw. Was ist ein Adjektiv? Ein Adjektiv ist ein Wort, welches eine Eigenschaft beschreibt. Es kann dabei alleine oder mit Substantiv stehen. Ebenfalls kann es zu Vergleichen dienen (etwa in: „Das bessere Essen, das beste Ergebnis…“) z.B. die schöne Katze, das kalte Wasser, der große Turm, der kleine Berg, der blaue Himmel, die gelbe Paprika, das rote Tuch, der wütende Stier, der nervöse Schüler, … usw. Was ist ein Adverb? Es gibt vier verschiedene Klassen an Adverbien. Sie bestimmen je nach Klasse unterschiedliche Dinge. Folgende Adverbien gibt es in der deutschen Grammatik: Lokaladverbien bestimmen den Standort: wie z.B. hier, dort, draußen, rechts, links usw. Temporaladverbien bestimmen die Zeit: wie z.B. jetzt, nachher, später, gleich, morgen usw. Modaladverbien bestimmen die Art und Weise, sowie die Motivation/Haltung zu einer Sache: wie z.B. vielleicht, gerne, leider, wahrscheinlich usw. Kausaladverbien bestimmen den Grund / die Begründung: wie z.B. nämlich, sonst, dennoch, deshalb usw. Interrogativadverbien sind Frageadverbien, wie z.B. wo, wer, was, warum, weshalb usw. Was ist ein Pronomen? Ein Pronomen ist ein Fürwort, das entweder ein Substantiv (ich, du…) ist oder als Artikel verwendet werden kann (mein Buch, dein Auto, unser Haus, …). In der deutschen Sprache gibt es unterschiedliche Arten von Pronomen. Hier nur die wichtigsten: Personalpronomen: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie (auch in ihrer gebeugten Form!) Possessivpronomen: mein(e), dein(e), sein(e), usw. z.B. mein Haus, dein Schlüssel.. Reflexivpronomen: mir/mich, dir/dich, usw. z.B. Ich wasche mich (Das Pronomen ist Bestandteil des Verbs! Würde man das Reflexivpronomen weglassen, so würde der Satz keinen Sinn machen.) Was ist eine Präposition? Eine Präposition steht meist vor einem Wort und zeigt somit das Verhältnis des Wortes zwischen den Substantiven aus. Es gibt lokale, temporale, modale und temporale Präpositionen. Auf jede Präposition folgt ein Substantiv in einem bestimmten Fall (Kasus). Beispiele: in (in Italien), im (im Laden), auf (auf dem Haus), von (von der Straße), ab (ab Stuttgart), nach (nach Hause), um (um acht Uhr), in (in 20 Minuten), im (im Januar), ab (ab acht Uhr), nach (nach acht Uhr), seit (seit vier Stunden), aus (aus Leder), … Was ist eine Konjunktion? Eine Konjunktion ist ein Bindewort, welches Sätze oder andere Wortteile miteinander verbinden kann. Die am häufigsten verwendeten Konjunktionen in der deutschen Sprache sind „und“, „oder“ und „aber“. Was ist ein Numerale? Ein Numerale ist ein Zahlwort. Es gibt unbestimmte Zahlwörter (einige, manche, etc.) und bestimmte Zahlwörter (zwölf, acht, hundert etc.). z.B. eins, zwei, drei, vier usw. erster, zweiter, dritter, vierter usw. etliche, einige, viele, manche usw. Was ist ein Artikel? Ein Artikel bestimmt ein Nomen näher. Ein Artikel kann bestimmt sein (z.B. der Mann, die Frau, das Kind) oder unbestimmt (z. B. ein Mann, eine Frau, ein Kind). Beispiel: der Baum, ein Bücher, die Schränke, das Klavier, die Uhren… Achtung: Ein Artikel kann mit dem Numerale verwechselt werden, z.B. ein Mann (Ein unbekannter Mann ging in die Bar.) oder ein Mann (Es war nur ein Mann in der Bar.), das muss je nach Zusammenhang des Satzes unterschieden werden. Was ist eine Interjektion? Eine Interjektion drückt eine Empfindung oder eine Gefühlsregung aus. Meist folgt auf eine Interjektion ein Ausrufezeichen. Beispiel: Aha! Hurra! usw. 
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