SPEKTRUM - DTZ Berlin

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SPEKTRUM
DIAGNOSTISCHER UND THERAPEUTISCHER LEISTUNGEN
IM MVZ DER KURZEN WEGE
NUKLEARMEDIZIN
PET/CT • PET/MR • Herz-SPECT
SPECT/CT • Szintigraphie • In-vitroDiagnostik • Tracer
RADIOLOGIE
CT • MRT • Sonographie • Röntgen
Mammographie mit Tomosynthese
Osteodensitometrie
INTERVENTIONELLE
ONKOLOGIE &
RADIONUKLIDTHERAPIE
Brachytherapie • Lutetiumtherapie
Radiumtherapie • Samariumtherapie
Radiosynoviorthese
STRAHLENTHERAPIE
3D-Bestrahlung • Stereotaxie (TomoHD)
Atemgating • IMRT/VMAT • IGRT
TomoHD • Elekta • Schmerztherapie
2017
Ärztliche Leitung
Ihr Ärzteteam im MVZ DTZ Berlin
Prof. Dr. W. Mohnike
Ärztlicher Leiter
I. Volkova
Dr. H. Stobbe
Dr. K. Mohnike
Dr. M. Lampe
Dr. C. Eglau
Dr. K. Lampe
N. Peters
Dr. M. Fromm
Dr. H. Herm
NUKLEARMEDIZIN
Dr. K. Nerlich
V. Schlegel
RADIOLOGIE
Dr. I. Apostolova
Dr. A. Peschel
INTERVENTIONELLE
ONKOLOGIE &
RADIONUKLIDTHERAPIE
STRAHLENTHERAPIE
Dr. S. Schmidt
Dr. S. Meier
Seite 2
Vorwort
Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,
sehr verehrte Frau Kollegin,
sehr verehrter Herr Kollege,
das DTZ hat im Jahr 2016 auf Basis unseres Ansatzes zur patientenfreundlichen
High-Tech-Medizin seine Zukunftsfähigkeit weiter ausgebaut. Die eingeführten
Neuerungen fügen sich dabei nahtlos
in unser „MVZ der kurzen Wege“ ein.
Zunächst freuen wir uns, mit Dr. Konrad
Mohnike unsere Angebotspalette um
einen neuen Fachbereich unter seiner
Leitung erweitern zu können. Die „Interventionelle Onkologie & Radionuklidtherapie“ verknüpft die interventionelle
Radiologie mit mikroinvasiven Eingriffen, Strahlentherapie und Radionuklidtherapie, die besonders bei bestimmten komplexen Tumorerkrankungen eine
wirksame Therapiestrategie darstellt.
Ebenfalls in diesem Jahr konnte unsere
Strahlentherapieeinrichtung verschiedene Atemgatingtechniken integrieren, die
insbesondere für atembedingte bewegliche Tumoren im Brust- und Thoraxbereich von großem Wert sind.
Das diagnostische Angebot des DTZ
wurde indes um eine hochmoderne
PET/MR, dem ersten vollständig hybriden Gerät in Berlin, sowie um eine
volldigitale Herz-SPECT mit Halbleitertechnologie ergänzt. Diese Innovationen
auf dem Gebiet der diagnostischen
Bildgebung gestatten Aufnahmen von
höchster Präzision. Während die Myokard-SPECT das Herz sicher beurteilen
kann, ist die PET/MR für gut- und bösartige Erkrankungen sowie für die Bestrahlungsplanung ein großer Gewinn.
So können z. B. die Fragen unklarer
Raumforderungen in der Prostata oder
nach der Alzheimerdemenz in einer einzigen Untersuchung zuverlässig geklärt
werden.
Schließlich startet in diesem Zusammenhang im 1. Quartal 2017 eine neue
Versorgungsstudie zu Patienten mit dem
Verdacht auf Morbus Alzheimer. Neben
der aktuell laufenden Studie zum Hochrisiko-Mammakarzinom ist dies bereits
die zweite vom DTZ und PET e.V. initiierte Studie. Hintergrund dieses Engagements ist die Überzeugung vom hohen
Nutzen der Hybridbildgebung für die
Patienten mit dem Ziel einer verbesserten Versorgung.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Wolfgang Mohnike
Ärztlicher Leiter des MVZ
Seite 3
INHALT
A DAS DTZ IM ÜBERBLICK
DER DIAGNOSTIK
1 VON
ZUR THERAPIE
2
DTZ-FACHBEREICHE
A
A
Hochtechnologiemedizin
im MVZ der kurzen Wege
Nuklearmedizin
Radiologie
Interventionelle Onkologie
& Radionuklidtherapie
Strahlentherapie
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Seite 9
Seite 10
Seite 10
B HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
1 NUKLEARMEDIZIN
2 RADIOLOGIE
B
PET/CT und PET/MR
Herz-SPECT und SPECT/CT
Szintigraphie
In-vitro-Diagnostik
Verwendete Tracer
B
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ONKOLOGIE &
RADIONUKLIDTHERAPIE
3 INTERVENT.
B
Einführung
Vorteile
Interventionelle
Brachytherapie
Radionuklidtherapie
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Seite 30
Seite 30
Seite 33
CT
MRT
Sonographie
Röntgen
Mammographie
Osteodensitometrie
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Seite 28
4 STRAHLENTHERAPIE
B
Einführung
Bestrahlungsplanungssystem
TomoHD
Elekta Agility 160 MLC
Schmerztherapie
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Seite 37
Seite 41
Seite 42
Seite 43
Seite 4
INHALT
C FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Über das seitliche Register finden
Sie schnell die für den jeweiligen
Fachbereich relevanten Informationen zu Diagnostik und Therapie
am DTZ.
Onkologie
Seite 44
Pädiatrie
Seite 47
Neurologie
Seite 49
Innere Medizin
Seite 52
Kardiologie
Seite 55
Pulmologie
Seite 58
Gynäkologie
Seite 60
Urologie
Seite 65
Orthopädie
Seite 68
Seite 5
Seite 6
A – DAS DTZ IM ÜBERBLICK
1
A
Von der Diagnostik zur Therapie
Das DTZ am Frankfurter Tor ist ein modernes medizinisches Versorgungszentrum mit mehr als 25 Jahren Erfahrung
im Bereich der Diagnostik und Therapie. Seit Bestehen verfolgt es das Konzept eines ganzheitlichen und patientenorientierten Behandlungsprozesses.
Das heißt, die Ärzte (Radiologen, Nuklearmediziner, Strahlentherapeuten) arbeiten Hand in Hand für eine auf den
Patienten abgestimmte bestmögliche Behandlung, während Fragen zu jedem
Zeitpunkt von einem kompetenten Ansprechpartner schnell und bequem beantwortet werden.
Darüber hinaus ist das DTZ seit 2010
mit einer eigenen Radiochemieeinrichtung in der Lage,die für die diagnostischen Verfahren benötigten Untersuchungssubstanzen GMP-gerecht selbst herzustellen.
Seit 2012 steht der
STIK
GNO
innovativen HybDIA
ridbildgebung
NUKLEARMEDIZIN
RADIOLOGIE
eine Hochpräzisons-Strahlentherapie
zur Seite. Im Jahr 2016 wurde das
Leistungsspektrum durch die Brachytherapie erweitert. Zusätzlich nahm das
DTZ ein PET/MR-Gerät der neuesten
Generation und eine mit der innovati
ven Alcyone-Technologie ausgestatteten
Gammakamera für die Myokarddiagnostik in Betrieb. Eine solche Konzentration von High-Tech-Medizin im niedergelassenen Bereich ist in Deutschland bislang einmalig. So werden im
gesamten Behandlungsprozess Krankenhausaufenthalte vermieden und durch
kurze Abstimmungs- und Kommunikationswege zugleich eine effektive Therapiegestaltung ermöglicht. Von der Erstdiagnose bis zum Abschluss der Therapie steht der Patient bei uns im Mittelpunkt im Sinn einer individualisierten, ganzheitlichen Behandlung. Für uns ist dies
THERA
das Konzept der
PIE
Zukunft.
INTERVENTIONELLE
ONKOLOGIE &
RADIONUKLIDTHERAPIE
STRAHLENTHERAPIE
Seite 7
A – DAS DTZ IM ÜBERBLICK
DTZ-Fachbereiche
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Seite 8
A – DAS DTZ IM ÜBERBLICK
Nuklearmedizin
Radiologie
Die Nuklearmedizin zur Darstellung
der Funktion eines Organs oder
Organsystems stützt sich im DTZ Berlin
auf 2 Säulen: Zum einen kann die
konventionelle Nuklearmedizin wie
etwa die Schilddrüsen- oder Nierenfunktionsszintigraphie „klassische“
Krankheiten zuverlässig identifizieren,
zum anderen werden mit der innovativen Hybridbildgebung spezifische
Krebs-, Herz- oder neurologische
Erkrankungen präzise diagnostiziert.
Die Radiologie ist ein medizinisches
Fachgebiet, das die Struktur bzw. die
Anatomie des Körpers mithilfe bildgebender Verfahren sichtbar macht.
Hierfür werden elektromagnetische
Strahlen zur Erkennung oder Behandlung von Krankheiten genutzt.
Damit das jeweilige Verfahren auch
tatsächlich die gewünschten Bilder
liefert, bedarf es Substanzen, die die
kranken Organe im Körper sichtbar
machen. Diese sog. Tracer werden in
den hauseigenen Laboren der Radiochemie GmbH des DTZ Berlin unter
strengster Kontrolle selbst hergestellt –
ohne Zeit- und ohne Qualitätsverlust.
Erkrankte Strukturen – sei es ein Kniegelenk oder ein mit Tumorzellen befallenes Organ – leuchten mithilfe dieser
Tracer im vom jeweiligen Gerät produzierten Bild auf. Anhand der Aufnahmen kann der Arzt zum einen die Ausbreitung und Schwere einer Erkrankung
besser bestimmen, zum anderen dienen die Bilder einer exakten Strahlentherapieplanung.
Am DTZ Berlin stehen derzeit zwei MRT
und drei CT für unsere Patienten zur Verfügung. Zusätzlich können wir selbstverständlich die gesamte Bandbreite
radiologischer Untersuchungen wie
Röntgen, Ultraschall und Mammographie anbieten.Seit 2016 wird auch
die interstitielle Brachytherapie mithilfe
radiologischer Bildgebungstechniken
am DTZ durchgeführt.
Durch die Verknüpfung der beiden diagnostischen Fachgebiete Nuklearmedizin und Radiologie mit der Therapie
sind die Untersuchungen optimal auf
die medizinische Fragestellung und ihre
mögliche weitere Behandlung abgestimmt.
Seite 9
A – DAS DTZ IM ÜBERBLICK
Interventionelle Onkologie
& Radionuklidtherapie
Der Fachbereich der Interventionellen
Onkologie ergänzt die 3 klassischen
Säulen der Krebstherapie (Operation,
Strahlentherapie, Chemotherapie) und
beschäftigt sich mit der mikroinvasiven
Behandlung von Tumorerkrankungen.
Dies schließt alle Maßnahmen ein, die
den Tumor durch die Haut (perkutan)
oder durch die Blutgefäße (endovaskulär) erreichen.
Am DTZ Berlin wird zunächst der Fokus auf die interstitielle Brachytherapie
gelegt, die insbesondere bei Patienten
mit für die Operation nicht oder nur
schwer zugänglichen Tumoren und
Metastasen oft die einzige Option
darstellt. Die radiologisch bildgesteuerte Mikrotherapie gilt als chirurgischer
Präzisionseingriff ohne Skalpell, mit
dem man sehr gut mikroinvasiv Lebertumoren und -metastasen, Nierenzellkarzinome, Lungen- sowie Knochentumoren behandeln kann.
Im Verbund mit dem Fachbereich der
Interventionellen Onkologie zur gezielten Behandlung von Tumorpatienten
nach Ausschöpfen der konventionellen
Therapieoptionen ist die Radionuklidtherapie zu sehen. So können am DTZ
z. B. Prostatakrebspatienten mit 177Lutetium-PSMA oder 223Radium behandelt
werden.
Strahlentherapie
Im DTZ wird grundsätzlich zwischen
zwei Arten von Therapien unterschieden: die Behandlung von gutartigen,
vorrangig entzündlich-degenerativen
Erkrankungen und die der bösartigen
Krebserkrankungen.
Entzündlich-degenerative Erkrankungen wie Arthritis oder Rheuma verursachen vor allem Eines: Schmerzen.
Da sie die Lebensqualität des Patienten deutlich einschränken, ist die
Schmerztherapie (z. B. Schmerzbestrahlung, Gelenktherapie) ein wichtiger Bestandteil der angebotenen
Behandlungen im DTZ.
Für eine schonende und effektive Strahlentherapie von Tumorpatienten ist eine
präzise Erkennung der Tumorausbreitung Voraussetzung. Gleichzeitig wird
höchste Präzision von den Bestrahlungsgeräten gefordert. Im DTZ wurden hierfür in den Jahren 2012 und 2014 die
derzeit modernsten Geräte installiert,
die mit der diagnostischen Einrichtung
über die medizinische Spezialsoftware
„syngo.via“ verbunden sind und zusammen mit der Expertise im Haus eine
optimale Tumortherapie gewährleisten.
Seite 10
NUKLEARMEDIZIN
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
1 NUKLEARMEDIZIN
2 RADIOLOGIE
B
PET/CT und PET/MR
Herz-SPECT und SPECT/CT
Szintigraphie
In-vitro-Diagnostik
Verwendete Tracer
B
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ONKOLOGIE &
3 INTERVENT.
RADIONUKLIDTHERAPIE
B
Einführung
Vorteile
Interventionelle
Brachytherapie
Radionuklidtherapie
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Seite 33
CT
MRT
Sonographie
Röntgen
Mammographie
Osteodensitometrie
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4 STRAHLENTHERAPIE
B
Einführung
Bestrahlungsplanungssystem
TomoHD
Elekta Agility 160 MLC
Schmerztherapie
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Seite 43
Seite 11
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
1
B
Nuklearmedizin
PET/MR und PET/CT
Die Methoden
Die hochauflösende PET (Positronenemissionstomographie) kann mithilfe
adäquater Tracer Krebsgewebe aufgrund eines gesteigerten Stoffwechsels
der kranken Zellen erkennen sowie
bereits in einem frühen Stadium die
Alzheimerdemenz sicher identifizieren.
Die MRT (Magnetresonanztomographie) und CT (Computertomographie)
zeichnen eine genaue anatomische
3D-Landkarte des Körpers. Durch die
Kombination der MRT oder CT mit
der PET ist es möglich, zum einen den
Tumor und eventuelle metastatische
Absiedlungen eindeutig zu lokalisieren,
zum anderen die Differenzialdiagnose zwischen Morbus Alzheimer und
anderen Demenzformen wie etwa
der vaskulären Demenz deutlich zu
verbessern.
Indikationen
Die Geräte
Das DTZ Berlin verfügt über ein hochauflösendes PET/CT-Gerät (Biograph
64) und seit 2016 über das erste
PET/MR-Gerät (Biograph mMR) in
Berlin. Mit der PET/CT können aufgrund der geringen Untersuchungszeit
von 10–15 min Bewegungsartefakte
minimiert und nahezu alle Krebsarten
hochpräzise lokalisiert werden. Das
PET/MR-Gerät ist der erste Scanner,
in dem die molekulare PET und die
moderne 3-Tesla-MRT vollständig vereint sind. Die simultane Ganzkörperaufnahme beider Methoden gestattet
die dreidimensionale Darstellung selbst
winziger Krankheitsherde bereits in
einem frühen Stadium. Zusammen mit
den diagnosebezogenen Tracern, die
in unserer hauseigenen Radiochemie
für den spezifischen Patientenbedarf
produziert werden, konnten die Möglichkeiten der Krebs- und Alzheimerdiagnostik deutlich erweitert werden.
Diagnostik
Therapie
PET/MR
Onkologische, insb. Mamma, Prostata, Leber, ZNS,
und neurologische (Morbus Alzheimer, vaskuläre
Demenz und andere Demenzformen) Diagnostik
Therapieentscheidung abhängig von
Organüberschreitungen im onkologischen Kontext, z. B. Prostata
PET/CT
Onkologische (Ganzkörperstaging und -restaging
von Tumorerkrankungen, z. B. Lunge, Knochen),
kardiologische und neurologische Diagnostik
Therapiesteuerung in Abhängigkeit
vom Metastasierungsstatus, Strahlentherapieplanung
Seite 12
NUKLEARMEDIZIN
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Hybridbildgebung des Beckens
Abb. 1: PET
Abb. 3: CT
Abb. 2: PET/CT
Hybridbildgebung des ZNS
Abb. 4: PET
Abb. 6: MRT
Abb. 5: PET/MR
Seite 13
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Herz-SPECT und SPECT/CT
Die Methoden
Die SPECT (Single-Photonen-Emissions-Computertomographie) ist in der
Lage, krankheitsbedingte Stoffwechselveränderungen frühzeitig zu erkennen
sowie gutartige und bösartige Erkrankungen im gesamten Körper sicher zu
beurteilen. Die CT (Computertomographie) kann die detektierten Herde
anatomisch exakt zuordnen. Mit der
kombinierten SPECT/CT gelingt es
somit in einer einzigen Untersuchung,
das Ausmaß und die Schwere einer
Erkrankung zu identifizieren und ihren
Sitz zu lokalisieren.
Die Herz-SPECT vereint das SPECT-Verfahren, das die Durchblutung des
Herzens und der Koronararterien darstellt, mit einer Belastungs-Echokardiographie. Die hierdurch gewonnenen
Erkenntnisse gestatten ohne Katheter
therapieentscheidende Aussagen zur
Funktionsfähigkeit der Herzkranzgefäße, zur Pumpleistung der Herzkammern und zur Versorgungsqualität des
Herzmuskels.
Indikationen
Die Geräte
Das DTZ Berlin verfügt über ein leistungsfähiges SPECT/CT-Gerät (Symbia
T6 TruePoint) und seit 2016 über ein
Herz-SPECT-Gerät (Discovery NM 530c).
Die Kombination aus High-End-SPECTSystem und 6-Zeilen-CT kann bei kurzen Untersuchungszeiten mit hoher Spezifität und Sensitivität eine Vielzahl von
Erkrankungen, z. B. gut- und bösartige
Knochenerkrankungen oder Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen, sicher diagnostizieren.
Die neue Herz-SPECT mit der innovativen
Alcyone-Technologie stellt eine neue Generation der Nuklearkardiologie dar.
Sie arbeitet komplett ohne Kamerabewegungen, sodass die Dauer von Myokarduntersuchungen auf 3 min reduziert
werden kann bei zugleich erhöhter Genauigkeit der Aufnahmen und halbierter
Strahlenbelastung. Die gleichzeitige, bewegungslose Erfassung des Herzens
mit multiplen Detektoren verbessert sowohl die Bildqualität als auch das Dosismanagement – für eine präzise und zuverlässige Beurteilung des Herzens.
Diagnostik
Therapie
Herz-SPECT
Kardiologische Diagnostik (KHK, Beurteilung
Herzinfarktrisiko etc.)
Beitrag zur gezielten Therapiesteuerung von Herzerkrankungen
SPECT/CT
Beurteilung von gut- und bösartigen Knochenerkrankungen, Diagnostik von Schilddrüsen-/
Nebenschilddrüsenerkrankungen
Bestrahlungsplanung gut- und
bösartiger Knochenerkrankungen
Seite 14
NUKLEARMEDIZIN
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
SPECT des Herzens
Abb. 7: Herz-SPECT in 3 Ebenen
Abb. 8: Herz-SPECT mit CT-Schwächungskorrektur
Hybridbildgebung des Sprunggelenks
Abb. 9: SPECT/CT des Sprunggelenks
Seite 15
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Szintigraphie
Die Methode
Die Szintigraphie ist ein bildgebendes
nuklearmedizinisches Verfahren zur
Darstellung von körpereigenen Strukturen. Hierfür wird dem Patienten eine
radioaktiv markierte Substanz verabreicht. Dieses Radionuklid bzw. Radiopharmakon sendet Gammastrahlung
aus, die mit einer Gammakamera
oder einem Positronen-Emissions-Tomographen aufgezeichnet und als eine
Abbildung (Szintigramm) ausgegeben
werden kann.
Die Szintigraphie macht sich zunutze,
dass etwa Knochenstrukturen oder das
Gewebe der Schilddrüse die auf das
Krankheitsbild speziell abgestimmten
radioaktiven Marker verschieden stark
anreichern. So kommt es zu einer Intensitätsverteilung radioaktiver Strahlung, die auf einem Szintigramm in
unterschiedlicher Farbe dargestellt
werden kann und so wiederum Rückschlüsse auf krankheitsbedingte Strukturveränderungen erlaubt.
Die Geräte
Das DTZ verfügt über die etablierte
Gammakamera AXIS, die in der Lage
ist, Funktionszustände von Organen
und entzündliche Prozesse mit zwei in
die Kamera integrierten Detektoren ausverschiedenen Winkeln zu erfassen
und bildlich darzustellen. Typische Einsatzfelder für die AXIS sind die Skelett-,
Lungen-, Nieren- und Herzdiagnostik.
Für die Schilddrüsendiagnostik steht
am DTZ die Kleinfeld-Gammakamera
MiniCam 250 zur Verfügung, die mit
37 Photomultipliern und der neuen
LQN-Detektortechnologie („Low Quanten Noise“) ausgestattet ist. Das bedeutet, dass auf kleinstem Raum auch
das schwächste Signal von jedem der
37 integrierten Photomultiplier hochpräzise digitalisiert werden kann. Dies
sorgt für eine hohe Bildqualität und
somit für eine verbesserte Diagnostik.
Dabei können sowohl Patienten mit
einem Rollstuhl als auch Patienten, bei
denen eine längere Aufnahme nötig
ist, bequem positioniert werden.
Indikationen
Diagnostik
Therapie
Funktionsbeurteilung der verschiedenen Organsysteme, z. B. Niere, Herz, Schilddrüse, Hirn, Skelett
Therapievorbereitende
Sentinel-Lymph-Node-(SLN)-Szintigraphie
Seite 16
NUKLEARMEDIZIN
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
In-vitro-Diagnostik
Bei der In-vitro-Diagnostik werden
spezifische radioaktiv markierte Antikörper gegen den jeweiligen Parameter mit dem Patientenblut inkubiert.
Eine höhere Konzentration im Blut wird
demzufolge zu einer Konzentration der
Spürsubstanzen führen, die anschließend
in einer Zählkammer vollautomatisch
gemessen werden. Dadurch erhält man
eine hochpräzise Bestimmung der
Schilddrüsenwerte.
Abb. 10: Patientenserum vor dem 20-stündigen Vermischen mit dem Tracer im Rüttler
Im Rahmen unserer Schilddrüsensprechstunde werden Laborparameter wie
TSH, fT3, fT4, PTH, HTG, Kalzitonin,
Vitamin D und Schilddrüsenantikörper
(Anti-TG, MAK, TPO, TRAK) in unserem
RIA-Labor für unsere im Haus behandelten Patienten zeitnah bestimmt. Das
DTZ nimmt an regelmäßigen Ringversuchen teil, in denen die Treffsicherheit
des Praxislabors deutschlandweit validiert wird.
Abb. 11: Spülvorrichtung/Wascher für
Patientenserumröhrchen
Indikationen
Diagnostik
Erkennung einer Schilddrüsenüber- o. -unterfunktion
Diagnose einer Thyreoiditis
Therapie
Sprechstundenbegleitende Kontrolle
des L-Thyroxin-Bedarfs
Abklärung einer Struma colli
Seite 17
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Verwendete Tracer
Unsere Radiochemie
Von der Skelettszintigraphie bis zur
PET/CT: Die Aufnahmen vom Körper
erfordern nicht nur bildgebende Technologie, sondern auch entsprechende
Substanzen, sog. Tracer, die sich in
den erkrankten Strukturen anreichern
und so eine zuverlässige Diagnose erlauben. Sie werden im Synthese- und
Heißlabor der DTZ Radiochemie am
Frankfurter Tor GmbH produziert und
anschließend im Qualitätskontrolllabor
auf ihre Reinheit und Sicherheit geprüft. Dies erfolgt GMP-gerecht und
entspricht den Anforderungen der 15.
Novelle des Arzneimittelgesetzes. Zusätzlich zu den Laboren der DTZ Radiochemie am Frankfurter Tor GmbH
steht seit 2014 auch ein Zyklotron zur
Verfügung, das die Produktion von
Fluorid, welches der Ausgangsstoff für
alle mit 18F-markierten Tracer ist, gestattet. Neben der Ganzkörper-Tumordiagnostik sind so auch der Myokardvitalitätsnachweis sowie die Diagnostik von Morbus Alzheimer möglich.
Abb. 12: Hirntumor mit 18F-Tyrosin
Syntheselabor
In unserem Syntheselabor werden folgende Tracer für spezifische Fragestellungen produziert:
F-FDG als vielseitiger einsetzbarer Tracer (z. B. bei Brust-, Lungen-,
Leberkrebs, Kopf-Hals-Tumoren)
18
18
F-Tyrosin für Hirntumoren
18F-Dopamin für Morbus Parkinson
u. medulläres Schilddrüsenkarzinom
18F-Amyloid-Bildgebung für
Morbus Alzheimer
Aufbau und Betrieb des Zyklotrons sowie der Syntheseeinheit erfolgen GMPgerecht und zertifiziert in Kooperation
mit dem Institut für Kernchemie der Universität Mainz (Direktor Prof. Dr. F. Rösch).
Dadurch war und ist es möglich, auf
wissenschaftliche Neuentwicklungen
auch im Bereich der medizinischen Versorgung im DTZ zügig zu reagieren und
innovative Möglichkeiten dem Patienten rasch zugänglich zu machen.
Abb. 13: Medulläres Schilddrüsenkarzinom mit 18F-Dopamin
Abb. 14: Morbus Alzheimer mit
18
F-Amyloid
Seite 18
NUKLEARMEDIZIN
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Heißlabor
In unserem Heißlabor werden folgende 68Gallium-Verbindungen produziert:
Ga-PSMA-Ligand für Prostatakarzinome
68
Ga-DOTATOC für neuroendokrine Tumoren
68
Darüber hinaus werden für folgende
Fragestellungen Markierungen auf
99m
Technetium-Basis vorgenommen:
Therapeutische Anwendung
Für die therapeutische Anwendung
stehen folgende Tracer zur Verfügung:
Lutetium zur Behandlung von Knochen- und Weichteilmetastasen
des kastrationsresistenten Prostatakarzinoms und bei Metastasen
neuroendokriner Tumoren (NET)
177
Radium zur Behandlung von
Knochenmetastasen beim kastrationsresistenten Prostatakarzinom
223
Samarium für die Tumorschmerztherapie
153
99m
Tc-Skelettszintigraphie
99m
Tc-Schilddrüsenszintigraphie
99m
Tc-Nierenfunktionsbeurteilung
99m
Tc-Myokardperfusionsmessung
Das Heißlabor dient der Patientenversorgung durch tagesaktuelle Produktion der benötigten Substanzen.
Abb. 15: Prostatakarzinom mit
Ga-PSMA
68
Erbium bei aktivierter Arthrose
kleiner Gelenke, z. B. Daumensattelgelenk, Fingergelenke
169
Rhenium bei aktivierter Arthrose
des Schultergelenks
186
Yttrium bei aktivierter Arthrose
des Kniegelenks
90
Abb. 16: NET im terminalen Ileum
mit 68Ga-DOTATOC
Abb. 17: Durchleuchtung der Hand
bei Radiosynoviorthese PIP
Seite 19
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Unsere Geräte im Überblick
Gerätename
PET/CT
Biograph 64
PET/MR
Biograph mMR
SPECT/CT
Symbia T6
Kardio-SPECT
Discovery NM 530c
Szintigraphie
Gammakamera AXIS
Bereich
NUKLEARMEDIZIN
Gerät
Schilddrüsenkamera MiniCam 250
MRT
MAGNETOM 3T (im Verbund mit PET)
MAGNETOM Symphony 1,5T
Symbia T6 (im Verbund mit SPECT)
SOMATOM Sensation 64 (im Verbund mit PET)
SOMATOM Sensation 64 eco
Mammographie
Mammomat Inspiration mit True 3D-Tomosynthese
Sonographie
Ultraschallsystem ACUSON X600 (3 Geräte)
Konventionelles Röntgen
C-Bogen Exposcop 7000
RADIOLOGIE
CT
Osteodensitometrie
LUNAR Prodigy
Strahlentherapie
Linearbeschleuniger Elekta Agility 160 MLC (2014)
Linearbeschleuniger Elekta Agility 160 MLC (2012)
TomoHD
THERAPIE
Polydoros LX30 lite
Seite 20
RADIOLOGIE
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
1 NUKLEARMEDIZIN
2 RADIOLOGIE
B
PET/CT und PET/MR
Herz-SPECT und SPECT/CT
Szintigraphie
In-vitro-Diagnostik
Verwendete Tracer
B
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Seite 14
Seite 16
Seite 17
Seite 18
ONKOLOGIE &
3 INTERVENT.
RADIONUKLIDTHERAPIE
B
Einführung
Vorteile
Interventionelle
Brachytherapie
Radionuklidtherapie
Seite 30
Seite 30
Seite 30
Seite 33
CT
MRT
Sonographie
Röntgen
Mammographie
Osteodensitometrie
Seite 22
Seite 23
Seite 24
Seite 25
Seite 26
Seite 28
4 STRAHLENTHERAPIE
B
Einführung
Bestrahlungsplanungssystem
TomoHD
Elekta Agility 160 MLC
Schmerztherapie
Seite 36
Seite 37
Seite 41
Seite 42
Seite 43
Seite 21
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
2
B
Radiologie
CT
Die Methode
Die Computertomographie (CT) ist ein
bildgebendes Verfahren, das auf Basis
der Röntgentechnik Schnittbilder vom
menschlichen Körper anfertigt. Der Patient wird bei dieser Technik von einer
rotierenden Röntgenröhre entlang der
Körperachse umfahren. Dies ermöglicht es, anders als bei herkömmlichen
Röntgenbildern, aus allen Richtungen
Schicht für Schicht Aufnahmen zu machen. Jede Veränderung der Struktur
im menschlichen Körper kann so nichtinvasiv und schnell beurteilt werden.
Zusätzlich zum diagnostischen Einsatz
wird die CT auch zur Therapieplanung
gut- und bösartiger Erkrankungen angewandt. Die Strahlendosis ist hier wesentlich geringer (Low-dose-CT), da die Aufnahmen ausschließlich der Patientenlagerung oder etwa der Planung einer
Schmerzbestrahlung dienen und somit
keine diagnostische Aussagekraft besitzen müssen. Zur genaueren Darstellung kommt meist Kontrastmittel zum
Einsatz. So können Strukturen wie z. B.
Blutgefäße detailgenauer abgebildet
werden.
Indikationen
Diagnostik
Schädel-, Hals-, Thorax- und Abdomenerkrankungen
Kalziumscore zur Bestimmung des koronaren Risikos
Detektion degenerativ-entzündl. Gelenkerkrankungen
Die Geräte
Am DTZ Berlin stehen 3 CT-Geräte zur
Verfügung. Im Verbund mit der SPECTBildgebung liefert die 6-zeilige Symbia
T6 eine genaue anatomische Darstellung des gesamten Körpers, im Verbund
mit der PET-Bildgebung ermöglicht das
64-Schicht-CT-System Somatom Sensation
64 nicht nur eine hochpräzise Krebsdiagnostik, sondern auch detaillierte und
bewegungsfreie Aufnahmen des Herzens.
Die dritte CT, eine SOMATOM Sensation 64 eco, wurde speziell für die am
DTZ Berlin seit 2016 angebotene Brachytherapie installiert, um bei höchster
Auflösung und mit einem flexiblen, drehbaren Tisch die Strahlenquellen besonders exakt einbringen und in den Krebszellen platzieren zu können.
Abb. 18: CT des Abdomens
Therapie
Planungsbilder für Tumor- und Schmerzbestrahlung
Entscheidungshilfe für medikamentöse vs.
Kathetertherapie
Seite 22
RADIOLOGIE
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
MRT
Die Methode
Die Magnetresonanztomographie
(MRT) oder auch Kernspintomographie
ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Struktur und Funktion der
Gewebe und Organe im Körper. Mithilfe von Magnetfeldern wird Energie
vom menschlichen Körper ausgesendet,
die das Gerät als Schnittbilder des Körpers interpretieren kann. Da gesunde
und krankhafte Prozesse ein unterschiedliches Energieniveau aufweisen, lassen
sie sich sehr exakt voneinander unterscheiden. Im Gerät wird dabei weder
Röntgenstrahlung noch andere ionisierende Strahlung erzeugt oder genutzt.
Typisches Anwendungsfeld der MRT ist
die nichtinvasive Darstellung von Gewebekontrasten, womit sich z. B. pathologische Befunde wie etwa Tumorerkrankungen abklären und genau charakterisieren lassen. Das Verfahren eignet sich
darüber hinaus speziell für Untersuchungen von Weichteilen, Gehirngewebe,
Rückenmark und Bandscheiben.
Die Geräte
Am DTZ stehen den Patienten insgesamt zwei MRT-Geräte zur Verfügung.
Im Verbund mit der PET-Bildgebung
wird die moderne 3-Tesla-MRT verwendet, die bei kürzerer Untersuchungsdauer qualitativ erstklassige Bilder mit
Detailtiefe für spezielle onkologische
und neurologische Fragestellungen
liefert. Das CT-Gerät MAGNETOM
Symphony 1,5T wartet, wie auch das
in der Hybridbildgebung integrierte
MRT, mit der TIM-Technologie (Total
Imaging Matrix) auf, die mit einer
großen Anzahl von hochauflösenden
Empfangsspulen den gesamten Körper
im Kernspintomogramm ohne Qualitätsverlust im Vergleich zu den Einzelaufnahmen darstellen kann. So können
auch nachträglich noch bestimmte
Organe selektiv vergrößert werden.
Indikationen
Diagnostik
Detektion und Charakterisierung von pathologischen
Befunden, Darstellung von Gewebekontrasten, Alzheimerdiagnostik
Therapie
Entscheidungshilfe bei neurologischen, orthopädischen (Gelenke) und viszeralen Fragestellungen,
Planungs-MRT
Abb. 19: MR-Angiographie der Bauchaorta und
der Beckenarterien, 3D-Rekonstruktion
Seite 23
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Sonographie
Die Methode
Die Sonographie ist ein bildgebendes
Verfahren, das mittels Schallwellen Strukturen des Körpers abbildet. Zur Erstellung eines Sonogramms werden Ultraschallimpulse auf das zu untersuchende Gewebe gerichtet,welche je nach
Dicke und Dichte des untersuchten Organs unterschiedlich stark reflektiert werden. Anhand der entstehenden Strukturbilder, stellt der Arzt eine Diagnose.
Menschliches Gewebe wird bei der
Ultraschalldiagnostik nach seinem
Streuungs- bzw. Reflexionsvermögens
(Echogenität) beurteilt und im Sonogramm angezeigt. Eine geringe Echogenität von weichen oder mit Flüssigkeit gefüllten Organen wie Schilddrüse
oder Leber werden sehr gut im Ultraschall abgebildet. Ein hohes Reflexionsvermögen von festen bzw. luftgefüllten
Strukturen erschwert die Darstellung
(z. B. Lunge, Magen-Darm).
Die Geräte
Das DTZ Berlin verfügt über drei Ultraschallgeräte des ACUSON-X600-Systems, die sich in erster Linie hinsichtlich
ihrer Schallköpfe unterscheiden. Allen
Geräten gemein ist zum einen die sog.
Advanced SieClear, die für eine klare
Darstellung von anatomischen Grenzen
und einen besseren Gewebekontrast
sorgt, zum anderen die Clarify-VE-Technologie (Vascular Enhancement), die
eine sehr hohe Kontrastauflösung und
eine klare Herausarbeitung der Gefäße
gestattet.
Wichtige Anwendungen sind daher
die Diagnostik von Schilddrüse, Hoden, Herz, Nieren, Gallenblase und
Leber.
Abb. 20: Multiple solide Schilddrüsenknoten
Indikationen
Diagnostik
Therapie
Bestimmung der Organgröße und Detektion von
knotigen oder zystischen Veränderungen
Einsatz in der Nadelführung zur therapeutischen
Punktion von Zysten und Knoten
Seite 24
Konventionelles digitales Röntgen
Die Methode
Die Röntgendiagnostik ist ein nach dem
Erfinder der Röntgenstrahlen Wilhelm
Conrad Röntgen benanntes weitverbreitetes bildgebendes Verfahren, bei dem
ein Körper mithilfe von Röntgenstrahlen
„durchleuchtet“ wird. Dabei werden Erkrankungen, wie z. B. Knochenbrüche,
sichtbar, die der Arzt anhand der erzeugten Bilder beurteilen kann.
Häufigste Untersuchung ist die des Brustkorbs (Thoraxaufnahme), mit deren Hilfe
Erkrankungen der Lunge (z. B. Lun genentzündung, Pneumothorax),
Die Geräte
Das DTZ verfügt über einen C-Bogen
Exposcop 7000. Aufgrund der c-förmigen Verbindung von Röntgenquelle und
Röntgendetektor kann der Exposcop
7000 um alle Achsen bewegt werden
und so aus nahezu jedem Winkel Röntgenaufnahmen des Patienten erstellen.
Mithilfe des im Gerät enthaltenen Szintillators können diese digital erzeugt
und für die bessere Beurteilung nachbearbeitet werden (z. B. Aufhellung oder
Kantenschärfung). Flat-Panel-Detetoren
sorgen dabei zusätzlich für eine Erhöhung der Auflösung.
der Rippen und der Wirbelsäule
(z. B. Brüche, Knochenfehlstellung),
des Zwerchfells (z. B. Hernie),
des Herzens (z. B. Perikarditis) und
des Mediastinums (Erkrankungen der Aorta, vergrößerte Lymphknoten)
diagnostiziert werden können. Es sind
jedoch ebenso Untersuchungen des
Skeletts oder des Magen-Darm-Trakts
möglich. Die konventionelle Röntgendiagnostik kann nativ oder mit einem
Kontrastmittel durchgeführt werden.
Abb. 21: Beckenübersicht – TEP Hüftgelenk
und verkalktes Uterusmyom
Indikationen
Diagnostik
Diagnostik pathologischer oder traumatischer Veränderungen des Skeletts und der Thoraxorgane, z. B. der Lunge
Nachweis kalzifizierter Strukturen, z. B. Gallen- oder Nierensteine
Seite 25
RADIOLOGIE
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Digitale Mammographie mit Tomosynthese
Die Methode
Die Mammographie ist ein bildgebendes radiologischen Verfahren, mit dem
man mittels Röntgenstrahlung Brustdrüsengewebe auf Veränderungen hin untersuchen kann. Es gilt zurzeit als Mittel der Wahl zur Früherkennung des
Mammakarzinoms. Die Aufnahmen
erfolgen von zwei Seiten (senkrecht
von oben und schräg seitlich). So ist
eine genaue räumliche Zuordnung der
Befunde möglich. Die Brust wird dabei
zwischen zwei strahlendurchlässige
Plastikscheiben gepresst. Durch das Abflachen der Brust kann mehr Gewebe
mit größerer Detailtiefe aufgenommen
werden. Zur Darstellung des Milchgangsystems der Brustdrüsen können
Kontrastmittel zum Einsatz kommen.
Ist der Befund verdächtig, kann am
DTZ Berlin ergänzend ein weiteres
Verfahren der digitalen Mammographie, die Tomosynthese, durchgeführt
werden. Hierfür werden aus bis zu
25 verschiedenen Winkeln niedrigdosierte Röntgenaufnahmen der Brust
erstellt, die eine 3D-Darstellung ermöglichen. Das Tomosyntheseverfahren
gibt präzise Auskunft über die Lage
und das Volumen des Tumorgewebes,
selbst bei Frauen mit sehr dichtem
Drüsengewebe. Der Informationsgewinn ist für die Planung der Therapiemaßnahmen von entscheidendem
Vorteil.
Patientinnen ohne Symptome, wenn:
Persön. Erkrankungsrisiko 15–30 %
(> 40 Jahre)
Hochrisiko-Patientinnen (> 30 Jahre)
Patientinnen mit Symptomen, wenn:
Unklarer, suspekter Tastbefund
(< 30 Jahre)
Nach folgenden Therapien:
Brusterhaltende Therapie
Brustentfernung
Aufbauplastik nach Brustkrebs
Abb. 22: Mammographieaufnahme (links)
mit Tomosynthese (rechts)
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RADIOLOGIE
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Die Geräte
Das DTZ Berlin arbeitet mit dem Mammomat Inspiration mit True 3D-Tomosynthese. Dieses Gerät ermittelt automatisch den für die jeweilige Patientin
optimalen Kompressionsdruck, wodurch die Strahlendosis reduziert und
die Bildqualität erhöht wird. Neben
dem Screening und der Diagnostik ist
auch die stereotaktische Biopsie sowie
die 3D-Tomosynthese möglich.
Bei der Tomosynthese handelt es sich
um eine innovative Technologie, die
unabhängig von der Brustgröße oder
Gewebedichte mit der differenzierten
Darstellung Läsionen und Mikroverkalkungen mit hoher Präzision erkennen
kann. Hierbei werden aus bis zu 25
verschiedenen Winkeln niedrigdosierte Röntgenaufnahmen der Brust erstellt,
die am Computer in eine 3D-Darstellung umgewandelt werden. So können
Befunde auch dann erstellt werden,
wenn in der 2-dimensionalen Darstellung das zu untersuchende Gewebe
von anatomischen Strukturen verdeckt
würde. Damit liegt ihr wichtigstes Anwendungsgebiet in der Früherkennung
und Diagnose von Brustkrebs bei verdächtigen Befunden oder dichtem Drüsengewebe.
Abb. 23: Mammographie eines szirrhösen
Mammakarzinoms
Abb. 24: Mammographiegerät mit Tomosynthese
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B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Osteodensitometrie
Die Methode
Die Osteodensitometrie ist ein Verfahren
zur Messung der Knochendichte am
ganzen Körper. Am DTZ wird hierfür
die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA/
DEXA), das weltweit empfohlene Standardverfahren, angewandt. Hierbei werden zwei Röntgenaufnahmen mit unterschiedlicher Intensität so überlagert, dass
der Anteil an Weichteilgewebe herausgerechnet und der Mineraliengehalt des
Knochens bestimmt werden kann.
Die Geräte
Das DTZ Berlin führt die Knochendichtemessung mit dem digitalen DXA-System LUNAR Prodigy durch. Die engwinkelige Strahlertechnologie ist in der
Lage, die Knochenstruktur verzerrungsfrei und detailgetreu darzustellen. Mit
dem direkt-digitalen Detektor können
qualitativ hochwertige Bilder erzeugt
werden, der sog. Smart Scan ermöglicht zudem eine dosissparende Abtastung der Anatomie.
Indikationen
Diagnostik
Bestimmung der Knochendichte
Vergleich der individuellen Knochendichte
mit alterskorrigierten Normwerten
Therapie
Gewinnung von Informationen zur Festlegung
einer Osteoporosebehandlung
Verlaufskontrolle des Therapieeffekts
Abb. 25: Männlicher Patient mit reduzierter Knochendichte im linken Schenkelhals
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INTERVENT.
ONKOLOGIE
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
1 NUKLEARMEDIZIN
2 RADIOLOGIE
B
PET/CT und PET/MR
Herz-SPECT und SPECT/CT
Szintigraphie
In-vitro-Diagnostik
Verwendete Tracer
B
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Seite 18
ONKOLOGIE &
3 INTERVENT.
RADIONUKLIDTHERAPIE
B
Einführung
Vorteile
Interventionelle
Brachytherapie
Radionuklidtherapie
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Seite 30
Seite 30
Seite 33
CT
MRT
Sonographie
Röntgen
Mammographie
Osteodensitometrie
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Seite 28
4 STRAHLENTHERAPIE
B
Einführung
Bestrahlungsplanungssystem
TomoHD
Elekta Agility 160 MLC
Schmerztherapie
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B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
3
B
Interventionelle Onkologie & Radionuklidtherapie
Einführung
Aufgrund der Erweiterung des diagnostisch-therapeutischen Spektrums hat das
DTZ Berlin zur mikroinvasiven Behandlung von Tumorpatienten im Jahr 2016
eine neue Abteilung geschaffen. Die
Verknüpfung der interventionellen Radiologie mit mikroinvasiven Eingriffen,
Strahlentherapie und Radionuklidtherapie zur Abteilung für interventionelle
Onkologie/Mikrotherapie bildet einen
neuen Ansatz in der Methodenpalette
unseres „MVZ der kurzen Wege“. Die
neue Abteilung fügt sich nahtlos in unser bisheriges patientenorientiertes Konzept, moderne Krebsdiagnostik und -therapie miteinander zu verbinden, und
verfolgt dabei einen anwendungsorientierten therapeutischen Ansatz zur Behandlung von z. B. Leber- und Lymphknotenmetastasen, Nierenzellkarzinomen sowie Knochen- und Weichteilmetastasen.
Vorteile der interventionellen
Onkologie/Mikrotherapie
nur kurzer Krankenhausaufent-
halt erforderlich bzw. ambulante Behandlungen möglich
wirkungsvolle Behandlungser gänzung von Tumorerkrankungen
nur kurze Erholungsphasen notwendig
geringe Nebenwirkungs- und
Komplikationsrate
Mithilfe der am DTZ angebotenen Hybridbildgebung ist eine sichere Lokalisations- und Ausbreitungsdiagnostik möglich. So kann auch direkt vor Ort der
auf das Krankheitsbild und den Patienten individuell zugeschnittene Therapieplan erarbeitet werden.
Interventionelle Brachytherapie
Der Begriff Brachytherapie (vom griechischen Wort für „kurz“ abgeleitet)
beschreibt eine mikroinvasive Lokaltherapie, bei der eine Strahlungsquelle in
unmittelbarer Nähe zum Tumorgewebe auf der Körperoberfläche, im Gewebe oder in Körperhöhlen eingesetzt
wird. Hierbei wird die Strahlungsquelle unter Zuhilfenahme präziser radiologischer Bildgebungsverfahren direkt in
das Tumorgewebe eingebracht. Beim
sog. Afterloading-Verfahren wird der
Tumor in den vorher diagnostizierten
Lokalisationen zunächst mit Kathetern
„gespickt“. Anschließend erfolgt durch
diese die Einbringung der Strahlungsquelle (Punktquelle) entlang eines
Führungsdrahtes.
Diese verbleibt dann für eine vordefinierte Zeit (Dwell-Time) im Körper und
wird anschließend wieder entfernt.
Dank der bildgeführten Applikation
(CT-Steuerung) der Strahlungsquelle
erfolgt die Bestrahlung des Tumors
punktgenau. Darüber hinaus ist in
der Regel eine einzige Behandlung
ausreichend.
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Strahlungsquelle
Abb. 26: Einbringen der Punktquelle in die Leber
Für eine hochpräzise Darstellung der
Tumorlokalisationen und zur Bestätigung des oligometastatischen Stadiums empfehlen wir im Vorfeld dieser
interventionellen Mikrotherapie eine
PET/CT bzw. PET/MR.
Die Anwendungsgebiete der Afterloading-Brachytherapie im DTZ umfassen
zunächst abdominelle Lokalisationen
wie primäre und sekundäre Maligno-
me der Leber, Lymphknotenmetastasen
und Nierenzellkarzinome. Insbesondere bei kolorektalen Karzinomen sind
Lebermetastasen eine häufige Komplikation, die vielfach das Überleben begrenzt. Der Primärtumor selbst ist durch
die OP meist sicher entfernbar; die stetige Fortentwicklung der Chemotherapie hat auch die Prognose von Patienten mit Metastasen stark verbessert.
Dadurch gewinnt die lokale Therapie
als Ergänzung und zur Behandlung
von chemotherapieresistenten Lebermetastasen zunehmend an Bedeutung.
Das DTZ bietet in Kooperation mit Berliner Krankenhäusern die Brachytherapie von Lebermetastasen an. Die Bestrahlung erfolgt am Tag der stationären Aufnahme, die in 1 Stunde abgeschlossen wird, gefolgt von einer kurzen stationären Betreuung.
Abb. 27–28: PET/CT einer ausgedehnten Lebermetastase eines Adenokarzinoms des Kolon ascendens vor
(links) und nach (rechts) CT-gesteuerter Brachytherapie, partielle Remission (im Anschluss wurden 2 ergänzende
Brachytherapien mit gutem Erfolg durchgeführt.)
Seite 31
INTERVENT.
ONKOLOGIE
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Aktuelles Fallbeispiel: Hepatisch metastasiertes Rektumkarzinom
Anamnese
65-jähriger Patient mit Erstdiagnose
eines Rektumkarzinoms mit Lebermetastasen vor 3 Jahren. Nach einer neoadjuvanten Radiochemotherapie wurden
eine laparoskopische tiefe anteriore
Rektumresektion sowie eine Bisegmentresektion der Leber (Segmente II und
III) durchgeführt. Eine Brachytherapie
ist vorgesehen.
Befund vor Therapie
In der PET/CT zeigt sich ein malignomtypischer Glukosemetabolismus in einer
solitären Lebermetastase im Segment
IVa. Kein Hinweis auf ein Lokalrezidiv
des Rektumkarzinoms oder eine lymphatische Metastasierung.
Therapie
Der Patient unterzog sich unmittelbar
nach der PET/CT-Untersuchung einer
CT-gesteuerten Brachytherapie der
solitären Lebermetastase am Resektionsrand unter fortlaufender Chemotherapie.
Befund nach Therapie
3 Monate nach Brachytherapie zeigt
sich in der PET/CT ein komplett regredienter Glukosemetabolismus in der
ehemaligen solitären Lebermetastase
im Segment IVa. Kein Hinweis auf
neue Metastasen, ein Lokalrezidiv des
Rektumkarzinoms oder eine lymphatische Metastasierung.
Abb. 29-30: Lebermetastase eines Rektumkarzinoms vor (links) und 3 Monate nach CT-gesteuerter Brachytherapie
mit Vollremission in der PET/CT (rechts)
Seite 32
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Lutetiumtherapie
Das Radionuklid Lutetium eignet sich bestens, um – einmal in den Körper injiziert – gemäß des Schlüssel-SchlossPrinzips therapeutische Betastrahlung
direkt in den Tumor einzuschleusen.
Diese Strahlung mit extrem kurzer Reichweite bekämpft Tumoren und schont
gleichzeitig umliegendes Gewebe. Die
in geringen Mengen ebenfalls abgegebene Gammastrahlung kann unter anderem mittels Szintigraphie in Bilddaten umgewandelt werden. Hierdurch
ist es möglich, die optimale Verteilung
des Medikaments auch während der
Behandlung zu überwachen.
Am DTZ Berlin kommt für Patienten mit
einem neuroendokrinen Tumor (NET)
177
Lutetium-DOTATOC zum Einsatz, für
Patienten mit einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom
177
Lutetium-PSMA.
Die 177Lutetium-DOTATOC-Therapie eignet sich für Patienten mit einem NET,
bei denen die therapeutischen Optionen ausgeschöpft sind, bzw. mit langsam wachsenden Tumoren oder Metastasen, die kaum auf eine Chemotherapie reagieren. Hierfür wird das schwach
radioaktive Lutetiumisotop mit einem
Somatostatin-Analogon, dem DOTATOC,
gebunden, das gezielt an die Somatostatin-Rezeptoren der Zelloberfläche neuroendokriner Tumoren andockt und so
punktgenau bestrahlen kann.
Für Patienten mit einem metastasierten
Prostatakarzinom, bei denen Hormonund Chemotherapie nicht mehr wirken,
kommt hingegen 177Lutetium-PSMA zum
Einsatz. Die Tumorzellen dieses Krankheitsbildes verfügen über eine hohes
Aufkommen des Eiweißes PSMA auf
ihrer Zelloberfläche. 177Lutetium-PSMA
bindet sich hochspezifisch an diese Substanz, sodass die Radioaktivität direkt
auf das Tumorgewebe (Knochen, Weichteile, Lymphknoten) einwirken kann mit
zumeist sehr gutem Ansprechen in Form
eines Rückgangs der Tumormasse und
der oft sehr starken Schmerzen.
Um den Tumor mit all seinen Absiedlungen exakt lokalisieren zu können, ist im
Vorfeld der Behandlung – im Sinne der
Theranostik – eine sichere Ausbreitungsdiagnostik mit 68Ga-DOTATOC-PET/CT
bzw. 68Ga-PSMA-PET/CT ratsam.
Abb. 31: Lymphknoten- und Knochenmetastasen vor
(links) und nach (rechts) 177Lu-PSMA-Therapie
Seite 33
INTERVENT.
ONKOLOGIE
Radionuklidtherapie
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Radiumtherapie
Ein weiteres radiologisches Therapeutikum zur Behandlung von Skelettmetastasen in Verbindung mit einer Prostatakrebserkrankung ist 223Radium-Dichlorid
(Xofigo®). Seit 2014 wird am DTZ Berlin die Behandlung symptomatischer Knochenmetastasen beim kastrationsresistenten Prostatakarzinom mit diesem Medikament, das sich vorrangig durch seine Ähnlichkeit zu Kalzium in den Knochen anreichert, angeboten.
Voraussetzung hierfür ist, dass neben
der Prostata kein weiteres Organ
metastatisch befallen ist. Ziel der Bestrahlung von innen ist die Hemmung
des Wachstums der Knochenmetastasen. Damit einhergehend sollen auch
Schmerzen gelindert und die Stabilität
der Knochensubstanz erhalten werden.
Dem Patienten werden im Abstand
von vier Wochen sechs Dosen intravenös verabreicht. Durch die extrem kurze Reichweite dieses Radionuklids ist
die Wirkung auf das Blutbild minimal,
jedoch sind zur Schonung des Darms
mehrere Behandlungen notwendig.
Samariumtherapie
Samarium-Lexidronam ist bis heute
das Standardmedikament für die Radionuklidtherapie von Knochenmetastasen
verschiedenster Tumorerkrankungen. Der
Trägerstoff Lexidronam ähnelt in seiner
Struktur Phosphat. Das radioaktive
153
Samarium-Lexidronam reichert sich
in den stoffwechselaktiven
153
Metastasen an, die Phosphat zum Aufbau benötigen, und bestrahlt so das
kranke Gewebe direkt von innen. Da
es nur eine Reichweite von wenigen
Millimetern besitzt, bleibt einerseits die
Wirkung weitgehend auf die Tochtergeschwulste beschränkt, andererseits
ist die Therapie dadurch risiko- und
nebenwirkungsarm. Aufgrund einer möglichen vorübergehenden Beeinträchtigung der Blutbildung sollte jedoch
nicht gleichzeitig eine Chemotherapie
erfolgen.
Radiosynoviorthese (RSO)
Bei trotz medikamentöser Behandlung
und Kortisoninjektion anhaltenden Gelenkschmerzen empfiehlt sich die Behandlung mittels Radiosynoviorthese
(RSO). Dieses seit über 50 Jahren angewandte Therapieverfahren ist eine
effiziente, kostengünstige und sichere
Methode zur lokalen Behandlung von
chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen. Die schmerzarme Therapie
kann ambulant und auch bei mehreren
Gelenkentzündungsherden gleichzeitig
durchgeführt werden. Als alternativer
oder ergänzender Therapieansatz kann
sie so einen wichtigen Beitrag zur Linderung von Symptomen und zur Verbesserung der Lebensqualität leisten.
Am DTZ Berlin wird die Gelenktherapie mittels 90Yttrium (Kniegelenk),
186
Rhenium (Schulter) sowie 169Erbium
(kleine Gelenke, z. B. Daumensattelgelenk, Fingergelenke) durchgeführt.
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STRAHLENTHERAPIE
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
1 NUKLEARMEDIZIN
2 RADIOLOGIE
B
PET/CT und PET/MR
Herz-SPECT und SPECT/CT
Szintigraphie
In-vitro-Diagnostik
Verwendete Tracer
B
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ONKOLOGIE &
3 INTERVENT.
RADIONUKLIDTHERAPIE
B
Einführung
Vorteile
Interventionelle
Brachytherapie
Radionuklidtherapie
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Seite 30
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CT
MRT
Sonographie
Röntgen
Mammographie
Osteodensitometrie
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4 STRAHLENTHERAPIE
B
Einführung
Bestrahlungsplanungssystem
TomoHD
Elekta Agility 160 MLC
Schmerztherapie
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B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
4
B
Strahlentherapie
Einführung
Im Jahr 2012 wurde unser DTZ um
eine leistungsfähige Strahlentherapieeinrichtung für eine sichere und schonende Behandlungsform von gut- und
bösartigen Erkrankungen erweitert. Die
Strahlentherapiebehandlung ist lokal
auf das zu behandelnde Gebiet beschränkt und wird entweder wie bei
einer Operation in einem Durchgang
durchgeführt oder noch schonender
auf mehrere Sitzungen verteilt.
Für die Therapie stehen unseren Patienten 3 hochmoderne Geräte zur Verfügung: die TomoHD und zwei Elekta
Agility 160 MLC. Alle Beschleuniger
sind bildgeführte Strahlentherapiegeräte neuester Bauart, mit denen sowohl die Behandlung kleinster Erkrankungsstrukturen als auch die großflächiger Volumina möglich ist.
Mit den immer zielgenaueren Möglichkeiten der Strahlentherapie gewinnt die
präzise Erkennung des kranken Gewebes erheblich an Bedeutung. Im DTZ
werden vor der Bestrahlung die Planungs-CT oder die Hybridbildgebung
stets so durchgeführt, dass deren Daten
auch optimal für die Therapie verwendet werden können, einschließlich besonderer Lagerungshilfen und des Laserpositionierungssystems. Die Bilder werden auf eine gemeinsame Plattform
übertragen, die Ergebnisse anschließend im Team diskutiert und 1:1 für
die Strahlentherapieplanung genutzt.
Um die Atembewegungen insbesondere
bei Lungen- und Mammatumoren auch
während der Bestrahlung adäquat berücksichtigen zu können, bieten wir neben dem konventionellen ABC-Gating
auch die 4D-Visualisierung der Tumorposition in jeder Phase des Atemzyklus
mithilfe der modernen Symmetry-Technologie an.
Darüber hinaus verfügt die Strahlentherapieeinrichtung über eine RayStation,
einem neuartigem Bestrahlungsplanungssystem, das die Therapieplanung ohne
Beschränkung auf ein Bestrahlungsgerät erlaubt. Mithilfe dieser offenen
Planung kann für jeden Patienten die
jeweils optimale Bestrahlungstechnik
und das Gerät ermittelt werden. Darüber hinaus wird die Qualitätssicherung
zusätzlich verbessert, da gemäß dem
Motto „zwei Rechner sehen mehr als
einer“ mit zwei Planungssystemen die
Berechnung direkt überprüft werden
kann. Das DTZ ist die erste ambulante
Einrichtung, in der die RayStation eingesetzt wird.
Die gemeinsame Plattform und das
innovative Bestrahlungsplanungssystem
bieten das Potenzial, den Erkrankungsherd selbst mit einer hohen Dosis zu
bestrahlen und dabei die Strahlendosis des gesunden Gewebes zu reduzieren. Weitere Vorteile sind die Vermeidung von Doppeluntersuchungen
und Datenverlust.
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B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Für die sichere Anwendung von Strahlentherapie sind neben modernen Geräten auch die angewandten Bestrahlungstechniken von großer Bedeutung.
Am DTZ Berlin werden alle heute relevanten Methoden angeboten, um für
jeden Patienten die optimale Technik
vorzuhalten. Grundlage der Bestrahlungsplanung ist eine Planungs-CT oder
die zuvor unter Planungsbedingungen
durchgeführte Hybridbilddiagnostik.
3D-Bestrahlung
Basierend auf einer CT wird das zu bestrahlende Gewebe markiert und anschließend die optimale Verteilung der
Einstrahlwinkel ermittelt. Im Planungssystem zeigt sich hierbei sowohl die
Dosisverteilung im Tumor als auch in
dessen Umgebung. Zur Behandlung
dreht sich der Bestrahlerkopf in einem
360°-Winkel um den Patienten, um
von jeder Seite den Tumor anzugreifen
(3D-Bestrahlung). Zeitgleich werden
technische Stellgrößen, wie z. B. die
Feldgröße und -form sowie die Dosisleistung fortlaufend an die Spezifikation
des Tumors angepasst. Mit den in dem
Gerät integrierten beweglichen Lamellen ist es möglich, den Tumor nachzubilden und hochpräzise zu bestrahlen.
Stereotaxie (TomoHD)
Unter Stereotaxie (griech. stereo =
beidseitig, taxieren = fixieren) versteht
man eine Behandlungsmethode, die
mithilfe von hochpräzisen räumlichen
Informationen eine millimetergenaue
Bestrahlung des Patienten ermöglicht.
Dies besitzt den Vorteil, dass der Sicherheitsabstand zwischen gesundem
und krankem Gewebe und somit auch
die strahlungsbedingten Nebenwirkungen verringert werden können.
Eine punktgenaue bildgeführte Strahlentherapie mit chirurgischer Präzision
wird auch Radiochirurgie genannt.
Abb. 32: Bestrahlungsplan des ZNS
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STRAHLENTHERAPIE
Bestrahlungsplanungssystem
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Sie ist insbesondere bei kleinen und
auch inoperablen Tumoren eine ideale
Alternative zur OP mit zugleich kurzen
Behandlungszeiten. Dagegen stellt die
stereotaktisch fraktionierte Strahlentherapie eine Behandlung dar, bei der die
Strahlendosis auf mehrere Sitzungen verteilt wird. Die Anzahl und Dosis der
jeweiligen Bestrahlungen sind abhängig von der Tumorart und seiner Größe.
Neben vorrangig bösartigen Krebsgeschwüren können auch z. B. gutartige
Gefäßveränderungen bzw. -missbildungen stereotaktisch behandelt werden. Indikationen der Stereotaxie mit
unserer TomoHD sind Hirntumren, Akustikusneurinome (Vestibularis-Schwannome), Meningeome und Wirbelsäulentumoren; wichtige Indikationen der
Stereotaxie mit dem Hochpräzisionsbeschleuniger Elekta Agility 160 MLC
sind Lungentumoren und -metastasen
sowie Leberkrebs.
Atemgating
Für die Bestrahlung in der Brust- und
Thoraxregion ergibt sich die Herausforderung, dass deren Lage sich während des Atemzyklus verändert. Um
eine besonders sichere und genaue
Bestrahlung zu erreichen, werden am
DTZ Berlin mehrere Atemsteuerungskonzepte angewandt.
Mittels des ABC-Gatings wird bei der
Bestrahlungsplanung die Lage des Tumors und des gesunden Gewebes in
Abhängigkeit von der Atmung registriert.
Anschließend wird bei der Bestrahlung
nur zum optimalen Zeitpunkt die Dosis
abgegeben.
Für Patienten, die sich krankheitsbedingt
keiner atemgetriggerten Behandlung
unterziehen können, bieten wir mittels
Symmetry eine softwaregestützte Anpassung der Tischposition, um die Atemverschieblichkeit insbesondere von Lungen- und Brusttumoren zu berücksichtigen. Dabei wird während der Behandlung die zu bestrahlende Region in Echtzeit vermessen. So kann das Gerät
Atembewegungen direkt ausgleichen
und gesundes Gewebe schonen. Bestimmte Atemtechniken des Patienten
sind hierbei nicht vonnöten.
Abb. 33: TomoHD mit Funktionsskizze
Seite 38
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Die IMRT (intensitätsmodulierte Radiotherapie) und VMAT (volumenmodulierte Radiotherapie) sind moderne Verfahren in der Strahlentherapie, die es
gestatten, einen Tumor besonders aggressiv zu bestrahlen und gleichzeitig
das umliegende gesunde Gewebe optimal zu schonen. Dies ist insbesondere
bei sensiblen benachbarten Organen
und Strukturen von Bedeutung wie etwa
beim Rückenmark oder dem Gehirn.
Mithilfe eines Multileaf-Kollimators passen sich bewegliche Lamellen während
der Bestrahlung kontinuierlich den Spezifika des Tumors an – gleichgültig ob
dieser geometrisch rund ist oder eine
unregelmäßige Form besitzt.
Die VMAT ist eine Weiterentwicklung
der IMRT, die die Behandlungszeit deutlich verkürzt. Das bedeutet eine enorme
Entlastung für den Patienten, da z. B.
für einen Kopf-Hals-Tumor statt wie bis-
her 15–20 min nur noch 2 min benötigt werden. Selbst hochkomplexe Tumorstrukturen können so schnell und
schonend behandelt werden bei gleicher Präzision der Dosisverteilung.
Während die TomoHD mit der helikalen IMRT arbeitet, die zusammen mit
der integrierten Low-dose-CT den Tumor vor jeder Behandlung sichtbar
macht und seine Lokalisation neu bestimmt (IGRT), ist die innovative VMAT
in unseren beiden Hochpräzisions-Linearbeschleunigern Elekta Agility 160
MLC integriert.
Abb. 34: VMAT-Plan für ein Ösophaguskarzinom
Seite 39
STRAHLENTHERAPIE
IMRT/VMAT
Ein Tumor ist selten so geformt, dass
er einer geometrisch klaren Form entspricht. Viel häufiger sind irreguläre
komplexe Strukturen anzutreffen, die
einen Strahlentherapeuten vor eine besondere Herausforderung stellen. Denn
der Strahl muss zum einen starr und präzise das kranke Gewebe treffen, zum
anderen aber auch die asymmetrischen
Konturen des Tumors berücksichtigen.
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
IGRT
Für eine sichere Bestrahlung muss vorab sichergestellt sein, dass die Position
des Patienten exakt mit der Planungsuntersuchung übereinstimmt. Die IGRT
ist eine image-guided, d. h. bildgeführte, Radiotherapie, bei der vor jeder
Behandlung mittels einer im Beschleuniger integrierten Röntgenvorrichtung
oder Low-dose-CT die Position des
Patienten und seiner Organe überprüft,
mit dem Bestrahlungsplan verglichen
Abb. 35: Fusion der diagnostischen mit der
therapeutischen Aufnahme für eine optimale
Patientenlagerung – vor der Korrektur
und ggf. korrigiert wird. Dies geschieht
dadurch, dass die unter Therapie aufgenommenen Bilder mit denen der Planungs-CT überlagert und so die aktuelle
Lagerung des Patienten exakt berechnet
werden kann – der Bestrahlungstisch
wird ensprechend neu ausgerichtet. Die
IGRT-Technik ist in allen Bestrahlungsgeräten am DTZ (Elekta 160 MLC und
TomoHD) integriert.
Abb. 36: Fusion der diagnostischen mit der
therapeutischen Aufnahme für eine optimale
Patientenlagerung – nach der Korrektur
Seite 40
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Das Gerät
Die TomoHD ist ein bildgeführtes Strahlentherapiegerät, mit dem sowohl die
Behandlung kleinster Tumorvolumina
mittels Stereotaxie als auch die größerer Tumorvolumina möglich ist. Vor der
Bestrahlung wird eine PET/CT oder
Planungs-CT durchgeführt, die mithilfe
einer speziellen Software mit dem Beschleuniger verbunden sind und mit deren Hilfe das Zielvolumen eingezeichnet sowie ein Bestrahlungsplan erstellt
wird. Unmittelbar vor der Behandlung
kann eine in dem Gerät integrierte Lowdose-CT durchgeführt werden, um zum
einen die Lagerung des Patienten zu
überprüfen und ggf. zu korrigieren
(3D-Lokalisation) und zum anderen um
auch kleinste Änderungen der Tumorgröße feststellen zu können (IGRT). Zur
Behandlung dreht sich der Bestrahlerkopf in einem 360°-Winkel um den Patienten, um von jeder Seite den Tumor
anzugreifen (3D-Bestrahlung). Zeitgleich
werden technische Stellgrößen, wie z. B.
die Feldgröße und -form sowie die Dosisleistung fortlaufend an die Spezifika
des Tumors angepasst. Mit den in dem
Gerät integrierten beweglichen Lamellen ist es möglich, den Tumor nachzubilden und hochpräzise zu bestrahlen.
Besondere Funktionalitäten
Mit der HD-Technik (= helikal und direkt)
im TomoHD-Gerät und dem automatischen Vorschub der Patientenliege kann
die Behandlung aller Krebsarten bei zugleich kurzen Behandlungszeiten abgedeckt werden, d. h. von kleinsten Strukturen wie Hirnmetastasen und Akustikusneurinomen bis hin zu großen Zielvolumina.
Auch die Bestrahlung mehrerer Organe
in einem Behandlungsdurchgang ist so
möglich. Dabei ist sie durch das Sinogramm so präzise, dass radiochirurgische Eingriffe möglich sind. Selbst Tumorlokalisationen in der Nähe hochsensiblen gesundes Gewebes können so gezielt und schonend behandelt werden.
Abb. 37: TomoHD mit Lagerungshilfe
Seite 41
STRAHLENTHERAPIE
TomoHD (Tomotherapie)
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Elekta Agility 160 MLC
Das Gerät
Die adaptive bildgeführte Strahlentherapie mit den Elekta-Geräten der neuesten
Generation bietet den Vorteil der Zeitersparnis, des hohen Patientenkomforts
und der Behandlungssicherheit. Alle
modernen Bestrahlungstechniken (3DBestrahlung, IGRT, VMAT, Stereotaxie)
stehen an den Geräten zur Verfügung
und können auch miteinander verknüpft werden. Es kann daher individuell jeder Plan so optimiert werden, dass
er den medizinischen Erfordernissen
optimal entspricht. Die Elektra Agility
160 MLC wird bei größeren Volumina
zur effektiven Applikation einer ausreichend hohen Strahlendosis in einem
kurzen Zeitraum eingesetzt. Darüber
hinaus können viele gutartige Erkrankungen (Entzündungen des Bindegewebes und der Gelenke) behandelt
werden.
Abb. 38: Hochpräzisions-Linearbeschleuniger
Elekta Agility 160 MLC
Besondere Funktionalitäten
Der Funktionsumfang der am DTZ eingesetzten Elekta-Beschleuniger umfasst
neben der Möglichkeit des stereotaktischen Einsatzes auch die Low-dose-CT
zur exakten Bestimmung der Tumorlage
und -größe – selbst kurz vor dem Eingriff. Darüber hinaus ist durch Atemgating, bei dem die Atemkurven direkt
bei der Bestrahlung berücksichtigt werden können, eine Verkleinerung des zu
bestrahlenden Zielgebiets möglich. So
wird umliegendes Gewebe bestmöglich geschont und mögliche Nebenwirkungen der Bestrahlung reduziert. Eine
weitere hervorzuhebende Funktionalität
ist die VMAT als Weiterentwicklung der
IMRT-Technik, durch die eine Verkürzung
der Behandlungszeit selbst bei hochkomplexen Tumorstrukturen erreicht wird.
Abb. 39: Bestrahlungsplan für brusterhaltende Therapie durch Kombination 3D- und VMAT-Bestrahlung
für optimale Schonung des umliegenden Gewebes
Seite 42
B – HOCHTECHNOLOGIEMEDIZIN
Strahlentherapie
gutartiger Erkrankungen
Neben der Behandlung von Krebserkrankungen lassen sich auch gutartige,
vorrangig entzündlich-degenerative Erkrankungen erfolgreich therapieren. Diese können den Stützapparat des Körpers angreifen und zu teils erheblichen
Schmerzen sowie Einschränkungen der
Beweglichkeit führen. Die häufige Behandlung mit Schmerzmitteln ist aufgrund der Nebenwirkungen bei längerer Einnahme (z. B. dauerhafte Leberund Nierenschäden) nur als eine vorübergehende Lösung zu sehen. Hier
kann die Strahlentherapie einen wichtigen Beitrag leisten. Die verabreichte
Dosis ist dabei deutlich geringer als
bei der Tumorbehandlung, sodass Nebenwirkungen sehr selten sind.
Abb. 40: SPECT-Darstellung
einer isolierten Lockerung
einer Osteosynthesschraube
Eine Therapieplanung auf Basis der modernen Hybridbildgebungsverfahren
trägt zum einen zur Präzisierung des Strahlenfelds bei, zum anderen kann die
Kombination aus Anatomie (CT, MRT)
und Funktion (PET, SPECT) zwischen
harmlosen Narbenstrukturen und Tumorrestgewebe sicher unterscheiden.
Indikationen:
Achillessehnenreizung
Fersensporn
Impingement-Syndrom
Fibromatosen
Gelenkarthrose
Schmerzhafte Schultersteife
Tennisellenbogen
Weichteilverkalkung
Abb. 41: TC-HDP-SPECT/CT-Darstellung einer
isolierten Lockerung einer Osteosynthesschraube
99m
Abb. 42: CT-Darstellung
einer isolierten Lockerung
einer Osteosynthesschraube
Seite 43
STRAHLENTHERAPIE
Schmerztherapie
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Onkologie
Das DTZ
Einer der wesentlichen Schwerpunkte
des DTZ Berlin sind die Diagnostik
und Therapie von Tumorerkrankungen.
Für eine Patientenversorgung auf höchstem Niveau wurde im Jahr 2003 die
erste ambulante PET/CT in Deutschland installiert. Sie vereinte erstmals in
einem Gerät die radiologische mit der
nuklearmedizinischen Bildgebung und
revolutionierte damit die Krebsdiagnostik. Im Jahr 2007 wurde die PET/CT
high definition in Betrieb genommen,
die bis heute state of the art ist.
Mit der Einweihung der hauseigenen
GMP-zertifizierten Radiochemie im
Jahr 2010 konnten die für die PET-Bildgebung notwendigen Spürsubstanzen
unabhängig von Versorgungsengpässen für den Eigenbedarf produziert
und angewendet werden. Insbesondere die Tracerentwicklung erfreut sich
seit mehreren Jahren einem raschen
Fortschritt: Mit immer präziseren Spürsubstanzen können immer spezifischere
Abb. 43 PET/CT eines follikulären
Lymphoms mit Befall der Leiste
Fragestellungen beantwortet werden.
So trat die 68Ga-PSMA-PET/CT ihren
Siegeszug für die Darstellung des Prostatakarzinoms an; mit 18F-Tyrosin und
68
Ga-DOTATOC lassen sich Hirntumoren und Meningeome visualisieren,
und neuroendokrine Tumoren können
selbst bei Neugeborenen hochpräzise
mit 18F-DOPA oder 68Ga-DOTATOC
detektiert werden.
Im Jahr 2012 folgte schließlich der logische Schritt der eigenen Strahlentherapie, die über eine einzigartige Software mit den diagnostischen Modalitäten des DTZ verbunden ist. Dies birgt
den nicht zu unterschätzenden Vorteil
einer Diagnostik, bei der der Patient
gleich so positioniert wird, dass die
Daten direkt für die Strahlentherapieplanung genutzt werden können. So
können nicht nur Datenverlust, sondern
auch unnötige Doppeluntersuchungen
vermieden werden.
Abb. 44: Bestrahlungsplan
Abb. 45: Dreidimensionale Darstellung des Bestrahlungsplans
Seite 44
Im gleichen Jahr wurde zudem eine
MRT installiert, die im onkologischen
Bereich insbesondere bei suspekten
PET/CT-Befunden in den Weichteilen
oder im Gehirngewebe zusätzlich herangezogen wird. So lassen sich etwa
eine Samenblaseninfiltration oder ein
Kapseldurchbruch beim Prostatakarzinom sicher detektieren.
Aufgrund der hervorragenden Resultate
der MRT als die Ganzkörper-PET/CT
ergänzende Methode in der Tumordiagnostik wurde im Jahr 2016 das
Hybridgerät PET/MR installiert. Damit
ist es nun möglich, spezifische interessierende onkologische Fragestellungen
direkt zu beantworten.
Der zunehmenden Bedeutung des
Mammakarzinoms Rechnung tragend
wurde ebenfalls ein neues Mammographiegerät mit integrierter Tomosynthese in Betrieb genommen. Dank der
dreidimensionalen Darstellung und
der damit verbundenen Reduktion von
Überlagerungseffekten können auch
Frauen mit dichtem Drüsengewebe
eine sichere Diagnose erhalten. Darüber hinaus wurde unser radiologisches
Angebot durch ein digitales Röntgensowie moderne Ultraschallgeräte
komplettiert.
Zusätzlich zur Erweiterung unseres diagnostischen Angebots können wir seit
2016 auch in unserem neuen Fachbereich der Interventionellen Onkologie
& Radionuklidtherapie die mikroinvasive Brachytherapie von Lebertumoren
sowie -metastasen, Nierenzellkarzinomen, Knochen- und Lymphknotenmetastasen sowie die Radionuklidtherapie
mit z. B. Lutetium oder Radium beim
Prostatakarzinom anbieten.
Abb. 46: Planungs-CT nach Einlage der Applikatoren für eine interstitielle Brachytherapie bei kolorektalen Lebermetastasen
Seite 45
ONKOLOGIE
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Diagnostik
Therapie
Die stetige Erweiterung der onkologischen Therapieoptionen stellt die Diagnostik vor neue Herausforderungen. Die
konv. Radiologie bietet eine schnelle
und bewährte Beurteilung der Krankheit. Für die gezielte Untersuchung der
Tumorausbreitung sind heute die Schnittbildgebung mit CT und MRT Standard.
Im Zusammenspiel mit der Darstellung
des Tumorstoffwechsels durch nuklarmedizinische Methoden (SPECT, PET) kann
mit der Hybridbildgebung (PET/CT,
PET/ MR, SPECT/CT, SPECT/MR) ein
deutlicher Informationsgewinn erzielt
werden. Die Kombination von Anatomie und Stoffwechsel stellt nicht nur die
Krankheit räumlich dar, sondern kann
auch eine therapiebedingte Änderung
des Tumorstoffwechsels frühzeitig und
sicher erkennen.
Die Diagnostik spielt für die Therapie
am DTZ eine wichtige Rolle. Zum einen
werden im Fachbereich der Strahlentherapie die Daten der Hybridbildgebung 1:1 für die Behandlungsplanung
genutzt, was dem Patienten eine zusätzliche Planungs-CT erspart. Zum anderen
erfolgt im Fachbereich der interventionellen Onkologie die mikroinvasive
Brachytherapie unter Zuhilfenahme der
radiologischen Bildgebungstechniken
im Haus. Dabei gilt: Je präziser die
Diagnostik ist, desto zielgerichteter
kann die Therapie erfolgen.
Therapiesteuerung
Neben der Darstellung des Therapieansprechens auf eine Chemo- oder Hormontherapie, gewinnt die Steuerung
der Strahlentherapie durch Hybridbildgebung stetig an Bedeutung – zusammen mit der Optimierung der Strahlenfelder und Dosis. Dies beinhaltet das
medizinische Potenzial zur Vermeidung
einer Unter- bzw. Übertherapie sowie
das ökonomische Potenzial zur Kosteneinsparung – einerseits durch die Reduktion der tatsächlichen Kosten, andrerseits durch die Vermeidung medizinischer Folgekosten durch inadäquate
Behandlung.
Um seinen Zuweisern und Patienten
Qualität auf höchstem Niveau anbieten zu können, hat sich das DTZ Berlin
dem medizinischen Fortschritt verschrieben. Während der gesamten Behandlung, von der Diagnostik bis zur Therapie sowie in der Nachsorge steht der
Patient bei uns im Mittelpunkt und hat
stets einen kompetenten Ansprechpartner an seiner Seite. Die enge Verzahnung unserer Fachbereiche und intensive Einbindung des Patienten ist für uns
das Konzept der Zukunft.
Seite 46
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Pädiatrie
F-DOPA und
18
Funktionsweise
Die Diagnostik neuroendokriner Tumoren
ist an spezielle Tracer gebunden, da
mit dem Tumorstandardtracer 18F-FDG
in diesen Fällen keine ausreichende Beurteilung erfolgen kann. Aus diesem
Grund werden für die Darstellung neuroendokriner Tumoren am DTZ die Tracer
18
F-DOPA und auch 68Ga-DOTATOC
verwendet. Ihr Messprinzip ist ähnlich
dem der bekannten Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie, weist jedoch eine
wesentlich höhere Spezifität, Sensitivität,
Genauigkeit und Detailerkennbarkeit auf.
Indikationen
Phäochromozytome, Neuroblastome,
Ganglioneurome, Paragangliome,
Karzinoide, Gastrinome, Insulinome,
Glukakonome, VIPome, medulläre
Schilddrüsenkarzinome, Merkelzellkarzinome, kleinzellige Bronchialkarzinome, Meningiome u.a.
Kongenitaler Hyperinsulinismus (CHI)
Neben den routinemäßigen Fragestellungen bei Erwachsenen hat die
PET/CT- bzw. PET/MR-Diagnostik mit
18
F-DOPA bzw. 68Ga-DOTATOC eine
besondere Bedeutung beim Hyperinsulinismus, einer seltenen, aber lebens-
Ga-DOTATOC
68
bedrohlichen Erkrankung von Neugeborenen und Kleinkindern. Durch diese
meist angeborene Stoffwechselstörung
produziert die Bauchspeicheldrüse unverhältnismäßig viel Insulin und verursacht ständige und lebensbedrohliche
Unterzuckerungen des Patienten. Die
Folgen reichen von geistigen und motorischen Entwicklungsstörungen bis
hin zu einem schweren lebenslangen
geistigen Schaden. Bei inadäquater
Therapie im Neugeborenenalter sind
Todesfälle möglich und beschrieben.
Vorteile
Die Untersuchungstechnik (PET/CT bzw.
PET/MR) unter Verwendung von 18F-DOPA
oder 68Ga-DOTATOC gestattet eine einfache und schnelle Diagnose. Für die
therapeutischen Entscheidungen (medikamentös oder chirurgisch) sowie für
das Ausmaß einer eventuellen chirurgischen Behandlung ist die Lokalisationsdiagnostik mit DOPA- bzw. DOTATOCPET/CT bzw. -PET/MR entscheidend.
In Zusammenarbeit mit Kinderärzten und
Chirurgen sind dank der millimetergenauen Lokalisation erstmals auch minimal-invasive Eingriffe bei fokalen Erkrankungen und die sofortige Heilung des
zuvor schwerkranken Kindes möglich.
Seite 47
PÄDIATRIE
Neuroendokrine Tumoren mit
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Aktuelles Fallbeispiel:
Kongenitaler Hyperinsulinismus mit
Anamnese
7 Monate altes männliches Baby mit
Verdacht auf Hyperinsulinismus.
F-DOPA-PET/MR
18
Schlussfolgerung
Präzise Lokalisation für eine gezielte therapeutische Behandlung.
Befund
In der 18F-DOPA-PET/MR findet sich im
Bereich des Pankreaskorpus eine noduläre exophytische Raumforderung nach
ventral und kranial im Sinn einer fokalen
Form des Hyperinsulinismus. Sie liegt
der Aufzweigung des Truncus coeliacus
in die A. hepatica und die A. lienalis unmittelbar auf. Der Ductus Wirsungianus verläuft unmittelbar angrenzend
dorsal und kaudal des Fokus.
Therapie
Mithilfe der Bildinformationen wurde
dem Baby in einer mehrstündigen
Operation der Fokus entfernt mit dem
Effekt der sofortigen Heilung.
Abb. 47: MRT- (oben) und PET/MR-Darstellung
(unten) eines fokalen Hyperinsulinismus
Abb. 48: MIP-Darstellung des Fokus im
Pankreaskorpus
Abb. 49: PET/MR-Darstellung der fokalen Aktivitätsanreicherung im Pankreaskorpus mit Lage zum Ductus
Wirsungianus
Seite 48
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Morbus Alzheimer
Morbus Parkinson
Die Herausforderung für die Diagnostik
in Bezug auf Morbus Alzheimer besteht
in der Abgrenzung zu anderen Demenzerkrankungen. Bei leichten kognitiven
Störungen ist eine eindeutige Diagnose oft erschwert. Das typische Merkmal der Alzheimerdemenz sind Eiweißablagerungen (sog. Amyloid-Plaques)
im Gehirn, die bereits lange vor dem
Auftreten von klinischen Symptomen
erhöht sind. Mit der Entwicklung der
Amyloid-PET-Bildgebung gelingt die
Darstellung der für die Alzheimerkrankheit symptomatischen Eiweißablagerungen. Die Schnittbildtechnik mittels
CT oder MRT liefert hierbei die exakte
räumliche Zuordnung. So kann mit
sehr hoher diagnostischer Genauigkeit
bereits in einem frühen Stadium die
Alzheimererkrankung definitiv ausgeschlossen oder bestätigt werden
Mit der Hirnperfusionsdiagnostik gelingt die Bestätigung bzw. der Ausschluss
von Mikrozirkulationsstörungen des Kortex sowie die Einschätzung des Therapieeffekts durchblutungsfördernder Substanzen.Die Dopamin-Transporter-Szintigraphie (DaTSCAN) gestattet die Unterscheidung von essenziellem Tremor
und Morbus Parkinson. Bei einer pathologischen Verminderung der Aktivität an
den präsynaptischen Nervenfasern ist
ein essenzieller Tremor ausgeschlossen.
Mit einer Dopamin-D2-Rezeptor-Szintigraphie wird dann zwischen Morbus
Parkinson und z. B. einer Multisystematrophie differenziert.
Mit der SPECT/CT wird die räumliche
Auflösung der Szintigraphie stark verbessert, da zur Prüfung des Befunds
auch die räumliche Abgrenzung des
Signals auf die Substantia nigra erfolgt.
Abb. 50–51: Bestätigung (links) und Ausschluss (rechts) einer Alzheimerdemenz mittels Amyloid-PET/MR
Seite 49
NEUROLOGIE
Neurologie
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Hirntumoren und Meningeome
Bei Hirntumoren handelt es sich um bösartige Strukuränderungen im ZNS, deren Basisdiagnostik durch CT und MRT
erfolgt. Darüber hinaus besteht jedoch
Bedarf an zusätzlichen physiologischen
und biochemischen Informationen, die
durch die molekulare Bildgebung der
PET/CT und PET/MR erfolgen.
Die standardmäßig eingesetzte 18F-FDGGlukose ist im Bereich des ZNS nur mit
Einschränkungen nützlich, da speziell
bei niedrigmalignen Tumoren die Abgrenzung zur Umgebung des Hirngewebes im Einzelfall schwierig sein kann.
Aus diesem Grund wird für die Darstellung von Hirntumoren in der PET/CT
bzw. PET/MR statt Glukose die Aminosäure 18F-Tyrosin verwendet; bei Meningeomen hat sich dagegen 68GaDOTATOC bewährt.
Das sog. Enhancement dieser beiden
Tracer reicht über die Kontrastmittelanreicherung hinaus, sodass Rückschlüsse
auf eine Infiltration des umgebenden
normalen Hirngewebes möglich sind.
Eine wesentliche Hilfe ist bei der Diagnostik neurochirurgisch oder strahlentherapeutisch vorbehandelter Hirntumoren die sichere Aussage über ein mögliches Rezidiv, die mittels MR-Kontrastmittel nicht mit derselben hohen Sicherheit gelingt. Somit kann die Tyrosinbzw. DOTATOC-PET/CT nicht nur in
der Primärdiagnostik, sondern auch
ganz wesentlich im Verlauf bzw. der
Rezidivdiagnostik mit großem Nutzen
eingesetzt werden.
Durch die gute Abgrenzbarkeit gelingt
die präzise Operationsplanung bzw.
Festlegung der Strahlendosis und der
zu bestrahlenden Region, womit sowohl
eine Über- als auch Untertherapie vermieden werden kann. Durch die Herstellung in unserem hauseigenen GMPzertifizierten Radiochemielabor sind
die Substanzen jederzeit verfügbar.
SPECT/CT
Indikation: Parkinsondiagnostik
(DaTSCAN), Verdacht auf vertebrobasiläre Insuffizienz, transitorische ischämische Attacke (TIA), Objektivierung
einer Migränesymptomatik, weitere
Abklärung einer zerebrovaskulären
Insuffizienz, Therapieverlaufskontrolle
PET/MR
Indikation: Rezidivdiagnostik bei Hirntumoren, Therapiesteuerung, Abgrenzung der Alzheimer-Demenz (AD) von
einer milden kognitiven Störung (MCI)
PET/CT
Indikation: Metastasensuche
Seite 50
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Aktuelles Fallbeispiel: Rezidiv eines Meningeoms
Anamnese
42-jährige Patientin mit Erstdiagnose
eines Meningeoms vor 4 Jahren. Postoperativ traten 2-mal Entzündungen
auf, die mit Clindamycin behandelt
wurden. Die bisher durchgeführten
MRT-Untersuchungen wiesen auf eine
stetige Progredienz der indirekten
Zeichen eines Lokalrezidivs hin.
Befund
Die DOTATOC-PET/CT zeigte eine
meningeomspezifische Anreicherung
des extraaxialen links frontalen Tumors
im Sinne eines Rezidivs. Verglichen
mit den MRT-Voruntersuchungen ist die
Tumorgröße weiterhin progredient.
Abb. 52: DOTATOC-PET/CT eines Meningeoms,
transaxialer Schnitt
Abb. 53: PET-basierter Bestrahlungsplan (TomoHD),
transaxialer Schnitt
Abb. 54: DOTATOC-PET/CT eines Meningeoms,
koronaler Schnitt
Abb. 55: PET-basierter Bestrahlungsplan (TomoHD),
koronaler Schnitt
NEUROLOGIE
Schlussfolgerung
Exakte Tumorlokalisation ermöglicht
eine hochpräzise Strahlentherapie mit
bestmöglicher Schonung des umliegenden gesunden Gewebes.
Seite 51
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Innere Medizin
Schilddrüse
Die Schilddrüsendiagnostik und -therapie in unserem Haus umfasst die komplette bildgebende Diagnostik, einschließlich sonographisch gestützter
Biopsien, bei Bedarf die medikamentöse Therapie sowie die Vermittlung
einer chirurgischen oder Radiojodbehandlung.
In-vitro-Untersuchungen
TSH
fT3
fT4
PTH
HTG
Vitamin D
Kalzitonin (Tumordiagnostik,
medulläres Schilddrüsenkarz.)
Schilddrüsenantikörper
(ANTI-TG, MAK, TRO, TRAK)
Indikation: Verdacht auf Funktionsstörungen der Schilddrüse, Abklärung einer
Struma colli, Therapiekontrolle
In-vivo-Untersuchungen
Schilddrüsensonographie
Indikation: Differenzialdiagnose von Tastbefunden am Hals, Voruntersuchung zur Szintigraphie
Basisszintigraphie
Indikation: Knoten der Schilddrüse,
Hypothyreose, Hyperthyreose, entzündliche Prozesse der Schilddrüse
(Vorbereitung: 3-wöchige Therapiepause, keine Anwendung jodhaltiger
Kontrastmittel)
Suppressionsszintigraphie
Indikation: weitere Abklärung eines
Autonomieverdachts (Vorbereitung:
10-tägige Schilddrüsensuppression)
Sonographisch gestützte Punktion
mit zytologischer Untersuchung
Indikation: Dignitätsbeurteilung von
Knoten, Verdacht auf Thyreoiditis
Abb. 56: MIBI-Proliferations-SPECT/CT
mit suspektem Herdbefund, histol. SDCA
Seite 52
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Nebenschilddrüse
Parenchymatöse Erkrankungen
Bei Verdacht auf primären bzw. sekundären Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüsen) gelingt die szintigraphische Abklärung
mittels 99mTc-MIBI sowie die anatomische Abgrenzung durch die mitgeführte
CT, ggf. zur chirurgischen Intervention.
Mittels Spezialuntersuchungen werden
Funktionsstörungen in der Kinetik des
Magen-Darm-Trakts bei Anämie sowie
die Funktionsstörungen von Speichelund Tränendrüsen, insbesondere bei
rheumatischen Erkrankungen, abgeklärt.
Nebenschilddrüsen-SPECT/CT
Indikation: Lokalisationsdiagnostik eines
Nebenschilddrüsenadenoms bei Verdacht
auf primären und sekundären Hyperparathyreoidismus
Ösophagus-Breischluck mit 99mTc
Indikation: Verdacht auf Tonusstörungen
des Ösophagus
Magenentleerungsszintigraphie
Indikation: Verdacht auf Tonusstörungen
des Magens
Tränenwegszintigraphie
Indikation: Verdacht auf Dacryozystitis
(Tränsensackentzündung)
Abb. 57: 99mTc-Szintigraphie der Schilddrüse mit
kaltem Knoten rechts kaudal
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INNERE MED.
Speicheldrüsenszintigraphie
Indikation: Verdacht auf Morbus Sjögren
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Niere
Die Funktionsdarstellung der Niere gestattet die Bewertung der seitengetrennten Nierenfunktion, die Beurteilung von
Abflussstörungen sowie den Ausschluss
oder die Bestätigung einer Nierenarterienstenose.
Captopril-Test
Indikation: Verdacht auf Nierenarterienstenosen
Nierensequenzszintigraphie
mit MAG3
Indikation: Ermittlung der globalen und
seitengetrennten Clearance, Aussage
zu einer Nierenarterienstenose, Objektivierung von relativen Eliminationsstörungen, Bestimmung der absoluten
und relativen seitengetrennten Nierenfunktion
Mag 3 Clearance mit Blutprobe
Impulse/sec
rot = links
grün = rechts
min
CPS/MBq
Diuresenephrogramm
Regionen Dekonvolution
min
180 sec
25 min
41 min
Abb. 58–60: Nierensequenzszintigraphie mit MAG3 mit Darstellung eines regulären Harntransports rechts
sowie eines deutlich verzögerten Harntransports links bei Ureterabgangsstenosierung
Seite 54
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Kardiologie
Herz-SPECT
Die nuklearmedizinische Durchblutungsmessung mittels Herz-SPECT (Single-Photon-Emissions-Computer-Tomographie)
stellt sensitiv belastungsabhängige Perfusionsstörungen dar und ist eine schonende wie aussagekräftige Untersuchungstechnik. Im Fall der Diagnostizierung relevanter Perfusionsstörungen stellt
sich die Frage der weiteren Abklärung:
interventionsbedürftige Stenose oder
konservativ zu behandelnde Durchblutungsstörung.
Herz-SPECT
(in Ruhe und unter Belastung)
Indikation: Verdacht auf koronare Herzkrankheit, Ischämie- und Narbendiagnostik, atypische Angina pectoris, Diskrepanz zwischen subjektiver Beschwerdesymptomatik und EKG-Befund, Verlaufsbeurteilung nach aortokoronarem
Bypass und nach PTCA
KARDIOLOGIE
Mittels Myokard-SPECT wird die Mikrozirkulation des linksventrikulären Herzmuskels dargestellt. Damit gelingt die Ergänzung der invasiven oder nichtinvasiven Beurteilung der großen Koronarge-
fäße mit einer hohen Ausschlusssicherheit für das Vorliegen von myokardialen
Durchblutungsstörungen. In diesen Fällen
besteht nur ein geringes Krankheitsrisiko.
Hingegen ist die Bestätigung von Durchblutungsstörungen eine wichtige Information zur Planung der weiteren Behandlung
(Medikation, Operation etc.).
Abb. 61: gated Herz-SPECT-Funktionsdiagnostik mit Normalbefund
Seite 55
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Herz-CT
Sobald eine belastungsabhängige
Durchblutungsstörung des Herzmuskels
festgestellt wurde bzw. bei auffälliger
Herz-SPECT, ist es für die Planung des
weiteren diagnostischen Vorgehens
wichtig zu wissen, ob die Durchblutungsstörungen durch eine Erkrankung
der großen Herzkranzgefäße bedingt
sind oder ihren Ursprung in einer Erkrankung der kleineren Gefäße haben
(„small vessel disease“).
Während im ersten Fall ein Herzinfarkt
drohen kann, ist die „small vessel disease“ medikamentös zu behandeln.
Um beide Erkrankungen differenzieren
zu können, ist eine Gefäßdarstellung
erforderlich. Diese kann entweder invasiv mittels Herzkatheter oder nicht
invasiv durch eine CT-Angiographie erfolgen. Der Ausschluss einer hämodynamisch relevanten Koronarstenose gelingt mit einer Sensitivität von 97–99 %.
Durch zusammenfassende Beurteilung
der Herz-SPECT und der Herz-CT er-
gibt sich damit eine aussagekräftige
Diagnostik der Durchblutung des Herzmuskels und der Koronargefäße. Mithilfe der Kombination dieser beiden
Verfahren müssen nur diejenigen Patienten mittels Herzkatheter untersucht
werden, für die ein solches Vorgehen
aus therapeutischen Gründen erforderlich ist (z. B. bei STENT-Implantation). Mit der CT-Angiographie der
Koronargefäße in Kombination mit der
Myokard-SPECT steht eine umfassende kardiologische Untersuchung zur
Verfügung.
Herz-CT
Indikation: Beurteilung der großen Koronargefäße, Ausschluss einer Koronarstenose
Herz-SPECT/CT
Indikation: aussagekräftige Beurteilung
der großen Koronargefäße sowie Einschätzung der peripheren Myokarddurchblutung, Entscheidungshilfe für medikamentöse vs. Kathetertherapie
Abb. 62: CT-Angiographie mit multiplen Plaques
Seite 56
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
PET/CT high definition
Die hochauflösende PET erkennt und bewertet die Durchblutung, den Stoffwechsel und die Vitalität des Herzmuskels.
Die 64-Schicht-CT zeichnet eine genaue anatomische 3D-Landkarte des
Herzens und ermöglicht die Darstellung
der Herzkranzgefäße ohne Katheter.
Diagnostische Lücken, z. B. bei der
Untersuchung von Patienten mit hoher
Herzfrequenz oder Herzunregelmäßigkeiten, können vermieden und die Be-
Abb. 63: CT-Fusionsbild mit FDG-PET
Abb. 64: 3D-Oberflächendarst. mit 6-fach-Bypass,
Drahtcerclagen-Artefakten und Clips
handlungsplanung optimiert werden.
Dabei ist die Strahlungsbelastung für
den Patienten deutlich verringert.
PET/CT high definition
Indikation: Beurteilung der Funktionsfähigkeit und Verkalkung der Herzkranzgefäße, der Durchblutung des Herzmuskels sowie des Stoffwechsels und
der Pumpleistung der Herzkammern
KARDIOLOGIE
Durch die Kombination beider bildgebender Verfahren können in einer einzigen, nichtinvasiven Untersuchung Auffälligkeiten entdeckt und präzise den
Herzkranzgefäßen zugeordnet werden.
Die Untersuchung mit der PET/CT high
definition erspart dem Patienten einen
riskanten Herzkatheter und liefert mithilfe gestochen scharfer Bilder umfassende wichtige Erkenntnisse über die Funktionalität, Schwächen und Schädigungen des Herzens.
Abb. 65: Vitalitätseinschränkungen in der
18
F-FDG-PET, insbesondere lateral
Seite 57
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Pulmologie
spezielle Atemgatingtechniken (ABCGating, softwarebasiert mit Symmetry).
Zusätzliche Präzision wird mithilfe der
Stereotaxie (TomoHD) erzielt, die ohne
Skalpell punktgenau den Krebs angreift.
Die szintigraphische Untersuchung der
Lunge erlaubt die Beurteilung der Belüftung der Lunge und der Durchblutung
des Lungengewebes ohne einen invasiven Eingriff. Durch die SPECT ist die
räumliche Darstellung der jeweiligen
Messung und Auswertung möglich.
Eine genaue anatomische Zuordnung
kann jedoch nicht erfolgen. Hier gibt
die integrierte CT neben einer deutlichen Verbesserung der überlagerungsfreien Darstellung auch eine präzise
anatomische Bewertung. Dies ist insbesondere bei der Beurteilung von
Lungenembolien klinisch sehr wichtig.
Lungen-SPECT/CT
Indikation: Frühdiagnostik einer Lungenembolie oder Ventilationsstörung
Lungenperfusionsszintigraphie
Indikation: V. a. Lungenembolie oder
lokale Durchblutungsstörung der Lunge
Lungenventilationsszintigraphie
Indikation: V. a. Ventilationsstörung
Insbesondere bei der strahlentherapeutischen Behandlung von Lungentumoren muss die Verschiebung durch Atembewegungen berücksichtigt werden.
Dies geschieht in unserem Haus durch
SPECT
Röntgen-Thorax
Indikation: Ausschluss bzw. Bestätigung von neoplastischen oder entzündlichen Lungenerkrankungen
CT
Abb. 66: Ausschluss einer Lungenembolie mittels SPECT/CT
SPECT/CT
Seite 58
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Aktuelles Fallbeispiel: Rezidiv eines Bronchialkarzinoms
Anamnese
78-jähriger Patient mit ED eines NSCLC
vor 9 Jahren. Der Patient wurde operiert und erhielt im Anschluss eine Strahlentherapie. Vor 7 Monaten wurde ein
gering differenziertes Plattenepithelkarzinom in einer CT-gestützten Punktion
histologisch gesichert. Zur weiteren Planung wurde eine Ausbreitungsdiagnostik benötigt.
Abb. 68: Bestrahlungsplan
Abb. 69: CT zur Verlaufskontrolle
Befund
In der 18F-FDG-PET/CT fand sich ein
malignomtypischer Metabolismus in
einer solitären pulmonalen Raumforderung links im Sinn des histologisch
gesicherten Bronchialkarzinomrezidivs.
Kein Hinweis auf eine hämatogene
oder lymphogene Metastasierung.
Therapie
Die Bestrahlung wurde am DTZ mit simultan integriertem Boost durchgeführt:
2,1 Gy Einzeldosis bis zu einer Gesamtdosis von 58,8 Gy in den besonders aktiven Arealen sowie mit 1,8 Gy
Einzeldosis bis zu einer Gesamtdosis
von 50,4 Gy auf den gesamten Tumor.
CT-Verlaufskontrolle
Drei Monate nach Abschluss der Strahlentherapie erhielt der Patient im DTZ
eine CT-Untersuchung zur Verlaufskontrolle. Die CT zeigte nach Radiatio
eines Bronchialkarzinomrezidivs lediglich eine Vernarbung im ehemaligen
Bestrahlungsgebiet ohne Hinweis auf
weitere Tumormanifestationen.
Seite 59
PULMOLOGIE
Abb. 67: PET/CT eines funktionell inoperablen NSCLC
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Gynäkologie
Mammakarzinom
Die Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms ist ein Schwerpunktthema
des DTZ Berlin. So kommt im diagnostischen Bereich der Bestimmung des
Wächterlymphknotens mit der SentinelLymphknoten-Diagnostik sowie der präzisen und oft therapieentscheidenden
Ausbreitungsdiagnostik mit PET/CT
eine besondere Rolle zu. Hinsichtlich
der Therapie des Mammakarzinoms
ist diese in Deutschland überwiegend
in Brustzentren angesiedelt, um ein
hohes Qualitätsniveau für alle Patientinnen sicherzustellen. Das DTZ Berlin
kooperiert seit vielen Jahren mit allen
großen Brustzentren Berlins und nimmt
an mehreren Studien, die einen wichtigen Teil der Patientenversorgung darstellen, teil.
Abb. 70: Multifokales Mammakarzinom rechts vor
neoadjuvanter Chemotherapie
1. Die Gepar-PET-Studie, dessen
ärztlicher Leiter Prof. Dr. Wolfgang
Mohnike zugleich auch Initiator ist, bezieht in der Substudie der etablierten
Gepardo-Studienreihe erstmals die
PET/CT-Diagnostik ein. Hochrisiko-Mammakarzinompatientinnen werden
vor Beginn, nach 2 Zyklen sowie nach
Abschluss der neoadjuvanten Chemotherapie mit der PET/CT untersucht, um
zu prüfen, ob hierdurch eine Reduktion
der Mastektomierate erreicht werden
kann.
2. Bei der Phase-III-Studie ARO
2013-5 HYPOSIB zur adjuvanten Strahlentherapie nach brusterhaltender Operation beim Mammakarzinom soll geprüft werden, ob mit einer Hypofraktionierung der Bestrahlung der Brust mit
integriertem Boost über 3 Wochen ähnliche Ergebnisse wie bei der konventionellen Fraktionierung über 6 Wochen
erzielt werden können.
3. An der INSEMA-Studie nehmen
alle Brustzentren in der näheren Umgebung teil. Im Rahmen dieser Mammakarzinomstudie, die die brusterhaltende
OP mit und ohne Sentinel-LymphknotenBiopsie im Fokus hat, wird auch folgende strahlentherapeutische Fragestellung untersucht: Dosisverteilung im
Axillabereich Level 1–3 im Rahmen
der Ganzbrustbestrahlung nach BET.
Seite 60
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
PET/CT & Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist zusammen mit
der OP die Grundlage jeder brusterhaltenden Therapie. Je nach Tumorstadium werden die erkrankte Brust und
ggf. auch die angrenzenden Gebiete in die Behandlung aufgenommen.
Durch moderne Behandlungstechniken
ist es heute möglich, das Risiko für Nebenwirkungen zu minimieren. Mithilfe
der bildgeführten Strahlentherapie kann
die exakt richtige Lage der Patientin unmittelbar vor der Behandlung sichergestellt und so die Belastung von Lunge
und Herz minimiert werden. Zusätzlich
arbeiten wir in unserer Einrichtung mit
verschiedenen Atemgatingmethoden
(ABC-Gating, softwaregestützt mit
Symmetry), um die hochpräzise Bestrahlung auch während des Atemzyklus zu
gewährleisten. In den letzten Jahren
sind zahlreiche Techniken zur Verbesserung der Behandlung entwickelt
worden: mit CT-Planung, bildgeführter
Strahlentherapie, IMRT/VMAT und
Tomotherapie. Am DTZ sind alle diese
Methoden etabliert, somit wird für jede
Patientin – besonders auch dank der
Möglichkeiten der Kombination dieser
Techniken – die individuell optimale
Therapie in Absprache mit dem Brustzentrum erreicht.
PET/CT-Diagnostik
Indikation: Ausbreitungsdiagnostik, Vermeidung einer Mastektomie, Aussage
zum Therapieansprechen
Abb. 71: Bestrahlungsplan für eine Brustpatientin mit
konventionellem CT-Bestrahlungsplan und IMRT. Die Verknüpfung erlaubt eine sichere Dosisverteilung bei minimaler Belastung des umgebenen Gewebes, da die
Hauptdosis direkt über eine Tangente appliziert wird
Seite 61
GYNÄKOLOGIE
Gemäß dem sog. Sandwich-Prinzip ist
die PET/CT mit der Übereinanderlagerung von Stoffwechsel- und anatomischen Informationen in der Lage, sowohl den Primärtumor selbst als auch
alle metastatischen Absiedlungen in
nur einer Ganzkörperuntersuchung präzise zu lokalisieren. Dies ist im Primärstaging, aber auch in der Therapiekontrolle und im Restaging von großer
Bedeutung, da anhand dieser Daten
die weitere Therapie effektiv und zugleich so schonend wie möglich geplant werden kann.
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Sentinel-Lymphknoten beim
Mammakarzinom
Zur Vorbereitung z. B. der Operation
eines Mammakarzinoms wird die Bestimmung des sog. Wächterlymphknotens, über den der Primärtumor drainiert wird, benötigt. Zu diesem Zweck
wird in näherer Umgebung der Mamille (Brustwarze) subkutan im Bereich der
Lymphbahnen ein Aktivitätsdepot feinster Partikel appliziert, dessen Weg bis
zum ersten Lymphknoten verfolgt wird.
Dieser Lymphknoten kann dann bei der
Operation mittels einer Spezialmesssonde aufgesucht werden.
Sentinel-Lymph-Node-(SLN)-Diagnostik
Indikation: Operationsvorbereitung
Abb. 72: Präoperative Darstellung des
Wächterlymphknotens
Abb. 73: Präoperative Darstellung des Wächterlymphknotens
Seite 62
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Weitere gynäkologische
Tumoren
Die Therapieplanung erfolgt in Kooperation mit gynäkologischen Zentren, um
die fachübergreifend beste Therapie
für die Patientinnen zu bestimmen. Bei
gynäkologischen Tumoren des Beckens
kann die PET/CT sicher und schonend
die Krebsausbreitung, insbesondere
in den Lymphknoten, sichtbar machen.
Diese Information ist eine wichtige Erweiterung der rein anatomischen Darstellung in der CT oder MRT.
Bei diesen Tumoren ist oft bei bestimmten Risikofaktoren eine Bestrahlung wichtig für eine Verbesserung des Therapieergebnisses. Durch die Verknüpfung von
PET/CT bzw. PET/MRT mit der Strahlentherapie kann diese sehr genau die Dosisverteilung individuell anpassen. Dies
bedeutet für die Patienten, dass auch
befallene Lymphknoten sicher behandelt
werden, weil die Dosis in den betroffenen Arealen ohne Erhöhung des Nebenwirkungsrisikos gesteigert werden kann.
Ebenso ist es möglich, durch die Einbindung der PET/CT bzw. PET/MR bereits während der Behandlung festzu-
stellen, ob die Krebszellen empfindlich
sind und die Behandlung evtl. verkürzt
werden kann.
Des Weiteren führen wir am DTZ Berlin
die intrakavitäre Brachytherapie des
Endometrium- und Zervixkarzinoms
durch. Hierzu wird eine Strahlenquelle
im Bereich des Tumors in natürliche
Körperöffnungen eingelegt, um diesen
von dort lokal mit einer hohen Dosis
und gleichzeitiger Schonung strahlensensibler Organe (z. B. Blase) direkt
von innen zu bestrahlen. Die intrakavitäre Brachytherapie dauert in der
Regel nur einige Minuten und wird gut
vertragen.
PET/CT- und PET/MR-Diagnostik
Indikation: Ausbreitungsdiagnostik,
Aussage zum Therapieansprechen
GYNÄKOLOGIE
Für die Diagnostik von Endometrium-,
Ovarial- und Zervixkarzinomen wird
im Diagnostisch Therapeutischen Zentrum bevorzugt die PET/CT zur Primärdiagnostik und zur Therapiesteuerung
eingesetzt. Mit ihr können alle gynäkologischen Tumoren nichtinvasiv und
genau lokalisiert werden.
Abb. 74: Karzinom in der rechten Bartholinischen Drüse
Seite 63
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Aktuelles Fallbeispiel: Therapiekontrolle eines Zervixkarzinoms
Anamnese
70-jährige Patientin, die wegen Stuhlgangsproblemen vor 3 Monaten bei
ihrem Gynäkologen vorstellig wurde.
Histologisch wurde ein Zervixkarzinom
gesichert. Daraufhin unterzog sich die
Patientin 4 Zyklen Chemotherapie mit
Cisplatin, 2 weitere Zyklen sind geplant.
Zusätzlich wurde vor 3 Wochen eine
Radiatio begonnen mit einer geplanten
Gesamtdauer von 6 Wochen. Ferner
ist eine Brachytherapie angedacht.
Abb. 75: PET/CT des Primärtumors
Befund
In der PET/CT findet sich unter laufender
Radiochemotherapie ein residueller Glukosemetabolismus im Zervixkarzinom
sowie in einer solitären Lymphknotenmetastase retroperitoneal pelvin links.
Schlussfolgerung
Nach der ersten Bestrahlung ist ein deutliches Therapieansprechen des Tumors
und der Lymphknotenmetastasen nachweisbar. Auf Basis der PET/CT-Daten
kann nun die Therapie mit einem noch
schonenderen Bestrahlungskonzept
fortgesetzt werden.
Abb. 76: PET/CT des Lymphknotens
Abb. 76: Bestrahlungsplan des
Primärtumors mit erhöhter Dosis
für den Tumor und umschriebener
Bestrahlung des Lymphabflussgebietes
Abb. 77: Nachweis des Therapieansprechens beim Primärtumor mit PET/CT nach der
ersten Bestrahlungsserie
Abb. 78: Nachweis des Therapieansprechens
beim Lymphknoten mit PET/CT nach der ersten
Bestrahlungsserie
Seite 64
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Urologie
Maligne urologische
Erkrankungen
Das urologische Fachgebiet behandelt
alle Krankheiten der harnbildenden und
ableitenden Organe sowie der männlichen Geschlechtsorgane. Diese können sehr vielgestaltig von Varikozelen
bis zum Prostatakarzinom sein. Essen
ziell sind eine exakte Diagnostik und
anschließende frühzeitige Therapie.
Schwerpunkt unserer Tätigkeit sind maligne urologische Erkrankungen, die
mit der PET/CT oder mit der MRT zuverlässig dargestellt werden können.
UROLOGIE
Eine sehr effektive Weichteildiagnostik
bietet die MRT, die krankhafte Veränderungen genau von gesundem Gewebe
unterscheiden kann. Handelt es sich um
eine bösartige Erkrankung der Prostata,
so kann die PET/CT-Diagnostik mit dem
68
Ga-PSMA-Liganden einen wichtigen
Beitrag leisten. Wenn sich z. B. die Frage einer Samenblaseninfiltration oder
eines Kapseldurchbruchs stellt, liefert
die PET/MR die therapeutisch relevanten Informationen. Eine evtl. notwendige Strahlentherapie kann sehr effektiv
mit der TomoHD durchgeführt werden.
Generell gilt: Je detailgenauer die Strukturen mit der Bildgebung dargestellt werden, umso zielgerichteter kann die sich
anschließende Behandlung erfolgen.
Die mitgeführte CT bei der PET/CT-Diagnostik, eingebaute Lagerungshilfen
sowie die direkte Verknüpfung von Diagnostik und Therapie über die medizinische Spezialsoftware RIS/PACS im
DTZ gestatten eine besonders genaue
Therapieplanung und den Verzicht auf
eine weitere Planungs-CT. Für die Therapie des Nierenzellkarzinoms bieten wir
außerdem die interventionelle Mikrotherapie an. Sie bringt bildgestützt Punktquellen direkt in den Tumor ein und zerstört gezielt die kranken Zellen, wäh-
Abb. 79: Nierenzellkarzinom, transaxialer Schnitt
Abb. 80: Urothelkarzinom der Harnblase
Seite 65
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
rend jenseits des Tumors ein steiler Dosisabfall für eine optimale Schonung
des gesunden Gewebes sorgt.
PET/CT-Diagnostik
Indikation: Prostatakarzinom, Nierenzellkarzinom, Urothelkarzinom
Für Patienten mit ausschließlich Knochenmetastasen steht zusätzlich zum 153Samarium auch das moderne und für die Blutbildung besonders schonende 223Radium
(Xofigo®) zur Verfügung. Diese Behandlung wird in 6 Dosen verabreicht.
PET/MR-Diagnostik
Indikation: Prostatakarzinom, unklare
Raumforderungen, Weichteiltumoren
Bei Patienten mit Weichteilmetastasen
kann ergänzend zur Chemotherapie die
Behandlung mit 177Lutetium-PSMA erfolgen.
Dieses innovative Therapieverfahren wird
am DTZ Berlin in Kooperation mit den Uroonkologen für Patienten nach der Konsensusempfehlung der DGN angeboten. Die
Behandlung kann an einem einzigen Termin erfolgen.
Therapie des kastrationsresistenten Prostatakarzinoms
Benigne urologische
Erkrankungen
Für Patienten mit einem organbegrenztem
oder lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom ohne Fernmetastasen bieten wir die
externe 3D-konformale Strahlentherapie
an. Sie eignet sich insbesondere für gut
differenzierte Tumoren. Dabei wird die
Prostata in mehreren Ebenen bestrahlt
(z. B. 4 Strahlenfelder), während die sog.
Kollimatoren (individuelle Blenden) die
Ausblendung von vitalen Strukturen
bewirken.
Die Funktionsdarstellung der Niere und
des ableitenden Harnsystems gestattet
die Bewertung der seitengetrennten Nierenfunktion, die Beurteilung von Abflussstörungen sowie den Auschluss oder die
Bestätigung einer Nierenarterienstenose.
MRT-Diagnostik
Indikation: Nierenzellkarzinom,
DD Zysten, Einblutungen, unklare
Raumforderungen
Neben der umschriebenen Bestrahlung
kann am DTZ auch die Radionuklidtherapie durchgeführt werden, die nach venöser Applikation den Tumorzellen anhaftet
und diese schonend von innen bestrahlt.
Refluxdiagnostik
Indikation: Inkontinenz, Harnwegsinfekt
Nierenszintigraphie
Indikation: Bewertung seitengetrennte
Nierenfunktion, Beurteilung von Abflussstörungen, Ausschluss oder Bestätigung
von Nierenarterienstenosen (s. auch
Innere Medizin, Seite 54)
Seite 66
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Aktuelles Fallbeispiel: Rezidiv eines Prostatakarzinoms
Anamnese
74-jähriger Patient mit Erstdiagnose eines Prostatakarzinoms vor 7 Jahren, das
mittels Laserung behandelt wurde. Der
aktuelle PSA-Wert liegt bei 13,7 ng/ml.
Befund
In der PSMA-PET/CT findet sich ein malignomtypischer Metabolismus in der
peripheren Zone der Prostata rechts
und rechts zentral im Sinn eines Lokalrezidivs.
Abb. 82: PSMA-PET/CT eines Prostatakarzinoms
Schlussfolgerung
Ausschluss weiterer Absiedlungen und
Therapieindikation.
Abb. 83: Bestrahlungsplan mit optimaler Schonung
des Rektums (lila), sagittaler Schnitt
UROLOGIE
Abb. 81: Bestrahlungsplan auf Basis der
PSMA-PET/CT, transaxialer Schnitt
Seite 67
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Orthopädie
Knochentumoren
Bei Tumorerkrankungen ist die Knochenszintigraphie aufgrund ihrer hohen Sensitivität fester Bestandteil von Staginguntersuchungen, da diese bereits bei einem Substanzverlust von 5–10 % Läsionen detektiert, während das konventionelle Röntgen erst bei 50 % lokalem
Substanzverlust diesen erkennen lässt.
Verglichen mit der planaren Szintigraphie überwindet die SPECT die Problematik von Überlagerungen, während
die CT eine optimale Schwächungskorrektur und Herausarbeitung der relevanten Strukturen erlaubt. Da die Häufigkeit von Krebserkrankungen und auch
nichttumorassoziierter degenerativer Veränderungen mit fortschreitendem Alter
zunimmt, gewinnt die hohe Sensitivität
der SPECT/CT mehr an Bedeutung.
Degenerativ-entzündliche
Veränderungen
Mit der Doppelkopfkamera wird in
weniger als 15 min die Beurteilung
des Skeletts im Hinblick auf entzündliche, degenerative oder neoplastische
Veränderungen vorgenommen.
Für die Beurteilung von Gelenkprothesen, sofern der Patient über Beschwerden nach einer OP klagt, besitzt die
SPECT/CT aufgrund ihrer hohen Sensitivität einen großen Stellenwert. Durch
die verbesserte räumliche Zuordnung
können außerdem Reizungen außer-
halb des Knochens im umliegenden
Bindegewebe nachgewiesen und
ohne einen invasiven Eingriff die Indikation für eine erneute OP geprüft
werden.
Bei der häufig als Knochenschwund
bezeichneten Erkrankung des Skeletts
(Osteoporose), bei der sich die Knochensubstanz durch natürlich Abbau
verringert, wird am DTZ Berlin die Osteodensitometrie zur Messung der Knochendichte und das weltweit empfohlene Standardverfahren der Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) zur Bestimmung des Mineralgehalts des Knochens
angewandt.
Skelettröntgen, -CT, -MRT
Indikation: Traumadiagnostik, Differenzierung degenerativer und entzündlicher Veränderungen der Gelenke und
Knochen
Abb. 84: Osteoporose, vervierfachtes Frakturrisiko
Seite 68
C – FRAGESTELLUNGEN IN DEN FACHBEREICHEN
Ganzkörperszintigraphie, -SPECT/CT
Indikation: Diagnostizierung von Skelettteilen mit verstärktem Knochenstoffwechsel, Ausschluss von Skelettmetastasen oder von entzündlichen Veränderungen,Tumorsuche, Morbus Paget,
Myositis ossificans
Teilkörperszintigraphie, -SPECT/CT
(ggf. in SPECT-Technik)
Indikation: weitere Abklärung ossärer Veränderungen bei bekannter Lokalisation
Abb. 85: Szintigraphie
3-Phasen-Szintigraphie, -SPECT/CT
Indikation: Basisverfahren zur Differenzierung entzündlicher Knochen- und Gelenkprozesse (arterielle, venöse sowie
Spätphase)
Granulozytenszintigraphie, -SPECT/CT
Indikation: Diagnostizierung und Lokalisierung von entzündlichen Vorgängen
mit gesteigerter Granulozytenanreicherung, Differenzialdiagnostik von Prozessen mit erhöhtem Knochenstoffwechsel
(Entzündung – Neoplasie), Cold-spotKnochenszintigraphie
Abb. 86: Fluorid-PET
Seite 69
ORTHOPÄDIE
Knochendichtemessung
Indikation: Osteoporose
Weiterführende Informationen
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verschiedene Krankheitsbilder
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CME-zertifizierte Fortbildungsveranstaltungen zu aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Fragestellungen durchführen.
Gern informieren wir Sie im Vorfeld zu
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Seite 70
Das DTZ-Team
Impressum
Herausgeber:
Diagnostisch Therapeutisches Zentrum
am Frankfurter Tor (DTZ)
Kadiner Str. 23, 10243 Berlin
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communication & visual branding
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Für Nachbestellungen des Heftes kontaktieren Sie bitte alesco.concepts
unter [email protected] oder (030) 577 03 286.
Seite 71
Aktuelles
Anfahrt
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r Str
Inbetriebnahme des ersten
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Initiierung und Start einer Studie
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