Gadoliniumhaltige Kontrastmittel in der Magnetresonanztomographie

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Gadoliniumhaltige Kontrastmittel in der
Magnetresonanztomographie
Prof. Dr. Dierk Vorwerk, Präsident der Deutschen
Röntgengesellschaft Prof. Dr. Dierk Vorwerk, Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft,
zum Thema extrazelluläre gadoliniumhaltige Kontrastmittel, die bei bestimmten
Fragestellungen in der MRT zum Einsatz kommen:
„Die Magnetresonanztomographie ist heute eine unverzichtbare Bildgebungsmethode in der
medizinischen Diagnostik, die ohne Röntgenstrahlung auskommt. Dabei kommen nur bei
bestimmten Fragestellungen extrazelluläre gadoliniumhaltige Kontrastmittel zum Einsatz, die
die Aussagekraft in erheblichem, nicht selten in entscheidendem Maße beeinflussen. Alle in
Deutschland zugelassenen MR-Kontrastmittel sind sehr gut verträglich und selbst allergische
Reaktionen als häufigste Nebenwirkung werden nur sehr selten beobachtet. Die „Food and
Drug Administration“ (FDA) in den USA hat jüngere Publikationen aufgegriffen und in einer
Drug Safety Communication von Juli 2015 darauf hingewiesen, dass sich bestimmte
extrazelluläre Gadolinium-Kontrastmittel bei einer mehrmaligen, d. h. mehr als viermaligen
Anwendung, z. B. bei Kontrolluntersuchungen im Rahmen von Tumorerkrankungen oder von
entzündlichen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose, auch in bestimmten Hirnarealen
anreichern könnten. Die bisherigen Publikationen beschreiben zwar entsprechende
Signalveränderungen, ein Krankheitsbild oder irgendwelche Symptome gehen damit bisher
allerdings nicht einher. Deshalb wurden auch von der FDA keine Änderungen an der
Packungsbeilage von gadoliniumhaltigen MR-Kontrastmitteln vorgenommen. Derzeit werden
von vielen erfahrenen Forschergruppen weltweit weitere Untersuchungen durchgeführt. Die
Deutsche Röntgengesellschaft hat bereits 2015 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die die
weiteren Entwicklungen in diesem Prozess beobachtet. Handlungsleitend für die Radiologie
in Deutschland ist schon immer das gemeinsame Ziel, ein Höchstmaß an diagnostischer
Qualität mit der größtmöglichen Sicherheit für die Patienten zu verbinden. Die Radiologen
wägen deshalb auch weiterhin in jedem Einzelfall das Risiko ab, ohne MR-Kontrastmittel
einen wichtigen, unter Umständen auch lebensbedrohlichen Befund zu übersehen, gegenüber
den durch ihren Einsatz möglichen Nebenwirkungen.“
veröffentlicht am Montag, 15. Februar 2016
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