FOOD LABOR Schnelle und sichere Analyse von Krankheitserregern durch Real-Time PCR-Kits OVOBEST setzt bei seinen Eierprodukten auf die 24-Stunden-Analyse Humanpathogene Keime in Lebensmitteln sind seit einigen Jahren immer wieder ein Thema in der Presse. Und auch in Zukunft muss mit neuen gesetzlichen Regelungen und verschärften Kontrollen gerechnet werden. Um Krankheitserreger nachzuweisen, wenden die meisten Unternehmen die Methode der kulturellen Anreicherung von Mikroorganismen an. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass es mehrere Tage dauert, bis ein sicheres Untersuchungsergebnis vorliegt – zu lange für schnell verderbliche Lebensmittel. Zur Beschleunigung der Analyse wurde deshalb vor einigen Jahren die PCR-Methode entwickelt, die binnen 24 Stunden zuverlässige Ergebnisse liefert. Besonders einfach und schnell funktioniert die Diagnostik mittels Real-Time-PCR-Analyse-Kits. Die Ovobest Eiprodukte GmbH & Co. KG verwendet die Kits von Q-Bioanalytic bereits seit drei Jahren, um ihre Ware auf Salmonellen-Erreger zu untersuchen. O vobest gehört zu den führenden Herstellern und Vermarktern von Eiprodukten in Europa. Dazu zählen neben Flüssigei-Produkten wie Vollei, Eiklar oder Eigelb auch spezielle Pulvererzeugnisse. Diese Lebensmittel sind aber besonders anfällig für humanpathogene Keime wie den Salmonellen-Erreger und müssen daher strengstens kontrolliert werden. Wie die meisten Firmen nutzte Ovobest hierfür zunächst das herkömmliche Kultivierungsverfahren der Mikrobiologie. „Diese klassische Methode ist aber abhängig von den Generationszeiten der Bakterien und dauert drei bis vier Tage, während 36 food Technologie der molekulare Nachweis von Salmonellen-DNA mittels PCR inklusive Voranreicherung nur etwa 24 Stunden in Anspruch nimmt“, sagt Dr. Bernard Schneppe, Geschäftsführer der Ovobest GmbH. Mit dem bisherigen Kultivierungsverfahren seien die ersten Ergebnisse erst nach drei bis vier Tagen zu erwarten gewesen. Die schnelle Diagnose durch die Real-TimePCR-Kits der Q-Bioanalytic GmbH hingegen ermöglicht zum einen eine Optimierung des Qualitätsmanagements: Da auf Verdachtsfälle bereits nach kurzer Zeit reagiert werden kann, gelangt keine verdorbene Ware in den Handel. Zum anderen können die Ausgabe 5/2011 November Produkte nun auch zeitnah ausgeliefert werden und gelangen frisch zum Konsumenten. Amplifikation der DNA erhöht Trefferquote auf Pathogene In einer DNA-Probe macht das gesuchte Fragment nur einen geringen Teil der gesamten DNAMenge aus und ist deshalb oft nur schwer nachweisbar. Das PCRVerfahren ermöglicht eine spezifische, schnelle und sichere Vermehrung der Ziel-DNA. Der erste Schritt beim PCR-Prozess ist die Denaturierung: Durch Erhitzen der doppelsträngigen DNA werden Wasserstoffbrückenbindungen aufgebrochen, wodurch Einzelstränge entstehen. Zur Replikation der DNA ist eine spezifische Anlagerung der so genannten Primer an die jeweiligen DNA-Einzelstränge erforderlich. Als Oligonukleotid stellt der Primer während der Phase der Primerhybridisierung eine Hydroxyfunktion zur Verfügung, die für die erste Verknüpfungsreaktion der DNA-replizierenden Enzyme notwendig ist. Die Primer-Anlagerung wird durch eine bestimmte, konstante Temperatur im Thermocycler erzielt. Beim letzten Schritt, der Elongation, verbindet die DNAPolymerase die freien Nukleotiden entlang der Sequenz einer einzelsträngigen DNA, mit Beginn am angelagerten Primer. Damit ist ein neuer DNA-Strang entstanden. FOOD LABOR Dieser Zyklus wird in der Regel bis zu 40 mal wiederholt, wodurch die DNA exponentiell reproduziert wird. Somit können im Labor mittels PCR pathogene Mikroorganismen in der Regel einschließlich einer Voranreicherung innerhalb von 16-24 Stunden erkannt werden. Real-Time PCR-Kits eine Gelelektrophorese nicht mehr notwendig, was zusätzlich Zeit spart. Einfache Handhabung und optimaler Workflow Die Real-Time-PCR-Kits werden mit gebrauchsfertigen Lösungen geliefert. Diese enthalten alle Oligonukleotide, die für den gesuchten Erreger charakteristisch sind. Der Nachweis eines pathogenen Mikroorganismus erfolgt über ein markiertes Oligonukleotid: Die zu untersuchende DNA wird in die präparierte Reaktionslösung gegeben. Enthält die Probe die DNA des gesuchten Krankheitserregers, finden die Primer und Sonden hier den für sie passenden Bindungsort und erzeugen ein Fluoreszenzsignal, wenn die ErregerDNA vorhanden. Mittels PCR wird diese nun vervielfältigt, sodass sie schnell erkannt werden kann. „Unser PCR-Verfahren zeichnet sich neben einer sehr hohen Spezifität der Diagnose durch eine hohe Geschwindigkeit und damit optimale Einpassung in den Workflow eines Lebensmittellabors aus“, erklärt Dr. Boris Oberheitmann, Geschäfts­ führer der Q-Bioanalytic GmbH. Dies erfolgt mit Hilfe von Fluoreszenzmessungen, die während eines PCR-Zyklus erfasst werden. Somit ist durch die Verwendung der Die Real-Time-PCR-Kits werden mit gebrauchsfertigen Lösungen geliefert. Sie sind einfach zu handhaben und ermöglichen eine Analyse innerhalb von 24 Stunden. (Quelle: Q-Bioanalytic GmbH) Beratung bei Ein­richtung betriebseigener Labore Das PCR-Verfahren etabliert sich seit etwa zehn Jahren immer mehr auch in vielen Lebensmittellaboren. Es bringt nicht nur enorme Vorteile, sondern ist gemäß LBFG (Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch) auch gesetzlich anerkannt. Im Gegensatz zu anderen Anbietern entspricht das Protokoll der PCR-Analyse bei der Q-Bioanalytic GmbH zudem der internationalen DIN EN ISO 20838 Norm. Mit Hilfe der PCR-Kits können rund 25 pathogene Mikroorganismen nachgewiesen werden, was es dem Nahrungsmittelhersteller ermöglicht, sichere Kontrollen in betriebseigenen Laboren durchzuführen. Bei deren Einrichtung steht Q-Bioanalytic als Berater zur Seite. „Ich habe mir wertvolle Tipps zur Laborausstattung, Einteilung der Arbeitsschritte und technischen Ausrüstung geben lassen“, berichtet Dr. Schneppe. Zur Einführung der PCR-Methode bietet Q-Bioanalytic außerdem Schulungen und Workshops für das Laborpersonal an. Dr. Bernard Schneppe ist Geschäftsführer von Ovobest und leitet das Qualitätsmanagement des firmeneigenen Labors. Weitere Informationen: www.q-bioanalytic.net (Quelle: Ovobest GmbH) November Ausgabe 5/2011 food Technologie 37