Theorien der Persönlichkeit Wintersemester 2013/ 2014 HS MD-SDL, FBR AHW Gabriele Helga Franke 10. Theorien der Persönlichkeit GHF im WiSe 13-14 an der HS MD-SDL im FBR Angewandte Humanwissenschaften Diese Vorlesung basiert auf • Salewski & Renner (2009). Differentielle und Persönlichkeitspsychologie. München: Ernst Reinhardt. Bibo-SDL: SP 54-153 • Pervin, L.A., Cervone, D. & John, O.P. (2005). Persönlichkeitstheorien (5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage).. München: Reinhardt. BiboSDL: SP 54-2 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien 6. Lerntheorien 2 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien 1. 2. 3. 4. Warum sind die frühen Lerntheorien keine Persönlichkeitstheorien im engeren Sinn? Worin unterscheiden sich das operante und das klassische Konditionieren? Auf welche Lerninhalte zielte das Experiment mit dem kleinen Albert? In welchem Maß können Menschen nach dem Verständnis der frühen Lerntheorien selbstbestimmt handeln? 6. Lerntheorien 3 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Bedeutung des Lernens Lernvorgänge spielen für das menschliche Denken, Verhalten und Erleben eine zentrale Rolle. Diese Grundannahme der Psychologie ist in unterschiedlichem Ausmaß in den verschiedenen Persönlichkeitstheorien verankert. wikis.fu-berlin.de 6. Lerntheorien 4 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Universeller Anspruch Die frühen Lerntheorien hatten den Anspruch, nicht nur auf einzelne Bereiche wie die Persönlichkeit oder die menschliche Entwicklung anwendbar zu sein, sondern auf alles, was den Menschen ausmacht. Somit verstanden sich die frühen Lerntheoretiker auch als Persönlichkeitspsychologen, weil die menschliche Persönlichkeit für sie unter den Geltungsanspruch der Lerntheorie fiel. 6. Lerntheorien 5 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Kennzeichen der frühen Lerntheorien 1. 2. 3. 4. Ziel: Beschreibung, Erklärung und Vorhersage von Verhalten. Die Aneignung, Aufrechterhaltung und Ausübung von Verhalten wird durch Lernvorgänge mit klar definierten Prozessen gesteuert. Lernprinzipien sind universell und gelten für Mensch und Tier. Innere Prozesse eignen sich nicht für das Beschreiben, Erklären und Vorhersagen menschlichen Verhaltens, weil sie einer Beobachtung und Manipulation nicht zugänglich sind. 6. Lerntheorien 6 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Universeller Anspruch Die frühen Lerntheorien hatten den Anspruch, nicht nur auf einzelne Bereiche wie die Persönlichkeit oder die menschliche Entwicklung anwendbar zu sein, sondern auf alles, was den Menschen ausmacht. Somit verstanden sich die frühen Lerntheoretiker auch als Persönlichkeitspsychologen, weil die menschliche Persönlichkeit für sie unter den Geltungsanspruch der Lerntheorie fiel. 6. Lerntheorien 7 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Universeller Anspruch Wenn diese Kennzeichen der frühen Lerntheorien auf die Persönlichkeitspsychologie übertragen werden, dann ist die Persönlichkeit ein Phänomen, das „… sich unter wesentlicher Beteiligung von Lernprozessen formt bzw. bildet, das gemäß den Prinzipien des Lernens aufrechterhalten wird und sich unter gezielter Nutzung dieser Prinzipien verändern lässt“ (Westmeyer, 2005). Einige der frühen Lerntheoretiker hielten die Annahme, dass es so etwas wie die „Persönlichkeit“ geben könnte, für unwissenschaftlich! 6. Lerntheorien 8 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Heutige Relevanz Die Auseinandersetzung mit dem lerntheoretischen Verständnis von Persönlichkeit ist wichtig, weil es eine der Wurzeln der sozial-kognitiven Ansätze ist. Die sozial-kognitiven Ansätze sind aktuell bedeutsam Rotter – Kontrollüberzeugung Bandura – Imitationslernen Selbstwirksamkeitserwartungen 6. Lerntheorien 9 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Grundbegriffe des Lernens – Konditionieren Operantes Konditionieren: Spezifizierung der Bedingungen, unter denen sich die Auftretenswahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Verhalten erhöht oder senkt (Lefrancois, 2003). Verhaltenssteuernd sind die Konsequenzen, die auf ein Verhalten folgen. Verhalten wird gezeigt, weil es in einer ähnlichen Situation vorher belohnt (verstärkt) wurde. Verstärkung erhöht/ Bestrafung senkt die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens. 6. Lerntheorien 10 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Grundbegriffe des Lernens - Konditionieren Beispiel op. Kond.: Ein Kind, das den Tisch abdeckt und dafür ein Bonbon als Belohnung bekommt, wird das Verhalten wahrscheinlich erneut zeigen. Verstärkung: Bonbon als positive Konsequenz Nichtauftreten oder Entfernen negativer Konsequenzen (Belohnung durch Aufheben des Fernsehverbots) Bestrafung: Direkte Strafe (Schimpfen) Veränderung oder Nichterhaltung einer positiven Konsequenz (Fernseher ausschalten) 6. Lerntheorien 11 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Individuelle Wirkung von Verstärkern Mit Ausnahme der Nahrung wirken Verstärker kaum für alle Menschen auf die gleiche Weise Dieselbe Konsequenz kann als Belohnung oder Bestrafung wirken Ein Lob durch eine Person, die man nicht mag, wird die Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens nicht erhöhen Ein Zugang zum individuellen Wert von Verstärkern oder zum Gefühl der Bestrafung wird zumeist erst durch Lernprozesse erworben Nur durch das Setzen individuell bedeutsamer Konsequenzen kann Verhalten gezielt auf- oder abgebaut werden 6. Lerntheorien 12 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Grundbegriffe des Lernens – Konditionieren Klassisches Konditionieren: Prozesse des Verhaltensaufbaus und Verhaltenabbaus (Lefrancois, 2003). Ausgangspunkt des Verhaltensaufbaus sind angeborene oder unbedingte (unkonditionierte) Reize und Reaktionen 6. Lerntheorien 13 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Grundbegriffe des Lernens – Konditionieren Beispiel Kl. Kond.: Ein lautes Geräusch ist ein angeborener Reiz, weil es ohne vorherige Lernerfahrung immer (bei normal Hörenden) zu einer Schreckreaktion führt. Diese Schreckreaktion ist die unbedingte, nicht gelernte Reaktion. Wenn gleichzeitig mit dem unbedingten Reiz (lautes Geräusch) ein bisher neutraler Reiz (Auto) auftritt, kann die Kopplung beider Reize stattfinden. Der Anblick des Autos kann ebenfalls zum Erschrecken führen. Das Auto wurde zum gelernten Reiz, der Schreck auslöst. Nicht der angeborene, sondern der erlernte Reiz löst die Reaktion aus – erlernte, konditionierte Reaktion 6. Lerntheorien 14 Beispiel: Klassisches Konditionieren In den Experimenten von Pawlow wurde ein Hund durch zeitliche Kopplung eines Glockentones mit dem Anbieten von Nahrung darauf konditioniert, allein auf den Glockenton hin Speichel zu produzieren: 6. Lerntheorien 15 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Wichtige Vertreter J.B. Watson (1878-1958) B.F. Skinner (1904-1990) Haben die Lerntheorien entscheidend geprägt Betrachteten die Lernmechanismen als einzig bedeutsame Prozesse zur Erklärung des menschlichen Verhaltens und Erlebens sowie der Persönlichkeit 6. Lerntheorien 16 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Bedeutung von Umweltbedingungen Lernen findet aufgrund des Vorhandenseins oder Fehlens von bestimmten Umweltbedingungen statt Daher sollte sich das Verhalten des Menschen (d.h. seine Persönlichkeit) allein aufgrund der Kenntnis seiner jeweiligen Umweltbedingungen erklären lassen Watson postulierte extrem, dass jedes Neugeborene durch spezifische Umweltbedingungen in seiner Entwicklung gesteuert werden kann – es hängt nur von den Umweltbedingungen ab, ob es Arzt, Künstler oder Bettler wird (Horowitz, 1992) 6. Lerntheorien 17 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - J.B. Watson „Persönlichkeit ist nichts anderes als das Endprodukt unserer Gewohnheitssysteme.“ (Watson, 1997, S. 270). Bis heute wirken Watsons Untersuchungen zum emotionalen Verhalten von Kleinkindern in der Psychologie nach. 6. Lerntheorien 18 J.B. Watson 6. Lerntheorien 19 J.B. Watson 6. Lerntheorien 20 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - J.B. Watson Besonders bekannt und ethisch-moralisch inakzeptabel sind die Experimente mit Albert, einem Kleinkind, dem gezielt Furcht vor einem vormals geliebten Haustier (durch laute Geräusche beim Spielen mit dem Tier) beigebracht wurde. Albert entwickelte Furcht vor pelzigen Gegenständen. Dieses unethische Vorgehen verdeutlichte die Bedeutung von Lernerfahrungen für den Erwerb von Gefühlen wie z.B. Furcht/ Angst. 6. Lerntheorien 21 3.2 J.B. Watson 6. Lerntheorien 22 3.2 J.B. Watson 6. Lerntheorien 23 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - J.B. Watson Nach Watsons Logik sind Gefühle, die einen Kernbereich der Persönlichkeit darstellen, also durch entsprechende Lernerfahrungen erworben Sie sind auch in gleicher Weise wieder zu verlernen Watson arbeitete vor allem mit der klassischen Konditionierung Burrhus F. Skinner hingegen fand das operante Konditionieren besonders bedeutsam für den Erwerb und die Ausübung von Verhalten (Iversen, 1992) 6. Lerntheorien 24 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - B.F. Skinner Verhalten wird durch die Kenntnis der genauen Verstärkungsbedingungen erklärbar und vorhersagbar und durch die Manipulation der Verstärker veränderbar Jedes Verhalten (des Menschen oder des höher entwickelten Tieres) folgt den Prinzipien des operanten Konditionierens Daher sind tierexperimentell gefundene Ergebnisse auf den Menschen übertragbar 6. Lerntheorien 25 B.F. Skinner: Radikaler Behaviorismus Intrapsychischen Ursachen sind ungeeignet für Verhaltenserklärungen „Black box“ 6. Lerntheorien 26 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien – Abergläubisches Verhalten Manche Menschen zeigen abergläubisches Verhalten, sie tragen z.B. immer die gleiche Kleidung in Prüfungen oder Vermeiden den Kontakt mit schwarzen Katzen Skinner konnte 1951 das gleiche Verhalten bei Tauben erzeugen Die Tiere wurden nach dem Zufallsprinzip gefüttert. Einige Tiere wiederholten immer die gleichen Bewegungen (drehen um die eigene Achse, auf einem Bein stehen), die sie mit dem Futter in Zusammenhang brachten 6. Lerntheorien 27 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien – Skinners Konzept von Persönlichkeit Skinner bezeichnete die Persönlichkeit kritischdistanziert als „Selbst“ Dies ist ein organisiertes Reaktionssystem, bei dem Einzelreaktionen in systematischer Weise zusammenhängen Zum Erfassen des „Selbst“ ist das Aufdecken der individuell einzigartigen Beziehungen zwischen dem Verhalten und seinen Konsequenzen notwendig Die unterschiedlichen Verstärkerbedingungen machen die Verschiedenartigkeit der Menschen aus 6. Lerntheorien 28 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien – Bewertung Die frühen Lerntheorien reduzieren die Persönlichkeit auf das Verhalten Dieses unterliegt den Lerngesetzen – die Lerngesetze funktionieren, sind wiss. gut belegt und werden auch heute noch wirksam z.B. in der Verhaltenstherapie angewendet Wenn Persönlichkeit und Verhalten gleich gesetzt werden, dann ist der Mensch in Verhalten, Denken und Fühlen determiniert und veränderbar, da Verhalten auch verlernt werden kann 6. Lerntheorien 29 6. Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien – Bewertung Dieser radikal-behavioristische Zugang zur Person ist keine Persönlichkeitstheorie im eigentlichen Sinn, da kein Bezug auf in der Person liegende Konstrukte genommen wird (black box) Trotzdem haben die Lerntheoretiker starken Einfluss auf die moderne Persönlichkeitspsychologie genommen Heute stehen kognitive und soziale Aspekte des Lernen aber im Vordergrund 6. Lerntheorien 30 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Zusammenfassung 1. 2. Der lerntheoretische Persönlichkeitsansatz legt den Schwerpunkt auf die Prinzipien des Lernens und der experimentellen Überprüfung klar definierter Hypothesen. Damit verbunden sind die Betonung der situativen Spezifität des Verhaltens, die Anwendung von Lernprinzipien bei Verhaltensänderungen und die Ablehnung des medizinischen Symptom-KrankheitModells der Psychopathologie. Watson formulierte die Grundlagen eines behavioristischen Ansatzes in der Psychologie. 6. Lerntheorien 31 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Zusammenfassung 3. Pawlows Arbeiten über die klassische Konditionierung veranschaulicht, wie ein vorher neutraler Reiz dazu in die Lage versetzt werden kann, eine Reaktion auszulösen, weil er mit einem Reiz assoziiert wird, der die gleiche oder eine ähnliche Reaktion auslöst (z.B. sondert der Hund Speichel beim Reiz des Glockenläutens ab, der mit dem Futterpulver in Verbindung gebracht wird). Generalisierung, Diskriminierung und Extinktion (Löschung) sind die drei wichtigsten von Pawlow untersuchten Prozesse. 6. Lerntheorien 32 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Zusammenfassung 4. Die klassische Konditionierung geht davon aus, dass viele abnorme Verhaltensweisen das Ergebnis von Konditionierungsreaktionen auf nicht angemessene Reize sind. Bei der systematischen Desensibilisierung wird die Entspannungsreaktion mit einer abgestuften vorgestellten Hierarchie von mit Angst assoziierten Reizen gegenkonditioniert. 6. Lerntheorien 33 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Zusammenfassung 5. Skinner, der von vielen als der größte zeitgenössische amerikanischen Psychologe angesehen wird, entwickelte die Prinzipien des operanten Konditionierens. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den vom Organismus (Operanten) „emittierten“ Reaktionen und den verhaltensformenden Verstärkungsprogrammen. Komplexes Verhalten wird durch sukzessive Annäherung geformt. 6. Lerntheorien 34 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Zusammenfassung 6. Der Schwerpunkt der skinnerschen Interpretation von Psychopathologie liegt auf Verhaltensdefiziten und der Entwicklung fehlangepasster Reaktionen, die durch Verstärker in der Umwelt aufrechterhalten werden. Zur Verhaltensdiagnostik gehören die Analyse der Bedingungen, die dem Verhaltens, für das man sich interessiert, vorausgehen (Antecedents), das Verhalten (Behaviour) selbst und die Konsequenzen (Consequences) des Verhaltens: ABC der Verhaltensdiagnostik. 6. Lerntheorien 35 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Zusammenfassung 7. Die Verhaltensmodifikation bezieht skinnersche Prinzipien des operanten Konditionierens mit ein: erwünschte Verhaltensweisen werden über verschiedene Phasen der sukzessiven Annäherung geformt. Im Eigenkontrollansatz sind die manipulierten Verstärker die Auslöser des Veränderungsprozesses. Im institutionellen Setting kann Verhalten z.B. durch ein Tokensystem (token economy) reguliert werden. 6. Lerntheorien 36 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien - Zusammenfassung 8. 9. Lerntheoretische Ansätze unterscheiden sich in ihren Einzelheiten. Als Gruppe kann man sie von traditionellen Persönlichkeitstheorien aufgrund ihrer stärkeren Betonung spezifischer Verhaltensweisen und allgemeiner Lerngesetze unterscheiden. Stärken: Forschung, Offenheit für theoretische Entwicklungen, Anerkennung der Wichtigkeit von Umweltvariablen, pragmatischer Behandlungsansatz, Förderung neuer Verfahren zur Verhaltensänderung Schwächen: Vereinfachung, keine einheitliche Lerntheorie 6. Lerntheorien 37 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien – Fragen & Antworten Warum sind die frühen Lerntheorien keine Persönlichkeitstheorien im engeren Sinn? Die Theorien hatten den Anspruch, auf alle Bereiche des menschlichen Erlebens, Denkens und Handelns anwendbar zu sein. Damit hatten die Grundannahmen der Lerntheorien auch Gültigkeit für die Erklärung und Vorhersage der Persönlichkeit -- eigenständige Persönlichkeitstheorien waren nicht notwendig. 1. 6. Lerntheorien 38 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien – Fragen & Antworten Worin unterscheiden sich das operante und das klassische Konditionieren? Beim operanten Konditionieren wird das (bereits vorhandene) Verhalten durch die Konsequenzen gesteuert, die Einfluss darauf nehmen, ob die Auftretenswahrscheinlichkeit dieses Verhaltens steigt (bei positiven Konsequenzen) oder ob sie sinkt (bei negativen Konsequenzen). Beim klassischen Konditionieren steht der Aufbau und die Ausdifferenzierung von Verhalten, ausgehend von angeborenen, unbedingten Reiz-Reaktions-Mustern, im Vordergrund. 2. 6. Lerntheorien 39 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien – Fragen & Antworten Auf welche Lerninhalte zielte das Experiment mit dem kleinen Albert? Durch dieses und ähnliche Experimente sollte die Erlernbarkeit von Gefühlen (in diesem Fall Angst) demonstriert werden. 3. 6. Lerntheorien 40 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien – Fragen & Antworten In welchem Maß können Menschen nach dem Verständnis der frühen Lerntheorien selbstbestimmt handeln? Gar nicht, da Verhalten und damit das Erleben durch Umweltbedingungen festgelegt ist. Allerdings wird das Verhalten als veränderbar angesehen, da es durch andere Umweltbedingungen wieder verlernt werden kann. 4. 6. Lerntheorien 41 6. Das Persönlichkeitsverständnis der Lerntheorien – Literatur Horowitz, F.D. (1992). John B. Watson’s Legacy: Learning and environment. Developmental Psychology, 28, 360-367. Lefrancois, G.R. (2003). Psychologie des Lernens. Berlin: Springer. Iversen, I.H. (1992). Skinner’s early research. From reflexology to operant conditioning. American Psychologist, 47, 1318-1328. Skinner, B.F. (1951). How to teach animals. Scientific American, 186, 26-29. Watson, J.B. (1997). Behaviorismus. Eschborn: Klotz. Westmeyer, H. (2005). Lerntheoretische Ansätze. In H. Weber & T. Rammsayer (Hrsg.), Handbuch der Persönlichkeitspsychologie und Differentiellen Psychologie (S. 81-92). Göttingen: Hogrefe. 6. Lerntheorien 42 VIELEN LIEBEN DANK FÜR IHR INTERESSE! 5. Eigenschaftstheorien 43