1. Der Anteil echter Lernzeit im Unterricht setzt sich zusammen aus? a. curricular genutzte Unterrichtszeit abzüglich „Schülernebentätigkeiten“ b. Zeit, die Schüler/innen aktiv und aufmerksam mit lehrstoffrelevanten Tätigkeiten verbringen c. aufgewandte und benötigte Lernzeit d. nominaler, tatsächlicher und curricular genutzter Unterrichtszeit 2. Welche spezifische Funktion (Leistung) erbringt das politische System genau? a. Es trifft individuell bindende Entscheidungen b. Es sanktioniert kollektiv bindende Entscheidungen c. Es sanktioniert individuell bindende Entscheidungen d. Es trifft kollektiv bindende Entscheidungen 3. Welche der folgenden Merkmale finden sich der Vorlesung entsprechend häufig bei Definition von Unterricht? a. intentional b. betrifft v.a. Werte, Einstellungen, Haltungen, Lebensformen c. institutionalisiert d. nur an Selbstbestimmung orientiert e. betrifft v.a. Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten f. sozial situiert g. interaktiv, prozesshaft h. sowohl an Anpassung als auch an Selbstbestimmung orientiert 4. Was versteht man in der Fachsprache unter einem „Gesamtschulsystem“ ? spricht man, a. wenn die gesamte Bevölkerung zwischen 6 und 15 Jahren durch die Schulpflicht erfasst wird b. wenn im Wesentlichen alle Schüler/innen einer Altersgruppe ein und denselben Schultyp besuchen c. wenn im Wesentlichen alle Schüler/innen der Sekundarstufe auch am Nachmittag in die Schule gehen d. wenn niemand vom Schulbesuch ausgeschlossen ist e. wenn es keine Privatschulen in einem Schulsystem gibt f. wenn Schulgeldfreiheit in einem Schulsystem herrscht 5. Welche Merkmale kennzeichnen gute Schulen? a. klare pädagogische Konzeption und Zusammenarbeit im Kollegium b. transparente Regeln und verlässliche Schulumwelt c. kooperative und zielbewusste Schulleitung d. förderliche Beziehungen zwischen Schule, Eltern und Umwelt e. Fokussierung auf Lernen mit positiver Leistungserwartung und intellektueller Herausforderung f. positives Schulklima mit Engagement für Schüler/innen und Verantwortungsübernahme durch Schüler/innen g. Anwesenheit der Lehrpersonen in der Schule auch am Nachmittag h. ausgewogene Anzahl von weiblichen und männlichen Lehrpersonen in der Sekundarstufe i. Auswahl der Lehrpersonen durch die Schulleitung j. etwas geringe Klassenschülerzahlen k. gute materielle Ausstattung (Lehrbücher, Computer, etc.) l. reichhaltiges Schulleben und vielfältige Entfaltungsmöglichkeiten für Schüler/innen und Lehrer/innen 6. Was meint der Begriff „Lernen“ in der Tradition der Lerntheorien? a. „Lernen“ meint auch die Verknüpfung neuer Reize mit bereits vorhandenen Reiz-ReaktionsVerbindungen b. „Lernen“ kann durch neue Erfahrungen und zufällige oder bewusste Übungen erzeugt werden. c. „Lernen“ ist das sichtbare Ergebnis von Reiz-Reaktionsverbindungen. d. „Lernen“ beschreibt einen Prozess, in dem objektive Umstände einer Situation nicht direkt auf die Person einwirken, sondern diese von ihm/ihr interpretiert werden, d.h. mit „Bedeutung“ aufgeladen, die zwangsläufig zu unterschiedlichen Verhaltenskonsequenzen führen müssen. e. „Lernen“ bezeichnet eine relativ dauerhafte Veränderung des Verhaltens. f. „Lernen“ meint einen institutionalisierten Prozess, der zwischen Lehrpersonen und Schüler/innen ausverhandelt wird. g. „Lernen“ beschreibt ein zielgerichtetes Verhalten, das aus einer Interpretationsleistung der Subjekte resultiert. h. der „Lern“-Begriff wird ist in behavioristischen Lerntheorien im Vergleich zu konstruktivistischen umfassender, weil hier auch kognitive Vorgänge Gegenstand der Theoriebildung sind. i. „Lernen“ meint einen Prozess, der einerseits durch die objektive physikalische und soziale Umwelt und andererseits durch die ‚psychologische‘ Umwelt eines Individuums, durch seine kognitiven Voraussetzungen, Gefühle, Bedürfnisse und Ziele, bestimmt ist. 7. In welche vier Aspekte kann man die gesellschaftliche Funktion (Leistung) des Bildungssystems untergliedern? a. kulturelle Reproduktion, Legitimations-, Askriptions- und Allokations- bzw. Selektionsfunktion b. Allokations- bzw. Selektionsfunktion, kulturelle Reproduktion, Legitimationsfunktion und Qualifikationsfunktion c. kulturelle Reproduktion, Kritik-, Qualifikations- und Legitimationsfunktion d. Bildungsfunktion, kulturelle Reproduktion, Qualifikationsfunktion und Allokations- bzw. Selektionsfunktion 8. Fend berichtet, dass man die Sicht auf die Leistungen des Bildungssystems auch „kritisch wenden“ kann. Welche der folgenden Äußerungen treffen aus der kritischen Perspektive gesehen zu? a. Das staatliche Bildungssystem übernimmt Ausbildungen, die von Seiten der Wirtschaft zwar gefordert werden, deren Finanzierung ihnen aber zu teuer ist. b. Das staatliche Bildungssystem sorgt mit Schulausflügen, Erlebnispädagogik und Sportveranstaltungen dafür, die Schüler/innen nach dem Motto „Brot und Spiele“ von Protest abzuhalten c. Dadurch, dass das staatliche Bildungssystem gegen Privatschulen und -universitäten konkurriert, hemmt es die Entwicklung freien, individuellen, kreativen Denkens d. Das staatliche Bildungssystem sorgt dafür, dass die angehenden Jung-Staatsbürger sich im Wesentlichen konform und loyal zur bestehenden politischen Ordnung verhalten. 9. Worin besteht die allgemeine gesellschaftliche Funktion des Bildungssystems? a. In der kulturellen Reproduktion der Gesellschaft. Sie besteht vorwiegend aus der Vermittlung der (gesellschaftstypischen) symbolvermittelten Deutung der Welt und der (gesellschaftstypischen) technikvermittelten Bearbeitung der Welt. b. In der politischen Legitimation der Gesellschaft. Sie besteht vorwiegend aus der Vermittlung des formalen politischen Systems der Gesellschaft und der Funktionsweise des Lobbyismus. c. In der wirtschaftlichen Reproduktion der Gesellschaft. Dazu zählt vor allem die Ausbildung von Arbeitskräften (Qualifikationsfunktion) und ihre Zuordnung zu beruflichen Positionen (Selektions- und Allokationsfunktion). d. In der kulturellen Legitimation der Gesellschaft. Sie besteht vorwiegend aus der Vermittlung der (gesellschaftstypischen) qualifikationsvermittelten und der (gesellschaftstypischen) technikvermittelten Bearbeitung der Welt. 10. Welche (durchaus fragwürdigen) Grundauffassungen kennzeichnen die gegenwärtige „Neue Ökonomisierung“ europäischer Bildungssysteme? a. Statistisch ist erwiesen, dass unternehmerisch geleitete Schulen und Hochschulen bessere Leistungen bringen als selbst- bzw. behördlich verwaltete. b. Europa steht in einem durch die Globalisierung verschärften wirtschaftlichen Wettbewerb. Um dort vorn zu bleiben, müssen Schulen und Hochschulen so reformiert werden, dass sie Personen künftig daraufhin ausbilden, ökonomische und technologische Innovationen zu erzeugen. c. Schulen und Hochschulen bilden bisher zu weit am Arbeitsmarkt vorbei aus. Deshalb müssen sie reformiert werden, um die Beschäftigungsfähigkeit ihrer Absolvent/innen zu sichern. d. Der Wettbewerb um die besten Zensuren und Abschlüsse zeitigt zwar leistungssteigernde Wirkungen. Doch wenn das Leistungspotenzial ausgeschöpft werden soll, müssen Zensuren und Abschlüsse noch weit enger als bisher mit unmittelbaren geldwerten (= ökonomischen) Vor- und Nachteilen verknüpft werden. 11. Welche eher verborgenen Ziele stehen – nach kritischer Auffassung – hinter der „Neuen Ökonomisierung“ des Bildungssystems? a. Festigung von Machtverhältnissen, Sicherung der (Macht-)Konformität der Bildungsinstitutionen, Haltung der Beschäftigten in Abhängigkeit, Stärkung von Top DownDurchsetzungsstrategien. b. Stärkung von Kompetenzen wie kritische Prüfung von Zielen und Visionen, Solidarisierung, Widerstandskraft, Zivilcourage, Fähigkeit, Herrschaftsverhältnisse zu durchschauen und abzubauen c. Schulen und Hochschulen sollen, als Teil der politischen Allgemeinbildung, den Schüler/innen und Studierenden vermitteln, komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge zu durchschauen und wirtschaftspolitische Strategien zu verstehen. d. Den künftigen Eliten des Landes soll ökonomischer Sachverstand vermittelt werden. 12. Was ist „Lernen“ nach den behavioristischen Lerntheorien? Aufbau von Reiz-Reaktions-Verbindung 13. Wie erklärt sich das Verhalten nach den behavioristischen Grundannahmen? Das Verhalten eines jeden Organismus, also auch das des Menschen, ist nichts anderes als seine Reaktion auf bestimmte Umweltreize, mit der sich der Organismus an die Umwelt anpasst. Verhalten ist das sichtbare Ergebnis von Reiz-Reaktions-Verbindungen, die der Organismus – ausgehend von einigen elementaren, angeborenen Reflexen – im Laufe der Zeit erlernt hat. 14. Was ist ein Stimulus? Was eine Stimulus Substitution (Kontiguität)? Stimulus: Ist ein bestimmter Reiz (Klingel) Stimulus Substitution: zuverlässige Koppelung eines ursprünglich neutralen Stimulus mit einem unkonditionierten Stimulus, die dazu führt, dass der neutrale Stimulus eine bedingte Auslösefunktion für die ursprünglich unkonditionierte Reaktion gewinnt. Wird ein US (Futter) nur oft genug mit einem anderen Stimulus (NS; Ton) gepaart, führt irgendwann die alleinige Präsentation des anderen Stimulus (CS; Ton) zu einer Reaktion (CR; Speicheln – UR auf US) deutsch Unbedingter Reiz Erklärung Reiz, der ohne vorangegangenes Lernen eine Reaktion auslöst Unbedingte Reaktion angeborene Reaktion, die durch den US ausgelöst wird Neutraler Reiz Reiz, der zu einer unspezifischen Reaktion führt Bedingter Reiz ursprünglich neutraler Reiz, der aufgrund einer mehrmaligen Kopplung mit einem US eine gelernte oder bedingte Reaktion bewirkt Bedingte Reaktion erlernte Reaktion, die durch den CS ausgelöst wird Klassische Konditionierung kurzgefasst: neutraler Reiz → keine spezifische Reaktion vor Training unbedingter Reiz → unbedingte Reaktion Training neutraler Reiz + unbedingter Reiz → unbedingte Reaktion Ergebnis bedingter Reiz → bedingte Reaktion 15. Warum wird die operante Konditionierung (z.B. Skinner) auch „Verstärkungslernen“ genannt? Geben Sie Beispiele für Verstärker! Das von einem Organismus gezeigte Verhalten hat in der Regel auch Konsequenzen, die als Stimuli, d.h. als Reize auf das Verhalten des Organismus zurückwirken und entsprechende Reaktionen auslösen. Die Umwelt reagiert positiv oder negativ auf das jeweilige Verhalten und beeinflusst den Organismus damit, in einer ähnlichen Situation das zuvor gezeigte Verhalten entweder zu wiederholen, zu modifizieren oder aber zu unterlassen. Operante Verhaltensweisen werden „spontan“ geäußert, d.h. es sind keine unmittelbaren Auslösereize zu erkennen. Skinner erforschte daher nicht die Ursachen/Auslöser, sondern: weshalb zufällig gezeigtes Verhalten zu einem späteren Zeitpunkt in einer ähnlichen Situation wiederholt oder aber unterlassen wird. Verstärker: Verstärker sind alle Umweltreize, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines bestimmten Verhaltens erhöhen. Bei großer Menschmasse die Straßenseite wechseln, Feuer meiden, 16. Inwiefern unterscheidet sich die operante Konditionierung von der klassischen Konditionierung? Was meint der Begriff „Konditionierung“? „Konditionierung“ = Erlernen eines Reiz-Reaktions-Musters Klassisch konditioniert ist die Angst, operant konditioniert ist das Flucht- und Vermeidungsverhalten, das durch die negative Verstärkung aufgrund der Angstreduktion aufrechterhalten wird. Bei der k. K. werden unbewusste Reaktionen verknüpft und ein operanter Lernprozess basiert auf bewusste, zufällige Aktivitäten. Die k. K. erfordert eine wiederholte Kopplung eines neuen Stimulus, der eine angeborene, also ungelernte Reaktion auslöst. Im Gegensatz dazu, ist die Paarung von alten und neuen Verhaltensmustern bei der o.K relevant ist, wird von dem vorausgehenden (auslösenden) Reiz kontrolliert, während die operante Reaktion von ihren Konsequenzen kontrolliert wird. 17. Auf welchen Prinzipien baut der Programmierte Unterricht auf? Wie könnte Programmierter Unterricht aussehen? Mit Hilfe der Prinzipien operanten Konditionierens wird versucht Lehr- und Lernprozesse zu optimieren. Der programmierte Unterricht sollte es nach Skinner möglich machen, dass jeder Schüler - anders als im herkömmlichen Unterricht - Lernaktivitäten zeigen muss und unmittelbar nach jeder Reaktion oder Verhaltenssequenz eine Rückmeldung bzw. Verstärkung erhält. Dabei sollte jeder Lernschritt auf dem vorhergehenden aufbauen, so dass der Lerner schließlich zu dem angestrebten Wissensniveau geführt wird. Beispiel: Bei e-Learning Modellen kann mit einem Smiley der immer glücklicher wird, der Lernerfolg symbolisiert und verstärkt werden. 18. Weshalb wird die Lerntheorie „Lernen am Modell“ oft als „Brückenschlag“/„Übergang“ zwischen behavioristischen Lerntheorien und konstruktivistischen Lerntheorien bezeichnet? Behavioristische Lerntheorien gehen davon aus, dass eine objektive Realität existiert. Nach konstruktivistischer Auffassung erlebt jedes einzelne Individuum die äußere Realität anders. Beim Modelllernen geht man von einer objektiven Realität aus und führt sie in seine eigene Realität über. 19. Welche Prozesse stehen beim Modelllernen im Zentrum des Interesses? Beschreiben Sie die Prozesse genauer! Beobachtung der jeweiligen sozialen Umwelt, des Verhaltens anderer Menschen oder von symbolischen Darstellungen. Lernende wählen aus der Vielzahl von sozialen Verhaltensweisen ihrer Umgebung einige aus, die sie als modellhaft für das eigene Verhalten anerkennen und versuchen dieses Verhalten zu imitieren/nachzuahmen. 20. Konstruktivistische Lerntheorien gehen davon aus, dass sich jeder seine eigene Wirklichkeit „zusammenbaut“. Wie kann man das verstehen? Lebt demnach jeder in seiner eigenen Welt? Nein, durch die Imitation von bestimmten Verhalten verschiedener Personen, die aber nie zu 100% übernommen werden, erzeugt jeder seinen eigenen Weg etwas zu machen/sich zu verhalten. 21. Was unterscheidet konstruktivistische Lerntheorien von behavioristischen? Behavioristische Lerntheorien gehen davon aus, dass eine objektive Realität existiert. Nach konstruktivistischer Auffassung erlebt jedes einzelne Individuum die äußere Realität anders 22. Erklären Sie das Grundprinzip konstruktivistischer Lerntheorien am Kippbildes der alten Dame! Jeder nimmt das Bild anders war, die einen sehen zuerst die junge Frau, die anderen die alte oder nur eine der beiden. Wahrnehmung und Deutung einer Situation ist individuell. 23. Was bedeutet der Begriff „Gestalt“ in der Gestaltpsychologie und inwiefern deckt er sich mit dem pädagogischen Begriff der „ProblemEINSICHT“? „Gestaltpsychologie“ = Grundannahme: die Wahrnehmung von sinnlichen Eindrücken ergibt sich nicht aus der Addition ihrer Einzelheiten, sondern an der Ganzheit, der „Gestalt“. Z.B. schreibt das Individuum der Summe der Einzelheiten eine andere Bedeutung zu als jedem einzelnen Element der Begriff „ProblemEINSICHT“ entsteht 24. Gemäß Lewins Feldtheorie ist menschliches Verhalten von verschiedenen Kräften beeinflusst. Aus welchen beiden „Umwelten“ stammen diese? Verhalten resultiere immer aus einer ‚Gesamtsituation‘, sei Ausdruck eines individuellen ‚Lebensraumes‘, der einerseits durch die objektive physikalische und soziale Umwelt und andererseits durch die ‚psychologische‘ Umwelt eines Individuums, durch seine kognitiven Voraussetzungen, Gefühle, Bedürfnisse und Ziele, konstituiert werde. Aus der wechselseitigen Durchdringung dieser beiden Umwelten ergibt sich nach Lewin ein immer neues ‚Feld‘, dessen ‚Gravitationskräfte‘ das jeweilige Verhalten bestimmen. 25. Geben Sie ein Beispiel für Lernen gemäß der Feldtheorie! Ein Kind, das mit der Mutter in der Schlange eines Supermarktes wartet und dabei die im niedrig gehängten Korb dargebotenen Süßigkeiten sieht. Diese Süßigkeiten können eine Valenz für das Kind bekommen, sofern es Süßigkeiten mag, sich langweilt etc. Wird das Kind durch andere Ereignisse beschäftigt, erhalten die Süßigkeiten keine Valenz, d.h. Süßigkeiten sind – in Abgrenzung zum Konzept vom Verstärker – nicht an sich Reize mit Valenz 26. Denken Sie an eine Lehrperson Ihrer schulischen Laufbahn, die Ihnen noch besonders in Erinnerung ist. Ordnen Sie deren Lehrerhandeln bzw. Unterricht den beiden Paradigmen „Instruktion“ oder „Konstruktion“ zu. Beantworten Sie dabei folgende Fragen: Welches Wissensbild lag dem Unterricht zugrunde? Die Religion bei der das Wissen unabgeschlossen ist Wie erfolgte Lernen? „Ameisenhaufen-Modell“: selbstständig Informationen zu einem Thema sammeln, gegebene Infos kritisch hinterfragen Welche Rolle nahm die Lehrperson ein? Berater Wie erfolgte die Leistungserbringung? Kleine Lehrnzielkontrollen 27. Skizzieren Sie die Idee des „cognitive apprenticeship“-Ansatzes abstrakt sowie an einem Unterrichtsthema dar! Gehen Sie dabei auf die vier Phasen ein! 1) Modellieren (modeling): Durch lautes Denken begleitetes, expertenhaftes Vorzeigen und Beobachtbarmachen einer kognitiven Zieltätigkeit. 2) angeleitetes üben (coaching): In der Rolle des Coachs die Lern- und Problemlöseversuche des Lernenden steuern, überwachen und situationsbezogen unterstützen. 3) Lerngürst (scaffolding): Lernenden als personales Lerngerüst dienen, an dem sie sich halten können, um sich von ihm allmählich loszulösen. 4) sich zurückziehen (fading-out): Die Lernsteuerung graduell freigeben, Hilfestellungen in dem Masse verringern, wie die Kompetenzen der Schüler sich festigen und sie selbst Verantwortung für ihr Handeln und Problemlösen übernehmen. Man sieht zuerst dem „Lehrer“ zu, übt das verhalten dann mit der Unterstützung und versucht seinen eigenen Zugang zu dem Problem zu finden. Am Schluss zieht sich der Lehrer zurück Projekthandbuch schreiben: Der Lehrer zeigt einzelne Teile eines „best praktice“ Beispiels und erklärt das vorgehen. Die Schüler sollen nun selbst ein Projekthandbuch schreiben und der Lehrer hilft ihnen den richtigen Ansatz zu finden. Wenn sie sich an einem Kapitel orientieren können, legen sie es für die anderen Kapitel auch um und der Lehrer zieht sich zurück und lässt sie ihr Werk vollenden. 28. Wie werden Erziehung, Unterricht und Bildung in der Pädagogik definiert? Welche Elemente enthalten derartige Definitionen im Allgemeinen? Was sehen Sie als Stärken und Schwächen dieser Definitionen an? Erziehung ist die planmäßige Führung, die die erwachsene Generation der heranwachsenden bei ihrer Auseinandersetzung mit der überkommenen Kultur angedeihen lässt Intentional interaktiv, Prozess sozial situiert Anpassung <-> Selbstbestimmung betrifft (v.a. im Unterschied zu Unterricht) Werte, Einstellungen, Haltungen, Lebensformen wesentliches Element der Selbstdefinition der Gesellschaft + die Kultur wird miteinbezogen die Bildung in „Freigegenständen“ und Freizeitinteressen ist nicht planmäßig Unterricht ist didaktisch geplanter und deshalb sowohl thematisch abgrenzbare als auch zeitlich hinreichend umfassende Sequenzen des Lehrens und Lernens im Kontext pädagogischer Institutionen bezeichnet. • intentional (Differenz zwischen Akteuren) • interaktiv, Prozess • sozial situiert • „institutionalisiert" • Anpassung <-> Selbstbestimmung • betrifft (v.a. im Unterschied zu Erziehung) Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten • Aber: „erziehender Unterricht“ + Didaktik, Thematik berücksichtigt Was ist mit nicht pädagogischen Institutionen, findet dort kein Unterricht statt? Bildung ist die durch Kultureinflüsse erworbene, einheitliche und gegliederte Wesensformung des Individuums, die es zu objektiv wertvollen Kulturleistungen befähigt und für objektive Kulturwerte erlebnisfähig (einsichtig) macht • meta-intentional: Selbstbildung • interaktiv, Prozess • sozial situiert • Anpassung <-> Selbstbestimmung • betrifft auch Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, aber zielt auf „wertvolle“ und umfassende Persönlichkeitsentwicklung und Lebensführung + Kultur miteinbezogen - Bildung ist heutzutage sehr oft nicht einheitlich 29. Müssen Menschen erzogen und unterrichtet werden? Welche Begründungen gibt es dafür in Anthropologie und Sozialwissenschaften? Was sehen Sie als Stärken und Schwächen dieser Begründungen an? Anthropologie: Der Mensch ist Grundsätzlich instinktreduziert und wegen seiner ungenügenden Organausstattung (wenig Behaarung, keine spezielle Schärfe der Sinne, keine angeborenen Angriffswaffen) ist er ein „Mängelwesen“. Damit der Mensch seine organisch bedingte Gefährdung ausgleichen kann muss er plan- und absichtsvoll in die Welt eingreifen (mit Verstand und Handeln) Kritik: Handeln hat Funktion nicht nur Überlebensbemühungen. Nicht-funktionales Handeln existiert und ist charakteristisch für Menschen (Kunst) Sozialwissenschaft: Wie sollen menschliche Fähigkeiten, Normen, Ideen und andere wichtige nicht-materielle „kulturelle Güter“ über den physischen Austausch der Generationen hinweg „reproduziert“ werden. Durch das Handeln in spezifischer Umgebung werden charakteristische Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Normen, Wissen etc. erworben. Kritik: Bringt das „Mithandeln“ nicht zu einseitige unsystematische, von zufälligen Konstellationen abhängige Ergebnisse? Ist es nicht zu unzuverlässig für die Aufgabe wesentliche kulturelle Errungenschaften zu „reproduzieren“ 30. Wie wird die Unterscheidung zwischen Allgemeinbildung und Berufsbildung in der Pädagogik im Allgemeinen begründet? Wie schlägt sie sich in der Struktur des Bildungswesens nieder? Welche Argumente sprechen gegen diese traditionelle Unterscheidung in einem modernen Bildungssystem? Was sehen Sie als Stärken und Schwächen dieser Begründungen an? Höhere vs. niedere Bildung Allgemeinbildung = „reine, nicht durch berufliche Orientierung kontaminierte Menschenbildung“ - in Eliteschulen, Gymnasien Allgemeinbildung als Möglichkeit zur Distanzierung und als Gegengewicht zu Gefahr der Vereinseitigung und Selbstentfremdung die in jedem speziellen Beruf liegt, zielt auf Menschlichkeit Berufsbildung = 'Bildung der anderen' Spezialisierte Berufstätigkeit Dagegen spricht, dass es heute viele Hochschulen gibt die sich auf einen beruflichen Schwerpunkt spezialisiert haben (HTL, HAK) 31. Welche Charakteristika werden menschlichem Handeln zugeschrieben? Erziehung = durch Mithandeln Handlungsfähigkeit gewinnen (menschliches) „Handlung“ tierisches „Verhalten“ Intentionalität – Menschen können ihr Handeln an (zukünftigen) Zielen orientieren Voraussetzung: Reflexivität - Menschen können sich von sich und ihrer aktuellen Lage (gedanklich, durch Sprache) distanzieren, „potentielle Zustände ihrer Selbst“ ersinnen Ist- und potentielle Lage vergleichen 32. Welche Rolle spielen externe „Strukturen“ für menschliches Handeln? „Struktur“ = Handlungs-umgebung d. Akteurs Gesetze, Verordnungen, Verträge, Handlungs-anweisungen, informelle Rechte, "ungeschriebene Gesetze", Umgangsregeln, Gepflogenheiten 33. Was versteht man unter „Strukturbildung“ und „Institutionalisierung“? Institution ? Regelsystem. System miteinander verknüpfter formaler und infromeller Regeln Institutionalisierung=zufällige Prozesse werden verstetigt Strukturbildung =Verfestigung von Handlungs-Regeln = Regeln und Ressourcen bereitstellen, die im Handeln aufgegriffen werden Funktion ist individuelles und soziales Handeln in eine bestimmte Richtung steuern Beschränkte Willkür, definierte Verpflichtungen Entlasten durch einen akzeptierten Handlungsrahmen Begleitet durch Legitimierungsstrategien und Saktionsmechanismen 34. Welche Ziele kann Unterricht verfolgen? Welche sollte er Ihrer Meinung nach verfolgen? 35. Führen Sie Kriterien an, an denen man „guten Unterricht“ messen könnte? Erläutern Sie diese! Leistungsvergleiche: z.B. erreichte Punkte in PISA, TIMSS, PIRLS... Schulbefinden: Förderung der Einstellung gegenüber Lebenslanges Lernen „volkswirtschaftliche“ Größen: Drop-outs, Akademikerquote, Abnehmerzufriedenheit, Arbeitslosigkeit… Input-Output-Relation: Was wird aufgewendet in Relation zum Ertrag? Funktionen der Schule (nach Helmut Fend): Enkulturation, Sozialisation, Selektion (vs. soziale Durchlässigkeit), Integration und Qualifikation 36. Inwiefern ist Angebots-Nutzungsmodell von Andreas Helmke eine Erweiterung des Modells schulischen Lernens nach Carroll? Nennen Sie die Dimensionen, die laut A-N-Modell auf den Lernerfolg von Schüler/innen wirken! Das Angebots-Nutzungsmodell — Schulexterne Einflüsse, Kontextfaktoren — Lehrerkompetenz — Merkmale guten Unterrichts 37. Nennen Sie min. 6 Qualitätsmerkmale guten Unterrichts! klare Strukturierung des Unterrichts Hoher Anteil echter Lernzeit Lernförderliches Klima Inhaltliche Klarheit individuelles Fördern intelligentes Üben transparente Leistungserwartungen 38. Was ist unter Klassenführung zu verstehen? Erläutern Sie dieses Merkmal guten Unterrichts besonders ausführlich, d.h. gehen Sie auch auf die Unterdimensionen ein und geben Sie Beispiele an. Klarheit (Welche Informationen enthielt die Zurechtweisung?), Festigkeit (Grad der Ernsthaftigkeit), Intensität (Stärke der Reizwirkung, z.B. Wechsel des Standorts), Schwerpunkt (inhaltlich, positiv oder negativ), Die wichtigste Voraussetzung für wirkungsvolles und erfolgreiches Lernen ist das Ausmaß der aktiven Lernzeit, das heißt der Zeit, in der sich die einzlenen Schüler mit den zu lernenden Inhalten aktiv, engagiert und konstruktiv auseinandersetzen. Je mehr Unterrichtszeit für die Reduktion störender Aktivitäten verbracht bzw. verschwendet wird, desto weniger aktive Lernzeit steht zur Verfügung. Der Klassenführung kommt deshalb eine Schlüsselfunktion im Unterricht zu. 39. Was versteht man unter dem Zeit- und Objektfehler? „Wählt er zur richtigen Zeit das richtige Objekt für seine Zurechtweisung? Oder unterläuft ihm irgendein Fehler, der die Information weitergibt, er sei über die Vorgänge nicht unterrichtet?“ Zeit- und Objektfehler 40. Worum handelt es sich beim Dr. Fox-Effekt und welchen Bezug hat dieser zum Unterrichtsmerkmal „inhaltliche Klarheit“? Die Forderung, auf die fachliche Korrektheit zu achten, scheint logisch, ist aber empirisch bisher nicht belegt. Dort, wo die fachliche Korrektheit anfängt, hört das Verständnis der Schüler oft schon auf. Das heißt, sie haben nur geringe Chancen, selbst zu erleben und zu überprüfen, ob die Informationen und Erklärungen des Lehrers fachlich richtig sind oder nicht. Fr. Fox Effekt beweist beweist eindrucksvoll, dass man auch dann eine erfolgreiche Rede mit begeisterten Zuhörern halten kann, wenn man absolut gar nichts zu sagen hat. 41. PISA wendet sich kritisch vor allem gegen… 1) Theorien: Sehr selektiv ausgewählt, begrenzter Gegenstandsbereich (literacy), oft unbelegt Vernachlässigung der gesamten bestehenden Theorien zu Aspekten der Bildung 2) Aufgaben: rein kognitiv kulturell verzerrend 3) Methoden: Reduktion auf Tests und Statistische Auswertung Bei Analysen: Kontrollgruppendesign-Studien 4) Effekte: Teaching to the test + Vernachlässigung nicht getesteter Inhalte Systematischer Betrug auf allen Ebenen 42. Welcher innenpolitischen Funktion dienen internationale Initiativen wie die PISAVergleichsstudien und der Bologna-Prozess oft? Instrumentalisierung internationaler Organisationen als Hebel für innenpolitische Durchsetzung 43. Initiatoren der PISA-Studien und des Bologna-Prozesses waren ... transnationalen Organisationen bzw. Netzwerken auf Regierungsebene 44. Definieren Sie den Begriff der „Bildungsungleichheit“ und nehmen Sie dabei Bezug auf die vier gesellschaftlichen Bedingungen für Bildungsungleichheit. Systematisch ungleiche Verteilung von Bildungserfolg (Bildungstiteln) auf verschiedene Bevölkerungsgruppen – sodass also bestimmte Gruppen dauerhaft zu wenige, andere dauerhaft zu viele Bildungstitel erhalten. 45. Nennen Sie drei formale Regelungen, die den Zugang zu Bildungsinstitutionen kanalisieren und dabei Kinder aus bildungsfernen Milieus in der Regel benachteiligen. Verleihung der Staatsbürgerschaft Begrenzung der Aufnahmekapazitäten (Schul- und Studienplätze) Bildungstitel (inkl. Notenschnitt) vorgeordneter Bildungsinstitutionen Eingangstests individuelle Beratung (mit systematischem Bias) finanzielle Beiträge (Gebühren) 46. Das zentrale Verhaltensmuster sozialer Distinktion besteht darin … Distinktion = Unterscheidung. Verhaltensmuster sozialer Distinktion: Abgrenzung „nach unten“, Nachahmung „nach oben“ * „Distinktive“ Handlungsmaxime : Den erreichten gesellschaftlichen Status (der beruflichen Position) sichern, sozialen Abstieg vermeiden! Sozial aufsteigen, wenn möglich! * => Jede Gruppe versucht zunächst einmal, ihren Status zu halten => Stabilisierung von Ungleichheitsverhältnissen Methoden: Neuerfindung und Nachahmung * Mitglieder jeder gesellschaftlichen Gruppe versuchen, das Verhalten der nächsthöheren Gruppe nachzuahmen, um „Zutritt“ zu ihr zu erhalten * Aber die nächsthöhere Gruppe grenzt sich ab, indem sie neue Verhaltensmodelle (Moden, Praktiken) erfindet/ entdeckt, von denen die untere nichts ahnt oder die die untere sich nicht leisten kann. Elitäre Distinktion (Elite = „die Ausgewählten“, vs. Masse): Selbst- und Weltbild 1. Selbstzuschreibung (a) außerordentlicher Leistungsbereitschaft und –fähigkeit. (verschwiegen werden: Geld, Vermögen, Beziehungen als Grund für die eigene Befähigung), (b) der Verfolgung hoher gesellschaftlicher Werte: Mut, Verantwortung, Wahrheitsliebe, Pragmatismus, Optimismus, Strebsamkeit (c) besonderer gesellschaftlicher Verantwortung (streben aber nur Führungspositionen in der Wirtschaft an) (Leistung wird rein quantitativ definiert: 50-70 Arbeitsstunden/ Woche) 2. Gesellschaftsbild: Ein schreckliches System sozialistischer, wirtschafts-feindlicher Gleichmacherei, die Minderleister mitzieht und Hochleister kurz hält. Verzärtelte Wohlfühlgesellschaft, die Ressourcen verschwendet, Zukunftsperspektiven verspielt und den Anschluss an den Wettbewerb verpasst hat. 3. Die Masse ist unbeweglich, faul, dumm: unfähig oder unwillig zu hoher Arbeitleistung, und asozial: neidisch und prinzipiell gegen alles. Der Staat gibt ihnen zu viele Sozialleistungen und bildet sie schlecht. (Friedrichs 2009) 47. Welche der folgenden Faktoren beeinflussen die familiäre und subkulturelle Prägung von Personen? Erfahrungen der Eltern mit Bildungsinstitutionen und Arbeitswelt Institutionen als autoritäres, unverständliches „Feindesland“, in dem man häufig Niederlagen erlebt; Arbeitswelt als entfremdetes Rücken-krumm-Schuften für wenig Ertrag Vs. Institutionen als Dienstleister, die man selbstverständlich in Anspruch nimmt und die die eigenen Privilegien sichern; Arbeitswelt als Selbstverwirklichung und Quelle von Macht, Geld, Ansehen Bildungsbezogene Erwartungen der Eltern an ihre Kinder und an ihresgleichen „Bildung bringt nichts, die Kinder der Reichen kannst du nicht überholen, verdien lieber dein eigenes Geld (und lieg uns nicht so lange auf der Tasche)“ Vs. „Wir zeigen dir, was du machen musst, um in Schule und Uni voran zu kommen. Selbstverständlich wirst du aufs Gymnasium gehen, studieren und einen statushohen Beruf erlangen!“ Vermittlung des Verhältnisses zu Bildungsinstitutionen und zum Freizeitverhalten an die Kinder Kontakt zu Institutionen vermeiden, misstrauisch, eingeschüchtert, trotzig + in der Freizeit in Cliquen spielen, „rumhängen“ Vs. Dialog mit Institutionen eingehen, Rechte einfordern und Privilegien erwerben, sich den Forderungen anpassen + in der Freizeit organisierte, leistungs- und konkurrenzorientierte Beschäftigungen Informationen über Bildungsmöglichkeiten (sind ungleich verteilt) + Informationssuchverhalten (wird ungleich antrainiert) Mechanismus der Übertragung: Erfahrungen prägen Erwartungen prägen Förderungs-Arten (Vorleben und Erzählen) prägen Erfahrungen … 48. Was versteht man unter institutioneller Diskriminierung? Institutionelle Diskriminierung = Systematische Ungleichbehandlung von Schüler/innen unterschiedlicher sozialer Herkunft durch die Institution. 49. Wie erzeugen Schulen durch Leistungsbeurteilung und Leistungsprognose eine systematische Benachteiligung von Schüler/innen aus bildungsfernen Schichten? zweifache Benachteiligung disprivilegierter Kinder: Bei der Leistungsbeurteilung wird von den sozialen Bedingungen abstrahiert, unter denen die Schüler/innen lernen Bei der Leistungsprognose werden genau diese Bedingungen aber einbezogen 50. Welche Rolle spielt die Beurteilung des Sozialverhaltens von Schüler/innen bei der Erzeugung von Bildungsungleichheit? Neben Leistungen werden auch Charaktereigenschaften des Sozialverhaltens der Schüler/innen bewertet – und zwar am Maßstab von Mittelschichtnormen: Leicht sichtbare sprachliche und verhaltensmäßige Eigenschaften, die im Kontrast zu normalem Mittelschichtverhalten auffallen, werden als milieubedingte Lernschwächen interpretiert (z.B. Zweisprachigkeit als Bedrohung vs. Zweisprachigkeit als Chance) Schüler/innen aus disprivilegierten oder exotischen Milieus werden vorwiegend diszipliniert; mit Schüler/innen aus privilegierten Schichten wird vorwiegend inhaltlich gearbeitet. Lehrer/innen arbeiten lieber mit konformen Schüler/innen als mit oppositionellen oder „abweichenden“, da sie mit jenen mehr und leichter berufliche Erfolge erzielen als mit diesen Schüler/innen aus der Unterschicht haben bei gleicher Leistung eine drei- bis vierfach geringere Chance als Schüler/innen aus der akademischen Mittelschicht, einen bestimmten Bildungserfolg zu erzielen. 51. Wer an die „Meritokratie“ glaubt, der glaubt, dass Personen dann in gesellschaftliche Spitzenpositionen gelangen, wenn sie … … mehr als die Anderen geleistet haben. Weiters konnte so viel geleistet haben, weil man in besonderer Weise natürlich begabt ist. „Meritokratie“: Herrschaft derer, die es sich verdient haben. 52. Welche Kompetenzen misst PISA? Lesekompetenz Mathematische Kompetenz Naturwissenschaftliche Kompetenz 53. Welche grundlegende Funktion erfüllt (= Leistung erbringt) das Wirtschaftssystem für die Gesellschaft, also auch fürs Bildungssystem? Das Wirtschaftssystem produziert Basis-Güter, die für das allgemeine Überleben der Personen notwendig sind (Nahrung, Kleidung, Wohnung) und sorgt dafür, dass diese Güter getauscht und transportiert werden können (durch Markt, Infrastruktur). Speziell für Schulen/ Hochschulen heißt das (neben Nahrung/ Kleidung/ Wohnung/ Verkehrsmitteln): Gebäude, Lehr- und Lernmaterialien werden wirtschaftlich erzeugt. („Sicherung des materiellen Substrats/ finanzielle Werte“) 54. Welches Verhalten lernen Schüler/innen nach Henry bzw. Jackson durch den heimlichen Lehrplan? „Weil sie nicht scheitern wollen, sind die meisten Schüler bereit, nahezu alles von ihren Lehrern anzunehmen, ohne sich weiter um die Wahrheit des Übermittelten zu kümmern.“ Resultat: Schüler lernen, sich konform im Schulunterricht zu beteiligen, auch wenn die Aufgaben sinnlos sind und sie die Fragen albern finden. Sie lernen, Verfahren zu akzeptieren, die höheren Ortes beschlossen worden sind, auch wenn ihre Logik ungeklärt und ihr Sinn unklar bleiben. 55. Welche Entwicklungen haben in letzter Zeit in Hinblick auf die Steuerung des österreichischen Schulsystems stattgefunden? Interne Steuerungsinstrumente: Stärkung des Managements, Schulprogramm, Selbstevaluation und Qualitätsmanagement Konstituierung der Schule als „Betrieb“ Erste externe Steuerungsinstrumente: Vergleichsarbeiten, Aufgabenbeispiele, Neuorientierung der Schulaufsicht „Vielfalt orchestrieren“ 56. Welche sind die Hauptmerkmale des „evidenzbasierten Steuerungsmodells“ im Schulsystem? standardbezogenen Leistungstests (Lernstandserhebungen) „Schulinspektionen“ weitere Strategien: Regionale und Nationale Bildungsberichte, Bildungsforschung, Errichtung von Instituten der Bildungsforschung und Qualitätssicherung. 57. Welche Charakteristika haben angelsächsische, skandinavische und deutschsprachige Schulsysteme? Skandinavische Schulsysteme Merkmale: Förderungsorientierung, Schüler- und Elternpartizipation, Lernkontrakte, Tests als Diagnose, Schutz der Rechte auf angemessene, standardbezogene Förderung (z.B. Ombudsman) Angelsächsische Schulsysteme Standard- und Testinformation = zentral für Regulierung durch Wettbewerb und Konsumentenwahl, Merkmale: Testinformationen werden laufend/jährlich veröffentlicht, breite Publizität, Einladung zum Vergleich (ranking, league tables) Deutschsprachige Schulsysteme Regulierung durch Hierarchie und hierarchisch hergestellte Ordnung.Standardbezogene Testinformationen ‚vervollkommnen’ Selektion. Entwicklung durch Druck, der an SchülerInnen ‚weitergereicht’ wird.Merkmale: Verbesserung des Beurteilungsinstrumentariums; Einsatz der neuen Instrumente v.a. an den ‚Gelenkstellen’ des Schulsystems 58. Welche Bildungs-„Schocks“ gab es 1957, 1983 und 2004 – und für welche Länder? Welche wichtigen Unterschiede gab es zwischen diesen Schocks? 1957 USA: Der Sputnik-Schock (Naturwissenschaftliches Wissen stärken) 1983 USA:Ölkrisen und Stagflationskirse. Die schlechte Bildungsqualität wurde als Sicherheitsrisiko von nationaler Bedeutung dargestellt. 2004 Österreich: PISA-Schock (Schulsystem schlecht. Bildungsstandards. Bildungsmonitoring. Vergleichstests. Zentralmatura.) 59. Beschreiben Sie mindestens 5 Gründe, weshalb es sehr schwierig ist, eine Antwort auf die globale Frage „Was ist guter Unterricht?“ zu geben? Gut wofür? — Kognitive oder affektive oder motivationale Wirkung? — Aufbau von Wissen oder Lern- oder Sozialkompetenz? — Leistungssteigerung vs. Chancenausgleich Gut für wen? (z.B. Vermeidung von Born-out bei Lehrer/innen) Gut aus wessen Perspektive? (Schüler-, Lehrer-, Eltern-, Schulleiter-, Fachwissenschaftler-) Gut gemessen an welchen Startbedingungen? (z.B. Klassenzusammensetzung) Gut für wann? (Erfolg in der Schule vs. Erfolg im Studium/Beruf?) 60. Welchen Einfluss haben Schulen auf den Lernerfolg von Schüler/innen im Vergleich zu außerschulischen Faktoren wie die familiäre Herkunft? Schwer veränderbare Faktoren (z.B. familiärer Hintergrund) haben stärkeren Einfluss auf Schulleistung leichter veränderbare schulische Faktoren (z.B. Klassengröße, Lehrerentlohnung, Gebäude, kompensatorische Programme). Es gibt verschiedene Aussagen über den Einfluss aber er befindet sich bei ca 10-20%. 61. Welche Funktionen erfüllt das Schulsystem für die Gesellschaft (und ihrer Substrukturen) und wie tut sie das? Nennen Sie die Hauptfunktionen der Schule nach Fends „Theorie der Schule“. Nennen Sie für jede Funktion das gesellschaftliche Teilsystem, für das diese Funktion erfüllt wird und die Mittel und Wege, durch di diese Funktion erfüllt wird. Gestalten Sie Ihre Antwort laut nachstehender Grafik. Funktion: … wird erfüllt für das … durch folgen Mittel gesellschaftliche Teilsystem: und Wege: 1 Enkulturation Produktion Durch Unterricht (Qualifikation) 2 Sozialisation Produktion Durch Unterricht (Qualifikation) 3 Selektion (vs. soziale Sozialstruktur durch Prüfungen, Durchlässigkeit), Berechtigungen (Selektion) 4 Integration Politisches System durch Schulleben, heimlichen Lehrplan (Integration) 5 Qualifikation Sozialstruktur Durch Unterricht (Qualifikation) 62. Erklären Sie das TOTE-Schema an einem selbst gewählten Beispiel Nach dem TOTE-Modell besteht das Handlungsprogramm aus einer hierarchischen Anordnung von Prüf- und Handlungsphasen: Prüfphasen sind durch Soll-Werte gekennzeichnet, die angestrebte Zustände oder Ziele darstellen. Handlungsphasen sind durch Aktivitäten zur Realisierung dieser Soll-Werte gekennzeichnet. Die Grundeinheit eines Handlungsprogramms ist ein Rückkopplungskreis, der aufgrund seiner Prozesscharakteristik als Test-Operate-Test-Exitoder kurz TOTE-Einheit bezeichnet wird. In der Prüfphase wird ein Ist- mit einem Soll-Wert verglichen (Test). Ist der Soll-Wert nicht realisiert, wird die Handlungsphase durchlaufen, während der eine Aktivität ausgeführt wird (Operate). Die Handlungsphase führt auf Grund der Handlung zu einer Aktualisierung des Ist-Wertes, der in einer weiteren Prüfphase mit dem SollWert verglichen wird (Test). Ist der Soll-Wert weiterhin nicht realisiert, wird die Handlungsphase erneut durchlaufen, andernfalls wird der Rückkopplungskreis verlassen (Exit). 63. Wie kann ein Bildungssystem Schulentwicklung steuern? Governance: Bildungsreform und zielt auf Veränderung koordinierter Handlung in einem System Akteure setzen Handlungen, —die Strukturen aufbauen sollen, die solches verändertes Handeln wahrscheinlicher machen („Regeln und Ressourcen“), und —die andere Akteure stimulieren sollen, in einer spezifischen Weise zu handeln. Viele andere Akteure müssen diese Handlungs-Struktur-Angebote aufgreifen, —in die Handlungslogik ihrer Ebene übersetzen (= „rekontextualisieren“) und —ihre Handeln mit jenem anderer Akteuren neu koordinieren. Systemsteuerung Vielzahl von Akteuren Handlungskoordination Mehrebenensystem 64. Welche Aufgaben hat die österreichische Schule? Kulturweitergabe Persönlichkeitsentwicklung Staatsbürgererziehung Vorbereitung auf Arbeitswelt Die österreichische Schule hat die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlage der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken. Sie hat die Jugend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen. Die jungen Menschen sollen zu gesunden, arbeitstüchtigen, pflichttreuen und verantwortungsbewussten Gliedern der Gesellschaft und Bürgern der demokratischen und bundesstaatlichen Republik Österreich herangebildet werden. Sie sollen zu selbständigen Urteil und sozialen Verständnis geführt, dem politischen und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen sowie befähigt werden, am Wirtschafts- und Kulturleben Österreichs, Europas und der Welt Anteil zu nehmen und in Freiheits- und Friedensliebe an den gemeinsamen Aufgaben der Menschheit mitzuwirken. 65. Geben Sie ein Beispiel für die Wirkungsweise von Strukturen auf das Handeln einzelner Lehrpersonen. Geben Sie ein Beispiel für Institutionalisierungsprozesse im Schulsystem. Sie sind durch Normen und Regeln des Schulsystems eingeschränkt und können durch die Vorgabe von Lehrzielen nur beschränkt ausweichen. Beispiel.: Zentralmatura, Lehrziele der verschiedenen Unterrichtsfächer, Vorgegebene Schulbücher 66. Welche Rolle spielen die kognitiven Voraussetzungen, wie Intelligenz oder fachliches Vorwissen im Lernprozess bzw. für den Lernerfolg? Hochaggregierte Maße der allgemeinen Intelligenz sind die besten Einzelprädiktoren von Schulleistungen. Zusammenhang erklärt sich dadurch, dass intelligentere Menschen besser in der Lage sind sich auf neue Aufgaben einzustellen, effektive Problemlösestrategien zu entwickeln und lösungsrelevante Regeln erkennen und in gleicher Zeit in der Vergangenheit mehr und intelligenter organisiertes (tiefer verstandenes) Wissen erworben haben. Intelligenz und Vorwissen ist aber nicht nur Bedingung, sondern auch Folge schulischen Lernens. 67. Beschreiben Sie mindestens 5 Möglichkeiten, wie Sie für Klarheit und Struktur in Ihrem Unterricht sorgen können! Kurze Sätze Roter Faden Beispiele Keine Fremdwörter Fachspezifische Wörter 68. Welche Funktionen erfüllt das Schulsysteme für die Gesellschaft (und ihrer Substrukturen) und wie tut sie das? Enkulturation Sozialisation, Selektion (vs. soziale Durchlässigkeit), Integration Qualifikation 69. Helmke schreibt, dass die Familie eines Schülers/einer Schülerin unter anderem durch Stimulation, Motivation, Imitation und Instruktion Einfluss auf dessen Lernerfolg ausübt. Was ist mit diesen vier Begriffen jeweils gemeint? Wie wirken Familie bzw. Eltern noch auf den Lernerfolg? Stimulation anregende unmittelbare Umwelt, z.B. gemeinsame familiäre Aktivitäten, Vorlesen oder Frage-Antwort-Spielen, anregende materielle Umwelt Instruktion Ein eher direktiver, dominierender, wenig verbaler und intellektuell anspruchsloser Stil der Interaktion bei der Hausaufgabenunterstützung ist mit einer ungünstigen Schulleistungsentwicklung verbunden. Nur prozessorientierte Formen der Hausaufgabenunterstützung (Förderung von Strategien, Hilfen zum Selbstlernen) waren effizient. Motivation elterliche Erwartungen, Aspirationen, Wertschätzung schulischer Tüchtigkeit ihrer Kinder (Belohnung und Bestrafung wirkte sich aber negativ aus) Imitation Lernen am Modell (v.a. Sprachmodell!) 70. Über welche Merkmale hat die Lehrperson Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler/innen? Gehen Sie dabei vertieft auf die Merkmale „Fachkompetenz“ und „Diagnosekompetenz“ ein! Was heißt Diagnosekompetenz genau und wieso ist diese so bedeutsam für den Lernerfolg? Vorbildwirkung (direkte Beeinflussung v.a. als Sprachmodell) PCK: Pedagogical Content Knowledge (Vertreter: Shulman; Bromme) — Fachwissen — Allgemein pädagogisches Wissen — Fachdidaktisches Wissen — Curriculares Wissen — Philosophie des Schulfachs Unterricht von Lehrpersonen mit Expertenwissen, signifikant leistungsförderlicher (gemessen an der Entwicklung des Hörverstehens) ist als der Unterricht von fachfremd unterrichtenden Lehrpersonen Bereitschaft, Fähigkeit zur Selbstreflexion (Aktionsforschungsansatz, Schön) Leistungsmotiv & Engagement Subjektive Theorien und epistemologische Überzeugungen Humor, Begeisterung fürs Fach Diagnosekompetenz Dabei handelt es sich um ein Bündel von Fähigkeiten, um den Kenntnisstand, die Lernfortschritte und die Leistungsprobleme der einzelnen Schüler sowie die Schwierigkeiten verschiedener Lernaufgaben im Unterricht fortlaufend beurteilen zu können, sodass das didaktische Handeln auf diagnostischen Einsichten aufgebaut werden kann. Wichtig, weil die Schwierigkeit von Unterrichtsmaßnahmen, Fragen und Aufgaben auf die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler abgestimmt sein muss. Professionsstandards 71. Zu affektiven Lernvoraussetzungen (z.B. Volition, Motivation, Lernfreude, Interesse, Selbstkonzept, Schulangst...) gibt es sehr unterschiedliche Theorien, Messverfahren und daher auch sehr unterschiedliche Forschungsergebnisse. Welche Bedeutung schreiben Sie – Ihren eigenen Erfahrungen entsprechend – diesem Bereich zu, wenn es um die Frage des schulischen Erfolges geht? volitional = etwa der Willenskraft; Prozess der Bildung, Aufrechterhaltung und Realisierung von Absichten Motivation — viele verschiedene Konstrukte/Theorien — unterschiedliche Einschätzung der Bedeutung für den Lernerfolg (von zentral bis völlig irrelevant) Fähigkeitsbild: Erfolgserwartung, Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit...Positive Korrelationen in Metaanaylsen, abhängig von Alter und Fähigkeitsniveau. fachspezifische Schulangst Interesse & Schulleistung: r = .41 (Metaanalyse von Schiefele et al. 1992) Einstellung zum Lernen (Lern- und Schulfreude; Schoolinvolvement): positive aber niedrige Zusammenhänge mit Schulleistung 72. Welche wissenschaftlichen Aussagentypen kann man unterscheiden? präskriptive (normative, wertende) Aussagen Aussagen, die bestimmte Handlungsweisen vorschreiben, als wertvoll darstellen, festlegen, was als richtig zu gelten hat usw. deskriptive (beschreibende) Aussagen Aussagen, die behaupten, dass bestimmte Fakten undceinfache Zusammenhänge empirisch nachprüfbar vorliegen analytische Aussagen Aussagen, die behaupten, dass bestimmte komplexere Zusammenhänge empirisch nachprüfbar vorliegen (in diese gehen üblicherweise eine größere Zahl theoretischer Annahmen als Voraussetzung ein) argumentieren eine Aussage so formulieren, dass ihre Herleitung/Begründung Schritt für Schritt dem jeweiligen Publikum nachvollziehbar ist. 73. Welche Aufgaben hat die Erziehungswissenschaft (die Bildungsforschung)? Wie kann sie diese erfüllen? formuliert deskriptive und analytische Aussagen über Erziehungsphänomene, unterzieht sie einer empirischen Prüfung und versucht damit Theorien über komplexere Zusammenhänge in diesem Feld aufzubauen. Ihre Ergebnisse, empirische Einzelaussagen und umfassendere Theorien, bleiben „hypothetisch“; sie müssen weiter überprüft und hinsichtlich ihres Gültigkeitsbereiches untersucht werden. normative Aufgaben Sie argumentiert, welche Ziele und Handlungsweisen auf dem gegenwärtigen Wissensstand gut und weniger gut begründbar sind. Bei der Begründung versucht sie sich so weit als möglich auf empirische Aussagen sowie auf gut argumentierte normative Konzepte (z.B. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) zu stützen. konstruktive Aufgaben sollte auch Vorschläge für sinnvolle Praxisgestaltung machen. Auch dabei sollte sie sich so weit als möglich auf empirische Aussagen sowie auf gut argumentierte normative Konzepte zu stützen. 74. Was gilt als wissenschaftliche Aussage? Anspruch auf besondere Legitimität Der wissenschaftliche Wert einer Forschung ergibt sich nicht aus dem Status der Forscher/innen (Profis vs. Praktiker/innen) und nicht aus der Verwendung besonderer Forschungsmethoden historischer Prozess der kritischen Diskussion und Argumentation in der „scientific community“ Wissenschaftliches Wissen ist hypothetisch, bezweifelbar und sollte immer wieder in Zweifel gezogen werden, ist aber meist relativ gut geprüftes Wissen 75. Welche charakteristischen Merkmale hat das österreichische Schulsystem? Schultypen, Größenrelationen Vorschule Grundschule, Volksschule Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Gesamtschule Oberstufenrealgymnasium, Berufsbildende Höhere Schulen, Bildungsanstalt für Kindergarten bzw Sozialpädagogen, Berufsbildende mittlere Schule, Berufslehre Uni, Akademie, Kolleg, Fachhochschule 76. Arbeiten Sie die unten dargestellte Frage der Didaktischen Analyse nach Klafki für das Unterrichtsthema „wissenschaftlich Zitieren“ (Techniken wissenschaftlichen Arbeitens) aus. Welches Urphänomen, Grundprinzip, Gesetz, Sinn, Methode lässt sich am Unterrichtsthema exemplarisch erfassen? (Bildungsgehalt im engeren Sinne) Wofür steht das Thema exemplarisch? Für das zitieren in eigenen Ausarbeitungen, wissen welche Regel des zitieren verwendet werden muss Wo lässt sich das Elementare später fruchtbar machen? beim Schreiben von Seminararbeiten, Dimplomarbeiten, Büchern 77. Welche drei Kompetenzen sollten Ihrer Ansicht nach Hauptgegenstand schulischer Lernprozesse sein? Begründen Sie jede von Ihnen genannte Kompetenz kurz. 78. In welchen großen Schritten hat sich die Struktur des österreichischen Schulsystems herausgebildet? Worin bestand die jeweilige Neuerung dieser „Schritte“? 79. Erläutern Sie Carrolls Modell schulischen Lernens (1963) und leiten Sie daraus Konsequenzen für Ihren Unterricht ab! 80. Wie kann man Schulen gut machen? Welche Ideen und Vorgangsweisen stecken hinter der Konzept „Schulentwicklung“?