Leseprobe - Academy of Sports

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L E SEPROBE
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Lehrskript
Kapitel 2 – Lernen
2.1.1. Klassisches Konditionieren
2.1.2. Operantes Konditionieren
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2.2 Lernen am Modell
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2.1 Behavioristische Lerntheorien
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2.3 Kognitives Lernen und Lernstrategien
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Lernorientierung
Nach Bearbeitung dieses Kapitel werden Sie:
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 die wichtigsten Lerntheorien kennen und verstehen,
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 verschiedene Lernstrategien überblicken und in der eigenen Lernpraxis einsetzen können.
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2.1 Behavioristische Lerntheorien
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Jeder Mensch hat Vorstellungen zum Thema Lernen. Doch was ist
letztlich mit Lernen gemeint?
Definition
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„Unter Lernen verstehen wir einen Prozess der Veränderung im
Wissen oder Verhalten durch Informationen oder Erfahrung, wobei
mechanische und biologische Ursachen, wie z. B. Drogen, Wachstum, Ermüdung ausgeschlossen werden.“
Wagner (2009), In: Wagner/Hinz/Becker/Rausch (Hrsg.), S. 23
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Als nächster Schritt stellt sich die Frage, wie Lernen überhaupt
funktioniert. Um dies zu beantworten, wurden im 20. Jahrhundert
einige behavioristische Lerntheorien entwickelt. Behaviorismus
(behavior (engl.) = Verhalten) steht für eine objektive Orientierung
der Wissenschaft, deren Forschungsgegenstand das reine Verhalten war. Subjektive Faktoren wie z. B. Reflexion oder Gefühle sollten hierbei ganz ausgeblendet werden.
2.1.1 Klassisches Konditionieren
Beim klassischen Konditionieren lernt der Mensch eine neue Assoziation zwischen Stimuli (Reizen) und Reaktionen. Veranschaulichen lässt sich dies am besten mit den Experimenten des Russen Ivan Pawlow (1849-1936), der ursprünglich die Verdauungsreaktion von Hunden untersuchte. Im Laufe des Experiments stellte Pawlow fest, dass nicht nur durch das Futter eine Verdauungsreaktion (in diesem Fall Speichelfluss) ausgelöst werden kann,
sondern auch durch andere Reize (hier: Läuten mit einer Glocke),
die unmittelbar vor oder während dem Essen gegeben wurden.
Vor der Konditionierung
Reiz (Stimulus)
Futter (UCS)
Ton (NS)
Reaktion
Speichelfluss beim Hund (UCR)
keine Reaktion
Das Futter wird hier als unkonditionierter Reiz/Stimulus (UCS) und
die natürliche Reaktion des Speichelflusses beim Hund als unkonditionierte Reaktion (UCR) bezeichnet. Der Ton einer Glocke (hier:
neutraler Reiz) ruft an dieser Stelle keine Reaktion beim Hund
hervor.
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Lehrskript
Reaktion
Speichelfluss beim Hund (UCR)
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Während der Konditionierung
Reiz (Stimulus)
Futter (UCS) + Ton (NS)
Nach der Konditionierung
Reiz (Stimulus)
Ton (CS)
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Während Pawlow den Hund fütterte, läutete er jedes Mal mit einer
Glocke. Dieser Ton wurde dadurch vom neutralen zum konditionierten Reiz.
Reaktion
Speichelfluss beim Hund (CR)
Nach einiger Zeit war beim Hund allein durch das Glockenläuten
(also den ursprünglich neutralen Reiz) das Einsetzen des Speichelflusses zu beobachten, er hatte also im Sinne der klassischen
Konditionierung gelernt.
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Auch auf Menschen ist Konditionierung anwendbar, wie das traurige Experiment mit dem kleinen Albert zeigt, das von John B.
Watson (1878-1908) durchgeführt wurde. Das neun bis elf Monate
alte Kind wurde so konditioniert, dass es Angst vor weißen Ratten
entwickelte.
Vor der Konditionierung spielte Albert neugierig mit Ratten und
zeigte wie jedes Kleinkind eine natürliche Angst vor lauten Geräuschen.
Reiz (Stimulus)
Anblick von Ratten (NS)
Lautes Geräusch (UCS)
Reaktion
keine spezifische Reaktion
Erschrecken, Weinen (UCR)
Die Konditionierung lief wie folgt ab: Jedes Mal, wenn Albert eine
Ratte erblickte, wurde hinter seinem Rücken mit einem Hammer
auf ein Metallstück geschlagen.
Reiz (Stimulus)
Anblick von Ratten (NS)
+ Lautes Geräusch (UCS)
Reaktion
Erschrecken, Weinen (UCR)
Durch den Lärm wurde Albert so erschreckt, dass er schon nach
zwei Versuchsdurchgängen beim Anblick der Ratte zu schreien
begann – die Angst vor Ratten war konditioniert bzw. gelernt.
Reiz (Stimulus)
Anblick von Ratten (CS)
Reaktion
Erschrecken, Weinen (UCR)
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Nach einigen Tage generalisierte sich die Angst übrigens so weit,
dass Albert bei allem Fellartigen (z. B. Hund, Katze, Bart)
Angstreaktionen zeigte. Eine Gegenkonditionierung bzw. Löschung wurde hier nicht vorgenommen. In der Folgezeit wurde
dieses Experiment heftig kritisiert und wäre heute gemäß den wissenschaftlichen Ethikrichtlinien so nicht mehr durchführbar.
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Zusammenfassung des klassischen Konditionierens:
1. Gelernt wird das Auslösen von natürlichen/neutralen Reaktionen auf neue Reize.
2. Es bedarf eines natürlichen Reizes, der eine zuverlässige
Reaktion hervorruft, und eines neutralen Reizes, der keine
Reaktion auslöst.
3. Bei systematischer Paarung (CS und UCS müssen zeitlich
eng beieinanderliegen) des konditionierten mit dem unkonditionierten Reiz wird die konditionierte Reaktion mit steigender Häufigkeit erzeugt  erlernt.
4. Reizgeneralisierung: Erweiterung des konditionierten Verhaltens auf ähnliche Reize.
5. Löschung (Extinktion): Die erlernten Reiz-ReaktionsVerbindungen können bei Abwesenheit eines unkonditionierten Reizes wieder verlernt werden.
Übung - klassische Konditionierung
Fallen Ihnen Reaktionen ein, die Sie selbst durch klassische Konditionierung erlernt haben?
Pawlow glaubte, menschliches Verhalten mit Hilfe der klassischen
Konditionierung begründen zu können. Heute ist bekannt, dass
kognitive Theorien einige Gebiete des Lernens besser erklären
können, siehe Kapitel 2.2. Zuvor soll aber noch eine weitere behavioristische Lerntheorie vorgestellt werden: das operante Konditionieren.
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2.1.2 Operantes Konditionieren
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Operantes Verhalten wird spontan vom Organismus gezeigt, um
eine Handlung durchzuführen. Das Verhalten verändert sich auf
Grund von Reaktionen der Umwelt auf diese Handlung. Der Amerikaner Burrhus Frederic Skinner (1904-1990) fand mit Hilfe eines
Tierexperiments heraus, wie die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens verändert werden kann.
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Für seine Versuche konstruierte er einen leeren Käfig (die so genannte Skinner-Box), in dem nur ein kleiner Hebel, ein Futterausgabeschacht und eine Lichtquelle vorhanden waren. Nun wurden
Tiere (meist Ratten oder Tauben) in den Käfig gesetzt und beobachtet sowie verschiedenen Lerntests unterzogen. Ein Beispiel:
Betätigt die Ratte den Hebel, öffnet sich eine Klappe, durch die
Futter in den Käfig fällt. Ausgehend von weiteren Experimenten
mit dieser Versuchsanordnung stellte Skinner die Bedeutung der
Belohnung für das Lernen von Verhalten in den Vordergrund.
Aus den Versuchsergebnissen wurde dies gefolgert:
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Um die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens zu erhöhen,
sollte die Konsequenz eine Belohnung beinhalten, z. B. Lob, Essen oder die Entfernung von etwas Unangenehmem.
Die Auftretenswahrscheinlichkeit sinkt hingegen, wenn auf ein
Verhalten ein unangenehmer Reiz folgt, z. B. Lärm, Schreie oder
Wegfall eines angenehmen Reizes, z. B. Beachtung, Essen.
Auftretenswahrscheinlichkeit
steigt
Positive Verstärkung:
Auf ein Verhalten folgt ein
angenehmer Reiz
Negative Verstärkung
Auf ein Verhalten folgt die
Entfernung eines unangenehmen Reizes
Auftretenswahrscheinlichkeit
sinkt
Bestrafung 1. Art
Auf ein Verhalten folgt ein
unangenehmer Reiz
Bestrafung 2. Art
Auf ein Verhalten folgt der
Wegfall eines angenehmen
Reizes
Tabelle 3 – Veränderung der Auftretenswahrscheinlichkeit
(Quelle: Eigene Darstellung)
Operantes Konditionieren gilt auch für den Menschen als typisch.
Beispiel
Ein Junge hat das Auto seiner Großeltern gewaschen, er erhält
dafür 20 Euro. Vermutlich wird er die Autowäsche in Zukunft wiederholen.
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Fazit:
Lernen kann gemäß den behavioristischen Lerntheorien kontrolliert und gesteuert werden. Die Theorien sahen und sehen sich bis
heute vielfach dem Vorwurf ausgesetzt, tierisches und menschliches Verhalten gleichzusetzen, die Selbstreflexivität des Menschen (er denkt über Verstärkungen nach) außen vor zu lassen
und sich bei Forschungen nur auf beobachtbares Verhalten zu
beziehen.
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Die verstärkungstheoretischen Ansätze konnten sich jedoch bis in
die heutige Zeit behaupten.
2.2 Lernen am Modell
In den 1950er Jahren wurde in der Lernforschung die so genannte
kognitionswissenschaftliche Wende eingeläutet. Vor allem der
technische Fortschritt machte es allmählich möglich, psychische
Lernfaktoren zu erklären, zum Beispiel Vorstellungen, Gedanken
und Überlegungen, die im Behaviorismus völlig ausgeklammert
wurden.
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Das sogenannte Modelllernen, das von Albert Bandura (*1925)
entwickelt wurde, kann als eine Art Übergang zwischen den behavioristischen und den kognitiven Forschungsansätzen gesehen
werden. Bandura fand heraus, dass Menschen nicht nur anhand
von Verhaltenskonsequenzen wie beim operanten Konditionieren
lernen, sondern auch durch Beobachtung des Verhaltens anderer
neue Reaktionen erlernen können. Dies belegten Untersuchungen, die er Anfang der 1960er Jahre zusammen mit Kollegen
durchführte:
In einer Untersuchung wurden drei Gruppen von Kindergartenkindern per Film oder mit Personen verschiedene Modelle vorgeführt,
die gegenüber einer Puppe ein aggressives Verhalten zeigten. In
der Folge verhielten sich dien Kinder, denen ein aggressives Modell gezeigt wurde, häufiger aggressiv als diejenigen, die kein aggressives Modell gesehen hatten. In Folgeuntersuchungen wurde
dieses Ergebnis bestätigt.
Das Betrachten eines Modells führt also dazu, dass der Mensch
soziale Verhaltensweisen hinterfragt. Doch wann ist das Verhalten
eines Modells besonders einflussreich?
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Lehrskript
Das Verhalten eines Modells ist dann am einflussreichsten, wenn
mehrere der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
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 Das Verhalten des Modells ist gut sichtbar.
 Es gibt Ähnlichkeiten zwischen dem Beobachter und dem
Modell.
 Das Modell wird als positiv und beliebt wahrgenommen.
 Es findet eine Verstärkung des Modells statt. Beispielsweise wird im oben erwähnten Film die aggressive Puppe gelobt.
Bandura unterscheidet nun zwei Aspekte des Modelllernens:
Aneignungsphase (Akquisition)
Hier geht es um die Frage, wann ein Modell überhaupt als
solches wahrgenommen wird. Dies hängt von den Modelldefinitionen des jeweiligen Beobachters ab: Für einige mag
der Cliquenanführer ein Modell sein, für andere der Außenseiter. Des Weiteren hängt es von den jeweiligen Persönlichkeitsmerkmalen und der Beziehung zwischen Beobachter und Modell ab. Stehen die beiden beispielsweise in einer Abhängigkeitsbeziehung, fördert dies die Übernahme
von Modellverhalten.
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1.
2.
Ausführungsphase (Performanz)
In dieser Phase entscheidet sich, ob ein Beobachter das erlernte Verhalten übernimmt bzw. selbst ausführt. Das Verhalten wird ausgeführt, wenn es dem Beobachter sinnvoll
erscheint und den vorhergehenden Erwartungen an die Effekte des Verhaltens entspricht.
Das Lernen am Modell ist also ein sozialer Prozess, der es Individuen ermöglicht, Kompetenzen zur Ausführung von Handlungen
oder Verhaltensweisen durch Beobachtung zu übernehmen.
Abschließend werden einige Praxisbeispiele für das Modelllernen
aus dem Alltag gegeben:

In der Schule erlernen die Kinder das Schreiben von Buchstaben dadurch, dass sie den Buchstaben, den der Lehrer
an die Tafel geschrieben hat, abmalen.

In der Bäckerei zeigt der Meister seinem Azubi, wie Brezeln
geformt werden. Der Azubi eignet sich durch Beobachtung
dieses Wissen an.
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Übung - Modelllernen
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Fallen Ihnen noch weitere Beispiele für Modelllernen aus dem Alltag ein?
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Veröffentlichen Sie Ihre Ergebnisse im Forum in der Lerngruppe
dieses Lehrgangs und diskutieren Sie diese mit Ihren Lehrgangskollegen.
2.3 Kognitives Lernen und Lernstrategien
Wenn wir heute von Lernen sprechen, ist damit meist kognitives
Lernen im Sinne von Informationsverarbeitung gemeint.
Zitat
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„Beim kognitiven Lernen werden Verbindungen zwischen einzelnen Teilen der kognitiven Struktur erstellt (Aufbau von Wissen)
sowie Verbindungen zwischen Wissen und daraus abgeleiteter
Aktivität aufgebaut (Handeln).“
Wagner (2009), In: Wagner/Hinz/Becker/Rausch (Hrsg.), S. 33
Kognitive Prozesse stehen für alle geistig-mentalen Prozesse,
zum Beispiel Gedanken, Einstellungen und Meinungen. Hier beschäftigt sich die Lernforschung also erstmals mit der Frage nach
den Vorgängen im Gehirn, die zu Zeiten des Behaviorismus bewusst ausgeklammert wurden.
Es wurden viele Theorien zur Informationsverarbeitung des Gehirns entwickelt; sie alle vorzustellen, würde den Rahmen sprengen. Daher sollen hier nur die wichtigsten Grundlagen der Gehirnforschung dargestellt werden.
Nach aktueller Auffassung werden beim Lernen alle gesammelten
Erfahrungen und Informationen in ein subjektives Denk- und
Wahrnehmungssystem integriert und mit Bedeutungen versehen.
Des Weiteren steht fest, dass auch Emotionen die Informationsverarbeitung beeinflussen können, Emotionen und Kognitionen
beeinflussen sich gegenseitig. Lernen erfordert nicht immer eine
Bindung an sinnlich wahrnehmbare Reize, es kann auch durch
Einsicht oder über Denkvorgänge erfolgen.
Die Theorien des Kognitivismus finden im so genannten Konstruktivismus ihren Höhepunkt.
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Unter dem Begriff des Konstruktivismus finden sich viele verschiedene Ansätze mit teils unterschiedlichen Inhalten. Im Kern betont
dieser Ansatz die Individualität des Lernens, welches von Motivation, Vorwissen und bisherigen Erfahrungen des Einzelnen abhängig ist. Die wichtigste Unterscheidung zu den vorherigen und
älteren Lernmodellen ist die These, dass der Lernende nicht Adressat eines Reizes ist (siehe Theorie des Behaviorismus), sondern selbst entscheidet, welche Reize, Verstärkungen und Vorbilder für seine Lernprozesse erforderlich sind. Er konstruiert sozusagen neues Wissen selbst.
Vertreter der konstruktivistischen Sichtweise betonen, dass es
ihrer Einschätzung nach beispielsweise in einem Seminar oder
Kurs keine zwei Personen gibt, die dieselben Inhalte auf dieselbe
Art und Weise gelernt haben.
Dies bedeutet für Lehrende, den Lernenden ein ansprechendes
Umfeld für die unterschiedlichen Lerntypen zu schaffen und sich
im Vorfeld über die Lernenden zu informieren. Für die Lernenden
bedeutet dies, dass sie herausfinden müssen, mit welchen Lernstrategien sie am effektivsten lernen und arbeiten. Einige Lernstrategien sollen hier vorgestellt werden.
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Kognitive Lernstrategien betreffen hauptsächlich die Erarbeitung
und Strukturierung von Wissen.
Beispiele für kognitive Lernstrategien
Wiederholungsstrategien
Wiederholtes Durcharbeiten, mehrmaliges Lesen,
Auswendiglernen wichtiger Begriffe
Organisationsstrategien
Zusammenfassungen erstellen, wichtige Textstellen hervorheben
Elaborationsstrategien
Verknüpfung mit vorhandenem Wissen, Erfahrungen, Überlegen
von Anwendungsmöglichkeiten
Kritisches Prüfen
Überprüfen der Begründungen, Vergleiche mit anderen Ansätzen
Metakognitive Strategien (Metakognition: Auseinandersetzung mit
eigenen kognitiven Prozessen) dienen hauptsächlich der Überprüfung von bisherigem Wissen und dem Einordnen neuen Wissens.
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Beispiele für metakognitive Strategien
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Planungsstrategien
Bestimmen der Zeit/Relevanz für das Durcharbeiten eines Themas
Überwachungsstrategien
Selbstüberprüfung, Wiederholung ohne Unterlagen
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Regulationsstrategien
Unklare Inhalte nochmals durcharbeiten, Anpassung der Lerntechnik an höhere Anforderungen
Ressourcenbezogene Strategien betreffen hauptsächlich die Organisation der Lernbedingungen.
Beispiele für ressourcenbezogene Strategien
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- Gestaltung des Arbeitsplatzes
- Bilden von Lerngruppen
- Zeitmanagement
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Herzlichen Glückwunsch!
Sie haben es geschafft.
Wir freuen uns auf Ihr Feedback
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