Ideelle und materielle Förderung - WWW-Docs for TU

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Ideelle und materielle
Förderung
im Studienförderwerk Klaus Murmann
sdw im Haus der Deutschen Wirtschaft
Breite Straße 29
10178 Berlin
[email protected]
www.sdw.org
Ideelle und materielle
Förderung
im Studienförderwerk Klaus Murmann
INHALT
Impressum
Herausgeber: Stiftung der Deutschen Wirtschaft
für Qualifizierung und Kooperation e.V.
0 Vorwort
5
Studienförderwerk Klaus Murmann
Berlin, 2002
Konzeption der ideellen Förderung
Verantwortlich: Uta Wagner,
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
I Zielsetzung und grundlegende Förderaspekte
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Gestaltung: medien & gestaltung • galindo
Druck: take-offset-druck gmbh
Vermittlung wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Zusammenhänge
Förderung von Problemlösungs- und Methodenkompetenz
Förderung von Kreativität, Eigeninitiative und Verantwortung
Interdisziplinarität als entscheidendes Fördermoment
Förderung von Sozialkompetenz und interkultureller Kommunikation
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9
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II Umsetzung der zentralen ideellen Förderung
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1. Wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Zusammenhänge
Ferienakademie
Grundlagen der Zivilgesellschaft
Sozialpartnerschaft
Medienseminar
Seminarreihe Internationale Politik
Weitere Seminare
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2. Kommunikations-, Methoden- und Problemlösungskompetenz
Kommunikative Fähigkeiten
Interkulturelle Kommunikation
Weitere Seminare
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3. Dialogforum Stipendiaten – Unternehmen
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4. Doktorandenkolloquium
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III Umsetzung der dezentralen ideellen Förderung
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Stipendiatengruppen
Projektwettbewerb
Weitere Projekte
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29
3
INHALT
Leitlinien der materiellen Förderung
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1. Die Rolle des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
31
2. Höhe der Stipendien
Stipendiaten der Grundförderung
Promotionsstipendiaten
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32
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3. Förderdauer
Stipendiaten der Grundförderung
Förderung im abschließenden Studiensemester
Promotionsstipendiaten
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33
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4. Förderung von Auslandsaufenthalten
Stipendiaten der Grundförderung
Promotionsstipendiaten
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Damit aus den Hoffnungsträgern von heute die Leistungs- und Verantwortungsträger von morgen werden, engagiert sich die Stiftung
der Deutschen Wirtschaft (sdw) gezielt in der Nachwuchsförderung.
Mit ihrem Studienförderwerk Klaus Murmann will sie besonders
qualifizierten Studierenden und Promovenden die Möglichkeit eröffnen, sich ihrem Potenzial gemäß auf Führungsaufgaben in
Wirtschaft und Gesellschaft vorzubereiten.
VORWORT
Bei diesem Engagement für die kommende Generation greifen ideelle und materielle Förderung ineinander. Beide Aspekte werden in
dieser Broschüre ausführlich beschrieben: Die Stiftung der
Deutschen Wirtschaft bietet ihren Stipendiatinnen und Stipendiaten
ein anspruchsvolles Bildungs- und Qualifizierungsprogramm sowie
persönliche Betreuung durch Führungskräfte an den Hochschulen
und in der Wirtschaft. Monatliche Stipendien und Auslandszuschläge ermöglichen ein zielorientiertes Studium und verhelfen zur
persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung im In- und Ausland.
Die Förderung durch die sdw ist keine Einbahnstraße. Erst die aktive Teilnahme und kreative Mitgestaltung seitens der Stipendiaten
füllen die ideelle Förderung mit Leben. Nur wer die Bereitschaft mitbringt, die vielen Entfaltungsspielräume im Förderprogramm wahrzunehmen und die zahlreichen Anregungen und Impulse konsequent
zu nutzen, passt zur sdw. Viele eindrucksvolle Projekte, Veranstaltungen und Initiativen der Stipendiaten dokumentieren diese
teilnehmende, eigenverantwortliche Stiftungskultur. Auch die wertvolle Unterstützung durch den sdw-Alumni e.V. bei der Umsetzung
des Förderkonzeptes ist Ausdruck dieser aktiven Beteiligung.
Das Studienförderwerk Klaus Murmann stützt sich auf die engagierte Mitarbeit vieler begeisterungsfähiger und tatkräftiger Partner in
Unternehmen, in Wirtschaftsverbänden und in der Hochschullandschaft. Nur mit Hilfe dieser Kooperationspartner ist unsere ambitionierte Initiative für die nachwachsende Generation umzusetzen. Für
Anregungen aus diesem Netzwerk ist die Stiftung immer offen. Allen
Förderern und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung,
das im Rahmen der Begabtenförderung in Deutschland auch die sdw
mit öffentlichen Mitteln unterstützt, gilt unser herzlicher Dank!
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Hans-Jürgen Brackmann
Generalsekretär
Dr. Arndt Schnöring
Leitung
Stiftung der Deutschen Wirtschaft
Studienförderwerk Klaus Murmann
5
Konzeption
der ideellen
Förderung
I Zielsetzung und grundlegende Förderaspekte
Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung unseres
Landes ist in hohem Maße von den Qualitäten unserer Führungspersönlichkeiten abhängig. Sowohl in der unternehmerischen
Wirtschaft als auch in Politik, Wissenschaft, Kultur und Verwaltung
benötigen wir Menschen, die gesellschaftliche Entwicklungen
schnell erfassen und differenziert bewerten können, eigene
Handlungsmöglichkeiten erkennen und weiterführende Ideen mit
Selbstvertrauen und Integrationsvermögen umzusetzen wissen.
Gefragt sind Persönlichkeiten, die Initiative zeigen und für unser
Gemeinwesen bewusst Verantwortung übernehmen.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Stiftung der Deutschen
Wirtschaft (sdw) mit ihrem Studienförderwerk Klaus Murmann zum
Ziel gesetzt, zur Entwicklung und Entfaltung einer neuen Generation
gesellschaftlicher Leistungs- und Verantwortungsträger beizutragen. Geprägt von ihrem Credo „Unternehmerisches Denken und
Handeln in gesellschaftlicher Verantwortung“ will sie begabte und
engagierte junge Menschen motivieren, ihre Umwelt in führender
Position aktiv mitzugestalten. Sie will sie animieren, im weitesten
Sinne etwas zu „unternehmen“, neue Möglichkeiten kreativ zu nutzen und selbst Neues zu schaffen.
Hierfür bietet die Stiftung ihren Stipendiaten ein umfassendes
extracurriculares Förderprogramm. Besonderes Gewicht hat in diesem Programm die intensive Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft sowie die Vermittlung eines
unternehmensbezogenen Wirtschaftsverständnisses. Dieser bewussten Schwerpunktsetzung liegt die Überzeugung zugrunde, dass die
wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes Grundlage für Wohlstand und sozialen Frieden und damit die Basis für jede positive
gesellschaftliche Weiterentwicklung ist. Nicht nur in der Theorie,
sondern durch persönliche Kontakte und im direkten Dialog mit
Wirtschaftsvertretern sollen sich die Stipendiaten mit den gesellschaftlichen Anliegen der unternehmerischen Wirtschaft befassen.
7
Das Förderprogramm wird in vielfacher Hinsicht vom sdw-Alumni
e.V. unterstützt, dem im Juli 1999 gegründeten Verein von ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung der Deutschen
Wirtschaft. Der Alumni-Verein gestaltet die Arbeit des Studienförderwerks Klaus Murmann aktiv mit, beispielsweise durch die
Entsendung von Alumni-Regionalvertretern in die Stipendiatengruppen, Referententätigkeit bei Veranstaltungen oder die
Vermittlung von Gesprächspartnern aus der unternehmerischen
Wirtschaft für Veranstaltungen der ideellen Förderung. Gleichzeitig
dient der sdw-Alumni e.V. als Netzwerk der ehemals Geförderten.
che Aspekte finden ebenfalls in Seminare Eingang, stehen in der
Gesamtkonzeption der ideellen Förderung jedoch nicht im
Vordergrund.
Besonderen Wert legt das Studienförderwerk auf die Auswahl der
Referenten und Gesprächspartner für die Stipendiaten. Durch exponierte Vertreter aus der Wirtschaft, Politik und anderen gesellschaftlichen Bereichen erhalten die Stipendiaten Gelegenheit,
Informationen aus erster Hand einzuholen und mit den Entscheidungsträgern von heute in ein direktes Gespräch zu kommen.
Diese geben ihre Erfahrungen weiter und motivieren zu eigener
Initiative.
Aspekte der Förderung im Einzelnen:
Vermittlung
wirtschaftlicher und
gesellschaftspolitischer
Zusammenhänge
Wer heute in verantwortungsvoller Position Entscheidungen
trifft, agiert in einem komplexen System wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Beziehungen. Für die Führungskräfte von morgen
erwächst daraus die Anforderung, schon frühzeitig über die Grenzen
des eigenen Fachbereichs hinauszusehen, Verbindungslinien zu erkennen und wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen wie
auch politische Entscheidungen zu bewerten.
Durch ein hochschul- und fachübergreifendes Förderangebot, welches sich in Konzeption und Ausgestaltung wesentlich von Lehrangeboten an Hochschulen unterscheidet und damit als gewinnbringende Ergänzung zum Studium zu verstehen ist, hilft die
Stiftung der Deutschen Wirtschaft ihren Stipendiaten, diesen
gewachsenen Anforderungen gerecht zu werden. In zahlreichen zentral und dezentral angebotenen Veranstaltungen ermöglicht sie eine
intensive Auseinandersetzung mit den Grundwerten unserer Gesellschaft und der Beschaffenheit unseres Wirtschaftssystems, mit
Fragen der Sozialpartnerschaft sowie mit aktuellen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und auch technologischen Entwicklungen.
Die sdw erwartet bereits von ihren Bewerbern eine über das übliche
Maß hinausgehende Allgemeinbildung. Mit ihren Veranstaltungen
will sie ihre Stipendiaten anregen, einzelne Aspekte eigenständig zu
vertiefen.
Die Intention, Komplexität bewusst und so weit wie möglich „handhabbar“ zu machen, liegt jeder Veranstaltung zugrunde. Rein fachli-
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Neben der inhaltlichen Vermittlung von Fakten und Kenntnissen
spielt die Erweiterung der Problemlösungs- und Methodenkompetenz eine ebenso große Rolle. Durch die Bearbeitung von
Fallbeispielen, durch Gruppenarbeiten und die Durchführung von
Planspielen sollen die Stipendiaten in die Lage versetzt werden,
selbstständig Ziele zu formulieren und situationsabhängige
Lösungsstrategien zu erarbeiten.
Förderung
von Problemlösungsund Methodenkompetenz
Die Umsetzung dieses wesentlichen Förderaspektes erfolgt zum
einen durch entsprechende Bausteine in den von der sdw angebotenen Veranstaltungen. Aber auch eigenverantwortliche Projektarbeit
in den Stipendiatengruppen trägt gezielt zur Verbesserung dieser
Fähigkeiten bei.
Da künftige Führungskräfte Lösungen nicht nur finden, sondern
auch angemessen und anschaulich präsentieren müssen, leistet die
sdw in diesem Bereich ebenfalls Unterstützung. Teils in Themenveranstaltungen integriert, teils durch ausgewiesene MethodenSeminare fördert sie ihre Stipendiaten in mündlicher Artikulation
sowie in visuellen Präsentationstechniken.
Die Förderung von Kreativität, Initiative und Verantwortungsbewusstsein steht im Zielkatalog der sdw weit oben. Menschen, die
bereits in ihrer Biografie Gestaltungswillen und damit im weitesten
Sinne unternehmerisches Denken erkennen lassen, sollen Gelegen-
Förderung von
Kreativität,
Eigeninitiative und
Verantwortung
9
heit erhalten, diese Anlagen im Rahmen der ideellen Förderung weiter auszubauen.
Kreative Arbeit wird in zentralen Seminarveranstaltungen geleistet,
im wesentlichen jedoch in den Stipendiatengruppen am Hochschulort. Gefragt sind hier nicht nur Projektideen, sondern auch die
Initiative zu deren Umsetzung und Ausdauer in der Ausführung.
Stipendiaten lernen, im Zusammenspiel mit der sdw Konzepte zu
entwickeln, Budgetverantwortung zu tragen sowie eine gesamte
Veranstaltung in eigener Verantwortung zu organisieren und durchzuführen. Dadurch wird nicht nur ein großer Erfahrungszuwachs,
sondern auch ein erheblicher Motivationsgewinn erzielt.
In ähnlicher Weise motivierend empfinden die Stipendiaten persönliche Gespräche mit herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten.
So wird die Vorbildfunktion, die von diesen Persönlichkeiten ausgeht,
bewusst von der sdw genutzt, zum Beispiel auf „Unternehmerabenden“ im Rahmen von Ferienakademien oder durch sogenannte
Unternehmergespräche am Hochschulort.
Interdisziplinarität
als entscheidendes
Fördermoment
Das Förderprogramm der sdw hat gegenüber Hochschulveranstaltungen einen entscheidenden Vorteil: Der Teilnehmerkreis
setzt sich aus Vertretern ganz unterschiedlicher Fachrichtungen und
unterschiedlicher Hochschularten zusammen. Was von Führungskräften wie selbstverständlich gefordert wird – die Fähigkeit, fächerübergreifend zu kommunizieren und zu arbeiten – wird in der sdw
vom Zeitpunkt der Aufnahme an permanent gefördert.
Fachliche Kompetenz allein ist kein Erfolgsgarant. Wer gestalten
will, muss auch die Fähigkeit besitzen, seine Vorstellungen und Ideen
überzeugend zu vermitteln. Argumentationsstärke und Durchsetzungsvermögen müssen gepaart sein mit Integrationsvermögen,
mit der Fähigkeit zur Arbeit im Team.
Förderung von
Sozialkompetenz
und interkultureller
Kommunikation
Die Förderung sozialer Kompetenz ist daher ein besonderes Anliegen
der sdw. Vor allem die Integration der Stipendiaten in regionale
Gruppen soll der Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen zugute
kommen. Am Hochschulort werden Themen selbstständig von der
Stipendiatengruppe aufgegriffen; im fachlichen Zusammenspiel
werden Veranstaltungen konzipiert und in Eigenregie unter Beteiligung aller durchgeführt. Auch im Rahmen zentral angebotener
Seminarveranstaltungen bietet die sdw ihren Stipendiaten ausreichend Gelegenheit, Aufgabenstellungen im Team zu bearbeiten und
gemeinsam Ergebnisse zu präsentieren.
In einem Wirtschaftsleben, welches in bereits hohem und weiter
steigendem Maße von internationalen Kontakten bestimmt wird,
sieht die sdw die Notwendigkeit, auch die Fähigkeit der Stipendiaten, sich international zu bewegen und interkulturell zu kommunizieren, nach Kräften zu fördern. Sie unterstützt daher ausdrücklich
Auslandssemester und Auslandspraktika und bereitet auch in ihrem
Weiterbildungsprogramm auf die Arbeit in internationalen Zusammenhängen vor.
Auf diese Weise erfährt die Handlungskompetenz der Stipendiaten
eine weitere Dimension.
Gelegenheit zur interdisziplinären Auseinandersetzung bieten
sowohl die angebotenen Seminarveranstaltungen wie auch die
Projekte der regionalen Stipendiatengruppen. Aus dieser fachübergreifenden Zusammenarbeit erwächst nicht nur die Fähigkeit,
gemeinschaftlich Problemlösungen zu erarbeiten. Vielmehr hat jeder
einzelne Stipendiat die Chance, durch die Kontakte mit fachfremden
Mitstipendiaten den eigenen Horizont zu erweitern.
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11
II Umsetzung der zentralen ideellen Förderung
Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft bietet ihren Stipendiaten im
Studienförderwerk Klaus Murmann ein vielfältiges Programm mit
Seminaren, Ferienakademien, Dialogforen und Kolloquien, das eine
obligatorische und zahlreiche fakultative Veranstaltungen enthält.
Obligatorisch ist die siebentägige Ferienakademie. An dieser Kernveranstaltung des ideellen Förderprogramms nimmt jeder Stipendiat
einmal im Laufe seiner Förderzeit teil, wobei der Besuch zum frühestmöglichen Zeitpunkt nach Aufnahme in die Stiftung erfolgen
sollte. Darüber hinaus fordert die sdw ihre Stipendiaten auf, auch
das umfangreiche Angebot an fakultativen Seminaren so weit wie
möglich wahrzunehmen. Von der Stiftung besonders gewünscht ist
die Teilnahme am Seminar „Grundlagen der Zivilgesellschaft“, welches Aspekte thematisiert, die für potenzielle Leistungs- und
Verantwortungsträger von spezieller Bedeutung sind.
Bei vielen dieser Seminare besteht für die Stipendiaten die
Gelegenheit, sich aktiv in deren Gestaltung einzubringen.
Entsprechendes Engagement wird von der sdw begrüßt und
gewünscht. Generell ist die aktive und engagierte Teilnahme der
Stipendiaten eine zentrale Voraussetzung für ein ansprechendes und
gewinnbringendes Veranstaltungsprogramm.
• In allen Veranstaltungen wird bewusst ein praxis- und realitätsnaher Ansatz gewählt. Fallstudien, problemorientierte
Arbeitsgruppen, Planspiele und Exkursionen prägen das
Programm. Diskussionen mit Vertretern aus Wirtschaft,
Politik und Kultur haben im Vergleich zu rein wissenschaftlichen Vorträgen eindeutig größeres Gewicht.
• Die Abstimmung der persönlichen Qualifizierung der
Stipendiaten auf die berufliche Praxis ist ein zentrales
Anliegen der sdw. Sie bietet den Studierenden
daher vielfältige Möglichkeiten, frühzeitig mit der unternehmerischen Wirtschaft in einen intensiven Dialog über
Entwicklungen und Anforderungen in der modernen Arbeitswelt
zu treten. Die sdw leistet damit einen Beitrag zur engeren
Verzahnung von Bildungs- und Beschäftigungssystem.
Das zentrale Förderprogramm umfasst drei Veranstaltungssegmente:
• Wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Zusammenhänge
• Kommunikations-, Methoden- und Problemlösungskompetenz
• Dialogforum Stipendiaten – Unternehmen
Bei der Zusammenstellung und Ausgestaltung des Förderprogramms verfolgt die sdw diese Grundlinien:
• Die Stiftung will mit ihren Veranstaltungen Bildungsinhalte
anbieten, welche die an den Hochschulen vermittelten
Inhalte sinnvoll ergänzen und erweitern. Infolgedessen dient
das Seminarprogramm sowohl der Wissensvermittlung aus
einem breiten Spektrum gesellschaftlich bedeutsamer
Themen als auch der Förderung von praxisbezogenen
Schlüsselqualifikationen, die in der modernen Arbeitswelt
unabdingbar sind.
Diese drei Veranstaltungsfelder sind nicht trennscharf voneinander
abgegrenzt. Vielmehr greifen in vielen Seminaren verschiedene
Gesichtspunkte der ideellen Förderung ineinander.
• Durch diese spezifische Mixtur aus Wissens- und Methodenvermittlung soll unternehmerisches Denken und Handeln in
sozialer Verantwortung gefördert werden.
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13
1. Wirtschaftliche und gesellschaftspolitische
Zusammenhänge
Ferienakademie
(obligatorisch)
Im Kontext des Förderkonzeptes ist die siebentägige Ferienakademie von spezieller Bedeutung. Diese Veranstaltung bietet den
Teilnehmern besonders gute Voraussetzungen, um intensive und
nachhaltige Kontakte zu zahlreichen (fachfremden) Mitstipendiaten
zu knüpfen. Allen Stipendiaten wird daher nahegelegt, diese obligatorische Veranstaltung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt nach
der Aufnahme in die Förderung zu besuchen und sie als Einstieg in
eine aktive und in vielfältiger Weise anregende Stipendiatenzeit zu
nutzen.
Als Kernveranstaltung der ideellen Förderung ermöglicht die
Ferienakademie unter dem übergeordneten Titel „Komplexe, vernetzte Systeme“ einen intensiven Umgang mit komplexen Strukturen und den vielfältigen Abhängigkeiten, die Wirtschaft und Gesellschaft heute prägen. Aufgrund der siebentägigen Veranstaltungsdauer bietet sie einerseits programmliche Vielfalt – so
haben zum Beispiel auch kulturelle Aspekte und gemeinsame Freizeitaktivitäten ihren Platz –, andererseits besteht die Möglichkeit,
das gewählte Schwerpunktthema ausführlich und aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und den Seminarablauf z.B. durch
die Integration von Betriebserkundungen sehr abwechslungsreich zu
gestalten. Thematisch im Mittelpunkt stehen in der Regel wirtschaftspolitische Fragestellungen, wodurch die sdw ihrem Anspruch,
gerade wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln, auf den
Ferienakademien in besonderer Weise nachkommt.
Ein Kennzeichen der Ferienakademien ist die anspruchsvolle und
attraktive Referentenbesetzung. So soll eine konzentrierte Mischung
aus politischen Verantwortungsträgern, führenden Unternehmensvertretern, etablierten Persönlichkeiten in Forschung und Lehre sowie
Persönlichkeiten aus dem kulturellen Bereich Informationsvermittlung und Diskussion auf hohem Niveau sicherstellen. Daneben bleibt
den Teilnehmern aber auch viel Raum für eine aktive Mitgestaltung
des Programmablaufs. Sieben Veranstaltungstage bieten hervorragende Möglichkeiten, Stipendiaten in die Umsetzung einzelner
Seminarparts einzubeziehen, so zum Beispiel durch die Einrichtung
fachlicher Arbeitsgruppen oder aber durch die Bildung von Organisatorenteams, die Veranstaltungsteile in Eigenregie vorbereiten.
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Veranstaltungstermine pro Jahr:
Teilnehmerzahl pro Veranstaltung:
Veranstaltungsdauer:
Zeitpunkt der Teilnahme:
Umsetzung des Seminars durch:
3
50 – 60
7 Tage
zu Beginn der Förderung
sdw
Unsere Gesellschaft lebt von dem Engagement und der Teilhabe
ihrer Bürger. Eine gestaltungs- und beteiligungsoffene Zivilgesellschaft mit Menschen, die sich als Akteure – nicht als Objekte –
staatlichen Handelns verstehen, ist unmittelbare Voraussetzung für
Demokratie und Wohlstand. Um dieses Zusammenspiel von Eigenund Gemeinschaftsverantwortung und um Kernaspekte einer
Gemeinschaftsethik geht es in dem Seminar. „Grundlagen der
Zivilgesellschaft“ ist ein zentraler Baustein des ideellen Förderprogramms der Stiftung der Deutschen Wirtschaft.
Grundlagen der
Zivilgesellschaft
Mit diesem viertägigen Seminar will die sdw ihre Stipendiaten zur
Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zusammenhängen anregen. Hierfür werden in Vorträgen, Arbeitsgruppen und Planspielen
gesellschaftliche Grundsatzfragen aufgeworfen, ethische
Standpunkte beleuchtet und demokratische Grundwerte zur
Diskussion gestellt. Hochkarätige Referenten aus Politik, Wirtschaft
und Wissenschaft sprechen auf dem Seminar zu ausgewählten
Aspekten unserer Gesellschaftsordnung und zur Rolle des Einzelnen
in Demokratie und Wirtschaft. Die Ausgestaltung der Sozialen
Marktwirtschaft, die Eigeninitiative und soziale Sicherung miteinander verbindet, bildet hierbei einen der Themenschwerpunkte.
Aber nicht nur diese Experten kommen zu Wort, sondern in erster
Linie die Stipendiaten selbst: In ausführlicher Kleingruppenarbeit
werden kontroverse ethische, soziale und verfassungsrechtliche
Fragen mit aktuellem Bezug erörtert und anschließend im Plenum
präsentiert. In einer Planspiel-Phase besteht Gelegenheit, gesellschaftliche Entwicklung „am Modell“ zu gestalten und Werte
anhand von konkreten Fallbeispielen zu diskutieren. Generell bietet
das Seminar viel Raum und Stoff für lebhafte Debatten.
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Wer in eine – wie auch immer beschaffene – Position als Leistungsund Verantwortungsträger gelangen und diese ausfüllen will, muss
über ein umfassendes gesellschaftliches Verständnis und fundierte
ethische Orientierungen verfügen. Mit dem Seminar „Grundlagen
der Zivilgesellschaft“ will die Stiftung der Deutschen Wirtschaft zu
diesem Verständnis beitragen und den Einzelnen für eine weiterführende Beschäftigung mit diesen Kernfragen interessieren.
schaftspolitisches Wirken in den Selbstverwaltungsgremien ab. In
Arbeitsgruppen werden verschiedene Aspekte der Sozialpartnerschaft vertieft und zur Präsentation im Plenum aufbereitet.
Der praxisnahe Zugang zum Seminarthema wird durch einen eindrucksvollen Programmpunkt gewährleistet: Jedes Sozialpartnerschaft-Seminar schließt die Teilnahme an einer Unternehmer- oder
Gewerkschaftstagung ein.
Die sdw wünscht sich, dass jeder Stipendiat im Laufe der Förderzeit
einmal an diesem Seminar teilnimmt.
Veranstaltungstermine pro Jahr:
Teilnehmerzahl pro Veranstaltung:
Veranstaltungstermine pro Jahr:
Teilnehmerzahl pro Veranstaltung:
Veranstaltungsdauer:
Zeitpunkt der Teilnahme:
Veranstaltungsdauer:
Umsetzung des Seminars durch:
Umsetzung des Seminars durch:
Sozialpartnerschaft
3-4
ca. 50
4 Tage
möglichst im ersten Jahr
nach Aufnahme in die
Stiftung
sdw
Das Seminar Sozialpartnerschaft nimmt einerseits aufgrund der
spezifischen Verbindung zum Stiftungshintergrund, andererseits
aufgrund des hohen gesellschaftlichen Stellenwerts dieses
Themenkomplexes eine besondere Position im Veranstaltungsprogramm der Stiftung der Deutschen Wirtschaft ein. Noch in anderer Hinsicht stellt das Seminar eine Besonderheit dar: Dem sozialpartnerschaftlichen System nachempfunden, wird es zum Teil in
Kooperation mit der gewerkschaftsnahen Hans Böckler Stiftung
(HBS) ausgerichtet und in diesen Fällen von Stipendiaten beider
Begabtenförderungswerke besucht. Gerade dadurch eröffnet sich
den Teilnehmern ein außergewöhnliches Forum zum kritischen und
konstruktiven Dialog und ermöglicht so Erfahrungen, die jeder
Stipendiat als besondere Chance betrachten sollte.
Durch Expertenvorträge von Arbeitgeber- und Gewerkschaftsseite
werden die unterschiedlichen sozialpolitischen Konzepte erläutert
und gegenübergestellt. Eingehende Diskussionen runden den Überblick über das Spannungs- und Kooperationsverhältnis der
Sozialpartner im Rahmen der Tarifautonomie, über ihre gemeinsame Verantwortung für den sozialen Frieden sowie über ihr gesell-
16
2–3
max. 40 (Stipendiaten
der sdw / sdw + HBS)
3 – 4 Tage
sdw (sdw + HBS)
Sowohl die klassischen Massenmedien als auch die Neuen
Medien unterliegen einer dynamischen, fast schon rasanten
Entwicklung. So sorgt die zunehmende Konkurrenz auf dem
Hörfunk- und Fernsehmarkt für eine sich qualitativ und quantitativ
permanent verändernde Angebotsstruktur. Technologische
Fortschritte im Bereich der Neuen Medien ermöglichen einen immer
schnelleren weltweiten Informationsaustausch und verändern
dadurch Arbeitsstrukturen und wirtschaftliche Prozesse; Medien und
Telekommunikation insgesamt zählen heute zu den Wachstumsbranchen auf dem Weltmarkt und wecken die Hoffnung auf kontinuierlich steigende Beschäftigtenzahlen.
Medienseminar
Wer in unserer durch Medien geprägten Gesellschaft Verantwortung
trägt, kommt nicht umhin, sich mit der gesellschaftlichen
Bedeutung dieser Entwicklungen konstruktiv-kritisch auseinander
zu setzen. Die sdw unterstützt diese Auseinandersetzung, indem sie
ihren Stipendiaten Medienseminare zu wechselnden Themen anbietet. Hierbei stehen Veranstaltungen mit ethischen, politischen oder
kulturellen Fragestellungen ebenso auf dem Programm wie
Medienseminare zu schwerpunktmäßig wirtschaftlichen Aspekten.
Beispiele: „Die Macht der Bilder – Wie Realität geschaffen wird“,
„Medien: die Vierte Macht im Staat?“, „Information und Unterhaltung: Wie überlebt man am Informationsmarkt?“ und
„Gesellschaftlicher Transformationsprozess durch den Einfluß der
Neuen Medien?“
17
Veranstaltungstermine pro Jahr:
Teilnehmerzahl pro Veranstaltung:
Veranstaltungsdauer:
Umsetzung des Seminars durch:
Seminarreihe
Internationale
Politik
1–2
max. 30
3 Tage
sdw
Die Internationalisierung des Denkens und Handelns ist ein wichtiges Anliegen der sdw. In diesem Zusammenhang vermittelt die
Seminarreihe Internationale Politik Kenntnisse über globale
Beziehungen, sensibilisiert für komplexe wirtschaftliche, politische
und kulturelle Abhängigkeiten und bietet den Stipendiaten Raum für
Diskussionen über ausgewählte internationale Themen.
In jedem Seminar steht eine Region bzw. ein geographisch-politischer Raum im Mittelpunkt. Dabei geben Referenten aus Politik,
Diplomatie und Wissenschaft einen Überblick über kulturelle
Spezifika, inter- und überregionale Kooperationen, soziale und ökonomische Bedingungen sowie den Stand der politischen und wirtschaftlichen Integration. Unternehmensvertreter ergänzen diese
Betrachtungen um ihre Erfahrungen aus der internationalen
Berufspraxis. Wichtige Bestandteile der Seminare sind Arbeitsgruppen und Planspiele, die anhand von ausgewählten Themen die
Möglichkeiten und Grenzen internationaler Politik ausloten.
Beispiele dieser Reihe sind die Seminare „Die Europäische Union
zwischen Erweiterung und Vertiefung – Der EU-Beitritt Polens“ und
„Soft Power? – Kulturelle Außenpolitik in den transatlantischen
Beziehungen“. Das nächste Projekt beschäftigt sich mit Gestaltungschancen für die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kooperationen Deutschlands mit der arabischen Welt. Im
Zentrum des Seminars stehen die Beziehungen zum Irak.
Veranstaltungstermine pro Jahr:
Teilnehmerzahl pro Veranstaltung:
Veranstaltungsdauer:
Umsetzung des Seminars durch:
18
Das zentrale Seminarprogramm der sdw wird kontinuierlich
durch Veranstaltungen ergänzt, die im Rahmen der dezentralen
Förderung – also in den Stipendiatengruppen am Studienort – initiiert, organisiert und dann als zentrale Förderelemente allen
Stipendiaten zugänglich gemacht werden. Garant für diese
Programmergänzungen ist der dreimal jährlich durchgeführte
Projektwettbewerb, aus dem sich diese Veranstaltungen rekrutieren
(vgl. Teil III).
Weitere Seminare
Komplettiert wird die ideelle Förderung der sdw im wirtschaftlichgesellschaftspolitischen Themenfeld durch das Angebot an unsere
Stipendiaten, Veranstaltungen von Kooperationspartnern der
Stiftung zu besuchen. Unter diese Rubrik fallen
• die Analytik-Symposien der CONSULECTRA
Unternehmensberatung GmbH, in denen es um
Personalmanagement im weitesten Sinne geht,
• die Studieninitiative der BASF AG, ein interdisziplinär
besetztes Förderprogramm, das sich sowohl mit den
gesellschaftlichen Implikationen naturwissenschaftlicher
Forschung als auch der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und Kommunikationstechniken
durch professionelle Trainer beschäftigt,
• das Seminar POL&IS, ein Simulationsspiel in Kooperation mit
der Bundeswehr, das sich mit internationalen Beziehungen
in Wirtschaft, Politik und Umweltschutz auseinandersetzt
• sowie andere attraktive Seminarangebote von Unternehmen,
Verbänden und Bildungseinrichtungen.
1
max. 30
3 Tage
sdw
19
2. Kommunikations-, Methoden und
Problemlösungskompetenz
Kommunikative
Fähigkeiten
Überzeugende Argumentation, effektive Kommunikation,
geschliffene Rhetorik, anregende Präsentation, kluge Gesprächsführung, gekonnte Moderation – diese kommunikativen Fähigkeiten
sind im Arbeitsleben, vor allem in der unternehmerischen
Wirtschaft, von wachsender Bedeutung. Infolgedessen ist das
Training dieser Schlüsselqualifikationen ein wichtiger Bestandteil
der ideellen Förderung der sdw. Es erfolgt durch eine Reihe von
Seminaren, die unter dem konzeptionellen Dach „Kommunikative
Fähigkeiten“ vereint sind, die zugleich aber unterschiedliche Ziele
verfolgen und dementsprechend verschieden gestaltet sind.
Angeboten werden zum Beispiel „Rede- und Gesprächstrainings“, bei
denen das Reden in Gruppen und vor Gruppen geübt wird, Seminare
zu „Präsentation und Visualisierung“ und eine „Kommunikationswerkstatt“, die in vielen praktischen Übungen Grundlagen der
Kommunikation erarbeitet.
Die sdw setzt sich zum Ziel, all jenen Stipendiaten, die kommunikative Schwächen aufweisen und denen keine Trainingsmaßnahmen
im Rahmen ihres Hochschulstudiums zur Verfügung stehen, einen
entsprechenden Seminarplatz in der ideellen Förderung anbieten zu
können. Mittelfristiges Ziel ist ferner das Angebot einer möglichst
breiten Palette an Veranstaltungen aus dem Bereich Kommunikation, um individuellen Bedürfnissen gerecht werden zu können
und umfassendes Training zu ermöglichen.
Veranstaltungstermine pro Jahr:
Teilnehmerzahl pro Veranstaltung:
Veranstaltungsdauer:
Umsetzung des Seminars durch:
4–6
10 (bzw. 20 bei zwei
Trainern)
3 Tage
sdw
Zu den kommunikativen Kompetenzen zählt auch das Gebiet der
interkulturellen Kommunikation, zu dem die sdw im Bewusstsein der
besonderen Relevanz dieser Materie ein spezielles Seminar veranstaltet.
20
In einer Zeit, in der nationale Grenzen an Bedeutung verlieren,
wächst für zukünftige Verantwortungs- und Leistungsträger in gleichem Maße die Notwendigkeit, frühzeitig vielfältige und intensive
Auslandserfahrungen zu sammeln. In diesem Bewusstsein unterstützt die sdw Auslandsaufenthalte ihrer Stipendiaten nach Kräften
materiell und begleitet diese auch ideell mit einem entsprechenden
Seminarangebot.
Interkulturelle
Kommunikation
Das Seminar „Interkulturelle Kommunikation“ soll jene Stipendiaten,
die Studien- oder Praxissemester im Ausland verbringen werden, für
soziokulturell bedingte Unterschiede sensibilisieren und im Umgang
mit Kommunikationsproblemen schulen, die aus diesen Unterschieden entstehen können. Dabei geht es weniger um die Vorbereitung der Stipendiaten auf das Leben in einem konkreten
Zielland, sondern vielmehr um die Vermittlung grundlegender kommunikativer Fähigkeiten, die einen gewinnbringenden Austausch mit
Menschen anderer Kulturen ermöglichen.
Das Seminar verknüpft theoretische Grundlagen zur Problematik der
interkulturellen Kommunikation mit einer intensiven Arbeit in verschiedenen Workshops, Rollenspielen, Simulationen und Diskussionsrunden. Wichtiger Bestandteil sind Unternehmensbausteine,
bei denen die Stipendiaten unter Anleitung von Experten aus international agierenden Firmen die praktische Bedeutung interkultureller Fähigkeiten erarbeiten. Auch sdw-Alumni gestalten das Seminar
mit und bringen ihre interkulturellen Erfahrungen ein.
Veranstaltungstermine pro Jahr:
Teilnehmerzahl pro Veranstaltung:
Veranstaltungsdauer:
Umsetzung des Seminars durch:
2
max. 25
3 Tage
sdw
Wie im Rahmen des wirtschaftlich-gesellschaftspolitischen Veranstaltungsfeldes beschrieben, erweitern dezentral entwickelte
Projekte kontinuierlich das zentrale Seminarprogramm der sdw.
Diese Ergänzungsform greift natürlich auch im Themenbereich
Kommunikations-, Methoden- und Problemlösungskompetenz (vgl.
hierzu Teil III „Dezentrale Förderung“ – hier insbesondere „Projektwettbewerb“).
Weitere Seminare
21
Darüber hinaus haben sdw-Stipendiaten die Möglichkeit, an ausgewählten Trainingsmaßnahmen kooperierender Institutionen teilzunehmen. Attraktive Angebote im Bereich Soft Skills unterbreiten
zum Beispiel die Bildungswerke der Wirtschaft.
3. Dialogforum Stipendiaten – Unternehmen
Das Förderprogramm der sdw enthält vielfältige, in die einzelnen
Veranstaltungsinhalte eingepasste Schnittstellen zur Wirtschaft.
Über diese Berührungspunkte hinaus will die Stiftung ihren Stipendiaten spezielle Veranstaltungen anbieten, die ganz im Zeichen des
Dialoges und Kontaktes mit der Wirtschaft stehen: die Dialogforen
Stipendiaten – Unternehmen.
Die Dialogforen sind als „Treffpunkte“ konzipiert, an denen hochqualifizierte Studierende und Vertreter der unternehmerischen
Wirtschaft zum Meinungsaustausch zusammenkommen. Führungskräfte von heute vermitteln berufliche Erfahrungen und Einblicke
„aus erster Hand“ an potenzielle Leistungsträger von morgen. Als
Informationsangebote direkt aus der Praxis sind diese Foren für
unsere Stipendiaten besondere Gelegenheiten zur beruflichen
Orientierung und zur Kenntniserweiterung über eine Arbeitswelt
voller Herausforderungen und Chancen.
Die Dialogforen sind keine Recruiting-Events. Vielmehr geht es um
eine intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit markanten
Wirtschaftstrends und mit den strategischen Antworten ausgewählter Unternehmen auf diese Entwicklungslinien. Durch einen
Mix verschiedener Programmbausteine besteht viel Raum zum thematischen Austausch, zur persönlichen Begegnung und zur Information über die beteiligten Unternehmen.
Das Themenspektrum reicht von den übergeordneten Veränderungsprozessen des Wirtschaftssystems über die spezielle Dynamik
in einzelnen Branchen bis hin zu allgemeinen Managementthemen.
Seit der Premierenveranstaltung im Herbst 2000 gab es Dialogforen
zu folgenden Themen:
22
• Herausforderungen einer Arbeitswelt im Wandel
• Die Zukunft der Versicherungswirtschaft
• Unternehmen im Zeichen der Globalisierung:
Strategien und Gegenstrategien
• Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit
An diesen vier Veranstaltungen haben auf Unternehmensseite teilgenommen: Accenture, Allianz, A.T. Kearney, Bain & Company, BASF,
Bankgesellschaft Berlin, Boehringer Ingelheim, Bosch, Callino,
Deutsche Bahn, Deutsche Bank, EDS, ERGO, Fraport, Fresenius,
Gerling-Konzern (2 Teilnahmen), Heinrich Bauer Verlag, Hubert
Burda Media, IDS Scheer, Personal Kreate, Siemens und die
Sparkassen.
Die nächsten Themen lauten:
• Wissens- und Ideenmanagement in Unternehmen
• Change- und Innovationsmanagement in der Wirtschaft
Alle Dialogforen bestehen aus verschiedenen Programm-Modulen:
Den Auftakt bilden Einführungsstatements der Unternehmensvertreter. Diese dienen sowohl der Vorstellung der beteiligten Firmen
als auch der ersten Einordnung des jeweiligen Themas aus
Unternehmenssicht. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen
Workshops, die von den Unternehmensvertretern gestaltet werden
und die sich eingehend mit Problemstellungen aus der unternehmerischen Praxis beschäftigen. Präsentationen der Stipendiaten zu den
Arbeitsergebnissen runden diese Workshops ab. Die Dialogforen enthalten zudem Open Space-Perioden, die es allen Teilnehmern – also
auch den Stipendiaten – ermöglichen, das Veranstaltungsprogramm
aktiv mitzugestalten. Hier werden aktuelle und brisante Themenstellungen zu Trends unseres Wirtschaftssystems formuliert und in
wechselnden Arbeitsgruppen diskutiert.
Ein wichtiger Programmbaustein der Dialogforen sind „DinnerSpeeches“ hochkarätiger Redner, die übergeordnete Wirtschaftszusammenhänge beleuchten. Einige Dialogforen enthalten als
zusätzliches Programmelement Podiumsdiskussionen mit Unternehmensvorständen und Top-Managern. Abendliche „After-DinnerTalks“ runden das Programm der Dialogforen ab und erlauben Gespräche und Kontaktaufnahmen in lockerer Atmosphäre.
23
Die Dialogforen sollen als besondere Kontaktmöglichkeit zur Wirtschaft im Förderprogramm der sdw weiter ausgebaut werden. Als
zusätzliche Unternehmensbausteine in der ideellen Förderung sind
darüber hinaus mehrtägige „Unternehmensworkshops“ mit einzelnen Firmen geplant, bei denen interessierte Stipendiaten in direkter
Firmenanbindung Fallstudien aus der Unternehmenspraxis bearbeiten.
Veranstaltungstermine pro Jahr:
Teilnehmer pro Veranstaltung:
Veranstaltungsdauer:
Umsetzung des Seminars durch:
2–3
40 – 70 Stipendiatinnen
und Stipendiaten,
4 – 7 Unternehmen
3 Tage
sdw in Kooperation mit
Unternehmen
4. Doktorandenkolloquium
Das Kolloquium trägt dem spezifischen Diskussionsbedarf von
Nachwuchswissenschaftlern aller Fachrichtungen Rechnung. Einmal
jährlich bietet dieses Forum den Promotionsstipendiaten der sdw
Gelegenheit, das eigene Dissertationsprojekt vor dem Hintergrund
übergeordneter Fragestellungen, wie „Information und Wissen“ oder
„Nutzung und Verantwortung wissenschaftlicher Forschung“, zu
betrachten. Der überfachliche Dialog zu den verschiedenen
Dissertationsprojekten und die interdisziplinären wissenschaftlichen
Diskussionen entsprechen ebenso der Zielsetzung des Kolloquiums
wie die Auseinandersetzung mit methodischen Fragen und der
Austausch über formale und bürokratische Hemmnisse im Laufe der
Promotion.
Veranstaltungstermine pro Jahr:
Teilnehmerzahl pro Veranstaltung:
Veranstaltungsdauer:
Umsetzung des Seminars durch:
1
15 - 20
3 Tage
sdw in Zusammenarbeit
mit Doktoranden
III Umsetzung der dezentralen ideellen Förderung
Ebenso wichtig wie ein vielfältiges Seminarangebot ist die
dezentrale Förderung der Stipendiaten am Hochschulort. Alle
Studierenden und Promovierenden sind in regionale Stipendiatengruppen integriert, die, unterstützt und betreut durch einen Vertrauensdozenten und einen Vertrauensmanager, eigene Aktivitäten
entwickeln. Initiative, Teamgeist und Organisationstalent der
Stipendiaten sind hier in besonderem Maße gefragt. Das zentrale
Förderprogramm erfährt dadurch eine unverzichtbare Ergänzung.
Stipendiatengruppen
Der Vertrauensdozent ist als Leiter der Stipendiatengruppe das
wichtigste Bindeglied zwischen Stipendiatengruppe und Stiftung. Zu
seinen Aufgaben gehören sowohl die individuelle Betreuung der
Stipendiaten als auch die Unterstützung und Begleitung von
Gruppenprojekten. Bei konzeptionellen Fragen steht er „seinen“
Stipendiaten beratend zur Seite und vermittelt für die Gestaltung
der dezentralen Förderung weiterführende Kontakte.
Neben der Betreuung bereits aktiver Stipendiaten ist der Vertrauensdozent – gemeinsam mit dem Vertrauensmanager – auch für
den Stipendiaten-Nachwuchs in der sdw zuständig. So ist er für
Bewerber aus seiner Region die erste Anlaufstelle; in Vorgesprächen
ermitteln Vertrauensdozent und Vertrauensmanager dann gemeinsam, ob das Profil des Bewerbers mit dem Anforderungsprofil der
sdw übereinstimmt und eine Teilnahme am zentralen Auswahlverfahren erfolgversprechend ist.
Der Vertrauensmanager – selbstständiger Unternehmer oder Entscheidungsträger in einem Unternehmen – steht den Stipendiaten
ebenso wie der Vertrauensdozent bei ihren Vorhaben zur Seite und
fungiert vor allem als Bindeglied zwischen Stipendiatengruppe und
der unternehmerischen Wirtschaft. An eigenen Erfahrungen lässt der
Vertrauensmanager die Stipendiaten weitestgehend partizipieren; er
gibt somit ein Beispiel und motiviert die Stipendiaten zu unternehmerischem Denken und Handeln.
Die sdw wünscht sich einfallsreiche und aktive Gruppen, die ihre
interdisziplinäre Zusammensetzung als besondere Chance begreifen,
am Hochschulort für alle Mitglieder anregende Programme zu
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gestalten. Der Kreativität der Stipendiatengruppen sind keinerlei
Grenzen gesetzt. Neben dem Vertrauensdozenten und dem Vertrauensmanager stehen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Studienförderwerks bei inhaltlichen oder organisatorischen
Fragen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Sowohl Vielfalt als auch Qualität der Aktivitäten, die von
Stipendiatengruppen am Hochschulort initiiert werden, sind beeindruckend. In fast allen Gruppen finden gruppeninterne Vortragsund Diskussionsabende zu aktuellen politischen Themen statt, einige stellen in Vortragsreihen auch Forschungsprojekte der in der
Gruppe vertretenen Fachbereiche zur Diskussion. Unternehmenserkundungen, z.B. Besuche im Unternehmen des Vertrauensmanagers, stehen ebenfalls häufig auf der Agenda. Gleiches gilt für Exkursionen ganz unterschiedlicher Art und inhaltlicher Ausrichtung,
für Kaminabende mit regionalen Wirtschafts- und Politikvertretern,
für gemeinsame kulturelle Unternehmungen (Theater-, Museums-,
Konzertbesuche), sportliche Aktivitäten und Wochenendfahrten.
Ergänzt wird das Spektrum der Aktivitäten durch gruppeninterne
Workshops oder aber Seminarveranstaltungen, die sich an die
Mitstipendiaten der jeweiligen Region richten. Beispiele sind ein
Seminar zu Argumentationstechniken, ein Workshop „Wissenschaftliches Schreiben“, ein Seminar zu Strategien, Konzepten und
Analysen der Finanzwelt sowie ein Seminar zum Thema „Wege zur
Führungskraft“.
Einige Stipendiatengruppen setzen sich zum Ziel, Persönlichkeiten
des öffentlichen Lebens für exklusive Diskussionsveranstaltungen zu
gewinnen. 2001 stellten sich unter anderem der hessische
Ministerpräsident Roland Koch und die Thüringer Ministerin für
Wissenschaft, Forschung und Kunst, Frau Prof. Dr. Dagmar
Schipanski, der Diskussion mit sdw-Stipendiaten.
In einigen Fällen gelingt es Stipendiatengruppen, mehrere der
genannten Elemente in einem übergeordneten Projekt zu verbinden.
Ein Beispiel ist eine von Stipendiaten organisierte Veranstaltungsreihe zum Thema „AusländerFREUNDLICHKEIT“. Diese enthielt eine
Podiumsdiskussion mit Politikvertretern, ein Seminar zur interkultu rellen Kommunikation sowie kulturelle Begegnungen und Elemente
gemeinsamer Freizeitgestaltung.
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Als Ergänzung der Aktivitäten im Rahmen der dezentralen
Förderung führt die Stiftung der Deutschen Wirtschaft dreimal jährlich einen Projektwettbewerb durch, für den ein gesondertes Budget
bereitgestellt wird. Teilnehmen können Stipendiatengruppen, gegebenenfalls auch einzelne Stipendiaten, mit Seminar- oder Veranstaltungsideen. Aus den eingereichten Anträgen wählt eine Jury –
bestehend aus Stipendiaten, Vertrauensdozenten und Stiftungsmitarbeitern – geeignete Projektvorschläge aus und vergibt die zur
Umsetzung notwendigen Finanzmittel. Die ausgewählten Projekte
werden in den Veranstaltungs- und Seminarplan der sdw aufgenommen, so dass sich alle Stipendiaten anmelden können.
Projektwettbewerb
Die Stipendiatengruppen übernehmen die Durchführung in
Eigenregie, wobei sich eine enge Einbindung der jeweiligen Vertrauensdozenten und -manager von selbst versteht. Die zuständigen
Regionalbeauftragten aus dem Team des Studienförderwerks stehen
den Stipendiatengruppen bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützend zur Seite.
Der Projektwettbewerb ist in dreierlei Hinsicht ein wesentlicher
Bestandteil der ideellen Förderung der sdw: Zum ersten bietet er
Stipendiaten eine Aktionsfläche für anspruchsvolle Projekte, die in
ihrer Größenordnung über die regelmäßigen Aktivitäten innerhalb
der Stipendiatengruppen hinausgehen und die dazu geeignet sind,
einem breiteren Publikum zugänglich gemacht zu werden. Indem die
Stipendiaten eine Möglichkeit zur eigenverantwortlichen und kreativen Projektgestaltung erhalten, können sie wertvolle Erfahrungen
sammeln und eben jene Attribute zur Entfaltung bringen, für die die
Begabtenförderung der sdw steht: gesellschaftliches Engagement
und Verantwortungsbewusstsein, vernetztes Denken, Eigeninitiative
und Kooperation, Zielstrebigkeit, Durchsetzungsvermögen, Gestaltungswillen und Flexibilität.
Zum zweiten konstituiert der Projektwettbewerb einen bedeutsamen
Beitrag zu der von der sdw angestrebten Stiftungskultur. Veranstaltungen und Seminare, die von Stipendiaten für Stipendiaten initiiert und ausgeführt werden, sind Ausdruck eben jener engagierten
und aktiven Teilnahme seitens der Stipendiaten, welche die ideelle
Förderung mit Leben füllt. Zudem regen Stipendiatenveranstaltungen mit ihrem besonderen Flair auf spezielle Weise zur aktiven
Mit- und Weiterarbeit an und tragen so zur Gestaltung einer ideellen Förderung bei, die den Bedürfnissen der Stipendiaten entspricht.
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Zum dritten bildet der Projektwettbewerb eine wichtige Säule im
Seminar- und Veranstaltungsprogramm der sdw. Durch die Integration von dezentral geplanten, organisierten und durchgeführten
Projekten in das bundesweite Seminarangebot lässt sich das sdwProgramm auf eine vielversprechende Weise ergänzen. Thematische
Vorgaben für die Jury, in die auch Stipendiaten einbezogen sind, gibt
es nicht. Zugleich aber spielen die Fragen, inwieweit die präsentierten Seminarideen mit dem Stiftungsprofil vereinbar sind und inwiefern Projektideen eine sinnvolle Ergänzung zu dem bereits vorhandenen Veranstaltungsprogramm bilden, bei der Entscheidung eine
gewichtige Rolle. Der Projektwettbewerb rundet das ideelle
Förderprogramm somit in qualitativer und quantitativer Hinsicht ab.
Da das Budget für den Projektwettbewerb 2002 gegenüber den
Vorjahren verdoppelt worden ist, um dem Engagement der
Stipendiaten noch mehr Raum zu eröffnen, wird die Zahl der geförderten Projekte zunehmen.
Seit 1999 haben sdw-Stipendiaten im Rahmen der Projektwettbewerbe zahlreiche Veranstaltungen realisiert, die für das zentrale
sdw-Programm eine wunderbare Bereicherung darstellen. Hierbei
handelte es sich um drei- bis viertägige Seminare für 20 bis 55
Teilnehmer (Stipendiaten aus dem ganzen Bundesgebiet):
Beispiele:
• „Perspektive Selbstständigkeit“, organisiert von der
Stipendiatengruppe Jena
• „Zeitmanagement“, Stipendiatengruppen Bielefeld und
Osnabrück
• „Von der Kohle- zur Kulturförderung“, Stipendiatengruppe
Essen
• „Menschenbilder im Wandel“, Stipendiatengruppe Berlin
• „Wege in die Informationsgesellschaft“, Stipendiatengruppe
Wiesbaden
• „Gentechnologie“, Stipendiaten aus Bonn, Aachen und
Bochum
• „Mobilität im 21. Jahrhundert“, Stipendiatengruppe
Pforzheim
• „Mediation“, Stipendiatengruppe Jena
• „Familie und Karriere“, Stipendiatengruppe Erlangen
• „Vom Krisen- zum Innovationsmanagement“, Stipendiaten aus
Dresden und Reutlingen
• „Konzepte der Nachhaltigkeit“, Stipendiatengruppe Wiesbaden
• „Stipendiade: Wettkampf im Team“, Stipendiatengruppe
Karlsruhe
• „Zuwanderung und Arbeitsmarkt“, Stipendiatengruppe Bonn
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Neben dem Projektwettbewerb gibt es weitere Ergänzungsmöglichkeiten des zentralen Förderprogramms durch dezentral entwickelte Seminare. Hierbei handelt es sich um Seminare oder Workshops, die allein durch von Stipendiaten eingeworbene Spendengelder getragen werden und zum Teil mehrmals stattfinden.
Weitere Projekte
• „Teamplayer – Führungskraft: Ein Widerspruch?“, organisiert
von Stipendiaten aus Kiel und Karlsruhe
• „Das niederländische Wirtschaftswunder“,
Promotionsstipendiatin aus Aachen / Stipendiatengruppe Aachen
• „Consulting Days“, Stipendiatengruppe Lüneburg
• „Organtransplantation“, Stipendiatengruppe Berlin
• „Regionalisierung im Rahmen der Globalisierung“,
Stipendiatengruppe Braunschweig
• „Wirtschaftsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern“,
Stipendiatengruppe Rostock
• „Internationale Sicherheitspolitik“, Stipendiatengruppe
Mannheim-Heidelberg
• „Karrierekick – Karriereknick?“, Stipendiatengruppe Berlin
• „Konfliktherd Arbeitslosigkeit“, Stipendiatengruppe MannheimHeidelberg
• „Confoederatio Helvetica - Insel in Europa?“, Stipendiatengruppe
Konstanz
• „Interkulturelles Management“, Stipendiatengruppe MannheimHeidelberg
• „Brüssel und die europäische Einigung“, Promotionsstipendiatin
aus Berlin
• „Potentiale der Natur“, Stipendiatengruppe Leipzig
• „Ökonomie versus Ökologie“, Promotionsstipendiat aus Kiel
• „Tour de Ruhr“, Stipendiatengruppe Gelsenkirchen
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Leitlinien der
materiellen
Förderung
Nicht nur mit der ideellen, sondern auch mit der materiellen Förderung verbindet die sdw konkrete Ziele: Die regelmäßigen monatlichen Stipendienzahlungen sollen ein zügiges und hochwertiges
Studium ermöglichen. Zusätzliche Leistungen, z.B. in Verbindung mit
Auslandssemestern oder Auslandspraktika, sorgen dafür, dass auch
besondere, das Studium in Deutschland sinnvoll ergänzende
Vorhaben realisierbar werden.
Die Mitarbeiter der Stiftung sind stets bemüht, faire und angemessene Entscheidungen zu treffen und im Einklang mit den bestehenden Richtlinien auch besonders gelagerten Einzelfällen gerecht zu
werden.
1. Die Rolle des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung
Das Studienförderwerk Klaus Murmann der Stiftung der Deutschen
Wirtschaft gehört neben den Einrichtungen der Gewerkschaften, der
Kirchen, der Studienstiftung des deutschen Volkes und den
Stiftungen der politischen Parteien zum Kreis jener Begabtenförderwerke, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden.
Für die Begabtenförderung im Studienförderwerk Klaus Murmann
ergibt sich daraus eine auf zwei Säulen beruhende Finanzierung:
Das gesamte ideelle Förderprogramm wie auch Verwaltung und
Personal werden aus Eigenmitteln der sdw bestritten, d.h. aus
Mitteln, die von Wirtschaftsverbänden, Unternehmen und Einzelpersonen für die Begabtenförderung der Wirtschaftsstiftung bereitgestellt werden.
Die reinen Stipendienzahlungen erfolgen aus Bundesmitteln. Bei der
Vergabe und der Berechnung der Stipendien unterliegt die sdw
daher den Richtlinien zur Begabtenförderung des BMBF.
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Stipendiaten der
Grundförderung
Promotionsstipendiaten
2. Höhe der Stipendien
3. Förderdauer
Generell erfolgt die Vergabe der Stipendien auf Basis einer privatrechtlichen Vereinbarung zwischen sdw und Stipendiaten, in der die
mit dem Stipendium verbundenen Pflichten des Stipendiaten niedergelegt sind. Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht.
Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft erwartet von ihren
Stipendiaten Leistungsbereitschaft und Zielstrebigkeit und dementsprechend kurze Studienzeiten. Daher richtet sich die Förderdauer
bei Studierenden nach der Regelstudienzeit.
Bei Studierenden wie auch bei Promovierenden werden die
Stipendien nach dem Grundsatz der Bedürftigkeit, d.h. einkommensabhängig, berechnet. Bewilligungen erfolgen jeweils für 12 Monate,
daher ist jedes Jahr ein neuer Erhebungsbogen einzureichen.
Bei der Festlegung des Förderendes ist nicht die Einstufung in ein
Fachsemester durch die Hochschule relevant, sondern die tatsächlich absolvierte Zahl an Hochschulsemestern in dem von der sdw
geförderten Studium. Beispiel: Bei einer neunsemestrigen Regelstudienzeit endet die Förderung grundsätzlich mit der Beendigung
des neunten Hochschulsemesters. In gut begründeten Ausnahmefällen kann die Förderung jedoch in dem durch das BMBF abgesteckten Rahmen verlängert werden. Gründe für zusätzliche Fördersemester können sein:
Die Berechnung der Stipendien fußt in der Regel auf den
Einkünften der Eltern aus dem Vorvorjahr. Einkommensänderungen
sind zeitnah mitzuteilen, damit keine Unterzahlungen, aber auch
keine Überzahlungen entstehen und so nicht etwa Rückforderungen
seitens der sdw notwendig werden. Der Förderhöchstsatz für
Studierende liegt derzeit bei mtl. € 525,-. Alle Stipendiaten der
Grundförderung erhalten überdies ein einkommensunabhängiges
Büchergeld von mtl. € 80,-. Ein Zuschuss zur Kranken- oder
Pflegeversicherung sowie ein Zuschlag für Familien in Höhe von mtl.
€ 155,- können ebenfalls gewährt werden.
Die Berechnung der Promotionsstipendien beruht auf der aktuellen Einkommenssituation des Stipendiaten. Der Förderhöchstsatz
liegt derzeit bei mtl. € 920,-. Zusätzlich zum Stipendium erhalten
Promovierende eine monatliche Forschungskostenpauschale von
€ 100,- sowie ggf. einen monatlichen Familienzuschlag in Höhe von
€ 155,-.
Stipendiaten der
Grundförderung
• zeitlich nicht voll integrierbare Auslandsaufenthalte (fehlende
Deckungsgleichheit des Studienangebots, fehlende Absprachen
beider Hochschulen bzgl. der Anerkennung von
Leistungsnachweisen)
• nachweislich unrealistische Regelstudienzeiten
• besondere Gegebenheiten hinsichtlich der Prüfungszeiträume
(z.B. bei Juristen)
• gut begründeter Wechsel in eine andere Studienordnung (z.B.
Credit-Point-System), der nachweislich mit Zeitverlust
verbunden ist
• gut begründete Ausweitung des Studienprogramms, z.B. durch
Hinzunahme nicht obligatorischer Vertiefungsfächer
• nachweislich sehr intensives Engagement in Hochschulgremien
• Krankheit
• Schwangerschaft / Erziehungszeiten
Ein Überschreiten der Regelstudienzeit sollte zum frühestmöglichen
Zeitpunkt beim Studienförderwerk angekündigt werden, damit in
einem Gespräch mit dem zuständigen Betreuer geklärt werden kann,
ob ein Verlängerungsantrag erfolgversprechend erscheint und welche Unterlagen dem Antrag gegebenenfalls beigelegt werden müssen. Da die Stiftung der Deutschen Wirtschaft öffentliche Mittel
vergibt, kann eine Verlängerung nur auf der Grundlage eines schriftlichen Antrages erfolgen.
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Förderung im
abschließenden
Studiensemester
Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft darf gemäß den vorgegebenen Richtlinien nur noch in jenem Monat fördern, in dem die letzte studienrelevante Leistung erbracht bzw. vollendet wird. Daher
wird das Ende der materiellen Förderung zunächst auf den 31.01.
(WS) bzw. auf den 30.06. (SS) datiert. Sobald der Nachweis über die
tatsächlichen Prüfungstermine bzw. den Abgabetermin der Diplomarbeit dem Studienförderwerk vorliegt, erfolgt eine formlose Förderverlängerung. Sollte sich der Prüfungszeitraum noch in das
folgende Semester erstrecken, so wird die Förderung auch über die
Semestergrenze hinaus verlängert.
Promotionsstipendiaten
Promovierende werden in dem von ihnen beantragten Zeitraum
gefördert, grundsätzlich bis zu einer Dauer von zwei Jahren. Darüber
hinaus gibt es bei stichhaltigen Gründen die Möglichkeit der Förderverlängerung bis zu einer Gesamtdauer von maximal 3 Jahren.
Gründe für eine Förderverlängerung können sein:
• unvorhersehbare äußere Umstände, welche die Fortführung
des Forschungsprojektes behindern bzw. die Fertigstellung der
Arbeit verzögern,
• inhaltliche Ausweitung des Forschungsvorhabens durch den
Doktorvater/die Doktormutter, die zum Zeitpunkt der
Bewerbung bei der sdw nicht abgesprochen war,
• Krankheit
• Schwangerschaft / Erziehungszeiten,
Wer zwingende Abweichungen vom ursprünglichen Zeitplan absehen kann, sollte frühzeitig mit dem zuständigen Betreuer im
Studienförderwerk Kontakt aufnehmen und klären, ob ein Verlängerungsantrag unter den gegebenen Umständen erfolgversprechend ist, und welche Unterlagen dem Antrag ggf. beigefügt werden
müssen.
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4. Förderung von Auslandsaufenthalten
Frühzeitige und intensive Auslandserfahrungen sind heute fast schon
unerlässlicher Bestandteil einer akademischen Ausbildung. Auslandsaufenthalte bieten herausragende Gelegenheiten zur persönlichen Weiterentwicklung; sie erweitern den Horizont und fördern in
besonderer Weise Sprachkompetenz und weitergehende kommunikative Fähigkeiten. Die Förderung von Auslandsaufenthalten – seien es
Studiensemester, Praktika oder Sprachkurse – ist daher ein besonderes Anliegen der sdw. Sie möchte alle Stipendiaten anregen, mindestens ein Studien- oder Praxissemester im Ausland zu absolvieren.
Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft erwartet von ihren
Stipendiaten eine durchdachte organisatorische und inhaltliche
Planung des Auslandsaufenthaltes. Durch umfassende Information
sowie zielgerichtete Absprachen mit den Hochschulen im Vorfeld soll
eine Verlängerung der Studienzeit nach Möglichkeit vermieden werden. Eine Verlängerung der Studienzeit – und entsprechend auch der
Förderdauer – wird jedoch akzeptiert, wenn der Auslandsaufenthalt
nachweislich zeitlich nicht integrierbar war (bzw. die im Ausland
erworbenen Leistungsnachweise nicht anerkannt wurden) und bezogen auf das Studium und das angestrebte Berufsziel eine förderungswürdige Ergänzung darstellt.
Stipendiaten der
Grundförderung
Zusätzlich zum laufenden Stipendium bietet die sdw bei Auslandsaufenthalten folgende Unterstützungsleistungen, die bei jedem
Auslandsaufenthalt neu beantragt werden können:
• an das Aufenthaltsland angepasster mtl. Auslandszuschlag
(einkommensunabhängig)
• anteilige oder vollständige Erstattung der Hin- und
Rückreisekosten (s. Hinweisblatt „Auslandsförderung“)
• anteilige oder vollständige Erstattung der Kosten für eine evtl.
notwendige Auslandskrankenversicherung (s. Hinweisblatt
„Auslandsförderung“)
• Erstattung von Council-Gebühren (reine Visa-Gebühren
ausgenommen!)
• bei Sprachkursen Zuschuss oder vollständige Erstattung der
Netto-Kursgebühren.
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Hinweis zur Förderung von Sprachkursen: Die sdw hält es für ratsam, Sprachkurse in direkter Verbindung mit längeren Auslandsaufenthalten zu absolvieren. „Freischwebende“, also nicht direkt mit
einem längeren Auslandsaufenthalt verbundene Sprachkurse werden daher nur anteilig und nur in Ausnahmefällen gefördert. Gefördert werden überdies nur Intensivkurse; Englisch-Sprachkurse werden nur in besonderen Härtefällen finanziell unterstützt.
Finanzielle Doppelförderung ist nicht möglich: Wenn im Zusammenhang mit dem geplanten Auslandaufenthalt finanzielle Unterstützung von einer anderen Institution bzw. aus anderen Finanzquellen gewährt wird (DAAD, Sokrates/Erasmus etc.), so sind diese
Beträge unbedingt anzugeben. Gemäß den vorgegebenen Richtlinien
muss die sdw in solchen Fälle eine Verrechnung vornehmen.
Antragsunterlagen: Wer einen Auslandsaufenthalt plant, lässt sich
vom Studienförderwerk frühzeitig die entsprechenden Antragsunterlagen zusenden. Diese geben detailliert Auskunft über die von
der sdw gewünschten Informationen und Gutachten. Wenn möglich
sollten Auslandsanträge bereits 2-3 Monate vor der Abreise beim
Studienförderwerk eingereicht werden, da es in Zeiträumen mit
hoher Veranstaltungsdichte zu Verzögerungen bei der Bearbeitung
kommen kann.
Promotionsstipendiaten
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Für Promotionsstipendiaten gelten bei Auslandsaufenthalten die
gleichen finanziellen Konditionen wie bei Stipendiaten der Grundförderung. Auslandsaufenthalte sollten so geplant werden, dass sie
sich in den bei der Bewerbung eingereichten Zeitplan integrieren
und die fachliche Einpassung in das Forschungsvorhaben gewährleistet ist. Nur in sehr gut begründeten Ausnahmefällen wird in
Verbindung mit Forschungsaufenthalten im Ausland eine Förderverlängerung gewährt.
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