KLIMA VERÄNDERUNG

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KLIMA
VERÄNDERUNG
S AC H
I NF OR MAT IO N
A LTERS GRU PPE
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Das Thema „Klimaveränderung” ist eines der brennendsten, wenn nicht das
brennendste Umweltproblem, das sich der Menschheit zu Beginn des dritten
nachchristlichen Jahr tausends stellt. Laut Klimamodellrechnungen des UNOWissenschaftergremiums zur Erforschung des Klimawandels (IPCC) wird bis zum
Jahr 2100 ein Anstieg der bodennahen Weltmitteltemperatur um bis zu 3,5° C
erwar tet. Regional und jahreszeitlich kann diese Erwärmung – zu den Polen hin
zunehmend – um ein Mehrfaches größer sein. Zum Vergleich: Innerhalb des vergangenen Jahrhunder ts nahm die Temperatur um 0,3-0,6° C zu, wobei der Anstieg in
den nördlichen Breiten teilweise sogar über 5° C betrug. Derar t rapide
Klimaveränderungen können für die Menschheit verheerende Folgen haben, die alle
anderen Umwelteingriffe überschatten.
MITTEN IM KLIMAWANDEL
Neben den schon spürbaren Temperaturerhöhungen mehren sich die Zeichen, dass
wir uns bereits mitten im Klimawandel befinden. In den vergangenen Jahren ist die
Die Klimaerwärmung befördert
mehr Wasserdampf in der
Atmosphäre: Damit steigt die
Wahrscheinlichkeit extremer
klimatischer Ereignisse, wie Orkane,
Sturmfluten und sintflutartige
Niederschläge.
Zahl der Naturkatastrophen infolge von Wetterinstabilitäten stark angestiegen. 1991
starben knapp 160.000 Menschen an den Folgen von Naturkatastrophen, 22,5 Mio.
wurden obdachlos. Die angerichteten Sachschäden lagen bei fast elf Milliarden USDollar. Im August 2002 sorgte eine Jahrhundertflut in Mitteleuropa (Österreich,
Ostdeutschland, Tschechien) für Dutzende Todesopfer und schwere
Sachschäden. Obwohl in der wissenschaftlichen Diskussion immer wieder sogenannte „Treibhaus-Skeptiker” auftreten, gilt für die überwiegende Mehrzahl der
INFO SERVICE:
Mehr Informationen zum Thema
Treibhauseffekt finden Sie im
Ordner Klima, Kapitel
Veränderung – Treibhauseffekt.
Klimatologen als gesicher t, dass die Hauptursache für den Klimawandel im vom
Menschen verstärkten (anthropogenen) Treibhauseffekt zu suchen ist. Und dass der
zunehmende Ausstoß des wichtigsten Treibhausgases, des Kohlendioxids (CO2), als
Folge der Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) das
Hauptproblem darstellt.
FOLGEN DES KLIMAWANDELS
Es zeichnen sich einige beunruhigende Tendenzen ab:
Eine Reihe von Pflanzen und Tieren beginnt sich in den wärmer werdenden nördlichen
Regionen anzusiedeln, viele andere können sich den neuen Bedingungen nicht schnell genug
anpassen. Das durch Treibhaus-bedingte Ar tensterben hat bereits begonnen. Häufigkeit und
Intensität extremer klimatischer Ereignisse, wie Orkane, Sturmfluten, sintflutar tige
Niederschläge und Dürrekatastrophen, werden zunehmen. Sehr wahrscheinlich wird durch
die Wärmeausdehnung des Wassers und das Abschmelzen des Inlandeises der Meeresspiegel
steigen und zwar bis 2100 um etwa 0,2-1,4 m. Der Meeresspiegelanstieg wird großflächige
Landverluste in Küstenregionen zur Folge haben. Kleine Inselstaaten wie die Malediven sind
somit existentiell bedroht. In den letzten 100 Jahren stieg der Meeresspiegel bereits um 12 bis
25 cm. Bedrohung der Nahrungsmittelversorgung durch die starke Ausbreitung von
ÖKO
LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H
Der Mensch trägt durch sein
Mobilitätsverhalten – der
Individualverkehr nimmt rapide
zu – zum vermehrten Ausstoß
von Kohlendioxid und damit zum
globalen Klimaproblem bei.
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SACH
I N F O R MATION
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Schadinsekten. Zunehmendes Risiko für die menschliche Gesundheit: Aufgrund des wärmeren
Klimas können sich epidemische Krankheiten wie Malaria besser ausbreiten. Insgesamt werden Millionen von Menschen, insbesondere in den Entwicklungsländern, ihrer Lebensgrundlagen
beraubt und zu Umweltflüchtlingen. Während die meisten Länder auf der Verliererseite
stehen, gibt es möglicherweise auch Gewinner. Länder wie Russland (Sibirien) oder Kanada
rechnen sich durch das Auftauen von Dauerfrostgebieten Vor teile aus, wie zum Beispiel die
Ausdehnung der landwir tschaftlich nutzbaren Flächen, und zeigen daher wenig Interesse für die
Bekämpfung des Klimawandels Geld zu investieren.
ZUSAMMENFASSUNG: Im Kyoto-Protokoll verpflichtete sich
beispielsweise die EU bis zum Zeitraum 2008-2012 zu einer Reduktion der
Treibhausgas-Emissionen um acht Prozent. Dieses Ziel zu erreichen stellt sich als
sehr schwierig dar. Niederösterreich setzt zahlreiche Aktionen im Rahmen des
Klimabündnisses um das Ziel zu erreichen. Derzeit gibt es bereits über 200
Klimabündnisgemeinden.
INFO SERVICE:
Ursachen und Folgen extremer
klimatischer Ereignisse werden in
den nachfolgenden Kapiteln
behandelt. Siehe Kapitel Stürme,
Kapitel El Nino, Kapitel Überschwemmungen und Kapitel
Wüstenausdehnung.
DER LANGE WEG ZUM KYOTO-ZIEL
Um den anthropogenen Treibhauseffekt einzudämmen muss die Menschheit einen
bislang noch nie realisier ten Kraft- und Solidaritätsakt verwirklichen. Vordringlich ist
die drastische Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen und der Treibgas-Emissionen
(FCKW, Halone). Doch gerade die reichen Länder stellen sich dieser globalen
Herausforderung bislang nicht oder zuwenig konsequent: So haben sich die USA als
Hauptverursacher komplett aus dem Klima-Reduktionsprozess ausgeklinkt. Der
Großteil der Staatengemeinschaft einigte sich in Folge zahlreicher KlimaschutzGroßkonferenzen auf das Kyoto-Protokoll als kleinsten gemeinsamen Nenner für die
Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen. Die EU beispielsweise verpflichtete sich
Durch den Anstieg der
Meerestemperatur dehnt sich
das Ozeanwasser aus und der
Meeresspiegel steigt – bis zum
Jahr 2100 möglicherweise um
bis zu 1,4 Meter.
darin, bis zum Zeitraum 2008-2012 zu einer Reduktion um acht Prozent unter den
Stand von 1990. Die jüngsten Emissionsdaten zeigen aber, dass 10 der 15
Mitgliedstaaten (darunter auch Österreich) weit davon entfernt
sind, ihre vereinbar ten Anteile am EU-Ziel zu erreichen.
NIEDERÖSTERREICH
Das niederösterreichische Klimabündnis ist ein
Bündel von Maßnahmen, das neben der ökologischen
INFO SERVICE:
Wohnbauförderung und dem Ausbau des öffentli-
Mehr zu Niederösterreich und
dem Klimabündnis finden Sie in
der Einleitung zum Ordner
Klima, Kapitel Wetter. Über die
Aktionen und Programme des
Landes Niederösterreich informiert Sie das Klimabündnis
Servicehandbuch, siehe Klima und
Veränderung Service.
chen Verkehrs auch eine Reihe kleinerer Projekte
in den Klimabündnisgemeinden Niederösterreichs
umfasst. Die Initiativen der Gemeinden, der Wir tschaft
und der Bevölkerung im Bereich der Fernwärme, der
Erneuerung der privaten Heizanlagen, der Radwege und der Abfallwir tschaft
haben es möglich gemacht, den CO 2-Ausstoß in Niederösterreich einzubremsen.
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