Besser mit Architekten

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Sonderveröffentlichung der KfW in Kooperation mit der Bundesarchitektenkammer
DABspezial
Juni 2012
Besser mit Architekten
Energieeffiziente Gebäude
AnzEiGEn-SonDErvEröFFEntlichunG
Editorial
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Mehr zum Thema unter:
www.DABonline.de
DABspezial Sonderveröffentlichung
Herausgeber: KfW Bankengruppe, Kommunikation, Palmgartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Verantwortlich: Michael Seyler (v.i.S.d.P.), holger Schwabe
Verlag: corps. corporate Publishing Services Gmbh · hausanschrift: Kasernenstraße 69,
40213 Düsseldorf · Postanschrift: Postfach 10 11 02, 40002 Düsseldorf · telefon: 0211 54227-700 ·
Fax: 0211 54227-722 · www.corps-verlag.de
Geschäftsführung: holger löwe, Wilfried lülsdorf
Verlagsleitung Architektur: thomas claßen
Redaktion: christian raschke (leitung), roland Stimpel
Gestaltung: Katharina höhner
Bildredaktion: Achim Meissner
Titel: jpb architekten Grevenbroich, Foto: rathscheck-Schiefer
Lithografie: tiMe Production, Mülheim a. d. ruhr
Druck: Bechtle Druck&Service, zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen
Druckauflage: 126 600 Exemplare
© corps. corporate Publishing Services Gmbh, Postfach 10 11 02, 40002 Düsseldorf
DABspezial Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude
Jedoch könnte die Zusammenarbeit zwischen KfW
und Architekten noch besser funktionieren: Über die
vielfältigen Förderangebote hat nicht jeder detaillierte Kenntnisse. Hinzu kommt, dass die Programme
stets dynamisch den Erfordernissen und dem Markt
angepasst werden, das Wissen darüber also immer
wieder aufgefrischt werden muss. So wurde das
KfW-Programm Altersgerecht Umbauen gerade erst
überarbeitet. Ebenfalls neu ist der Effizienzhausstandard Denkmal für die energetische Sanierung von
erhaltenswerter Bausubstanz, der auf deren historische Ästhetik besondere Rücksicht nimmt.
KfW und Bundesarchitektenkammer wollen Sie bei
der Optimierung und Aktualisierung Ihrer Kenntnisse über die Förderprogramme unterstützen. Beide haben dazu eine engere Zusammenarbeit beschlossen. Ein erstes Ergebnis halten Sie mit dieser
Sonderveröffentlichung in der Hand. Weitere Angebote sind Veranstaltungen der Architektenkammern der Länder, Seminare der KfW-Akademie und
ihre individuellen Beratungen. Denn: Eine vertiefte
Kenntnis der KfW-Programme stärkt nicht zuletzt
die Position von Planern gegenüber ihren Bauherren, denen sie kompetente Informationen über Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten vermitteln.
Ziel ist eine solidere Basis für nachhaltige, nutzerfreundliche und hochwertige Architektur.
Ihr Sigurd Trommer,
Präsident der Bundesarchitektenkammer
© Rathscheck-Schiefer; Fotolia; www.sandmann-fotografie.de, Till Budde
Energieeffizient wohnen | Seite 3
Geschäft mit Gewerbeimmobilien | Seite 6
Kommunale und soziale Infrastruktur| Seite 7
Fördermöglichkeiten im Überblick | Seite 8
Gute Architektur und gute Finanzierung von Bauprojekten stärken sich gegenseitig: Was gut geplant
ist, rechnet sich auch besser. Was gut finanziert ist,
bietet mehr Potenzial für einen anspruchsvollen Bau.
Die staatliche Förderbank KfW und wir Architekten
sind deshalb Verbündete. Die KfW vergibt im Jahr
rund 70 Milliarden Euro zinsgünstige Darlehen und
Zuschüsse – einen wesentlichen Teil davon für Bau,
Sanierung sowie Investitionen in erneuerbare Energien und Umweltschutz, aber auch in altersgerechten Umbau und in kommunale Infrastruktur.
Wohnen
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Besser als neu: Nach
der Sanierung benötigt
dieses von Michael
Krumbe umgeplante
Wohnhaus nur
85 Prozent der Energie
eines vergleichbaren
Neubaus.
Beratung am Reißbrett
Kaum ein Sanierungsprojekt wird heute in Angriff genommen, ohne dass die Bauherren
dabei öffentliche Fördermittel nutzen. Aber auch Architekten können sich das große Angebot
zunutze machen – und sich gegenüber Kunden als kompetente Berater profilieren
© Axel Hartmann
Effizienzhaus
Denkmal
Außen alt, innen kalt: Das
muss nicht sein. Auch wenn
sich historische Fassaden
selten mit modernen Wärmedämmverbundsystemen vertragen, sind Energieeffizienz
und Baukultur keine unvereinbaren Gegensätze. Anfang 2012 hat die KfW das
Programm „Energieeffizient
Sanieren“ um den neuen
Standard „KfW-Effizienzhaus
Denkmal“ für Wohngebäude
erweitert. Darin wurden die
technischen Mindestanforderungen für Sanierungsmaßnahmen an Baudenkmalen sowie an besonders erhaltenswerter Bausubstanz
deutlich gelockert.
Einzelheiten unter:
www.kfw.de/denkmal
Die Zahlen sprechen für sich: Etwa zwei Drittel aller Wohnungen und Wohngebäude in Deutschland
wurden gebaut, bevor Ende 1977 die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft trat. In diesem Altbaubestand sind nur 27,8 Prozent der Außenwandflächen
und 61,9 Prozent der Dächer und obersten Geschossdecken sowie 19,9 Prozent der Flächen an Fußböden
unterster Geschosse beziehungsweise Kellerdecken
gedämmt. Auch das trägt wesentlich dazu bei, dass die
rund 18 Millionen Gebäude in Deutschland fast die
Hälfte der Wärmeenergie im Land verbrauchen – eine
Tatsache, die wir uns ökologisch nicht länger, aber
auch ökonomisch nicht mehr lange leisten können.
Bei vielen Immobilienbesitzern steigen deshalb
die Ansprüche an Gebäudesanierung und Energieeffizienz, und mit ihnen die Ansprüche an die Planer.
Inzwischen erwarten Bauherren mehr von ihren Architekten als einen guten Entwurf und dessen fachgerechte Umsetzung. Sie sollten die Kosten im Blick behalten, modernste Materialien und Haustechnik kennen und einsetzen und dazu noch hilfreiche Finanzie-
rungstipps parat haben. Fast immer erste Wahl dabei
sind die Angebote der KfW. Im Programm Energieeffizient Sanieren stellt die Bank für Komplettsanierungen bis zu 75.000 Euro pro Wohneinheit als zinsgünstige Darlehen zur Verfügung. Für Einzelmaßnahmen
liegt der Höchstbetrag bei 50.000 Euro. Bauherren, die
lieber Eigenmittel einsetzen möchten, können alternativ einen Investitionszuschuss von 7,5 Prozent der förderfähigen Kosten bei Einzelmaßnahmen und zwischen zehn und 20 Prozent bei Komplettsanierungen
beantragen, abhängig vom energetischen Standard,
den das Haus nach Abschluss der Arbeiten erreicht.
Wer Kunden hier beraten kann, hilft ihnen, bares Geld
zu sparen. „Dafür dürfte jeder Bauherr seinem Architekten dankbar sein“, ist Petra Borisch, Bereichsleiterin Vertrieb bei der KfW, überzeugt.
Eine einfache Rechnung macht es deutlich. Wer
etwa einen Bankkredit über 60.000 Euro bei 3,25 Prozent Zinsen aufnimmt und monatlich 250 Euro bedient, hat am Ende etwas mehr als 79.500 Euro zurückgezahlt, davon knapp ein Viertel als Aufschläge.
DABspezial Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude
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Wohnen
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Neue Hülle, alte Proportion: Trotz
umfänglicher Sanierung fügt sich
das Haus von Jon Patrick Böcker
harmonisch in die Siedlungsstruktur ein.
Durchblick im Förderdschungel
„Das Angebot ist groß und für Laien oft schwer zu überblicken“, sagt Michael Krumbe. Der Architekt aus Köln sieht
die Beratung über Fördermöglichkeiten und Zuschüsse deshalb als eine zusätzliche Leistung, die Architekten gegenüber
ihren Bauherren erbringen – immer in Kombination mit planerischen Aufgaben. Krumbe rechnet seinen Kunden vor, ob
und mit welchen Fördermitteln sich die Isolierung, die neue
Heizung, neue Fenster oder eine Lüftungsanlage schon nach
zehn oder erst nach 20 Jahren rechnen. „Die Relation von
Bausubstanz, Baukosten und Zuschüssen beziehungsweise
Zinsvorteil muss stimmen“, sagt er. Bei einem seiner letzten
Projekte hat der Planer ein Wohnhaus aus den 1950er-Jahren
in Köln-Hürth zum KfW-Effizienzhaus 85 saniert. „Dieser
Standard hat sich einfach unter Berücksichtigung der zu erwartenden Kosten als ideal herausgestellt.“ Vor allem die erforderliche Luftdichtigkeit der Gebäudehülle, einer zweischaligen Beton-Stein-Konstruktion unter einer Riemchenverkleidung, herzustellen, erwies sich als anspruchsvoll. Krumbe
löste es mit einer Dämmung von Dach und Kellerdecke sowie
einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Darüber hinaus
erweitert ein Anbau die Wohnfläche, sodass großzügige Erdgeschoss- und Obergeschossflächen und zusätzlich Spiel- und
Schlafemporen im ehemaligen Spitzboden entstanden.
Altersgerecht Umbauen
Alte Formen bewahren
„viele Bauherren wissen gar nicht, dass eine energetische Sanierung auch mit einem
altersgerechten umbau des hauses kombiniert werden kann. Wir fördern beide Maßnahmen,“ sagt KfW-vertriebschefin Petra Borisch. Architekten können in solchen Fällen wertvolle ratgeber sein. Anfang 2012 hat die KfW ihr Angebot nochmals vereinfacht und alle Fördermöglichkeiten in sieben Bausteinen zusammengefasst. Bis zu
50.000 Euro stellt sie pro Wohneinheit für die Gestaltung der Außenanlagen oder des
Gebäudezugangs, die Überwindung von treppen und Stufen, Maßnahmen an Sanitärräumen oder eine veränderung der raumgeometrie zur verfügung.
Eine Übersicht finden Sie unter: www.kfw.de/altersgerecht-umbauen
Eine ähnliche und doch ganz andere Lösung hat Jon Patrick Böcker bei der Sanierung seines Hauses im nordrheinwestfälischen Grevenbroich gefunden. „Wir hatten erst über
einen Abriss und einen kompletten Neubau nachgedacht, diese Idee aber schnell wieder verworfen“, sagt er. Da alle Häuser in der Straße aus der gleichen Zeit stammen und sich sehr
ähneln, entschied er, die charakteristische Form zu erhalten.
DABspezial Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude
© Rathscheck-Schiefer
Dabei lässt sich schon bei der Finanzierung oft mehr sparen
als in zähen Verhandlungen mit Handwerkern und Lieferanten. Zum einen liegen die Zinssätze der KfW im Bereich Bauen und Sanieren durchschnittlich bis zu zwei Prozentpunkte
unter dem Marktniveau. Außerdem schießt die Bank bei Sanierungen zum KfW-Effizienzhaus noch etwas zur Tilgung
dazu. Wer nach Abschluss der Bauarbeiten etwa den Effizienzhausstandard 85 erreicht, erhält einen Tilgungszuschuss
von 7,5 Prozent. Im genannten Beispiel entspräche das 4.500
Euro. Zusammen mit einem Zins von nur 1,25 Prozent kostet
das Förderdarlehen so gerade rund 17.000 Euro weniger als
der Standardkredit.
Interview
AnzEiGEn-SonDErvEröFFEntlichunG
Zur Straßenseite hin hat es noch immer die gleiche Geometrie
wie die Nachbarhäuser. In Richtung Garten wurde die Grundfläche allerdings mit durchdringenden kubischen Anbauten
von 80 auf 145 Quadratmeter erweitert. Den entscheidenden
Unterschied zu anderen Gebäudesanierungen macht die Fassade aus. Statt eines WDVS hat Böcker den Altbau komplett
mit Schiefer bedeckt, die Außenwände der Anbauten wurden
mit sibirischem Lärchenholz verkleidet - erst darunter verbirgt
sich eine 160 Millimeter starke Dämmebene. So grenzen sich
Alt und Neu deutlich voneinander ab und bilden doch eine harmonische Einheit. Energetisch entspricht das Haus dem Stan-
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dard eines KfW-Effizienzhauses 100. „Es ist immer die Frage:
Wie ökonomisch und wie ökologisch will man bauen“.
Eine Antwort darauf finden Bauherren zusammen mit
ihren Architekten. „Wir beraten, zeigen Möglichkeiten auf
und können als Baufachexperten auch auf Spezialfälle eingehen“, sagt Böcker. Dank KfW-Förderung sogar so gut wie
zum Nulltarif: Zum einen sind Architektenkosten im Programm Energieeffizient Sanieren förderfähig. Zum anderen
bezuschusst die Bank die professionelle Baubegleitung durch
einen Sachverständigen nochmals mit bis zu 4.000 Euro pro
Antragsteller und Vorhaben.
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„Die Energiewende braucht Architekten,
die neuen Ideen gegenüber offen sind.“
KfW-Vorstandsmitglied Dr. Axel Nawrath über die Initiative
„Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude“, Architekten
als Multiplikatoren und neue, attraktive Geschäftsfelder
© KfW-Bildarchiv/Fotograf: Thomas Klewar
Herr Dr. Nawrath, Sie haben die Schirmherrschaft für
die gemeinsame Initiative der Bundesarchitektenkammer und der KfW übernommen. Warum ist Ihnen dieses
Thema so wichtig?
Der Klimawandel und die Energiewende fordern neue Denkweisen bei der Stadtentwicklung. Gerade bei alten Häusern
ist es sehr schwierig, energieeffizient umzubauen und dabei
ein harmonisches Außenbild zu erhalten. Das geht oft nicht
ohne Architekten, die neuen Ideen gegenüber offen sind.
Aber auch bei vermeintlich einfachen Projekten steigt die
Qualität ungemein, wenn Fachleute helfen. Keinem Hausbesitzer nützen neue Fenster und Türen, wenn die Fassade
schlecht gedämmt ist.
Gerade für private Bauherren muss eine Sanierung aber
auch bezahlbar bleiben.
Richtig, aber auch hier sind Architekten wertvolle Multiplikatoren, die ihre Kunden inzwischen mehr und mehr in Finanzierungsfragen beraten. Uns als KfW ist es deshalb wichtig,
sie besonders schnell exklusiv und umfassend zu informieren, damit sie ihr Wissen bestmöglich einsetzen und weitergeben können.
Die KfW hat vor einigen Monaten Umfragen dazu unter
Architekten durchgeführt. Wie gut wissen diese bereits
über die Programme und Angebote der KfW Bescheid?
Die Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sa-
nieren waren bei mehr als 80 Prozent der Befragten bekannt.
Knapp die Hälfte war sogar über die aktuellen Förderbedingungen informiert. Sehr viel weniger wussten allerdings
über die KfW-Programme für Sanierungen im kommunalen,
sozialen und gewerblichen Immobilienbestand Bescheid. Wer
sich hier spezialisiert, dem öffnet sich angesichts des Investitionsstaus in Kommunen ein attraktives Geschäftsfeld.
Dr. Axel
Nawrath ist
Mitglied des
Vorstands der
KfW und verantwortet dort unter
anderem das inländische Fördergeschäft.
Und wo gibt es das nötige Hintergrundwissen dafür?
Wer sich intensiv mit dem Thema beschäftigen will, den kann
ich nur einladen, eine Veranstaltung unserer Initiative mit
den Länderkammern zu besuchen. Den Auftakt macht im Juni
die Kammer in NRW. Dort stellen Experten unsere Angebote
vor, bringen Beispiele aus der Praxis und rechnen Varianten
für einen optimalen Fördermix durch. Eine gute Alternative
sind auch die Seminare für Architekten und Bauingenieure
in unserer KfW-Akademie.
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DABspezial Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude
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Unternehmen
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Ganz einfache Rechnung
Auch Unternehmen sind von steigenden Energiekosten betroffen – und deshalb
oft sehr aufgeschlossen für eine Sanierung ihrer Betriebsgebäude
Andreas Hintz ist Schwabe durch und durch. Auch jene
Tugend, die man seinen Landsleuten oft nachsagt, hat er verinnerlicht: Sparsamkeit. „Die Rechnungen für Strom und
Wärme machen bei uns einen enormen Kostenblock aus“,
sagt er. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, seinem Bruder und großen Plänen hatte er Anfang 2006 das „Hotel zum
Ochsen“ in Merklingen auf der Schwäbischen Alb übernommen. Heute, gut sechs Jahre später, ist der Betrieb kaum wiederzuerkennen. Und obwohl die Familie ihn zu einem modernen Tagungshotel für bis zu 80 Übernachtungsgäste ausgebaut hat, fällt die Strom- und Heizkostenrechnung deutlich
niedriger aus als vor der Modernisierung.
Zusammen mit Karl-Heinz Kurz und dessen Büro für Bauplanung, Architektur und Energieberatung haben die Inhaber
ihr Hotel konsequent energieeffizient umgebaut. „Anspruchsvoll war vor allem die Sanierung des historischen Gasthauses“,
erinnert sich Kurz, „weil wir das Erscheinungsbild, so gut es
ging, erhalten wollten.“ Dementsprechend legte er bei dem
Gebäude aus dem 19. Jahrhundert größeren Wert auf die Dachdämmung, neue Fenster und Türen. Die Wände wurden, dort
wo es nötig war, von innen gedämmt. Zudem erhielt das Gasthaus einen neuen Eingangsbereich mit Lobby, und in einer alten Scheune nebenan fanden ein neues Lager, die Küche samt
Kühlhaus und ein Bankettsaal für bis zu 220 Gäste Platz. Ein
Neubau für Restaurant und Tagungsräume vervollständigt den
Gebäudekomplex, der komplett mit einer Hackschnitzelheizung beheizt wird.
DABspezial Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude
„Natürlich sind auch die Baukosten immer ein Thema“,
sagt Kurz. „Deshalb spielt beim Großteil der Vorhaben die KfW
eine Rolle.“ Auch Andreas Hintz hat sein Projekt mit einem
KfW-Kredit finanziert. Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen wie dem „Hotel zum Ochsen“ für die energetische Sanierung ihrer Betriebsgebäude unterstützt die Bank
mit zinsgünstigen Darlehen. Im KfW-Energieeffizienzprogramm stellt sie bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben zur
Verfügung. Voraussetzung ist, dass der Jahresprimärenergiebedarf nach Abschluss der Bauarbeiten mindestens den Vorgaben der Energieeinsparverordnung 2009 entspricht. Neubauten müssen die EnEV sogar um 20 Prozent unterschreiten.
Zuschuss zur Effizienzberatung
Um überhaupt erst Sparpotenziale zu ermitteln, bezuschusst die KfW außerdem sogenannte Energieeffizienzberatungen durch einen Energieberater. Bis zu 1.280 Euro für eine
Initialberatung und bis zu 4.800 Euro für eine Detailberatung
können Unternehmer beantragen. „Ich empfehle ihnen immer,
direkt mit dem Berater zu vereinbaren, dass er sich um die gesamte Abwicklung kümmert“, sagt Frank Niehaus, Energieexperte von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen. „Das heißt, der Berater reicht den Antrag ein,
hat die Fristen im Blick und schickt abschließend seinen Bericht und alle weiteren Unterlagen ein, damit die Förderung
ausgezahlt werden kann“ – ein Service, den auch Architekten
als Energieberater ihren Kunden bieten können.
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© www.sandmann-fotografie.de
Gut gerüstet:
Die Eigentümer
des „Hotels zum
Ochsen“ blicken
steigenden Energiepreisen gelassen entgegen.
Alle Gebäude
ihres Hotels sind
bestens isoliert
und werden von
einer zentralen
Hackschnitzelheizung mit Wärme
versorgt. Das
Brennholz kommt
aus dem eigenen
Wald.
Kommunen
AnzEiGEn-SonDErvEröFFEntlichunG
Keine Steuergelder mehr verheizen
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Schulbuch­
mäßig saniert:
„Objekte, die gut
geplant sind,
sind es immer
wert, dass man
sie so bewahrt.“
Bei der Grundund Hauptschule
Höchenschwand
ist das im denaModellvorhaben
hervorragend
gelungen.
Wer sparen will, muss investieren. So paradox es klingt: Diese Rechnung stellen mehr
und mehr Kommunen auf und bringen ihren Gebäudebestand energetisch auf Vordermann.
Das Potenzial – auch für Architekten – ist riesig
Drei Prozent forderte EU-Energiekommissar Günther Oettinger vor gut einem Jahr. Diesen Anteil ihrer Gebäude sollten Staat, Bundesländer und Kommunen jährlich sanieren
und so in Sachen Energiewende mit gutem Beispiel vorangehen. Derzeit liegt die Quote bei 1,5 Prozent - und Studien
verdeutlichen, dass es nicht einfach wird, sie zu steigern.
Laut einer Untersuchung der KfW müssten bis zum Jahr
2020 mindestens 75 Milliarden Euro investiert werden, um
ältere Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Vereinsheime
und andere Gebäude der kommunalen und sozialen Infrastruktur so zu sanieren, dass sie das Neubauniveau nach
EnEV 2009 erreichen.
Das Problem dabei: Vielen Kommunen fehlt das Geld hinten und vorne. Wie sollen sie die Kosten für den Energieumstieg stemmen, wenn die Haushalte ohnehin schon überstrapaziert sind und reihenweise Schwimmbäder, Büchereien
und Theater geschlossen werden müssen? Genau hier sind
Bau- und Energieexperten wie Architekten gefragt. Sie können den Gebäudebestand analysieren, Sanierungskonzepte
erarbeiten und vorrechnen, dass sich die Investitionen bereits
nach wenigen Jahren amortisieren.
© by Caplio GX100 User
Konstruktives und gestalterisches Know-how
So wie Axel Dietrich bei der Sanierung der Grund- und
Hauptschule Höchenschwand im Schwarzwald. „Es ging darum, das energietechnische Profil des Gebäudes herauszuarbeiten, den Energieverbrauch zu beurteilen, konkrete Ansatzpunkte für Sparmaßnahmen zu finden und ein Konzept zu
entwickeln“, fasst er zusammen. Dietrich bezeichnet sich
selbst als Generalist, schränkt aber gleichzeitig ein: „Der Generalist lebt immer nur von der Information.“ In vielen Fällen arbeitet er deshalb mit Partnern zusammen, etwa mit einem Energieberater und einem Bauphysiker. Das gemeinsame Sanierungskonzept für die Schule mit Baujahr 1972 sah
schließlich vor, neue Fenster und Türen einzubauen, die alte
Öl- durch eine moderne Hackschnitzelheizung zu ersetzen,
die oberste Geschossdecke zu dämmen sowie die Außenwände von innen zu dämmen. „Ursprünglich hatte der Energieberater eine Außendämmung empfohlen“, sagt Dietrich. Er
selbst vertritt allerdings die Auffassung: „Alte Objekte, die
gut geplant sind, sind es immer wert, dass man sie so bewahrt“, und setzte deshalb die anspruchsvollere Innendämmung durch. Genau hier sieht der 63-Jährige für Bauherren
auch den Vorteil einer Zusammenarbeit mit Architekten, die
eben nicht nur konstruktives, sondern auch gestalterisches
Know-how in ein Sanierungsprojekt einbringen können.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, optisch wie energetisch. Der Primärenergiebedarf der Schule, der zuvor auf
der Skala des Energieausweises im tiefroten Bereich lag, verringerte sich um 74 Prozent. Die Heizkosten sanken sogar
um 79 Prozent. Und weil Dietrich der Gemeinde vorschlug,
das Projekt als dena-Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus
im Bestand für Schulen“ einzureichen, lag es nahe, für die
Finanzierung auch ein Darlehen aus dem KfW-Programm
Energieeffizient Sanieren - Kommunen zu nutzen. Denn auch
darauf legt der Generalist Wert: „Es wird fast nichts mehr
ohne öffentliche Förderung saniert“, sagt er, deshalb verlasse kein Kunde sein Büro ohne einen Überblick über eben
diese Fördermöglichkeiten.
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Sozial Investieren
So wie mit dem Programm „Energieeffizient Sanieren – Kommunen“ für Städte
und Gemeinden unterstützt die KfW im Programm „Sozial investieren –
Energetische Gebäudesanierung“ auch vereine, verbände, Stiftungen und
Kirchen mit zinsgünstigen Darlehen. Antragsberechtigt sind alle gemeinnützigen organisationsformen, einschließlich Kirchen, die träger der zu
sanierenden Gebäude sind. Als nachweis der Gemeinnützigkeit genügt eine
entsprechende Bestätigung des Finanzamts.
Weitere Informationen unter: www.kfw.de/sozial-investieren
DABspezial Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude
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Fördermöglichkeiten
AnzEiGEn-SonDErvEröFFEntlichunG
Entdecken Sie die Möglichkeiten –
und unterstützen Sie Ihre Kunden
Egal ob private Bauherren, Unternehmen oder Kommunen – mit ihrem umfangreichen Förderangebot
bietet die KfW für alle einen idealen Finanzierungsmix.
Wohnimmobilien
Kommunale und soziale Infrastruktur
Energieeffizient Sanieren (151, 152, 430)
Energieeffizient Sanieren – Kommunen (218)
Wer: Eigentümer von selbst genutztem oder vermietetem Wohnraum,
Wohnungseigentümergemeinschaften sowie Käufer von neu sanierten Gebäuden und Wohnungen
Wer: Gemeindeverbände, kommunale Zweckverbände, kommunale Gebietskörperschaften sowie deren Eigenbetriebe
Was: Kosten für Einzelmaßnahmen oder Komplettsanierung zum KfW-Effizienzhaus 115, 100, 85, 70 und 55
Was: Einzelmaßnahmen oder Komplettsanierung von Rathäusern, Verwaltungsbauten, Museen, Schulen, Kindertagesstätten, Schwimmbädern
etc. zum KfW-Effizienzhaus 85 oder 100
Wie: bis zu 15.000 Euro als Investitionszuschuss oder 75.000 Euro pro
Wohneinheit als zinsgünstiges Darlehen
Wie: bis zu 600 Euro pro Quadratmeter Nettogrundfläche als zinsgünstiges Darlehen
>>> Kombinationsmöglichkeiten
Sozial Investieren – Energetische Gebäudesanierung (157)
Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung (431)
Wer das Programm Energieeffizient Sanieren nutzt, kann zusätzlich
für eine qualifizierte Baubegleitung einen Zuschuss von 50 Prozent
der Beratungskosten, maximal 4.000 Euro pro Antragsteller und Vorhaben, erhalten.
KfW­Wohneigentumsprogramm (124)
Wer das Haus oder die Wohnung selbst nutzt, kann den Kaufpreis
einschließlich Nebenkosten, Baukosten sowie Grundstücks-, Umbauund Modernisierungskosten mit einem zinsgünstigen Darlehen von
bis zu 50.000 Euro finanzieren.
Wer: alle gemeinnützigen Organisationsformen wie Wohlfahrtsverbände,
Vereine, Stiftungen oder Kirchen, die Träger der zu sanierenden Gebäude sind.
Was: Einzelmaßnahmen oder Komplettsanierung von Pflegeheimen, Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen, Vereinsgebäuden, Kindergärten etc. zum KfW-Effizienzhaus 85 oder 100
Wie: bis zu 600 Euro pro Quadratmeter Nettogrundfläche als zinsgünstiges Darlehen
>>> weitere Möglichkeiten
Altersgerecht Umbauen (159)
Energetische Stadtsanierung – Zuschuss (432)
Und wer bei der Sanierung gleich für später vorsorgen will, kann
Maßnahmen zur Reduzierung von Wohnbarrieren ebenfalls mit bis zu
50.000 Euro finanzieren.
Kommunen, die in großem Maßstab sanieren wollen, können direkt
bei der KfW einen Zuschuss von bis zu 120.000 Euro zur Erstellung
von Quartierskonzepten sowie zu den Personalkosten für einen Sanierungsmanager beantragen.
Gewerbeimmobilien
KfW­Energieeffizienzprogramm (242, 243, 244)
Wer: Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Privatbesitz mit einem Gruppenumsatz bis zwei Milliarden Euro
Was: Sanierung und Neubau von Gebäuden sowie dazugehörige Kosten
für Planungs- und Umsetzungsbegleitung
Wie: in der Regel bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben; für kleine
Unternehmen gelten besonders günstige Zinssätze
DABspezial Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude
KfW­Infocenter
men
allen Förderprogram
zu
ng
tu
ra
Be
he
sc
ni
Uhr
Telefo
von 08:00 bis 17:30
g
ta
ei
Fr
s
bi
g
ta
on
M
der KfW.
ern:
ien Servicerufnumm
unter den kostenfre
90 02
munen: 0800 539­
Wohnbau und Kom
9­90 01
Gewerbe: 0800 53
[email protected]
per E-Mail unter: in
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