Weitere Files findest du auf www.semestra.ch/files DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Sociologie générale – Erster Teil: Ein soziologisches Paradigma / Einführende Bemerkungen und Definitionen (I.1) Einführende Bemerkungen und Definitionen Die Soziologie ist immer an einen kulturellen und erziehungsbedingten Kontext gebunden (dabei stellt sich die Frage; 'was ist Kultur?'). Wenn man also einen soziologischen Diskurs führen will, muss man immer auch diesen Kontext ins Gespräch mit einbeziehen. Zentrale Fragen der Soziologie Die Soziologie befasst sich mit einem breiten Themenkreis, deshalb ist es an dieser Stelle angebracht, zentrale Fragen der Soziologie aufzuzeigen: • Soziale Struktur der Gesellschaft (resp. Gesellschaft als Gegenstand) • Aufrechterhaltung / Gleichgewicht der Gesellschaft • Evolution der Gesellschaft • Tatsachen resp. Statistiken • Nützlichkeit der Gesellschaft Elemente der Soziologie Betrachtet man die konstitutiven Elemente der Gesellschaft, findet man zugleich die wichtigsten Elemente mit welchen sich die Soziologie befasst. CULTURE (normes) CONTROLE (sanctions + recompenses) Aus den Hauptpfeiler der Gesellschaft folgt die soziale Realität (=fait social). SOCIALISATION (instances) ORGANISATIONS (structures) INDIVIDUS (personalité sociale) INTERACTIONS SOCIALES (faits sociaux) Die Soziologie analysiert die Beziehungen innerhalb einer Gesellschaft deshalb anhand dieser fünf Hauptaspekte. NB: Bei diesem Schema handelt es sich um ein Modell, und nicht etwa um die Realität! Dieser Punkt gilt im Übrigen für alle soziologischen Erklärungsversuche; es handelt sich dabei immer um Modelle; die Realität in ihrer ganzen Komplexität kann niemals auf ein Modell oder ein Schema reduziert werden. Soziale Realität (=fait social) Die soziale Realität wird in der Soziologie durch zwei komplementäre Ansätze beschrieben; dem Determinismus und dem InterAktionismus. Diese Kombination führt zur Dialektik der sozialen Realität. 1 2 Determinismus (Durkheim / Marx ) | Makrosoziologie - Die Einflüsse der Gesellschaft 'lenken' das Individuum. Die äusseren strukturellen (nicht natürlichen) Einflüsse (Gesellschaft) beeinflussen die inneren Umstände (Individuum). - Die soziale Struktur ist nicht vom Individuum abhängig. InterAktionismus (Weber) | Mikrosoziologie - Das Individuum gestaltet seine Umwelt. - Das Verhalten eines Individuum bekommt eine soziale Bedeutung, weil es sich auf seinen Interaktionspartner einlässt. Aus diesen komplementären Ansätzen der Makro- und Mikrosoziologie lassen sich die Themen der Soziologie ableiten. 1 2 division du travail et spécialisation inégalités et classes sociales C:\uni-fribourg\sociologie\soz.jahr1.z-fassung.I.1.doc [email protected] Sociologie générale – Erster Teil: Ein soziologisches Paradigma / Einführende Bemerkungen und Definitionen (I.1) Makrosoziologische Themen - Gesellschaft - Kultur - Soziale Ungleichheit (Stratifikation / Klassen) - Soziale Struktur - Institutionen Makro-Mikrosoz. Themen - Soziale Marginalität (Ausgrenzung / Randgruppen) - Soziale Kontrolle (Konformität und Devianz) - Organisation von Gruppen - soziale Interaktion Mikrosoziologische Themen - Sozialisation - Sozius - Soziale Rolle - Identität Themen der angewandten Soziologie - Alltag - Famillie - Migration - Minoritäten - Kriminalität Diese Dialektik der sozialen Realität kann auch mit der Dialektik von Subjekt und Objekt umschrieben werden. Durch Einflüsse der Umgebung passiert eine 'Objektivierung' (Determinismus). Die Reflektion/Reaktion des Individuum auf diese Umgebung ist eine 'Subjektivierung' (= interpretation der Welt und Milieu in welchem man lebt; Interaktionismus). Dieses Zusammenspiel führt zur folgenden Dialektik: Wie kann der Sozius (Mitmensch, Gefährte) zur gleichen Zeit Subjekt und Objekt sein? Grundbegriffe und Bemerkungen soziale Struktur Macht Soziologie Gesellschaft Ephistemologie reflexivité Ein Gefüge, aus dem sich soziale Beziehungen ergeben. Das Gefüge besteht aus Ertwartungen, Normen, Rollen ... aus welchen Vorschriften, Verpflichtungen ... hervorgehen, die diese soziale Beziehungen prägen. Der Massstab / die Kompetenz um (rare) Ressourcen zu erschliessen Socius = Mitmensch, Gefährte Logos = Rede, Wort, Vernunft (aus dem Griechischen) Soziologische Definition: Zusammenleben von Menschen innerhalb eines räumlichen Bereiches. 'Rationelle' Definition: Rechtsförmig ausgestaltete Organisation mit wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, politischen oder kulturellen Zwecksetzungen. Erkenntnistheorie, Wissenschaftslehre un individu est capable de se saisir comme un objet Ziele der Soziologie Vorlesung 1) Dialektische Beziehung zwischen Objekt-Subjekt, im Zusammenhang mit den verschiedenen und multiplen Umgebungen; Wie kann man mit dieser Situation umgehen? Wie kann man darauf reagieren? 2) Lernen der soziologischen Mittel und Techniken, mit dem Ziel sehen zu können, wie die Beziehungen zwischen Individuen funktionieren. 3) 'clé de lecture sociologique' C:\uni-fribourg\sociologie\soz.jahr1.z-fassung.I.1.doc [email protected]