Afrikas neue Plage

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33 GRAFIK Thema: Ebola-Virus
28. AU G U S T 2014
Afrikas neue Plage
D I E Z E I T No 3 6
271
No
Seit rund einem halben Jahr wird Westafrika von dem bislang schwersten
Ausbruch des Ebolafiebers heimgesucht. Von Guinea aus verbreitete sich
die Virusinfektion nach Sierra Leone und Liberia, sie drohte auch Nigeria
zu erfassen. Bisher (Stand: 22. August) haben sich 2615 Menschen mit
dem Virus infiziert, 1427 sind daran gestorben
Die Themen der
letzten Grafiken:
270
Erdgas
269
Panamakanal
Anatomie eines Erregers
268
Ein Ebola-Virus sieht aus wie ein kleiner
Faden. Es ist bis zu 1400 Nanometer lang,
sein Durchmesser beträgt 80 Nanometer.
Es besteht aus einem Erbmolekül, einigen
Proteinen und einer fettigen Hülle.
Ebola-Camp
Weitere Grafiken
im Internet:
www.zeit.de/grafik
Die Außenhülle ist ein B
­ läschen
aus der äußeren Membran
einer infizierten menschlichen
Zelle. Darin hat sich das neue
Virus gebildet.
In der äußeren Membran ­
stecken Eiweißmoleküle. Einige
von ihnen dienen als Anker
bei der Infektion einer neuen
Wirtszelle im Körper.
Das Viruserbgut ist in einem
Strang RNA (Ribonukleinsäure)
codiert, in Proteinmoleküle
verpackt und spiralförmig im
Inneren des Virus aufgewickelt.
Tödliche Abwehr
Das Ebola-Virus schädigt die Körper­z ellen
nicht direkt, wenn es sich vermehrt. ­
Gefährlich ist erst die Immunreaktion, die
es im Körper der Infizierten auslöst.
Ebola gelangt über
die Schleim­h äute
in den Körper.
Dort dringt es
in Zellen ein.
10 nm
Nicht nur Ebola
Auch andere Viren können hämorrhagisches Fieber
auslösen. Sie grassieren in Afrika, kommen aber
auch in Südosteuropa und dem Vorderen Orient vor.
Bei uns sind nur importierte Reiseinfektionen
bekannt. In Wirtstieren können die Erreger lange Zeit
leben, ohne den Wirt zu schädigen.
Die Überträger sind dann oft andere Tiere.
Sobald ein Mensch infiziert ist, kann er auch andere
mit der Krankheit anstecken.
Virus
Zellkern
Zelle
Es bringt die Zelle
dazu, sein E­ rbgut
rapide zu v­ ermehren
und Viruseiweiße
herzustellen.
Erbgut und Proteine
bilden neue Viren.
Diese wandern an
die Innenseite der
Zellhülle.
EBOLA-VIRUS
ÜBERTRÄGER:
Verbreitungsgebiete
MORTALITÄTSRATE:
53*–90 %
Affen, Flughunde,
Nagetiere
Die neuen Viren
werden in winzige
Bläschen der
Zell­h ülle verpackt
und abgeschnürt.
E
B
VERBREITUNGSGEBIET:
A
FÄLLE/JAHR:
bis zu
3000
D
C
A
Immunabwehr
IMPFUNG:
Nein
GELBFIEBER-VIRUS
MARBURG-VIRUS
je nach Ausbruch
bis zu
50 %
Moskitos
HANTA-VIRUS
Fledermäuse,
Nagetiere
24 – 88 %
bis zu
bis zu
100 Milliarden Viren
pro Milliliter Körper­
flüssigkeit – die Immunabwehr beginnt
Amok zu laufen.
50 %
Nagetiere
bis zu
200 000
A, D
selten
Ja
A, D, E
200 000
Nein
weltweit
Nein
z.B. Lunge
CHIKUNGUNYA-VIRUS
DENGUE-VIRUS
LASSA-VIRUS
bis zu
20 %
selten
Moskitos
Moskitos
mehrere
Tausend
pro Jahr
A, B, C
Nein
*aktueller
Ausbruch
50 –
100 Mio.
60 %
Nagetiere
bis zu
A, C, D
Nein
300 000
Westafrika
Nein
Ein Sturm von ­
Botenstoffen löst
eine massive
Ent ­z ündung des
Körpers aus.
Die Blutgerinnung
ist überaktiv.
Illustration:
Visual Science,
visualscience­
company.com
In lebenswichtigen
Organen entstehen
Gerinnsel. Die Gerinnungsfaktoren
werden verbraucht.
Infografik:
Anne Gerdes
In der Folge werden
Gefäße undicht. ­
Innere und äußere
Blutungen lassen
mehrere Organe
versagen. Schließlich
stirbt der P
­ atient.
Recherche:
Ulrich Bahnsen
Quellen:
Centers for Disease
Control and
Prevention (CDC),
Robert-KochInstitut (RKI),
Weltgesundheits­
organisation (WHO)
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