Pferdeenzephalomyelitis Der Sammelbegriff Pferdeenzephalomyelitis fasst unterschiedliche Erkrankungen bei Pferden zusammen, die auf Virusbefall zurückzuführen sind. Alle darunter fallenden viralen Infekte schädigen das Gehirn und/oder das Rückenmark der Pferde. Da es sich hier immer um übertragbare Krankheiten handelt, sind sämtliche Fälle anzeigepflichtig und als Tierseuche zu melden. Insgesamt unterscheidet man bei den Pferdeenzephalomyelitiden fünf verschiedene Erscheinungsformen: die amerikanische die japanische die östliche (EEE) die venezolanische (VEE) die westliche Leicht kann man hier erkennen, dass die Aufgliederung unter lokalen Aspekten erfolgte. Bei der amerikanischen Pferdeenzephalomyelitis wiederum unterscheidet man zwischen der ostamerikanischen Pferdeenzephalomyelitis und der westamerikanischen Pferdeenzephalomyelitis. Die ostamerikanische Pferdeenzephalomyelitis wird von Wildvögeln auf Pferde übertragen; es werden aber auch Wildnager als Träger vermutet. Mittler sind dabei Moskitos, die das Togavirus von den Wildvögeln aufnehmen und dann entweder Menschen oder Pferde damit infizieren. Menschen erkranken jedoch recht selten an dieser Virusinfektion; recht selten sind solche Erkrankungen an den Ostküsten der USA und Kanadas zu beobachten. Kommt es allerdings zu einer solchen Erkrankung, dann führen die schwerwiegenden Schädigungen des zentralen Nervensystems bei der Hälfte der Infizierten innerhalb von 14 Tagen zum Tod. Solche, die die Erkrankung überstehen, behalten meist gravierende neurologische Schäden zurück. Die westamerikanische Pferdeenzephalomyelitis verläuft ähnlich, allerdings handelt es sich hier um eine andere Moskitoart, die als Überträger dient. Erkranken können auch hier wieder Menschen und Pferde, wobei besonders Kinder empfänglich für das Virus sind. Man findet das Virus sowohl in Bereichen Nord- als auch in weiten Teilen Südamerikas. Die infizierten Kinder zeigen oft starke Symptome, die von Krämpfen bis hin zu spastischen Lähmungen reichen. Solche, die die Infektion überleben, behalten meist gravierende Schäden. Bei der venezolanischen Pferdeenzephalomyelitis können Pferde und Menschen infiziert werden, auch hier gelten Moskitos als die Überträger. Man geht davon aus, dass die Ursprungsträger auch hier Wildvögel sind. Daher kann das Virus auch über weite Strecken verbreitet werden. Die Symptome dieser Erkrankung sind häufig starke Atemwegsbeschwerden. Vereinzelt wurden aber auch starke Krämpfe bis hin zum Koma beobachtet. Vielfach kommt es zu bleibenden Schäden, vereinzelt sogar zu Todesfällen.