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Update:
Rezidivierende Atemwegsinfekte
Dr. Sebastian Graefe
Impfcentrum St. Pauli
Hamburg
Danke!
"...wenn Sie schon krank sind, ist
dieser Arzt nicht daran interessiert..."
Update Rezidivierende Atemwegsinfektionen
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Rezidivierende Atemwegsinfekte
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Rezidivierende Atemwegsinfekte
•
Was ist damit gemeint?
•
Beispiele - was ist zu tun?
• Wie lassen sie sich verhindern?
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Rezidivierende Atemwegsinfekte
•
Was ist damit gemeint?
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Definitionen (Roche Lexikon)
Quelle: www.tk.de/rochelexikon/
• "Rezidiv" nach einer Infektionskrankheit ist verursacht durch erneute
Infektion mit dem ursprünglichen Erreger oder durch Erreger aus
einem erneut aktiven Krankheitsherd (engl. relapse)
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Definitionen (Roche Lexikon)
Quelle: www.tk.de/rochelexikon/
• "Rezidiv" nach einer Infektionskrankheit ist verursacht durch erneute
Infektion mit dem ursprünglichen Erreger oder durch Erreger aus
einem erneut aktiven Krankheitsherd (engl. relapse)
•
"Rekrudeszenz": erneute Intensivierung der Krankheitssymptome
nach eingetretener Remission (aber engl. recrudescence = Rezidiv!);
s.a. Exazerbation
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Definitionen (Roche Lexikon)
Quelle: www.tk.de/rochelexikon/
• "Rezidiv" nach einer Infektionskrankheit ist verursacht durch erneute
Infektion mit dem ursprünglichen Erreger oder durch Erreger aus
einem erneut aktiven Krankheitsherd (engl. relapse)
•
"Rekrudeszenz": erneute Intensivierung der Krankheitssymptome
nach eingetretener Remission (aber engl. recrudescence = Rezidiv!);
s.a. Exazerbation
•
"Remission": Das vorübergehende Nachlassen chronischer
Krankheitszeichen, jedoch ohne Erreichen der Genesung (ohne
„Restitutio ad integrum“)
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Definitionen (Roche Lexikon)
Quelle: www.tk.de/rochelexikon/
• "Rezidiv" nach einer Infektionskrankheit ist verursacht durch erneute
Infektion mit dem ursprünglichen Erreger oder durch Erreger aus
einem erneut aktiven Krankheitsherd (engl. relapse)
•
"Rekrudeszenz": erneute Intensivierung der Krankheitssymptome
nach eingetretener Remission (aber engl. recrudescence = Rezidiv!);
s.a. Exazerbation
•
"Remission": Das vorübergehende Nachlassen chronischer
Krankheitszeichen, jedoch ohne Erreichen der Genesung (ohne
„Restitutio ad integrum“)
•
"Exazerbation": neuerliche Verschlimmerung einer Krankheit; z.B. die
Ex|azerbations|phthise (im Jugend- u. Erwachsenenalter
vorkommende progressive Organ-Tbk, in der Lunge meist von sog.
Simon-Spitzenherden ausgehend)
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Definitionen
• "Infektion":
– Anhaften und Vermehren von Erregern, mit oder ohne
Krankheitszeichen
• "Atemwegsinfekt"
– Rhinitis, Sinusitis,
– Pharyngitis, Laryngitis,
– Bronchitis, Pneumonie
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Definitionen
• "Infektion":
– Anhaften und Vermehren von Erregern, mit oder ohne
Krankheitszeichen
• "Atemwegsinfekt"
– Rhinitis, Sinusitis,
– Pharyngitis, Laryngitis,
– Bronchitis, Pneumonie
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Rezidivierende Atemwegsinfekte
• Wiederkehrende Infektionen (+ Erkrankung)
der Atemwege mit demselben Erreger
nach einer (völligen) Genesung
• Beispiele?
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Rezidivierende Atemwegsinfekte
• Wiederkehrende Infektionen (+ Erkrankung)
der Atemwege mit demselben Erreger
nach einer (völligen) Genesung
• Beispiele?
– Scharlach / Streptokokken
– Pneumokokken; H. influenzae
– Chronische Bronchitiden
– Rezidivierende Pneumonien
– COPD; α-1 AT Mangel
– Tbc; Immundefizienz; HIV
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Respiratorisches Epithel: IgA
Janeway:
Immunobiology
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(Tiefe) Atemwegsinfektionen
• Sehr häufig: Inzidenz ca. 50/1000 Einw.
• Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit
• Meist virale Ursache (in ca. 2/3 der Fälle)
– Rhinoviren
– Influenza-V.
– Corona-V.
– Adeno-V.
– RSV-V.
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Scharlach / Angina
• Erreger: ß-hämolysierende Streptokokken (Gr. A)
• Lysogene Phagen induzieren Produktion des
(erythrogenen) Toxins
• NEU: Ausschlag wird durch eine
Hypersensitivitätsreaktion
verursacht
• Wiederholte Infektionen
• endogene Reaktivierungen
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Scharlach / Angina
• Erreger: ß-hämolysierende Streptokokken (Gr. A)
• Lysogene Phagen induzieren Produktion des
(erythrogenen) Toxins
• NEU: Ausschlag wird durch eine
Hypersensitivitätsreaktion verursacht
• Wiederholte Infektionen / endogene Reaktivierungen
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Pneumokokken
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Pneumokokken - Kolonisation
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Pneumokokken:
Risikofaktoren für invasive Erkrankungen
• Chronische Lungenerkrankungen (COPD, Asthma,
Bronchiektasen, Fibrose, Mukoviszidose u.a.)
• Chronische Herz- und Gefäßkrankheiten, Leber- und
Nierenerkrankungen
• Alter
• Immunsuppressive Therapie
• Diab. mellitus
• Onkologische Erkrankungen
• ...
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COPD
• Chronisch progrediente Lungenerkrankung
• Zunehmende bronchiale Obstruktion
• Wiederholte akute Exazerbationen (AE-COPD)
• NEU: Pathogene Bakterien i.a. als Kolonisation oder
Ko-Infektion
• Weltweit vierthäufigste Todesursache
• Eine Antibiotika-Therapie ist häufig nicht erforderlich
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COPD: Therapie mit Antibiotika?
• Klassifikation nach Anthonisen (1987): Symptome
– Vermehrter Husten
– Vermehrtes Sputum
– Vermehrte Purulenz
• Typ I = alle 3 Symptome vorhanden
• Antibiotische Therapie bei
– Typ I Exazerbation
und
– Vorliegen einer mittelschweren bis schweren COPD
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Prävention rezidivierender AWI
• "Eine Unze Prävention ist so viel wert
wie ein Pfund Therapie" (Benjamin Franklin)
• Händehygiene!
• Impfpräventable Erreger:
– Pneumokokken
– Haemophilus influenzae
– Influenza-Viren
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Immunologische Grundlagen
Erste Schritte zur Initiierung einer Immunreaktion
Plotkin: Vaccines
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Immunologische Grundlagen
Reaktion auf Proteine
IgM
IgM
Plotkin: Vaccines
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Immunologische Grundlagen
Reaktion auf Polysaccharide
Plotkin: Vaccines
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Immundefizienz
Beispiele
Kinder < 2 J.
Hohes Alter
Immundefekte
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Immundefizienz
Verminderte Immunkompetenz:
Kinder < 2 J. - unreife B Zellen, keine AK Reaktion auf
Polysacc.
Hohes Alter - allgemein reduzierte immunologische Reaktivität
Immundefekte - Immunglobulinproduktion, T Lymphozyten,
u.a.
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B Zellen erhalten T Zell
Hilfe und differenzieren
zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen
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B- Zellen und T-Zellen erkennen unterschiedliche Anteile
desselben Antigens
Protein
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Peptid
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Direkte T-Zell / B-Zell Interaktion
Peptid
Antigen
B Zelle
CD40
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T Helfer Zelle
CD40 Ligand
Worin besteht die T Zell Hilfe?
• CD40 Bindungspartner (CD40L) bereitstellen
• Zytokine bereitstellen, z.B. IL-4, IFN-γ
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Wozu ist T Zell Hilfe nützlich?
• B Zell Überleben
• B Zell Proliferation
• Differenzierung zu Gedächtniszellen oder
Plasmazellen
• Somatische (Hyper-) Mutationen -> Affinitätsreifung
der Antikörper
• Immunglobulin-Klassenwechsel
IgM -> IgG, IgE
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Konjugat-Impfstoffe
Konjugatimpfstoffe: Polysaccharide, mit Potein konjugiert
Polysaccharide werden von B Zellen erkannt
Protein(-bruchstück) wird von Th Lymphozyten erkannt
Hilfe für B Lymphozyten -> Affinitätsreifung, Klassenswitch (IgG, IgA)
Konjugat
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Janeway:
Immunobiology
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Immundefizienz
Problem: Immunreaktion abgeschwächt
Daher:
vitale Gefährdung bei Infektion / schwere Erkrankung droht
Aber:
Verminderter Schutzeffekt durch Impfung; ausbleibender Impferfolg!
Bei Lebendimpfungen: Gefährdung möglich (in Abhängigkeit von der
zugrunde liegenden Art der Immundefizienz)
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Impfung / Immundefizienz
Überprüfung der Immunkompetenz
Titerkontrollen vor / nach Impfung dienen auch als Marker für die
Immunfunktion
Aber: nicht immer definiert / einheitlich / relevant / verfügbar
pos. AK-Titer korreliert nicht immer mit Schutz, und umgekehrt
Geeignet: Hep B, MMR, Tetanus, Diphtherie, Polio
Weniger / ungeeignet / uneinheitlich: H. influenzae Typ B,
Meningokokken, Pneumokokken, Varizellen
Irrelevant: Pertussis, BCG; Z.n. Immunglobulin-Substitution
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Impfung / Immundefizienz
Umgebungsprophylaxe!
MMR: Keine Übertragung auf Immundefizienten zu erwarten!
Varizellen: In Einzelfällen Übertragung beschrieben
Orale Polio Vakzine / Typhus Vakzine: Übertragung
beschrieben
Empfehlungen basieren oft auf theoretischen Überlegungen!
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Pneumokokken-Impfstoffe
• Prevenar13®, Syflorix®
– Konjugatimpfstoffe
– Indik.: Kinder ab 6 Wo - 2 Jahre
Standard-Impfung
• Auch bei 2 - 5 jähr. Pat. einsetzbar:
ungeimpfte oder mit PCV7 geimpfte
Risikopatienten
• Reduziert effektiv invasive Erkrankungen
• Weniger effektiv bzgl. Pneumonie und Otitis med.
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Pneumokokken-Impfstoffe
• Pneumovax23®
– Polysaccharid-Impfstoff
– 23 Kapseltypen
– Senkt Pneumokokken-assoziierte Morbidität und Letalität bei
invasiven Erkrankungen; Effektivität 60-70%
– Kolonisation wird nicht reduziert
– kaum Effektivität bzgl. Reduktion der Inzidenz von
Pneumonien!
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Pneumokokken-Impfung
• Pneumovax23®
– Indik.: alle Personen > 60 J.
– Ab 2 J indiziert bei Vorliegen von
• Immundefekten
• chronischen Erkrankungen
– Wiederholungsimpfungen alle 3-5 J. nur bei
• Immundefekten
• Chron. Nierenerkrankungen / nephrotischem Syndrom
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Influenza-Impfstoffe
• Verschiedene Formulierungen:
– Spaltimpfstoffe
– Ganzvirus-Impfstoffe
– Liposomale Impfstoffe (z.B. Inflexal®)
– Intradermale Applikation (Intanza®)
– Zellkultur-Impfstoff (z.B. Preflucel®)
• Wichtig: Umgebungsimpfungen für ärztliches /
pflegendes Personal und Angehörige!
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Zusammenfassung
Immundefiziente sind durch viele impfpräventable Erkrankungen
besonders gefährdet
Impfungen in vielen Situationen möglich
Impfungen evtl. nicht optimal wirksam
Vorsicht mit Lebendimpfungen
Wichtig: Umgebungsimpfungen - Kokonstrategie
s. Epid. Bull., Sonderdruck Nov. 2005
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Impfcentrum St. Pauli
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