Die Deutsche Lungenstiftung informiert: Immunschwäche und Atemwegsinfektionen Atemwegsinfektionen bei Immungeschwächten stellen eine häufige und ernste Komplikation dar. Je nach Grunderkrankung können diese Infektionen einen dramatischen und rapiden Verlauf nehmen und das Leben des Erkrankten gefährden. Die sofortige Diagnostik und die frühzeitige Einleitung einer wirksamen Therapie ist daher von vitaler Bedeutung. Welche Ursachen für Immunschwächen gibt es? Abwehrschwächen können angeboren oder im späteren Leben erworben sein. Die erworbenen Abwehrschwächen können auf das Immunsystem selber beschränkt sein oder als Folgen chronischer Erkrankungen (Alkoholismus, Zuckerkrankheit, Nierenversagen) auftreten. Auch HIV-Infektionen (mit und ohne AIDS) führen zu einer u.U. schwerwiegenden Schwächung des Immunsystems. Häufig wird das Immunsystem durch Medikamente geschwächt, z.B. durch eine Chemotherapie bei einer Krebserkrankung oder entzündungshemmenden Medikamenten nach Organtransplantation oder sogenannten Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Lungenfibrose u.a.). Bedeutung der Lunge bei Immunschwäche Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wegen ihrer großen inneren Oberfläche von etwa 80-130 m2 bieten Lunge und Bronchien eine erhebliche Angriffsfläche gegenüber Krankheitserregern. Um dieser Belastung gerecht zu werden besitzten wir ein komplexes Abwehrsystem, das aber beim Erkrankten auf vielfältige Art und Weise gestört sein kann. Das erklärt, warum etwa 60 % aller Immungeschwächten im Verlauf ihrer Erkrankung Atemwegs- oder Lungenerkrankungen erleiden, die von Bakterien oder Viren (am häufigsten), seltener dagegen durch eine Pilzinfektion, verursacht sein können. Bakterien werden mit Antibiotika therapiert, deren Wirkspektrum zu Therapiebeginn bei initial meist fehlendem bakteriologischem Ergebnis möglichst breit sein muss und die das wahrscheinlichste Erregerspektrum abdecken. Die insgesamt seltenen Pilzinfekte werden mit sogenannten Antimykotika behandelt. Gegen Viren gibt es dagegen kaum spezifisch wirksame Medikamente. Die Therapie muss immer entsprechend des bakteriologischen Ergebnisses adaptiert werden und gehören in die Hände des für die Grundkrankheit erfahrenen Spezialisten. Zusätzlich unterstützende Maßnahmen richten sich nach Befinden des Patienten, z.B. Überwachung (im Krankenhaus oder zu Hause), Sauerstoffgaben, ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wie äußern sich Atemwegsinfektionen bei Immungeschwächten? Häufige Symptome sind Husten mit oder ohne einem gelbem oder grünen Auswurf, einem allgemeinen, meist ausgeprägtem, Krankheitsgefühl mit oder auch ohne Fieber. Der Krankheitsbeginn ist meist plötzlich. Aber auch latente Infektionen kommen vor und führen zu einer graduellen klinischen Verschlechterung. Welche Untersuchungen sind notwendig? Aufgrund der Abwehrschwäche kommen auch solche Erreger in Frage, die bei sonst Gesunden niemals zu einer Infektion führen würden. Um das somit sehr breite Spektrum möglicher Erreger einzugrenzen, sind vor allem zusätzliche apparative- und vor allem Laboruntersuchungen notwendig, z.B. Röntgenaufnahme der Lunge, Keimsuche aus Sputum, Atemwegen oder Blut bzw. Antikörpernachweis gegen Erreger im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten. Vorbeugende Maßnahmen Die Betroffenen können sich mit vielen Maßnahmen selbst effektiv schützen (Beispiele): in der kalten Jahreszeit sollten größere Menschenansammlungen gemieden werden, da hohes Infektionsrisiko, evt. Tragen von Mundschutz, wie in asiatischen Ländern üblich, Verzicht auf das Rauchen, allgemeine Hygienemaßnahmen, z.B. Händewaschen, Wohnungssanierung (keine Topfpflanzen), Impfungen, z.B. Grippe-, Pneumokokkenimpfung beim Erwachsenen, gesunde Lebensweise, wie z.B. ausgewogene Ernährung, Sport, kein übermäßiger Alkoholkonsum 10 gewichtige Gründe, warum Sie sich für die Deutsche Lungenstiftung engagieren sollten: Sie kümmert sich mit Themen zu Umwelt und Lunge um die für die Öffentlichkeit wichtigsten Zukunftsfragen. 1 Sie vertritt diese Themen mit der wissenschaftlichen Gesellschaft (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin) in der nichtärztlichen Öffentlichkeit (Herausgabe “Weißbuch Lunge”). 2 Sie ist Ansprechpartner für alle Medien und vermittelt Experten zu den Brennpunktthemen. 3 4 5 6 Sie akquiriert Mittel für angewandte pneumologische Forschung. Sie fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs (Doktorandenpreis). Wer steht hinter der Deutschen Lungenstiftung? Die Deutsche Lungenstiftung ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der sich die Verbesserung der Situation von Patienten mit Lungenkrankheiten zum Ziel gesetzt hat. Weil eine große Zahl von Atemwegs- und Lungenkrankheiten durch das Rauchen ausgelöst bzw. verschlimmert wird, gehören Hilfe bei der Rauchentwöhnung und die Primärprävention des inhalativen Rauchens zu den wesentlichen Aufgaben dieser Organisation. In der Deutschen Lungenstiftung haben sich Ärzte, Patienten und Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben organisiert. Sie stehen im Dialog mit politisch Verantwortlichen und den Selbsthilfegruppen, organisieren Forschungsprojekte und führen Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte sowie Informationsveranstaltungen für Patienten durch. Vorsitzender ist Prof. Dr. med. Harald Morr, Klinik Waldhof Elgershausen, Greifenstein. Im Kuratorium engagieren sich viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die Deutsche Lungenstiftung finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Weitere Informationen können unter folgender Anschrift angefordert werden: Sie übersetzt Empfehlungen und Leitlinien der wissenschaftlichen Gesellschaft in eine laiengerechte Sprache und fördert deren Verbreitung. Sie fördert die Publizität pneumologischer Themen (WIR-Wilhelm und Ingeborg Roloff-Preis für Journalisten). 7 Sie realisiert Präventionsprojekte bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. 8 9 Sie arbeitet mit allen pneumologischen Selbsthilfegruppen und -organisationen zusammen (Herausgabe ”Weißbuch Selbsthilfegruppen in Deutschland”). Sie liefert praktische Unterstützung für regionale Informationsveranstaltungen für Betroffene und Interessierte. 10 Praxis Page, 03/08 Geschäftsstelle: Herrenhäuser Kirchweg 5 30167 Hannover Tel.: (0511) 2155110 Fax: (0511) 2155113 Deutsche.Lungenstiftung @t-o online.de www.lungenstiftung.de Spendenkonto: Dresdner Bank AG BLZ: 250 800 20 Konto Nr. 111 0 111 00 Unterkonto Lungenkrebs: Konto-N Nr. 111 0 111 01 Deutsche Bank AG Hannover BLZ: 250 700 24 Konto-N Nr. 191 009 000 Vorstand: Prof. Dr. med. Harald Morr Greifenstein, Vorsitzender Prof. Dr. med. Adrian Gillissen Leipzig, Stellv. Vorsitzender Dr. Kajo Neukirchen Bad Homburg, Schatzmeister Prof. Dr. med. Thomas O.F. Wagner Frankfurt, Schriftführer Kuratorium Präsidium: Prof. Dr. med. Gerhard W. Sybrecht Homburg/Saar, Vorsitzender Frau Astrid Gercke-Müller, Eppelborn, Stellv. Vorsitzende Dipl.-Kfm. Rolf Kirchfeld, Hamburg, Stellv. Vorsitzender Spenden sind steuerlich abzugsfähig. Eine Spendenbescheinigung wird automatisch zugestellt. Immunschwäche und Atemwegsinfektionen