Bonobo oder Zwergschimpanse (Pan paniscus): Vorkommen: Nur in den immergrünen Regenwäldern (unterhalb von 1500m) der Demokratische Republik Kongo (Zentralafrika), zwischen den Flüssen Kongo im Norden und Kasai im Süden. (Quelle: de.wikipedia.org) Körperbau: Die Männchen erreichen eine Körperlänge von 73-83 cm und werden ca. 39 kg schwer, die Weibchen werden 70-76 cm lang und ca. 31 kg schwer. Im Vergleich zum Schimpansen (Pan troglodytes) mit leichterem Körperbau, längeren Gliedern und kleineren Zähnen. Kennzeichen: Überwiegend schwarz, Gesicht immer schwarz, Kopfhaare seitlich abstehend und meist ein weißer Schwanzbüschel. Ältere Tiere häufig mit Glatze. Fortpflanzung: Tragzeit 230-240 Tage (meist Einzelkind), erster Nachwuchs mit ca. 13 Jahren, etwa alle 5-6 Jahre eine Geburt. Entwöhnung mit etwa 4 Jahren, Geschlechtsreife mit etwa 9 Jahren. Lebenserwartung: Genaue Zahlen sind nicht bekannt, geschätzt werden 35 Jahre in freier Wildbahn und bis zu 50 Jahre in Gefangenschaft. Gefährdung: Stark gefährdet (Jagd, Habitatsverlust, Kriegsgebiet), schätzungsweise gibt es noch 7.000 - 15.000 Tiere. Systematisch gesehen gehört der Bonobo zu den Primaten, einer Familie der Menschenaffen (Hominidae). Zusammen mit dem Schimpansen bildet er die Gattung der Schimpansen (Pan). Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde er 1929, seit 1933 wird er als eine eigene Art geführt. Bonobos leben in Gruppen von 15 bis 150 Tieren, deren Größe vom Nahrungsangebot abhängt. Die Männchen bleiben normalerweise ein Leben lang in der Gruppe in der sie geboren wurden, die Weibchen dagegen verlassen ihre Familiengruppe in der Pubertät. Im Gegensatz zu den Schimpansen herrscht bei den Bonobos ein Matriarchat, zudem neigen eher die Weibchen dazu sich zusammenschließen, und nicht die Männchen. So kontrollieren die Weibchen die Futtervorräte und verteilen sie untereinander Im Allgemeinen sind Bonobos tagaktiv, etwa die Hälfte der Zeit verbringen sie mit der Nahrungssuche. Zu ihrem Nahrungsspektrum gehören vorwiegend Früchte, aber auch Blätter, Blüten, Rinde, Mark, Samen und sonstige Pflanzenteile. Wie die Schimpansen jagen auch die Bonobos um an Fleisch zu kommen, aber deutlich seltener als die Schimpansen. Auch ihre Beute und Jagdstrategie ist unterschiedlich: So jagen Schimpansen in Gruppen, ihre Beute sind u.a. kleinere Affen, Antilopen und Buschsschweine. Bonobos dagegen jagen allein, ihre vorwiegende Beute sind Antilopen. Bekannt (und berüchtigt) geworden sind die Bonobos durch ihr Sexualverhalten, denn sie pflegen Sex nicht nur zur Fortpflanzung, sondern auch zur Kontaktaufnahme, Beseitigung von Spannungen und Stressbewältigung. Sex findet dabei zwischen allen Geschlechtern und Alterklassen statt. Bonobos gelten als sehr friedliche Tiere, was auf dieses Sexualverhalten zurückgeführt wird. So gibt es bei ihnen z.B. auch keinen Infantizid (Kindstötung) wie bei den Schimpansen. Der Bonobo ist, neben dem Schimpansen, der nächste Verwandte des Menschen (ca. 98,5% der Gene stimmen überein). Ihre Gehirne sind mit 300-400 cm3 im zur Körpergröße sehr groß, was sie zu sehr intelligenten Tieren macht. So benutzen sie, wie die meisten Menschenaffen auch, Werkzeuge, um z.B. Termiten mit einem Zweig aus deren Nest zu angeln. In Laborstudien sind Bonobos in der Lage mit dem Menschen zu kommunizieren und komplexe Probleme zu lösen. So wurden zwei Bonoboweibchen etwa 500 Worte beigebracht, die sie auf einer speziellen Tastatur anwenden konnten. In Deutschland können Bonobos, die eher seltener in Zoos gehalten werden, z.B. im Zoo Köln, Zoo Leipzig und Zoo Frankfurt/Main besichtigt werden.