JazzEcho 21.03.2012 Klaus Doldinger Joachim-Ernst-Berendt-Ehrenpreis für Klaus Doldinger © Michael Hoefner Eigentlich ein Unding! Da besaß Deutschland mit Joachim-Ernst Berendt eine weltweit anerkannte Jazzkoryphäe, die mit unzähligen Büchern, Radio- und Fernsehsendungen, Platten- und Festivalproduktionen für den Jazz grandiose Pionierarbeit geleistet hat. Aber ein Preis, der seinen Namen trägt, wurde nie verliehen. Nicht zu Berendts Lebzeiten. Und auch nicht in der Dekade unmittelbar nach seinem Tod im Jahre 2000. Doch nun, geschlagene zwölf Jahre nach dem Ableben von Deutschlands “Jazz-Papst”, hat die Stadt Baden-Baden am 14. März erstmals den Joachim-Ernst-Berendt-Ehrenpreis vergeben. In einer Laudatio sagte Christian Kellersmann, Managing Director von Universal Classics & Jazz: “Joachim Ernst-Berendt prägte mit seiner Arbeit eine ganze Generation. Er war ein Botschafter des Jazz und der unterschiedlichen Musikkulturen der Welt. Und vor allem war er ein Botschafter für Frieden und Toleranz auf der Welt.” So wie Joachim-Ernst Berendt ein würdiger Namensgeber für diesen neuen Preis ist, so ist auch der erste Preisträger, der diese Trophäe vom Baden-Badener Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner überreicht bekam, ein verdienter deutscher Jazzpionier: Saxophonist und Komponist Klaus Doldinger. Der 75-jährige war natürlich im Laufe seiner langen Karriere unzählige Male mit Joachim Ernst Berendt persönlich zusammengetroffen. Und in seiner gewohnt verschmitzten Dankesrede versprach Doldinger, “noch besser zu werden oder zumindest den Standard zu halten”. Danach holte er Mitgliedern seiner Band Passport auf die Bühne, um musikalisch gleich den Beweis dafür anzutreten. Der Joachim-Ernst-Berendt-Ehrenpreis, ein von Jaguar Deutschland gestiftetes und von dem Künstler Stefan Szczesny gestaltetes großes Ohr aus Muranoglas (natürlich eine Reverenz auf das erfolgreiche Berendt-Werk “Das dritte Ohr”), soll ab sofort jährlich vergeben werden.